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Erstmal ein Hallo an alle in diesem Forum, dies ist mein erster Thread.

Ich habe einige offene Fragen bzw. bin sehr skeptisch gegenüber einigen Dingen. Erstmal zu mir, ich bin 32 ledig und habe seit dem ich 25 bin mit Depressionen zu kämpfen. Damals habe ich 40mg Citalopram genommen, die mich innerhalb von 8 Wochen aus den gröbsten rausgeholt haben.

Das Citalopram habe ich 7 Jahre ohne Probleme genommen. Ich hatte zwar mal hier und da schlechte Tage, aber insgesamt bin ich gut damit über die Runden gekommen. Bis sich im April diesen Jahres, vermutlich auch begünstigt durch Corona, wieder eine depressive Phase mit undefinierter Angst einstellte. Es fing an mit Magenproblemen und unglaublicher Unruhe und Angespanntheit.
2 Monate habe ich mich rumgequält, eh mein Arzt und ich entschieden haben, mich in eine Klinik zu überweisen.

In der Klinik wurde ich auf 15mg Escitalopram umgestellt, dazu 50mg Stangyl zum Schlaf. Brachte nix, nur das ich noch unruhiger wurde. Die Zeit war dort reine Qual, da man sich ja an einen Ort befand, wo man eigentlich Hilfe bekommt und nix geschiet. Die Therapien waren zwar ganz angenehm, aber durch die Unruhe konnte ich mich kaum darauf konzentrieren.
Nach 5 Wochen wurde ich in eine Tagesklinik überwiesen.

Dort hat man mich auf 60mg Duloxetin umgestellt. Zusätzlich bekomme ich noch gegen die Angst 100mg Quetiapin Abends zum Schlafen. Ich muss dazu sagen, in der Tagesklinik bekommen zu 98% alle diese Medikation. Ich dachte am Anfang, gut dann haben damit gute Erfahrungen gemacht und kennen sich gut aus mit der Medikation.

Schon nach der ersten 30mg Kapsel Duloxetin war meine innerliche Unruhe wie weg geblasen. Schnell hoch dosiert auf 60mg. Ich war begeistert, von Tag zu Tag fühlte ich mich besser. Ich dachte jetzt geht es endlich aufwärts. Nach ca. 7 Tagen flachte es ab. Dazu wurde das Stangyl durch Quetiapin ersetzt. Danach war mein geistiger Zustand wieder wie vor der Einnahme von Duloxetin. Einzig die krasse Unruhe war weg. Die Ärztin meinte, sie hat schon damit gerechnet das ich wieder einbreche, es war wohl nur die Anfangseuphorie.

Nach ca. zwei Wochen hat man einen Spiegel gemacht. Ich war zu der Zeit auch starker Raucher. Der Spiegel war nüchtern sehr sehr gering. Also wurde auf 90mg Duloxetin aufdosiert. Nach ca. 6 Tagen bekam ich wieder zunehmend mehr Unruhe und Restless Legs. Also wieder runter auf 60mg Duloxetin. In der nächsten Zeit wurde es von Tag zu Tag wieder unangenehmer. Ich hatte auf einmal starke Grübelei und dadurch wieder stärkere Ängste.

Nach 4 Wochen stieg meine Skepsis zu Duloxetin. Ich habe immer wieder das Gespräch mit den Ärzten gesucht, um klar zu machen, das ich nicht zufrieden bin mit der Medikation. Aber ich bekomme nur zu hören, das das Duloxetin seinen Job schon gemacht hat und ich mich zu sehr auf die Medikamente verlassen würde. Ich werde wieder zunehmend angespannter, ängstlicher.

Ich beschloss nun mit den Rauchen aufzuhören, weil ich mir nicht mehr so richtig weiterzuhelfen wusste. Ich hatte natürlich zu kämpfen mit dem Nikotinentzug, aber ich merkte das meine Angst und Anspannung besser wurde. In der Zwischenzeit musste ich eine Arbeitsbelastungserprobung machen. Diese gelang mir so lala, aber so richtig wohl hab ich mich nicht gefühlt.

Jetzt seit ca. 5 Tagen bin ich unglaublich antriebslos und energielos geworden. Ich denke es hat noch mit dem Rauchstopp zu tun.
Mittlerweile brauch ich auch nicht mehr mit den Ärzten in der TK zu sprechen. Sie haben gemerkt das meine Einstellung gegen Duloxetin ist und damit fühlen sie sich in Ihrer Ehre angegriffen. Ich werde nächste Woche entlassen und soll eine Wiedereingliederung machen.

Jetzt meine Fragen

Nur weil ich gute Erfahrungen mit einer Medikation gemacht habe, muss es doch nicht bei jedem gleich wirken?

Was haben mir insgesamt 12 Wochen Klinik gebracht? In meinen Empfinden nicht viel. Oder stelle ich mir da zu hohe Anforderungen?

Bringt mich das Duloxetin weiter? oder soll ich nochmal eine Dosiserhöhung probieren?
Bringt mich das Quetiapin weiter? Gut schlafen kann ich damit, aber ich bin sehr gefühlslos geworden dadurch.

Ich habe nächste Woche einen Termin bei meinen behandelnen Arzt. Soll ich nochmal Citalopram probieren, das es mir schonmal geholfen hat? Oder was ganz anderes?

Habe sogar schon über Fluspi oder Ketamin nachgedacht. Oder eine bewusste und vorsichtige Einnahme von Tavor. Damit ich wenigstens mal wieder irgendein Licht am Ende des Tunnels sehe.

Über eure Erfahrungen, Antworten, Tipps, Einschätzungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße

23.10.2020 11:25 • 04.02.2021 #1


5 Antworten ↓


Herzlich willkommen hier bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst dich wohlfühlen und der Austausch mit unseren Usern wird dich weiterbringen.

Du kannst über die Forensuche viele Beiträge zu den einzelnen Medikamenten finden, da gibt es schon jede Menge Threads. Aber ich hoffe, du wirst auch hier viele Antworten bekommen.

LG Luna

A


Duloxetion weiter nehmen, oder zu anderem Medi wechseln?

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Hallo hat keiner einen Rat für mich?

Mittlerweile nehme ich 60 mg duloxetin, 150 mg quetiapin retard und 50 mg quetiapin normal.

Ich habe immernoch starke Schwankungen. Eine Woche fühle ich mich gut, die andere Woche nicht so gut.

Wenn es mir schlecht geht habe ich starke Grübelei und dadurch entstehen Ängste. Aber oftmals habe ich auch grundlos Angst.

Es beeinträchtigt mich so, das ich noch nicht wieder arbeiten kann.

Am liebsten würde ich das duloxetin nochmal wechseln, da ich den Eindruck habe dass es, obwohl es darauf zugelassen ist, nicht gegen meine Ängste hilft.

Am liebsten würde ich wieder das Citalopram nehmen, aber da habe ich die Angst das ich wieder so unruhig und rastlos werde.

Vielleicht hat jemand noch einen Tipp oder Rat. Ich wäre sehr dankbar darüber.

Viele Grüße

Wenn Du Dich nicht fit fuehlst, die Eingliederung zu machen, dann sprech das an.

Ich kann immer nur raten auf die Ärzte zu hören, die sind die Profies. Das Einstellen der Antidepressiva dauert, Du musst Dich in Geduld üben u d glaub mir, ich weiß wie schwer das ist.

Wünsche Dir viel Kraft

Hallo ich habe nochmal eine Frage. Heute war ich beim Psychiater. Beim letzten Besuch wurde mir Blut abgenommen. Die Auswertung heute hat ergeben, das weder Duloxetin noch Quetiapin in meinen Blut nachweisbar waren. Ich nehme meine Tabletten regelmäßig ein.

Besteht da nicht Handlungsbedarf? Mein Arzt hat das so runter gespielt, das wir das beobachten sollten. Ich bin jetzt etwas verunsichert.

Wäre über Meinungen dankbar.

Zitat von unify:
Am liebsten würde ich das duloxetin nochmal wechseln, da ich den Eindruck habe dass es, obwohl es darauf zugelassen ist, nicht gegen meine Ängste hilft.

Dazu muss ich sagen, dass bei mir erst während der Duloxetintherapie verstärkt Ängste bis hin zur Panik (die ich vorher nie hatte!) entstanden sind. Den Eindruck, dass das Mittel gegen Angst nicht hilft, teile ich also mit dir.

Das mit der Nichtnachweisbarkeit der Medikamente ist komisch, und noch komischer ist, dass deinem Psychiater das wurscht ist. Da würde ich darauf bestehen, dass der Ursache auf den Grund gegangen wird. Von Laborfehler bis verzögerter/mangelhafter Aufnahme ins Blut aus organischer Ursache ist da Vieles möglich.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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