Momentan überlege ich, ob ich noch einmal eine ambulante Therapie versuchen sollte. Da mein Kontingent an Verhaltenstherapie noch für die nächsten eineinhalb Jahre ausgeschöpft ist, käme tiefenpsychologisch Fundierte oder Analyse noch in Frage, letztere schließe ich aber eigentlich aus. TP hatte ich schon mal mit mäßigem Erfolg aber ich war damals auch nicht so wirklich offen mit meiner Problematik.
Jetzt hatte ich mir nochmal den Befund meines letzten vollstaionären Klinikaufenthalts durchgelesen und tatsächlich etwas gefunden, dass ich vorher nicht so beachtet hatte.
Da ist von passiv-aggressivem Verhalten die Rede. Hab mich jetzt mal diesbezüglich eingelesen, wie das im Setting einer Psychotherapie gemeint ist und festgestellt, dass es schon irgendwie passt. Den Begriff hatte ein Stabsarzt im II. Weltkrieg geprägt und der deutet wohl darauf hin, das der Klient den Therapeuten irgendwie als Autoritätsperson wahrnimmt und eher abweisend bis sarkastisch auf Vorschläge des Therapeuten eingeht.
Ich glaube so im Nachhinein, da könnte was dran sein. Das ist natürlich ein grober Fehler, sofern die eigentliche Therapie auf Augenhöhe stattfinden könnte, zumindest aus Sicht des Therapeuten und mal voraus gesetzt, dass dies das optimale wäre.
Jetzt überlege ich, sollte ich nochmal eine Therapie versuchen, wie werde ich diesen Verhaltenszug vorher schon los, um wenigstens einen Funken Hoffnung auf etwas Erfolg in der Therapie mit hinein zu bringen. Das blöde ist halt, mir fällt ja sowas wenn überhaupt, erst hinterher auf. Ich frag mich auch, ist das etwas bezeichnendes im Verhalten von Dysthymie Patienten und wüsste dann der Therapeut oder die Therapeutin dass damit bei mir zu rechnen ist, was ja eine Therapie sicher nicht einfacher gestalten würde, wenn ich die Dysthymie als Erkrankung angebe?
26.10.2022 12:16 •
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