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Wenn diese Double D‘s nicht wären, könnte ich glaube ich damit leben. Richtig Freude empfinden, ist nicht so wichtig für mich. Es reich mir wenn es sich okay anfühlt, was ich gerade mache. Und das es noch funktioniert, dass ich mich ablenken kann.

@Disturbed Ich bin mir immer unsicher, ob dieser Mangel an „Freude empfinden“ nicht einfach auch den ADs geschuldet ist. Die dämpfende Wirkung geht in die Plus und Minus Richtung aus meiner Erfahrung. Im Plus fehlt Euphorie, Vorfreude, tief empfundene Zuneigung, Empathie. Oder die Empfindungen sind mindestens genauso gedämpft wie auf der anderen Seite Trauer, Wut, Verzweiflung.

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Dysthymie Erfahrungsaustausch

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@Helveticus Naja, ich hab ja die Medikamente erst dann genommen, als ich ja schon so empfunden, beziehungsweise schon in meiner Empfindungsfähigkeit gestört war. Also Auslöser waren die nicht unbedingt, zumindest nicht am Anfang. Aber ich gebe Dir recht, dass die Medis da schon teilweise reinspielen. Das habe ich aber dann auch gemerkt und entsprechend interveniert. Sowas wie Vorfreude empfinden würde ich meinem früheren Ich schon ab und an zugestehen, euphorisch war ich jedoch meines Erachtens nie und eine wirklich tiefe Zuneigung, wobei wie definiert man tiefe in dem Zusammenhang, hatte ich nie wirklich zu jemand anderem. Zuneigung aber natürlich schon, ebenso wie Abneigung natürlich auch. Andere Menschen oder Dinge mag ich, oder auch nicht. Extreme kommen da selten vor, außer ich beziehe sie auf mich selbst. Was ich nicht mag, dem entziehe ich mich wenn möglich. Das war schon immer so. Was ich mag, das kann ich akzeptieren oder aushalten, je nach dem ob ich aktiv beteiligt bin oder es passiv wahrnehme.
Bei mir selbst gelten andere Maßstäbe, die natürlich ungünstig sind. Wer oder was mich dahingehend geprägt hat, habe ich bis heute nicht völlig ergründen können, trotz reichlich therapeutischer Unterstützung. Erkenntnisse hab ich trotzdem sammeln können. Positive und negative. Seltsamerweise kann ich die negativen leichter akzeptieren.

Glaubt ihr das es möglich ist eine Rente zu bekommen wenn man schon seit 17 Jahren an einer Dysthymie leidet? Bin gerade im Klage Prozess gegen die Rentenkasse und habe nun die ganzen Untersuchungen.

@Ronald47
Möglich ist das sicherlich schon. Es muss halt festgestellt sein, dass die Erkrankung(en) eine Erwerbsminderung darstellen. Meine teilweise EM Rente basiert auf meiner psychischen Erkrankung, mein Herzinfarkt und KHK stellten laut dem Gutachter damals keine EM dar. Ob die dann doch auch berücksichtigt wurde, weiß ich allerdings nicht.
Da ich für meine Rente nächstes Jahr eine Verlängerung beantragen werde, bin ich mal gespannt, ob die Dysthymie da einen Unterschied macht. Eine Besserung ist dadurch ja nicht eingetreten, zumindest subjektiv gesehen.

Hast Du denn auch weiterhin schwere Episoden, die Du behandeln lässt? Klinik, Therapie, ect.

@Disturbed

bisher war immer alles auf 1 Jahr befristet nun wurde mir Anfang August alles entzogen und nun klage ich und muss nun zu einigen Gutachtern. Nein schwere Episoden habe ich nicht, und das ist der Grund warum ich sie nicht bekomme, während meiner Dysthmyie hatte ich nur 2x eine Double Depression in den 17 Jahren, aber ich habe Begleitsymptome die mich ziemlich fertig machen, also Somatisierungsstörungen, aber da werde ich irgendwie damit nicht richtig ernst genommen damit.

Ich war bisher 4x im KH, 2x davon auf Reha.

@Ronald47
Das ist natürlich bitter. Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Befürchtung, dass es auch bei mir nicht in die „Verlängerung“ gehen könnte. Deshalb, aber auch weil ich schon lieber arbeiten will, als von Institutionen abhängig sein zu müssen, suche ich weiter nach einem Job und bewerbe mich immer wieder. Ein Vorteil meiner Dysthymie dabei, es ist mir zumindest mittlerweile egal wenn Absagen kommen, oder nicht mal mehr eine Reaktion des potenziellen Arbeitgebers zurück kommt. Mich enttäuscht kaum mehr etwas. Ich wünschte, ich könnte das auch im Bezug auf Dinge sagen, die mich einfach nur ärgern. Aber auch diese Gefühlsregung wird ja irgendwann mit mir begraben werden.

Momentan überlege ich, ob ich noch einmal eine ambulante Therapie versuchen sollte. Da mein Kontingent an Verhaltenstherapie noch für die nächsten eineinhalb Jahre ausgeschöpft ist, käme tiefenpsychologisch Fundierte oder Analyse noch in Frage, letztere schließe ich aber eigentlich aus. TP hatte ich schon mal mit mäßigem Erfolg aber ich war damals auch nicht so wirklich offen mit meiner Problematik.
Jetzt hatte ich mir nochmal den Befund meines letzten vollstaionären Klinikaufenthalts durchgelesen und tatsächlich etwas gefunden, dass ich vorher nicht so beachtet hatte.
Da ist von passiv-aggressivem Verhalten die Rede. Hab mich jetzt mal diesbezüglich eingelesen, wie das im Setting einer Psychotherapie gemeint ist und festgestellt, dass es schon irgendwie passt. Den Begriff hatte ein Stabsarzt im II. Weltkrieg geprägt und der deutet wohl darauf hin, das der Klient den Therapeuten irgendwie als Autoritätsperson wahrnimmt und eher abweisend bis sarkastisch auf Vorschläge des Therapeuten eingeht.
Ich glaube so im Nachhinein, da könnte was dran sein. Das ist natürlich ein grober Fehler, sofern die eigentliche Therapie auf Augenhöhe stattfinden könnte, zumindest aus Sicht des Therapeuten und mal voraus gesetzt, dass dies das optimale wäre.
Jetzt überlege ich, sollte ich nochmal eine Therapie versuchen, wie werde ich diesen Verhaltenszug vorher schon los, um wenigstens einen Funken Hoffnung auf etwas Erfolg in der Therapie mit hinein zu bringen. Das blöde ist halt, mir fällt ja sowas wenn überhaupt, erst hinterher auf. Ich frag mich auch, ist das etwas bezeichnendes im Verhalten von Dysthymie Patienten und wüsste dann der Therapeut oder die Therapeutin dass damit bei mir zu rechnen ist, was ja eine Therapie sicher nicht einfacher gestalten würde, wenn ich die Dysthymie als Erkrankung angebe?

Ich dachte die Dysthymie hat mich doch schon auf eine niedrige emotionale Ebene gebracht und eigentlich war da keine Traurigkeit mehr. Vor ungefähr 3 Stunden ist mein Kater verstorben und ich weiß grade nicht mit meinen Gefühlen umzugehen. Ich weiß nicht mit dieser Traurigkeit umzugehen unnd nicht damit, dass er heute Nacht nicht mehr zu mir kommen wird und sich nben mir breit macht.

Zitat von Disturbed:
Vor ungefähr 3 Stunden ist mein Kater verstorben

Das tut mir sehr leid.

Bei mir liegt wohl auch eine chronifizierte depressive Störung vor. Das geht ja so in die Richtung. Ich glaube, dass ich das seit mindestens 25 Jahren habe.

Ich bin ja im Grunde deswegen auch in Rente. Zudem nehme ich seit 20 Jahren AD. Ich lebe damit mittlerweile gut, soweit man das so sagen kann. Mir gehts darum dass es zu keinen darüber hinausgehenden Krisen kommt. Außerdem leb ich gezielt und bewusst so, dass es immer positive und aufbauende Inhalte in meinem Leben gibt.

Zitat von Shelby:
Außerdem leb ich gezielt und bewusst so, dass es immer positive und aufbauende Inhalte in meinem Leben gibt.

Ein guter Vorsatz. Wünsche Dir, dass da nichts von außen an dich heran kommt, das negative Gefühle, Verlust oder Trauer auslösen könnte.

@Disturbed

tut mir sehr leid

Zitat von Disturbed:
Ein guter Vorsatz. Wünsche Dir, dass da nichts von außen an dich heran kommt, das negative Gefühle, Verlust oder Trauer auslösen könnte.


Das kommt permanent an mich heran, aber ich finde es kommt nicht darauf an was einem passiert, sondern wie man damit umgeht. Schon immer fand ich, dass nicht die Ereignisse das Leben ausmachen, sondern die Reaktionen auf die Ereignisse.

Trauer ist auch was ganz normales, da geht man durch.

@Disturbed Mein Beileid. Das tut jetzt erstmal unendlich weh. Lass es zu. Das darf und muss da sein. Aber auch wenn du denkst, es wird sich für immer so elendig anfühlen, irgendwann wird es leichter, aber jetzt darf alles da sein... Ihr habt so viel Zeit verbracht und tolle Erlebnisse gesammelt.
Ich hoffe, du kannst die Trauer zulassen.

@aldia249 Ja ich lasse es zu, diesmal. Wusste nicht mehr wie sich das anfühlt und war eigentlich froh drum, es nicht zu fühlen. Wie so vieles anderes auch nicht.
Nun ist Er nicht mehr Teil meines Lebens. Es trifft mich halt, weil Er mir gut tat, Einfach durch Seine Anwesenheit. Etwas dass bei so manchen Menschen eher gegenteilig der Fall ist. Katzen versuchen nicht klug oder belehrend daher zu kommen, dass ist eindeutig eine Stärke, von der mancher Mensch was lernen könnte.

Hallo

Mein herzliches Beileid
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Katzen sind selbstbewusste Tiere. Sie wissen das sie alleine klar kommen könnten außer sie sind krank . Sie müssen nicht schauspielern ,klug da zu stehen oder sich mit ihrem Beruf behaupten. Sie ordnen sich auch nicht ein ,sie bleiben immer wie sie sind . Mein Kater ist über 11jahre seit über zwei Jahren Diabetes vor kurzen ist schilddrüsenüberfunktion festgestellt wurden . Mal schauen wie es sich alles entwickelt

@Tuffie1 ich wünsche Dir, das Dein Kater noch ein langes, aber in jedem Fall ohne irgendwie leiden zu müssen, Leben hat und Dir Freude bereitet.

Da das ursprüngliche Thema kaum noch Beachtung findet, Dysthymie ist ja auch schon etwas spezielles und hier wohl weniger verbreitet, schließe ich mein Thema jetzt.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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