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Schönen Abend zusammen
Ich habe gerade im Forum nach „Ernährung bei Depressionen“ gesucht und mir wurden leider keine Beiträge ausgespuckt.

Wie ernährt ihr euch seitdem ihr die Diagnose/n habt? Es ist ja wissenschaftlich belegt, dass eine ausgewogene/gesunde Ernährung eine wichtige Säule der Depressionstherapie ist.
Hat hier jemand sich mit dem Thema intensiver auseinandergesetzt? Ich bin gerade am Anfang meiner Recherche und würde mich über ein Austausch freuen
liebe Grüße!

28.07.2024 20:16 • 03.08.2024 #1


21 Antworten ↓


Hab ich tatsächlich noch nie gehört und auch noch nie in ner Therapie irgendwie ansatzweise gesagt bekommen. Also klar, gesund essen, viel schlafen, Sonne tanken - die Grundsteine kennen wir alle und sollten sie am besten auch so handhaben. Aber wenn mir das ein Psychiater sagen würde, ich würde nie mehr zu dem gehen. Das klingt so nach dem klassischen geh doch mal bisschen raus, dann wirds dir besser gehen.

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Ernährung bei Depressionen & Generalisierter Angststörung

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@Lizzy_Lizz Das hatte ich auch vor Jahren mal gehört/gesehen. Generell ist da eine ausgewogene Ernährung schon besser bzw hat einen positiven Einfluss bzw Fastfood, Chips/Süßes, Alk. in größeren Maßen können das verstärken. Ich habe zwar keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, aber du kannst dir da auch gerne das Experiment Psyche bzw Einsamkeit von Jenke ansehen (wenn du die Links brauchst sag per PN bescheid). Das ist auch Thematik in dem Experiment.

Ansonsten kann alleine schon frisch kochen (und da schließe ich mal jegliches erwärmen von Dosenfraß, Tütenkram anrühren und Mikrowellen Kochen aus) einen positiven Effekt haben, da du dich dann bewusst mit etwas (gutem) beschäftigst, etwas für dich tust und ein direktes Ergebnis bekommst und du dadurch Freude ausschüttest. Im Idealfall kannst du das dann durch neue Gerichte bzw andere regionale/nationale Gerichte erweitern un dsomit dauerhaft aufrecht erhalten

Nüsse, grüner Blattsalat, Rapsöl und Fisch enthalten Omega-3-Fettsäuren. Diese Stoffe scheinen als eine Art Gegenspieler zu jenen entzündungsfördernden Substanzen zu wirken, die unser Gemüt trüben.

So verringern sie die Konzentration der Entzündungsstoffe im Blut und beugen womöglich depressiven Verstimmungen vor.


Ich hab viel Lachs gegessen, ob es geholfen hat, glaub eher nicht aber ich fuehle mich allgemein eh immer besser, als wenn ich fast food esse

@Luce1 Vitamine sind genauso fördernd

Auch nur die Basics.
Omega 3, 6 und 9
Vollkorn.
Obst und Gemüse.
Proteinreich
Wenig Zucker

Im Grunde alles was entzündungshemmend wirkt reinmümmeln und was als Mediator wirkt meiden.

Das ist aber jetzt auch nichts neues sondern schon Allgemeinwissen, denke ich. vitaminmangel und eine ungesunde Ernährung tragen schon stark zu Depressionen bei. Man kann also mit guter ausgewogener Ernährung dagegen wirken und dem Gehirn helfen mit den nötigen Vitaminen wie B12 B1 etc. Natürlich kann nur Ernährung keine Depression heilen. Ich war mit 16 Jahren bei meinem ersten Psychiater, da wurde mir eine depressive Verstimmung diagnostiziert. Da er mich noch nicht mit Psychopharmaka zuballern wollte, bekam ich erstmal Vitamin Pillen zum einnehmen damit es mir möglicherweise besser geht. Hat nichts gebracht, heute brauch ich Venlafaxin. Aber ich hasse auch Kochen und das schon immer, das ist für mich nur Qual.

Zitat von Smarty_:
Da er mich noch nicht mit Psychopharmaka zuballern wollte, bekam ich erstmal Vitamin Pillen zum einnehmen

Keine Ballaballa-Pillen aber Vitamine in Pillenform? Ich würde gerne über die Ironie lachen wenns im Detail dann nich so absurd und unnützlich wäre. Genauso wie mit diesen gazen Ernährungsergänzungsmitteln - du nimmst im Endeffekt genausviel Chemie auf und wenn da wirklich vollwertige (!) Vitamine drin sein sollten werden die dann oft in solchen Massen eingesetzt, dass diese entweder ausgeschwämmt werden wenn wasserlöslich oder sich dann im Übermaß im Körper festsetzen wenn fettlöslich un dda wiederum - neben der Chemie - Schäden verursachen. Ganz ehrlich: ein guter Salat macht da wesentlich mehr Spaß und das schon beim Anrichten (den Prozess solte man auch nicht unterschätzen).

P.s.: Mit Protein soillte man es auch nicht übertreiben und in einem ausgewogenem Maß zu sich nehmen. Die Dosis macht das Gift

P.P.S und Edit: Re Zucker: Dunkle Schokolade (ab 70% und aufwärts) kann auch positiv wirken. Genauer gesagt das enthaltene Theobromin, was sich positiv auf Glücksgefühle auswirkt und auch dem Herz/Blutkreislauf positiv beeinflusst. Zu viel sollte man davon trotzdem nicht essen (etwa 7g/Tag sollen sogar reichen)

@Marc_Sky Ich weiß gar nicht mehr was das genau war, irgendeine sauteure Marke. Meine Mama hat die dann auch mit eingenommen einfach nur zum Spass. Der Psychiater war aber gut, wie gesagt, ich war erst 16 und das war meine erste Erfahrung mit einem Arzt der sich mal die Psyche anguckt. Er hat auch nicht gesagt, dass mich das jetzt heilen wird oder so. Ich glaube er ging davon aus, dass ich womöglich nen Mangel habe. Aber sowas kauf ich nie wieder. Was ich allerdings immer zu Hause habe, sind Vitamin D Tropfen weil ich selten rausgehe und das halt dann wichtig ist. Die Ex Freundin von meinem Verlobten ist schwer psychisch krank und hat sich auch lange Zeit mit gesunder Ernährung beschäftigt. Sie hat dann alle Medikamente abgesetzt und wie ein Kaninchen gelebt. Das war fatal, für alle Beteiligten. Ihr Körper war dann super gesund, ihr Kopf..nun ja.

Zitat von Smarty_:
Das ist aber jetzt auch nichts neues sondern schon Allgemeinwissen, denke ich.


Reicht ja auch.

Über Mikroglias, C-reaktives Protein, Interleukin-6 und den Tumornekrosefaktor-alpha will und muss sich hier glaube ich auch nicht unterhalten werden.

Gesund Essen klingt logisch, aber wenn's so easy wäre, gäb's die ganzen Probleme in den KH nicht, die über Fettleber, Diabetes, Cholesterin zu arterieller Verkalkung und ihren Konsequenzen reichen.

Zitat von Smarty_:
Natürlich kann nur Ernährung keine Depression heilen


Gibt halt diverse Ursachen für Depressionen.

@Smarty_ Marke hin oder her, Pille ist Pille (hast du die schonmal an Bäumen wachsen sehen?). Ich (und wer intelligent genug ist) sage auch nicht, dass das ein allheilmittel ist, aber einen insgesamt positiven Beitrag hat das definitiv. Dass es trotzdem zu depressiven Schüben kommen kann sollte auch klar sein und dass es schwere Depressionen nicht heilt auch.
Ich beschäftige mich auch mit dem Thema Ernährung (allerdings aus anderen Gründen) und habe durchaus öfters eine gewisse positive Wirkung gemerkt, insofern kann ich das bzw eine möglichst ausgewogene Ernärhung mit so wenig vorgefertigtem Zeug wie möglich schon empfehlen. Und ja, man kann das auch mit einem vollem Tag managen

@illum So gehts mir auch, gesundes Essen klingt logisch und einfach. Aber wenn ich ne schwere Episode habe, fehlt mir die Kraft mich in die Küche zu stellen und was super gesundes zu zaubern.

Zitat von Smarty_:
@illum So gehts mir auch, gesundes Essen klingt logisch und einfach. Aber wenn ich ne schwere Episode habe, fehlt mir die Kraft mich in die Küche zu ...

Jup.
Verständlich.

Zudem's auch fraglich ist, ob PowerGesund-essen dann überhaupt noch nen Blumentopf gewinnen kann.

Ich hab da auch nie drauf geachtet, weil's mir egal war, aber wenn man sich so Statistiken anschaut, wo die Leute besonders alt werden, fällt auch auf, dass da psychische Probleme eher weniger auftreten und die haben halt das, was Du aufgezählt hast plus das von @Luce1

Gesundes Essen
Viel Sonne
Viel an der frischen Luft
Viel Bewegung
Viel soziale Kontakte

es gibt eindeutige Korrespondenzen zwischen Gehirn und Darm, ganz gut zu sehen, wenn man das Buch Darm mit Scharme liest.
einfach Zucker sehr schlech und als Mast und Milchprodukte Mast sind kontraproduktiv.
Der blutzucker schwankt bei Kohlenhydratkonsum und der Mensch produziert laufend Insolin und der Heißhunger erscheint erneut, macht Stress und depressiv.
..
Gleichwohl, die Ernährungsgewohnheit hängen auch mit den Darmbakterien, dem individuellen Stoffwechsel und dem Alter zusammen - auch was man für ein Fress-typ ist.
Genetik spielt auch eine Rolle.
...
von intermittierendem Fasten halte ich viel .. etwas kasteien.. experimentieren..

ich befürworte seit etwa 9 Monaten low carb vor allem grünes gemüse.. - sehr konsequent maximal 20 g kohlenhydrate gesamtbilanz am tag.. bis 50g.. -

damit gehst du in die Ketose, Fettstoffwechsel.. mit sehr guten körperlichen Wirkungen bis hin zu besserem Befinden.
..
Gleichwohl ist es notwendig, low carb sehr konsequent und genau anzuwenden. Und sich nicht um das geschwätz der Ernährungswissenschaftler zu scheren.. Dass man Ballaststoffe zusätzlich nimmt, ist schließlich selbstververständlich ( angemerkt wegen der Kritik von denen).

Für mich wäre es wichtig mir häufiger gut schmeckende Gerichte zuzubereiten. Leider raubt mir die Depression die Motivation dazu.

@dianaross

Mjo, da gibt's ne Menge theoretischer Wechselwirkungen von denen ich gelesen hab und die man berücksichtigen kann und eigtl auch sollte, aber vielleicht hast Du auch nen Tipp wie man das in die Praxis umsetzt?

Ich bin da echt ne faule Socke was sowas betrifft und sobald's mir dann wieder gut geht, kommt Tischlein Deck dich mit all dem ganzen leckeren aber ungesunden Dingen, die es so gibt.


Zitat von dianaross:
damit gehst du in die Ketose, Fettstoffwechsel.. mit sehr guten körperlichen Wirkungen bis hin zu besserem Befinden.

Sry aber bei Keto muss ich wiedersprechen. Dass du anfangs einen Effekt hast und viel abnimmst ja, ist erwiesen ABER auf mittlerer und längere Sicht schadest du dir nur.
Warum?
Weil der abnehm Effekt a einem Punkt stoppt und du die Keto Diät zum Gewicht halten aufrecht erhalten musst. Allerdings schränkst du dich durch die Keto Diät in der Ernährung gleichzeitig ein, musst zwangsweise sehr viele Sachen weglassen, bei denen du wichtige Nährstoffe aufnimmst und kommst dann später automnatisch in eine Mangelernährung
Wenn du jedoch dein Gewwicht runtergehungert hast und dich dann entscheidest die Keto Diät nicht weiter zu führen holt sich der Körper durch dne von dir erwähnten Heißhunger und/oder normalen (bzw Idealfall ausgewogenen) Ernährung die SToffe wieder, die du weggelassen hast. Dann nimmst du automatisch wieder zu.
Also hast du die Wahl: Vorprogrammierter Jojo-Effekt oder wirklich durchgängiges, jahre- bis lebenslanges keto-diät-fasten und dann (erwiesene) Mangelernährung bekommen

Zitat von dianaross:
Ar. man Ballaststoffe zusätzlich nimmt, ist schließlich selbstververständlich ( angemerkt wegen der Kritik von denen).

Sry aber auch da muss ich widersprechen, insbesondere wenn du Lowcarb anpreisst. Ballaststoffe gehören zu den langgliedrigen Kohlehydraten und sind nur ein kleiner Teil von jenen. Je weniger KH du zu dir nimmst um so weniger hast du dann auch an Ballaststoffen.
Und gerade in der Keto-Diät geht das auch gegen Null, da du insbesondere die Nahrungsmittel ausschliesst, die Ballaststoffe enthalten (zB Hülsenfrüchte, Hafer und einige andere Getreide

...danke dir, über deine Info werde ich nachdenken, weil ich sie für qualifiziert halte.

Keto Diät mache ich seit fast 8 Monaten. Zuvor kurz normale Diät gemacht und 3 kg runter geholt.

Die keto Diät fällt mir sehr leicht. Ich habe niemals Heißhunger und höre von selbst auf zu essen, weil mein Sättigungsgefühl früher einsetzt als zu normalen Ernährungszeiten mit Kohlenhydraten.

Seit 3 Monaten bleibt mein Gewicht konstant bei 78 kg. Als ich Keta anfing, hatte ich etwa 92 kg, als ich die normale Diät begann 95 kg.

Seit Jahrzehnten lag mein Gewicht konstant um die 89 kg.

als ich 20 Jahre rum alt war, betrug mein Gewicht 75-78 kg.

Jetzt hatte ich 6 Wochen lang Durchfall - aber ohne Befund. Und ich hatte trotz Keto wieder mehr Hunger und habe mehr gegessen. Wegen des Durchfalls war mein Gewicht gleich geblieben und hatte eher noch leichte Tendenz, dass ich zunehme in Richtung von einem Kilo.

Dann habe ich hier und da mal etwas Kohlenhydrate genommen und nun ist es besser. Mein Gewicht bleibt bei 78 kg.

Es kann sein, dass ich hin- und wieder mal etwas Kohlenhydrate nehme, etwa als Pizza oder als Ausnahme, das scheint ganz gut zu sein. Vielleicht ist deswegen der Durchfall weg gegangen. Jedenfalls sehe ich da Zusammenhänge.


Eins fällt noch negativ auf, mir fehlen offenbar Elekrolyte. Bekomme verstärkt kleine Krämpfe in den Zehen oder in einem Finger. Ich trinke sowieso leider zu wenig.

Ich werde weiter bis auf Weiteres law carb diät halten. Ich habe 40% mehr Kraft, bin viel beweglicher geworden, mein leichter Gehirnnebel oder Glocke haben ist weg und bin absolut entzückt, keinen Bauch mehr zu haben und schlank zu wirken.

@dianaross Ja die Smptome können durchaus daher kommen - insbesondere wenn du merkst dass es mit den Sachen wieder besser geht. Die Krämpfe sind durchaus ein Zeichen für Magnesium und/oder Calcium Mangel (habe bei mir selbst auch zwischendurch einen Magnesiummangel und daher auch sporadisch Krämpfe). Nur bei Lowcarb und dem Gehirnnebel bzw Glocke rate ich dir zu Vorsicht. Dein Hirn braucht Kohlehydrate und wenn diese fehlen können die Symptome auch daher kommen. Bei zu großer und langer Reduktion riskierst du auch Unterzuckerung, was wieder andere Symptome mit sich ziehen kann und glaub mir da ruhig: die willst du definitiv nicht.
Zumal ein gutes ausgewogenes (!) und gesundes Essen auch Hormone und damit dein Belohnungszentrum triggert und du dich psychsich dadurch besser bzw etwas glücklicher fühlst.

Btw, verwechsel Lowcarb und Keto nicht. Lowcarb ist überwiegend KH zählen und reduzieren, bei Keto reduzierst du auch Grundnahrungsmittel bzw Bestandteile wie schon erwähnt und zwingst deinen Körper damit in Unterzucker, damit der die Fettreserven in den Muskeln für die Energieproduktion nimmt (bzw den Überschuss in KH umwandelt und nutzt). Das kann auf lange Sicht gefährlich sein, auch wenn du (gerader anfangs) viel abnimmst. Zumal die meisten neumodischen Diäten der letzten 10-15 Jahre sachlich gesehen NUR für Leute mit Allergien, Unverträglichkeiten und bestimmten Vorerkrankungen ist und nichts (!) für einen halbwegs gesunden Menschen (meines Wissens ist Keto dabei eine Diät, die zB bei Epilepsie ausprobiert wird und selbst dort wird die nie all zu lange gehalten)

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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