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Zitat von Ronald47:
Ich hab mich schon derart an diesen dystyhmien zustand gewöhnt das es mir gar nicht mehr aufällt das es depressionen sind, so ein richtiges wohl und glücklichkeitsgefühl an das kann ich mir schon sehr lange nicht mehr erinnern.

Ist bei mir genau so. Habe bei meinem Therapeuten letzte Woche gesagt, ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass ich eine rezidivierende Depression habe (das war wieder mal der Grund für die Einweisung) sondern das ich halt ein desillusionierter, pessimistischer, feiger und fauler Mensch bin. Also garnicht wirklich krank und ich einfach nur n Medi will, dass das ganze einfach erträglich macht. Naja, dann kam der mit Dysthymie um die Ecke und ja, das passt.

Die Frage ist jetzt, werd ich das noch irgendwie irgendwann mal los, oder bleibt es so, bis ich das zeitliche Segne. Das absurde daran ist, ich will ja nichtmal für mich eine Besserung, sondern nur, dass mein Umfeld, welches sich eben nicht einfach meiner entziehen kann, darunter leidet, das ich so bin, wie ich bin.

@Disturbed

Gibt es mit der Zeit irgendwie immer weniger. Ich empfand meist nur melancholische Leere.

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Dysthymie Erfahrungsaustausch

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@Mylenix diese Phasen der Leere habe ich auch immer öfter. Eigentlich finde ich die garnicht mehr so unangenehm. Besser als irgendwelche Sch.eiße denken, die mich auch nicht weiter bringt. Leider bringt die Klinik auch nichts, außer das ich so wenigstens ein bisschen Struktur im Tagesablauf habe. Ich denke ich habe den Punkt erreicht, an dem man zumindest aus Therapeuten Sicht als Therapieresistent gilt. Ist halt so. Bleibt ja noch das ein oder andere Pharmazeutikum.

Die Medis die ich momentan nehme machen es etwas erträglich und haben keine signifikanten Nebenwirkungen. Mehr wird da auch nicht mehr zu erwarten sein.

Mal ne Frage an Euch, die hier schon geschrieben haben. Habt Ihr eigentlich noch konkrete Ziele? Zur Zeit bin ich ja in einer Tagesklinik und jeden Montag soll man ein Wochenziel benennen. Mit Mühe konnte ich das die letzen male, aber jetzt ist da nichts mehr.

Okay, dieses Thema ist wohl eingeschlafen und ehrlich gesagt wundert mich das nicht. Dysthymie ist nicht gerade etwas, dass einen geradezu beflügelt, die eigenen Gedanken mit anderen auszutauschen. Eigentlich sind die ja auch nur ein grauer Brei voller Gleichgültigkeit und lediglich, zumindest bei mir, ärgerlichen Grübeleinlagen.

Bevor mein Thema in der Versenkung verschwunden ist, will ich deshalb wenigstens noch abschließend ein vorläufiges (vermutlich aber auch abschließendes) Fazit zu meinem Tagesklinik Aufenthalt abgeben. Seit einer Woche nehme ich Quetiapin 50 retard, dass mir beim Einschlafen und gegen die Grübeleien helfen soll. Die ersten beiden Tage waren, was den Schlaf angeht okay, aber tagsüber doch sehr nebenwirkungslastig. Mittlerweile geht das besser, aber gegen das grübeln wirkt da leider noch nichts. Ich glaube auch nicht, dass sich das überhaupt nochmal groß ändern wird, in einer Welt, in der es doch so viele Anlässe zum grübeln gibt.

Jedenfalls war ein Primärziel, wieder etwas Tagesstruktur zu bekommen und das ist mir zumindest im klinischen Setting gelungen. Vielleicht gelingt es mir auch ohne den „sanften Druck“ in die Klinik zu müssen, diese beizubehalten. Dann wäre das ganze nicht völlig nutzlos gewesen. Was ich aber, trotz anfänglich gedachter „Verbessrung“ nicht erreicht habe und wohl auch bis zum Ende des Aufenthaltes und darüber hinaus, nicht erreichen werde, ist, mich mehr anderen Menschen „zu zuwenden“. Jedenfalls nicht im direkten Kontakt.

Es ist mir schlichtweg zu anstrengend, zu überlegen was man heutzutage noch sagen kann, soll, darf, muss, um anderen irgendwie gerecht zu werden, Erwartungen zu befriedigen, oder sie nicht zu verletzen, oder endlose Debatten loszutreten, die am Ende auch zu keinem Konsens führen. Die Klinik ist zwar ein geschützter Raum, spiegelt aber trotzdem die reale Welt wieder. „Probieren Sie sich aus“ ist ja der Tenor, den ich von meinen Behandelnden oft zu hören bekam. Und das ist in manchen Situationen auch wirklich möglich um Verhaltensweisen zu hinterfragen oder auch Konfliktpotenziale besser beurteilen zu können.
Nur half mir das dort bisher nicht aus meinem Modus der Gleichgültigkeit heraus.

Offen anzusprechen, was mich negativ tangiert, war ein Wochenziel von mir. Das Resultat für mich war, was ich sage wird zwar gehört und bisweilen auch als nachvollziehbar bestätigt, hatte aber keinen Einfluss auf irgendetwas. Genau das war mir vorher aber sowieso klar. Aus freien Stücken, also ohne dieses Ziel, hätte ich mir dieses „Probieren“ erspart, weil es mir im Grunde egal war. Etwas war nicht schön, ja, aber es war halt so und es war mir egal.

Das gleiche galt für ein Ziel, mehr mit anderen zu kommunizieren. Ja, kann ich irgendwie noch. Smalltalk bekomme ich zur Not noch hin. Für tiefgründiges braucht es aber mehr an Zeit, die in der Klinik begrenzt ist und Vertrauen, dass nur über eine längere Zeit des Kennenlernen von mir aufgebaut werden kann. Aber ich hab dieses Ziel objektiv erreicht, ich hab mit den Menschen dort halt gelabert. Ob diejenigen was davon hatten, weiß ich nicht. Vielleicht passte einiges in deren „Übungen“ und sie haben für sich festgestellt, ob ihnen das angenehm oder unangenehm ist, sich mit mir zu unterhalten. Mir war es aber auch wieder in Grunde egal.

Nun habe ich noch eineinhalb Wochen vor mir, obwohl ich anbot, ich könnte auch früher gehen. Ein Angebot, dass abgelehnt wurde, weil schon einige der anderen entlassen werden und da ja ein gewisser Aufwand damit verbunden ist, Abschlussgespräche, Befundbriefe, ect. Interessant für mich war, dass es nicht darum ging, dass in der verbleibenden Zeit vielleicht noch eine positive Veränderung bei mir vonstatten gehen könnte. Das schätze ich selbst aber auch so ein und im Grunde ist es mir Egal. Zumindest das Essen ist genießbar und bietet nicht einen gewichtigen Grund, diese Klinik sofort verlassen zu wollen.

Also mein Fazit, Dysthymie ist nicht die bevorzugte Erkrankung, derer sich Ärzte oder Therapeuten gerne widmen, weil sie einfach mühsam zu behandeln ist. Ist ja klar, wenn dem Patienten nahezu alles gleichgültig ist, besonders auf die eigene Person bezogen.

@Disturbed

ich kann dir nur Recht geben, ich habe mit der Diagnose Dysthymie bisher schlechte Erfahrungen gemacht, vorallem wenn es darum geht eine Rente zu bekommen (hab noch einige andere Diagnosen), leider wird die Dysthymie bei uns in Westeuropa, speziell Österreich und Deutschland oftmals belächelt und als leicht und iss ja nur ne leichte Verstimmung verharmlost, in den USA zb wird die Dysthmie mittlerweile als chronische Depression erkannt und auch so bezeichnet, welche sicher auf Dauer nicht leichter ist als eine mittelschwere rezidiv. Depression; bei uns in D und Ö wird die Dysthmiye immer noch als leichte depressive Verstimmung bezeichnet und auch von vielen Ärzten so abgetan.

Was viele nicht wissen ist das die Kombordität der Dysthymie auch nicht ohne ist und sich oftmals noch andere psychiatrische Begleiterkrankungen dazugesellen wie Alk., somatoforme Störungen, Schlafstörungen und Double Depression.

Sie ist auch wie du schreibst sehr mühsam zu behandeln weil Antidepressiva gerade bei der Dysthmyie oftmals versagen und ein nicht ansprechen meist dazu führt das die Patienten bei einer Dystyhmie verzagen und in noch schwerer Depressionen verfallen.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Dysthymie mittlerweile nichtmehr nur als leichte Dauerdepression gewertet wird. Ob das allerdings Einzug in die Denkweise oder Behandlungsweise von Psychiater oder Therapeuten hält, wurde da nicht geschrieben. Vielleicht ist der Gedanke dahinter, dass es eine chronische Krankheit ist, wie Diabetes, die ja bei entsprechender Medikation zumindest ein Funktionieren ermöglicht. Wären da nicht die gelegentlichen schweren Episoden, könnte ich vielleicht wirklich damit leben und funktionieren.

Nur in den USA wird sie anders diagnostiziert und schwerer eingeordnet soviel ich weiß.

Zitat von Ronald47:
Nur in den USA wird sie anders diagnostiziert und schwerer eingeordnet soviel ich weiß.

Vermutlich auch nur, weil dass möglicherweise eh keinen Einfluss auf die soziale Absicherung der Betroffenen hat. Ich bekomme ja eine halbe EM Rente, aber wohl wegen einer anderen chronischen Erkrankung plus mittelgradigen und schweren depressiven Episoden. Genau weiß ichs natürlich nicht, da ich die Berichte der Gutachter nie gelesen habe. Bekam die erstmal für zwei Jahre befristet und die wurde um drei weitere Jahre befristet verlängert. Da stand aber Dysthymie noch nicht konkret im Raum. Vielleicht wird sie dadurch nicht weiter verlängert, aber im Prinzip ist mir das auch egal. Ich würde ja noch Teilzeit arbeiten, nur erstmal was finden, dass ich auch schaffen kann und dann müsste der Arbeitgeber auch kein Problem haben, einen 59jährigen zu beschäftigen. Bewerbungen schicke ich ja raus. Wenn dann mal wenigstens ne Absage zurück kommt, weiß ich zumindest, dass sich jemand mal die Mühe gemacht hat über meine Bewerbung drüber zu gucken. Das ist ja schon mal etwas.

Aber noch bleibe ich dran und schaue jeden Tag nach Jobs. Leider werden überwiegend offene Stellen gemeldet, wofür ich die gewünschte Profession nicht mitbringe. Tja, hätt ich mal was vernünftiges gelernt.

Hallo

Ich habe seit der Kindheit Depressionen, bin nie richtig gut drauf und gebe mir die gleiche Diagnose.

Mir helfen keine Medikamente, habe sehr viele durch.

Ich weiß nicht mehr, was ich versuchen soll. Therapie usw alles gemacht.

Wenn eine schwere Depression noch drauf kommt, ist alles vorbei.

Ich arbeite, aber nicht Vollzeit. Und es ist immer ein Kampf.
Nichts erfreut mich.

Zitat von Die:
Hallo Ich habe seit der Kindheit Depressionen, bin nie richtig gut drauf und gebe mir die gleiche Diagnose. Mir helfen keine Medikamente, habe sehr viele durch. Ich weiß nicht mehr, was ich versuchen soll. Therapie usw alles gemacht. Wenn eine schwere Depression noch drauf kommt, ist alles vorbei. Ich ...

da gehts dir ähnlich wie mir

Zitat von Disturbed:
Vermutlich auch nur, weil dass möglicherweise eh keinen Einfluss auf die soziale Absicherung der Betroffenen hat. Ich bekomme ja eine halbe EM Rente, aber wohl wegen einer anderen chronischen Erkrankung plus mittelgradigen und schweren depressiven Episoden. Genau weiß ichs natürlich nicht, da ich die Berichte der ...

Hab die PVA geklagt, hatte 4 Jahe quasi sowas wie jährlich befristete Rente, und mein Lebenslauf schaut dementsprechend seit 2011 auch aus, sodas meine Chancen durch diesen Lebenslauf bei Unternehmen sehr gering ist, weil viele Unternehmen eben nicht so sozial eingestellt sind, und jemanden mit so einer Krankenkarriere eine Chance geben, bleibt bei mir, falls ich die Rente auch nach der Klage nicht bekomme nur der wenig in eine Art Selbständigkeit da habe ich mir auch schon was überlegt was ich machen kann und wie ich das aufziehe

@Ronald47 Mein Lebenslauf als Erwerbstätiger endet quasi 2019. Nun wäre es nicht das Problem etwas zu finden, um diese Lücke plausibel und vielleicht sogar interessant zu füllen. Wenn jemand kreativ genug ist, zumindest. Prinzipiell habe ich aber auch keine Lust dazu, mit der Wahrheit hinterm Berg zu halten. Ich bin / war eben länger krank. Wenn jemand einen schweren Unfall mit multiplen Verletzungen hatte, kräht da kein Hahn danach, wenn er anschließend wieder arbeitsfähig ist. Bestenfalls bekommt er sogar Respekt gezollt, für seinen Kampfgeist. Und den bekäme er zurecht. Leider werden psychische Erkrankungen von manchen Menschen aber als nicht so schlimm anerkannt. Das ist das Problem, aber so ist es eben.
Selbstständig mach ich mich jedenfalls bestimmt nicht. Alleine wegen dem ganzen Papier und Steuer Kram. Wobei, freischaffender Künstler wäre ja ne Möglichkeit, zumindest für den Lebenslauf. Muss ja nicht bedeuten, dass man ein erfolgreicher Künstler ist
Und Kunst liegt ja im Auge des Betrachters.
Viele heute wurden ja erst nach ihrem Tod gefeiert.

@Disturbed

ja ich sehe das auch so wie du und das sind auch leider meine Erfahrungen; ich bin quasi schon seit 2016 weg aus der Arbeitswelt und ich bin 47, das macht es noch schwieriger; das problem ist das mein CV auch bereits vor 2016 nur Lücken enthält (Krankengeldbezug, ALG etc).

Der Steuerkram ist klar ein Contra, aber für mich weniger ein Problem, weil ich mich selber gut damit auskenne; bei mir ist eher das Problem, was ich als Selbständiger mache, hab zwar diverse Ausbildungen, aber wie man dann zu Kunden kommt etc. ist halt die andere Frage.

@Ronald47 Zufälligerweise hab ich gestern mit einer Mitpatientin über diese Thematik eine Unterhaltung geführt. Wir überlegten, wie man Lücken im Lebenslauf plausibel füllen könnte und wie so generell unsere Beurteilungen bezüglich des Arbeitsmarktes sind. Fachkräfte werden ja händeringend gesucht. Vor allem im Handwerk, aber da muss es natürlich körperlich passen. Sollte das so sein, sind Handwerksbetrieben Lücken im Lebenslauf schon fast egal. Im Büro Sektor sieht das aber anders aus. Da wird es schwierig, überhaupt nach der Vorauswahl, so nicht schon das Alter ein Ausschlusskriterium darstellt, in Betracht gezogen zu werden.
Da ich mich nächste Woche nach meiner Entlassung aus der Tagesklinik wieder Arbeitslos melden werde und meine Sachbearbeiterin schon sagte, dass Sie eine aktuelle sozialmedizinische Begutachtung haben möchte, werde ich wohl bald dazu vom MD der Arbeitsagentur dazu eingeladen werden. Mal sehen was der dann so meint, wofür ich noch auf dem Arbeitsmarkt tauge.

@Disturbed.

Ja da seht es anders aus, leider habe ich keine Handwerker Ausbildung, aber ich weiß das da immer Leute gesucht werden, als Handwerker hat man immer und überall noch gute Karten.

Ich habe nun am 17. Oktober meinen ersten gutachter Termin wegen der Rente, dann folgen noch zwei weitere Gutachter aber da habe ich noch keine Termine.

Meine Chancen sind sehr gerinig, und deswegen brauche ich auch sowas wie einen Plan B, wie das aussehen wird weiß icih noch gar nicht.

Ich dachte auch schon an so ein sozialmedizinisches Gutachten.

@Ronald47 ich hab zwar ne handwerkliche Ausbildung abgeschlossen und auch branchenübergreifende handwerkliche Fertigkeiten, nur das alleine ist ja nicht ausreichend. Wenn ich meine Fertigkeiten nur begrenzt einsetzen kann, weil es die Gesundheit nicht anders zulässt, „performe“ ich vermutlich nicht ausreichend und welcher Arbeitgeber nimmt auf sowas Rücksicht. Das Ergebnis zählt und das lässt sich mit High Performern natürlich besser erzielen und wenn sie ausgebrannt sind, gibts ja genug Ersatz. Bin ja auch lange in der Logistik und Warenwirtschaft tätig gewesen, aber auch da zählt halt die Performance.
Hab ja auch Verständnis dafür, dass Unternehmer so denken, nur was soll der Low Performer denn dann machen? Sich gänzlich von allem verabschieden, würde dann zumindest das Sozialsystem entlasten, in das man Jahrzehnte lang durch Erwerbsarbeit eingezahlt hat. Selbst schuld, wenn man nicht alleine durch Vermögen weiters generiert, denn das ist ja nicht sozialversicherungspflichtig. Man sollte nur potenzielle Erben in die Welt setzen, wenns auch ordentlich was zu erben gibt. Stattdessen höre ich von meinen BehandlerInnen nur, ich würde alles nur durch die schwarze Depressionsbrille sehen. Bin ich wirklich so fern der Realität?
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So, nun ist die Klinikzeit vorbei. Am letzten Tag konnte ich sogar noch etwas positives auf der Therapieebene für mich daraus ziehen. Was mich etwas wunderte, es gab Menschen, die mich wohl gerne um sich hatten und tatsächlich Kontakt mit mir behalten wollen. Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, inwieweit ich dazu beigetragen haben könnte. Vielleicht weil ich weniger extrovertiert war, als einige andere und dadurch eventuell weniger anstrengend. Egal. Aber es ist schön, dass es so ist.

Dysthymie ist nun aber auch Bestandteil meiner Diagnosen und bei der Arbeitsagentur habe ich mich auch wieder angemeldet. Vermutlich wird von deren Seite nun ein sozialmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben und dann kann ich anhand dessen, mal gezielt die „Förderung“ zur Jobaufnahme besprechen. Denn wie ineffektiv die Automatismen der Agentur sind, habe ich direkt wieder feststellen müssen.

Da wird mir das BIZ nahegelegt und ja, das wäre eine gute Sache. Leider bietet das örtliche, wie in der Vergangenheit auch schon, unterstützende Kurse und Infoveranstaltungen für Berufseinsteiger nach Beendigung ihrer Schulzeit, oder über duale Ausbildung an, sowie Integrationskurse für zugewanderte Fachkräfte. Ü50 Fehlanzeige.

Das es spezielle Mitarbeiter gäbe, wurde mir auch früher schon von meinen wenig kompetenten, da nur auf den „Standartaurbeitssuchenden“ gebrieften, Sachbearbeiter-innen immer wieder mal erzählt. Nur leider kam ich bislang nicht in den Genuss, so einen Menschen vor mir zu haben. Vielleicht ergibt es sich aber noch, wenn der hauseigene MD dies intern anregt. Gut Ding will Weile haben, heißt es ja und dass es seit 2019 nicht geklappt hat, ist sicher Corona geschuldet (kleiner Scherz am Rande). Ich hoffe nur, dass die aktuellen Krisen nicht die nächste Ausrede darstellen, weshalb „Fördern“ selbstverständlich in Verbindung mit Fordern, wohl aus dem Sprachgebrauch der AfA verschwunden ist. Da ich ja keine Bezüge erhalte, bin ich natürlich lästig, weil in der Statistik aber ohne konkrete Sanktionsmöglichkeiten. Mein Fehler war es aber sicher, nicht auf Förderung gedrängt zu haben, sie quasi zu fordern. Jetzt ist es halt nicht leichter dadurch.

Ich will mich auch nicht auf die Dysthymie rausreden, aber klar ist mir mittlerweile schon, dass die dadurch entstandene Bedürfnislosigkeit und niedrige Erwartungshaltung gegenüber anderen und auch Institutionen, kein Ansporn war, etwas zu fordern, dass mir sogar durch gesetzliche Vorgaben, eigentlich zustehen würde. Wohlwissend, dass man nicht immer auch bekommt, was einem vermeintlich zusteht. Meist aber das was man im Prinzip nicht anders verdient, weil eben selbst schuld.

Hallo Zusammen, mir wurde Dys. 2015/2016 diagnostiziert. Das ist jetzt 7 Jahre her und ich hatte große Ängste und Panik, dass es nie wieder gehen wird und unheilbar sei, wie man auch aus alten Beiträgen von mir lesen kann. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich das für Quatsch halte. Ich frage mich, wie ich glauben konnte, dass mich Menschen, die mich kaum kennen nach einigen wenigen Gesprächen besser diagnostizieren können, als ich mich selbst kenne. In schwachen Phasen gibt man extrem viel darauf, was Außenstehende und vor allem Fachleute sagen. Mir geht es heute gut, nicht perfekt, weil es immer wieder schwierige Phasen gibt und Ängste/Sorgen, aber diese Diagnose, vor der ich mich so sehr gefürchtet habe, kann ich nicht unterschreiben. Rückwirkend hätte ich meinem früheren Ich gesagt, dass es Hoffnung und Besserung gibt und vor allem, dass mich die Ärzte nicht besser kennen, als ich mich selbst. Es ist traurig zu sehen, wie ein einzelnes Wort so viel zerstören kann.

@aldia249 es ist schön zu lesen, dass die Diagnose sich letztlich als nicht dauerhaft herausgestellt hat, vielleicht war sie sogar in deinem Fall nicht die richtige. Dysthymie wieder los zu werden, gilt ja auch nicht als unmöglich. Bei mir ist es aber eher umgekehrt. Die Diagnose ist nur eines, ein Arzt hat dem Ding endlich einen Namen gegeben, das mich im Grunde mein ganzes Leben lang begleitet hat, dass ich aber nur dann behandeln lies, als es sich in einer schweren Episode manifestiert hat. Dementsprechend habe ich natürlich reihenweise rezidivierende Depression diagnostiziert bekommen. Die Behandlung einer Dysthymie unterscheidet sich aber von der, einer depressiven Episode, alleine durch den Aspekt, dass es eine chronische Depression ist.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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