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Hallo ich bin 28 Jahre alt und hab seit Januar diesen Jahres Depression als Diagnose gestellt bekommen von meinem Hausarzt und später dann auch von meiner Therapeutin
Ich will mich etwas kürzer halten, deswegen gehe ich jetzt nicht so ins Detail.
2021 Dezember: es ging mir urplötzlich schlecht. Ständig Übelkeit. Rückenschmerzen. Gefühl wie Benommenheit. Antriebslosigkeit. Innere Unruhe. Panik(keine panikattacke mit luftnot). Ängste. Extreme Schlafstörungen die ich aber schon länger habe seit ich 20 bin oder so. Mal besser mal schlechter. Und zu dem auch eine starke innere Leere.
Ich saß heulend bei meinem Hausarzt, der mir gut zugehört hat. Und mir für den Anfang keine Diagnose stellen wollte, er verschrieb mir 50 mg Opipramol und das wir uns in 3 wochen wieder sehen zur nachbesprechung. (Weil weihnachten und Neujahr und so dazwischen kam).
Im.januar saßen wir uns wieder gegenüber und wirklich besser ging es mir nicht. Bestimmte Symptome waren reduzierter aber bis auf die Rückenschmerzen war nichts weg.
Wir haben es erhöht auf 75mh ,später auf 100mg.
Ich bekam eine Therapeutin durch sehr viel Glück.
Ich hab mich mit meiner Depression auseinander gesetzt. Hatte auch mal gute Tage. Im März ging es mir besser. Keine innere Unruhe mehr oder nur sehr wenig. Alles andere war aber da. Extreme antriebslosigkeit. Stimmung eher flach. Weiterhin einschlafschwierigkeiten.
Ende März war ich wieder beim HA und wir waren beide der Ansicht ein richtiges Antidepressiva muss her, aber erstmal ein leichtes. Habe Agumelatin/Valdoxan bekommen 25 mg.
Nach 3-4 Wochen konnte ich sagen ja Antrieb steigt ich bin agiler und allgemein Fröhlicher. ich war selbst überrascht. Und vorallem ich schlafe wieder gut. Bzw einschlafen klappt super.
Aber! Innere Unruhe ist mein wöchentlicher Begleiter. Mal ein Tag mal mehr Tage.
Also saß ich wieder bei meinen Hausarzt. Und ich hab gefragt ob man das opipramol nicht zusätzlich nehmen kann, da es mir damals mit 100mg meine innere Unruhe schon genommen hat.
Haben dann erstmals mit 25 angefangen, dann mit 50mg. Und ich fand die ersten paar tage dachte ich, wow wirkt das wirklich so gut. Und dann kam der erste Tag mit innere Unruhe, dann der zweite, dritte mit weinanfällen, und inzwischen bin ich bei Tag 6. Und werde heute Opipramol nicht mehr einnehmen. Wahrscheinlichkeit war es Placebo am anfang. Hoffe das ich die nächste Tage keine unruhe mehr verspüre. Ich würde sagen bei mir hat die Kombi nicht gut geholfen.
Meine Frage an evtl erfahrener Menschen mit Depressionen.
Was für Medikationen helfen euch bei Innere Unruhe? Wäre ein Bedarfsmedikament evtl besser?
Und wenn ihr was anderes tolles habt was euch bei innere Unruhe hilft, dann wäre ich erfreut wenn ihr es teilen könnt:)
Und habt ihr Erfahrung mit Valdoxan?

Liebe Grüße Hope

12.05.2022 10:13 • 13.05.2022 x 1 #1


25 Antworten ↓


@TheHope
Hey , es tut mir leid das es dir so geht , ich hoffe es geht dir sehr bald wieder gut ! Wurdest du den auch mal richtig untersucht , oder wurde das direkt auf die Psyche geschoben ?

Und , darf ich fragen wie sich die innere Unruhe bei dir bemerkbar macht ?
LG

A


Erstdiagnose Depression

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Wurden körperliche Ursachen ausgeschlossen ?

@Beebi
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort:)
Ich denke ich wurde nur oberflächlich untersucht. Blut Abnahme (aber auch da nur das nötigste), körperliches Abtasten, diagnostische erfragungen.
Muss aber sagen das ich es selber auf die Psyche geschoben hatte, weil ich davor ständig unerklärlichen weise immer irgendwas mit Dem Darm hatte aber so schnell es kam, so schnell war es auch wieder weg und seit ich die Tabletten nehme und daheim bin (krank geschrieben) hab ich auch nichts mehr mit dem Darm.


Inner Unruhe äußert sich bei mir:
Ich kann mich auf nichts konzentrieren
Alles fällt mir sehr schwer. Aufräumen, bewegende
Ich fühle mich wie unter Strom
Manchmal ist die Anspannung so stark das ich lange weinen muss
Ständige Gedanken bei mir und negativem
Ablenkung funktioniert nur mäßig bis gar nicht
Kann meine Hobbies wie zb lesen nicht nachgehen weil ich kaum die Worte aufnehmen kann

@Icefalki
Nur Blutabnahme und so allgemeine anamnestische diagnostische Fragen wurden gestellt.
Aber ich kann relativ sicher sagen das es psychisch ist. Ich hab ja gesagt ich halte mich Kurz weil die Vorgeschichte warum ich Depressiv bin nicht so wichtig ist..Mir geht's eher um die im Beitrag unten gestellten Fragen:) aber danke vielen lieben dank für das Nachfragen:(

@TheHope

Ich habe ähnliche Symptome gehabt und es hat mich verrückt gemacht .

Oh man, alles andere als schön ist das !

@TheHope

Hast dann auch so starkes Kribbeln im Bauch ? Wie verliebt sein , nur in extrem negativ ?

@TheHope
Da hast du quasi schon deine Antwort, was du tun kannst. Du darfst deine Gedanken beobachten. Du kannst sie trainieren, so dass sie dir dienen. Das braucht Übung und ist keine Lösung von heut auf morgen.
Manchmal können auch fehlende Mineralstoffe/Vitamine dem Körper bei einer Depression entziehen, hier mal ein interessanter Artikel dazu:
https://www.asklepios.com/presse/presse...d34d1b632~

Vielleicht hilft es dir auch, dich zu hinterfragen, was genau das Problem ist, um den Kern der Sache näher zu kommen. Dann kannst du dort ansetzen und mit dir selbst arbeiten.

Die innere Unruhe und Antriebslosigkeit sind eindeutige Symptome der Depression, weshalb ein Antidepressivum angebracht ist, damit Du eine gewisse Stabilität bekommst, um Dich wieder in der Welt zu bewegen liebe @TheHope.

Mit Valdoxan habe ich keine Erfahrungen, doch da ich in meinem langen Leben immer wieder Antidepressiva nehmen musste , sowie auch mit anderen Betroffenen ( unter anderem im Forum ) über diverse Sorten diskutierte, kann ich Dir sagen, dass sowohl Medikament als auch Wirkung sehr individuell sind. Was dem einen nützt, verträgt der andere gar nicht. Was beim einen bald nach der üblichen Erstverschlechterung positiv anschlägt, muss der andere wegen Nebenwirkungen absetzen usw.

Nach sechs Tagen Einnahme kann man praktisch nichts sagen. Vielleicht gilt es jetzt mal die Erstverschlechterung aus zu halten, vielleicht ist aber auch Absetzen angebracht ? Am besten Du sprichst mit Deinem Hausarzt darüber. Was mir in der s.g. Einschleichphase immer geholfen hat, ist wenn ich zwischendurch ein Tavor zur Beruhigung nehmen konnte. Süchtig wurde ich davon nie, denn wenn immer die positive Wirkung des Antidepressivums zu wirken begann, brauchte ich Tavor Wirkung nur noch in Notfällen zu nehmen.

@TheHope das Problem kenne ich auch. Ich bin seit 4 Wochen auf Escitalopram, das hat die Durchschlafstörungen etwas gelindert und auch am Tag habe ich kaum noch Weinkrämpfe. Die innere Unruhe und Konzentrationsstörungen hat es leider nicht merklich verbessert.
Meine persönliche Theorie ist das die Konzentration mit einem guten Schlaf einhergeht, das kann zwar auch falsch sein aber es ist meine Hoffnung.

Hallo,

ich leide seit 12 Jahren unter schwere Depressionen, aber versuche dich bitte nicht so fertig zu machen. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan weil viele Menschen, die neu in diese Depression reingerutscht sind, erstmal völlig überfordert mit der Situation sind.

Jedes neue Symptom wird hinterfragt und der Mensch macht sich Tage, Wochen und ja sogar über Monate noch einen Kopf drüber.

Aber irgendwann wirst du damit umgehen können.
Die Tabletten die du hast sind zwar gut, kann aber dir dennoch Citalopram empfehlen.
Ich hatte am Anfang auch durch die Tabletten plötzliche Angstzustände, meine PA wurden schlimmer, aber nach ca 5 - 6 Wochen wurde es besser.

Natürlich habe ich jetzt die höchste Dosis von Citalopram, aber ich merke, das die Tabletten mir viel viel besser helfen als vorher.

Du musst auf jeden Fall erstmal mit der Zeit versuchen (ohne Druck!), mit der Situation klar zu kommen. Das ist ein langer Weg aber du wirst es da rausschaffen und am Ende sagen Okay, ich habe die Depression, aber ich lebe mein Leben trotzdem und es wird wieder:

Es kann auch sein, das der Therapeut dir dabei rausshelfen kann. Solange das alles noch neu ist, wird es dir etwas leichter fallen, aber da muss dein Therapeut auf jeden Fall auf deiner Seite stehen und mit dir jedes kleine Detail besprechen!

Ich wünsche dir alles alles Gute!

@Beebi
Das tut mir leid, dass du dies auch erleiden musst.
Jaa es fühlt sich wie negatives Verliebtheit an. Danke an diese Gefühlsbeschreibung hab ich noch nicht gedacht. Es entspricht genau wie ich mich fühle.
Und wie hast du diese zeit über standen? Sogar wegbekommen?

@-IchBins-
Danke für deine Antwort:)
Ich bin im Gespräch mit meiner Therapeutin aber das ist keine Arbeit von heute auf morgen wie du sagst. Wir sind daran das Problem zu finden.
In ruhe werde ich mir mal die Seite anschauen.
Finde aber in extremen Situationen wie 6 tage innere Unruhe kann man auch schon mal über bedarfsmedikation usw nachdenken. Einfach um auch nochmal Luft zu atmen und Kraft zu tanken. Weil ständige Unruhe Situationen lassen einen nicht effektiv und in Ruhe nachdenken.

Zitat von TheHope:
@-IchBins- Danke für deine Antwort:) Ich bin im Gespräch mit meiner Therapeutin aber das ist keine Arbeit von heute auf morgen wie du sagst. Wir ...

Schön, wenn du deinen Weg findest. Man muss eben selbst herausfinden was gut tut und was nicht. Das ist ja bei jedem unterschiedlich. Ich wünsche dir alles Gute.

@Lina60
Ich danke dir für deine Antwort!
Ja das man bei Medikamenten durchhalten muss und geldud angebracht ist, weiß ich tatsächlich hab mich damit jetzt auch länger befasst.

Aber da hast du mich etwas falsch verstanden. Ich nehme nicht seit 6 Tagen valdoxan. Valdoxan nehme ich schon seit Ende März. Nur die Kombination mit Opipramol nehme uch seit nicht ganz 2 Wochen. Und seit 6 Tagen habe ich innere Unruhe.
Und deswegen hab ich das Opipramol angefangen damit es die manchmal vorkommenden innere Unruhe Attacken bremst. Aber es hat es paradoxerweise verschlimmert.
Da du Tavor nimmst. Oder Nahmst. Kann ich davon ausgehen das du auch zu einem bedarfsmedikament tendierst? Ich wollte das dann als nächstes mit meinem HA abklären:)

@JniL
Danke für deine Antwort:)
Schläfst du dann trotz Escitalopram schlecht? Also ich schlafe gut. Deswegen glaube ich nicht das es am Mangel vom Schlaf liegt.
Wie gehst Du dann sonst so im Alltag mit deinen Problemen um? Hast du da Tipps oder Anregungen:)?

@Juliia
Vielen Dank für deine Antwort. Und vor allem für deine liebe Antwort:( das ist wirklich nicht selbstverständlich.
Und mir tut es so leid dass du so einen langen Leidensweg hast. Hoffe es ist nun rum? Oder wenigstens du kommst gut damit klar.

Ich nehme mein valdoxan schon 6 Wochen ca. Also seit Ende März.
Es steigert meinen Antrieb und die Stimmung ist auch besser. Aber es kommt doch immer wieder innere Unruhe dazu. Deswegen wollte ich ein Begleit Medikament dazu das dass nimmt also die innere Unruhe. Aber seit dem hört es nicht mehr auf.
Hab Angst das AD zu wechseln. Weil das Valdoxan schon hilft aber vielleicht nicht perfekt. Deswegen dachte ich an bedarfamedikation.

Danke für deine Worte:( so lieb.
Hört sich an als hättest du nicht so gut erfahrungen mit Therapie gemacht ?
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Hallo @TheHope

Ich denke, die meisten hier können sehr gut nachvollziehen, wie du dich gerade fühlst. Als ich das erste Mal die Diagnose bekommen habe, war ich sehr verunsichert, perplex und überfordert. Und ehrlich gesagt, fällt es mir heute noch schwer, Panik, Ängste und depressive Phasen zu akzeptieren. Aber es wird definitiv besser.

Erst einmal ist es gut, dass du eine Therapeutin an deiner Seite hast. Diese kann dir langsam aber sicher auch Skills zur Hand geben, die die innere Unruhe abmildern oder ganz verschwinden lassen. Das dauert und du musst Geduld haben. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan und glaube mir, ich bin auch überhaupt kein geduldiger Mensch. Wie andere bereits schrieben, musst du dich ablenken und darfst nicht allzu sehr auf die innere Unruhe hören. Es ist immer doof, wenn ein guter Tag ohne Unruhe geht und sie dann am nächsten Tag wieder kommt. Das fühlt sich dann doppelt so besch*ssen an. Aber wenn das Lesen heute nicht klappt, dann probierst du es morgen wieder und dann wieder. Ist vielleicht im ersten Moment nicht schön, aber das kommt alles wieder.

Zum Thema Medikamente: ist immer etwas schwer zu beurteilen, da jede*r anders auf Antidepressiva und Co. reagiert. Ich hatte auch mal Valdoxan, allerdings zur Nacht und ich habe zusätzlich Escitalopram bekommen bzw. nehme es auch jetzt noch. Valdoxan hab ich dann irgendwann weggelassen und seit einem erneuten Einbruch nehme ich Quetiapin zum Schlafen. As Bedarfsmedikament ist Tavor sicherlich geeignet (ich nehme es ebenfalls), aber in der Klinik, in der ich war, haben sie beispielsweise auch Promethazin (Atosil) gegeben. Das half vielen und es macht nicht abhängig. Ich meine, ich will dir keine Angst vor Tavor machen, da es mir in Krisenzeiten immer sehr hilft und ich trotz langer Einnahme nicht abhängig bin. Das ist halt von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich würde darüber aber unbedingt mit dem Arzt sprechen.

Du bist nicht bei einem Psychiater in Behandlung, sondern der Hausarzt verschreibt dir die Medis?

@TheHope

Ich habe das ganz extrem , über drei Monate gehabt . Es hat mich sehr fertig gemacht. Ich bin wirklich am Stock gegangen und morgens schon weinend aufgestanden , weil ich dieses Gefühl einfach nicht mehr ausgehalten habe . Dann habe ich autogenes Training angefangen und es ist irgendwann vor ein paar Wochen weg gegangen . In dieser Phase konnte ich allerdings auch nur liegen . Liegen , liegen , liegen . Ich war so angespannt , dass ich es nichtmal geschafft habe, mich zu bewegen . Ich hasse dieses Gefühl soo sehr , es ist so beängstigend wie ich finde !

Eine Top-Lösung habe ich noch nicht gefunden.
Mir hilft am besten reden. So viel telefoniert wie in den letzten Wochen habe ich noch nie. Nach einem Gespräch geht's dann für eine Stunde oder zwei.
Ansonsten halte ich mich mit 'stupiden' Arbeiten über Wasser, Putzen, Staub wischen, Unkraut jäten... das dauert eh' viel länger als früher weil mir immer mitten drin was anderes einfällt was noch gemacht werden 'muss' und ich lasse das eine liegen bis ich mich irgendwann wieder dran erinnere.

edit: Escalitopram hilft mir schneller wieder einzuschlafen, aber ich wache trotzdem alle 1,5 stunden auf

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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