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Ich habe meist ca. 1 Stunde mit denen geredet. Wenn es mitten in der Nacht akut ist, weil man z.B. Selbstverletzungsgedanken hat, kann man schlecht zu einem Hausarzt gehen.
Das schöne an der TSS ist, dass man (in der Regel) sofort jemanden zum Reden hat. Beim Arzt sitzt man mit Pech 2 Stunden im Wartezimmer. Ich muss mir auch keine Sorgen machen, was die Person am anderen Ende von mir denkt - man kennt sich ja nicht.

Ich würde da auch nie anrufen..was erwartet man denn..das ein wildfremder Mensch Mitgefühl zeigt.
In den letzten Monaten wollte ich es mal,weil es mir so richtig schlecht ging und ich mit Niemanem reden konnte, aber habe es mir dann doch anders überlegt.
Richtige Hilfe ist sowiso sehr schwer zu bekommen und manche Dinge muß man halt mit sich selber ausmachen.
Habe die Erfahrung gemacht das man sich auch angreifbar macht und das kann man in manchen Situationen erst recht nicht aushalten.

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Eure Erfahrungen mit der Telefonseelsorge?

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Für eine Teil bin ich deiner Meinung @Narandia
Besonders Nachts ist es schwer, jemanden anzurufen. Manche Menschen sind auch einfach allein und haben niemanden, den sie anrufen können. Die sind dafür da, dass sie Menschen helfen, sonst sitzen sie am falschen Ende, ist meine Meinung.

Auch deine Ansicht @klaus-willi kann ich verstehen. Denn die Erfahrung habe ich leider schon im Freundeskreis gemacht, dass mein Vertrauen gegen mich verwendet wurde. Aber dafür gibt es die TSS, wenn Menschen nicht wissen, sich selbst zu helfen in dem Augenblick.
Manchmal bleibt es nicht aus, sich Hilfe zu suchen, wenn man einfach nicht weiter weiß.
Ich habe zweierlei Erfahrungen gemacht, die eine war in einem Chat, welche ziemlich negativ war, die andere per Mail sehr positiv. Angerufen habe ich auch nicht, denn meist fehlen mir die Worte, mich richtig auszudrücken, deshalb telefoniere ich ziemlich ungern, besonders bei fremden Menschen. Schon Terminvereinbarungen bei irgendwelchen Ärzten bereiten mir oft Herzklopfen. Aber das schaffe ich noch, es ist ja nur eine kurze Terminanfrage.

Zitat von klaus-willi:
Ich würde da auch nie anrufen..was erwartet man denn..das ein wildfremder Mensch Mitgefühl zeigt.In den letzten Monaten wollte ich es mal,weil es mir so richtig schlecht ging und ich mit Niemanem reden konnte, aber habe es mir dann doch anders überlegt.Richtige Hilfe ist sowiso sehr schwer zu bekommen und manche Dinge muß man halt mit sich selber ausmachen.Habe die Erfahrung gemacht das man sich auch angreifbar macht und das kann man in manchen Situationen erst recht nicht aushalten.


Es ist nicht verwerflich da anzurufen. Dafür ist die Seelsorge da, @klaus-willi . Diese Menschen sind darauf geschult, zu zuhören und notfalls zu trösten. Ich hab da auch mal angerufen , als meine Mama gestorben ist. Es entwickelte sich ein schönes Gespräch und die Dame erzählte von ihrer Mama das sie auch gestorben ist und am Ende waren wir beide traurig und haben uns gegenseitig getröstet. Das kann auch passieren. Man muß nicht alles mit sich alleine ausmachen. Ich bin Damals in einem Online Forum gegangen und da bin ich Heute noch. Das hat mir auch geholfen. Vor allen Dingen auch, daß es andere Menschen gibt die das gleiche Schicksal erleiden.

Dieses Thema tauchte ja vor nicht allzu langer Zeit bereits auf... nach all den vielen unschönen Berichten kann ich wohl froh sein, den Kontakt zur Telefonseelsorge noch nicht gesucht zu haben...

Schlimmer als jedes Problem an sich ist, wenn dieses von anderen invalidiert (wie es so schön heißt) also nicht ernst genommen wird. Passiert so etwas oft genug, erwächst daraus irgendwann die Unfähigkeit, Probleme mitzuteilen.

Ich hatte auch mal bei der Telefonseelsorge angerufen. Die Person am anderen Ende konnte mir nicht wirklich helfen, aber sie hat mir fast 30 Minuten zugehört. Das fand ich gut. Ich kam runter. Hatte zuvor am ganzen Körper gezittert, weil ich etwas Schlimmes erfahren habe. Danach hatte ich das Gefühl, sie wollte das Gespräch beenden. Wahrscheinlich gab es dringendere Fälle. Ich hatte ja vorweg erwähnt, ich plane keinen Suizid.
Ich hätte lieber mit einem Freund geredet, hatte ich aber nicht. Darum war ich froh, dass wenigstens die Telefonseelsorge da war.

Leider musste auch ich hier sehr schlechte Erfahrungen machen und werde dort wohl auch nicht wieder anrufen. Sicher, man kann durchaus Glück haben und auf einen empathischen Menschen treffen (was aber eher einem Lottogewinn gleichkommt). Das Gros der Ratgeber bilden dort aber eher weltfremde Gutmenschen und Leute mit einem Helfersyndrom. Das Krasseste für mich war eine alte Frau, die mir reinen Materialismus vorgeworfen hat. Was echte Probleme, Armut und finanzielle Sorgen seien, wüsste ich in ihren Augen gar nicht; umsomehr könne sie dies objektiv beurteilen, da sie jüngst auf einer Nordkoreareise w a h r e N o t erblickt hätte, nämlich die der dortigen Bevölkerung. Kurzum: Wer am Boden liegt und nochmals in sich hereingetreten haben will, für den ist die Telefonseelsorge sicher die beste Anlaufstelle !


hole es nochmal hoch

Hab hier ein bisserl rumgelesen und bin doch entsetzt wie viele negative Meinungen dann doch da sind,
da bei jeder Gelegenheit wo es um Suizid etc. darauf hingewiesen wird - dachte auch dass man da
an entsprechende Stellen weitergeleitet wird das nach Lösungen bzw. Hilfe gesucht wird

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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