Zitat von Ja02: Ich versuche ja, sowohl die vermeintlich objektive Perspektive als auch die subjektive Wahrnehmung in ihrer scheinbaren Relevanz als unbedeutend und folglich als völlig neutral zu begreifen, indem ich sie aus einer entkoppelten, analytischen Distanz zu betrachten versuche.
Aber es bleibt halt immer Deiner. Ungeheuer faszinierend, dass sich alles, aber auch alles, im Ich trifft.
Und umso verstörender, wenn man sich an den Gedanken tastet, dass es keins gibt, also falls es so ist.
Zitat von Ja02: weshalb ich mich dann gelegentlich doch in die rationalen Gefilde der sogenannte Logik flüchte, da sie mir innerhalb ihrer strukturierten und deterministischen Rahmenbedingungen eine gewisse Vorhersehbarkeit vermittelt und zudem den Eindruck erweckt, frei von den chaotischen Einflüssen emotionaler Subjektivität zu sein.
Die Emotionen könnten ja ihre eigene Logik beherbergen. Auch sie sollen ja ein altes Kommunikationssystem sein, was man sich ganz gut vorstellen kann. Die beiden Systeme sind dann irgendwann so weit verbacken, dass sie praktisch kaum mehr zu trennen sind.
Es kommt mir immer wieder seltsam vor, wenn ein Buch nach dem anderen darüber geschrieben wird, in dem versucht wird, diese Einheit auf biegen und brechen auf einen Pol zu reduzieren, zur Zeit der Aufklärung und kurz danach musste alles vernünftig sein, wenigstens on the long run, heutzutage will man die Rationalität wegerklären, paradoxerweise im Namen der Wissenschaft, eines zutiefst rationalen Projekts. Wie man es hinbekommt, diese kognitive Dissonanz nicht zu bemerken, ist mir zwar ein Rätsel, aber das gibt es gar nicht so selten.
Zitat von Ja02: Ich bin mir dieser Tatsache durchaus bewusst, und dennoch übte die nüchterne Vorstellung der Selbsterhaltung vor einem knappen Jahr eine fast schon besondere Faszination auf mich aus, da sie mir als stabilisierendes Prinzip diente, welches mich vor dem Verfallen in komplette Resignation bewahrt hat.
Welcher Gedankengang hat Dich da fasziniert, kannst Du ihn noch darstellen?
Sinn ist ja da, wir drücken ihn ja aus. Was will man da ernsthaft bezweifeln? Wenn man sagt, 'ja ja, hat aber nur der Mensch', was soll das heißen? Leben drücken auch nur Wesen aus, die Leben, man würde ihnen das nicht absprechen, nur weil Gasplaneten (vermutlich) nicht leben.
Wäre Leben dann anders oder besser, wenn es überall wäre? So, als Gedanken zur Resignation.