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@Rosenzauber Hm.... Krank im Sinne von :ich würde eine schwerwiegende Diagnose gerne jemandem abnehmen.... Jemandem, den es sehr hart trifft. Jemandem, der Leben möchte.... Ich würde damit umgehen können, weil ich täglich kämpfe.... Kämpfe gegen Nichts . Kämpfen gegen Selbstverschuldetes Leid... Ich weiss das ja. Und hätte ich Krebs, tödlichen Krebs, würde ich aufatmen. Und jemand anderes müsste nicht kämpfen für etwas, dass er nicht selbst gewollt hat.... Ixh weiss, was kämpfen heisst, was leiden.... Aber nur psychisches.... Jemand, der dies nicht kennt und dann solch eine tödliche Diagnose bekommt.... Das ist nicht fair... Bei mir wäre es fair.... Bei mir wäre es beinahe eine Erlösung. Deshalb wünschte ich, mich würde Dolch ein schiksalsschlag treffen.... Und nicht jemanden, der das Leben liebt....

Ich versuche echt, irgendwie dies alles verständlich zu formulieren.... Irgendwie so, dass es vielleicht jemand verstehen kann. Auch wenn es unverständlich ist..... Scheint... Wer wünscht sich schon schlechtes?

@Lyn also es wäre eine Erlösung für dich tödlichen Krebs zu bekommen und daran zu sterben? Weil du eigentlich
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nicht mehr leben willst?


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Der Wunsch krank zu sein

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Ich habe in deinem anderen Beitrag gelesen dass du mit Bulimie und Alk. zu kämpfen hast ist das etwas besser geworden?

Kampf bedeutet leider: dagegen und das kann nicht gut gehen auf Dauer.
Vielleicht ist es besser, sich erst einmal einzugestehen, dass man eine Krankheit hat und dann schauen, welche Möglichkeiten es gibt, daran zu arbeiten (arbeiten, nicht kämpfen).
Ich habe das schon so oft hier im Forum gelesen und ich habe selbst einen jahrzehntelangen Kampf mit Ängsten, Depressionen und Panikattacken hinter mir während jener Zeit des Kampfes ohne Erfolg, es wurde immer schlimmer. Erst als ich mich hingesetzt habe und mich selbst hinterfragt habe, was genau eigentlich die Ursache ist, konnte ich sie annehmen und Schritt für Schritt daran arbeiten - heute mit Erfolg.


Ich denke, dass Selbstfürsorge sehr wichtig ist, um wieder auf die Beine kommen zu können. Sich selbst verstehen, warum es so ist wie es gerade ist, sich es selbst wert zu sein, dass man sich nicht noch mehr Leid zufügt, sondern sich quasi wie eine gute Freundin an die Hand nimmt oder sich vorstellt, was man seinem eigenen Ich als Kind (inneres Kind heilen) sagen würde, z. B. in Form von Trost spenden oder mit Worten aufbauen und Schritt für Schritt eins nach dem anderen abarbeiten.

Ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe, mir geht es immer um die Ursache, den Auslöser, warum Bulimie, warum Alk., warum Angst, warum Depressionen usw., was läuft schief oder ist schief gelaufen, wie kann ich es wieder in eine richtige Richtung bringen und mir selbst Gutes tun...viele Fragen, die weiterhelfen können, eine Lösung für sich selbst finden zu können, so dass der Mensch wieder ein besseres Leben leben kann. Vorausgesetzt, ich möchte auch, dass es mir besser gehen soll.

@-IchBins- wenn man aber möchte dass es einem besser geht muss man doch aktiv was tun? Also Kämpfen um weiter zu machen.

Zitat von Rosenzauber:
@-IchBins- wenn man aber möchte dass es einem besser geht muss man doch aktiv was tun? Also Kämpfen um weiter zu machen.

Ich kann mit Annahme der Dinge und Gelassenheit um einiges weiter kommen und mehr erreichen, als ich es je für möglich gehalten hatte.
Annahme bedeutet nicht inaktiv zu sein. Annahme bedeutet für mich, die Dinge erst einmal sich einzugestehen, sie friedvoll anzunehmen, denn sie sind ja sowieso schon da.
Und dann kann ich schauen, welche Möglichkeiten habe ich, etwas zu ändern, welche gibt es oder sind gegeben, was kann ich selbst für mich aktiv tun ohne gegen mich zu kämpfen....
Für mich war der Kampf kontraproduktiv. Kämpfen bedeutet für mich immer quasi dagegen, also gegen mich selbst und das konnte nicht Sinn der Sache sein.
Wenn ich es weg haben wollte, kam es umso stärker zurück. Ich konnte meine Energie und Kraft erst durch die Annahme erreichen und somit konnte ich weiter machen. Als ich kämpfte hatte ich kaum noch Energie und keine Kraft mehr und schlittere noch tiefer hinein.

Aber das darf auch jeder für sich selbst herausfinden. Wenn ich dauerhaft aus der Spirale raus will, hilft es mir, Annahme zu praktizieren.
Was mir auch sehr gut half, ist Meditation. Seit über 2 Jahren mache ich es täglich und fühle mich seither viel besser als noch zu Zeiten im Kampfmodus.

@-IchBins- hast du auch körperliche Symptome?

Zitat von Rosenzauber:
@-IchBins- hast du auch körperliche Symptome?

Ja hatte ich wie Schwindel, Benommenheit, Kribbeln einer Gesichtshälfte, Schwäche in den Beinen, zeitweise Gangstörungen, extreme Unruhe, aber auch sehr starke Erschöpfung, Übelkeit, Magen-Darmbeschwerden, Herzbeschwerden...die Liste war lang. Alles vorbei, Gott sei Dank.

@-IchBins- wie lange hattest du die Symptome?

Zitat von Rosenzauber:
@-IchBins- wie lange hattest du die Symptome?

Kann ich nicht mehr genau sagen, es war auf jeden Fall über ein Jahr oder darüber hinaus in meiner schlimmsten Phase. Die Symptome wechselten sich auch stetig ab.
Ich war immer wieder bei Fachärzten ohne Befund. Aber irgendwann habe ich verstanden, dass es die Angstzustände sind, die derartige Symptome ausgelöst haben.

@-IchBins- ok meine Symptome sind ungefähr seit 2014 da. Seit 2022 aber extremer was die Angst angeht. Ich weiß wo es her kommt, ich habe viel Therapie Erfahrung. Aber was Angst angeht habe ich leider keine Werkzeuge mehr an der Hand. Zumal es die Angst ist wo ich noch ganz klein und verlassen war.
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Ich denke nicht was könnte mir helfen meine Gedanken richten sich Konkret Richtung Suizid oder auch andere Menschen die mir das angetan haben zu verletzten/bestrafen.



Es geht also um Schuld und die Opfer Rolle. Vielleicht sind das ganz normale Reaktionen auf narzisstischen Missbrauch. Und psychische Gewalt.

@Rosenzauber
Das klingt sehr anstrengend.
Ich habe meine Traumata (außerhalb der Familie) selbst abgearbeitet und mich immer mit Achtsamkeit beschäftigt, denn Vergangenheit ist vorbei. Ich kann nichts mehr daran ändern, aber ich kann das Hier und jetzt so gestalten, dass ich gut damit leben kann.
Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, Prägungen und Erfahrungen und jeder Mensch geht anders damit um. Deshalb kann ich hier nichts raten, sondern nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
Bei mir spielt die Epigenetik eine große Rolle (Angstübertragung der Mutter auf den Fötus bereits im Mutterleib durch eigene Traumata in der Kindheit wie das Kriegsenkel-Erbe).

@-IchBins- ich habe meine Traumata auch 20 Jahre lang ohne meine Familie aufgearbeitet. Und dann ist auf einmal alles wieder da in geballter Ladung und 20 mal schlimmer als ich je krank war. Vermutlich hat eine Reihe von Ereignissen dazu geführt, Ausgrenung in der Corona Pandemie (Trauma Einsamkeit), massive abwertung Beleidigung und Kündigung durch meine Chefin, toxische Beziehung mit viel Abwertung meiner Person. Naja und als Krönchen dann meine Mutter.

@Rosenzauber
Es liegt leider immer in unseren eigenen Händen, dass es uns besser geht.
Ich wünsche dir, dass du wieder einen Weg für dich findest.

Ich weiß nur eins, um auf den Threadtitel zu kommen, ich wünsche mir nicht, krank zu sein, niemals mehr wieder. Das war sehr anstrengend und eine furchtbare Zeit. Jahrzehnte habe ich verschwendet, einfach, weil ich es nicht besser wusste. Aber besser spät als nie.
Seit etwa 2 Jahren ist die Zeit nicht mehr furchtbar, eher fruchtbar.

@-IchBins- was hast du dagegen getan wenn ich fragen darf ?

@-IchBins- wie alt bist du denn jetzt wenn ich fragen darf? Also bei mir sind es zum Glück keine Jahrzehnte eher 1-2 Jahre wo es schlechter geht in denen es aber auch viele gute Momente gab. Viele Fahrrad Touren, See Ausflüge, Spaziergänge. Treffen mit Freunden. Blumen Balkon fotografieren. Ich mache so weiter wie immer nur dass alles anders ist. Das meine Arbeit weg ist, ich nicht alleine wohnen kann und die Symptome das sind die Haupt Gründe.

Zitat von Oxuz:
@-IchBins- was hast du dagegen getan wenn ich fragen darf ?

Ich habe mich erst mal hingesetzt und mich selbst gefragt, was genau eigentlich mein Problem ist, welche Ursache ist dafür verantwortlich. Als ich nach und nach Antworten fand, konnte ich gut damit arbeiten. Ich habe viele Hörbücher, die für mich aufschlussreich waren gehört und davon einiges geübt bzw. umgesetzt.
Achtsamkeit war ein großes Thema und den Fokus auf das Hier und Jetzt zu legen, war ein großes Thema.

Tägliche Meditation hat mir geholfen und die Gedankenspiele zu durchbrechen, hat mir geholfen. Heute kann ich sagen, dass ich wieder Meister meiner Gedanken bin und nicht mehr Diener. Vergangenheit ist vorbei, Zukunft - wer weiß schon, was morgen passiert, also lege ich den Fokus immer auf das Leben, den eigentlichen Lebensmoment so gut wie ich kann. Das hat mir sehr geholfen und auch die Selbstfürsorge. Ich bin nicht meine Diagnosen und ich will auch kein Opfer meiner Erlebnisse, die schon längst weit zurück in der Kindheit liegen, oder Sorgen-/Angst-Gedanken sein.
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Zitat von Rosenzauber:
@-IchBins- wie alt bist du denn jetzt wenn ich fragen darf? Also bei mir sind es zum Glück keine Jahrzehnte eher 1-2 Jahre wo es schlechter geht in denen es aber auch viele gute Momente gab. Viele Fahrrad Touren, See Ausflüge, Spaziergänge. Treffen mit Freunden. Blumen Balkon fotografieren. Ich mache so weiter wie ...

Ich bin kürzlich 54 geworden und mit 49 habe ich endlich die Kurve gekriegt. Es gab auch mal 2 Jahre in meiner zweiten Ausbildung damals, die schulisch war, das war eine sehr schöne Zeit.
Aber ich ich war imm ängstlich, zurückhaltend und dachte, ich sei nichts wert, bin zu überbehütet aufgewachsen, weil meine Mutter Angst um mich hatte, da sie zwei Fehlgeburten vor mir hatte und sie mich nicht auch wieder verlieren wollte. Dazu kommt noch, dass meine Mutter durch den Krieg schlimmes erlebt hat und damals gab es noch keine Kindertherapien. Dazu kam dann oft der Spruch: lass das lieber, du verletzt dich nur oder mein Vater hat mir nicht so oft etwas zugetraut... na ja unendliche Geschichte. Die Traumata im Außen waren bei Ärzten und einmal
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hatte mich ein Junge mit dem Messer in den Rücken gestochen, nur weil ich nicht mit ihm spielen wollte. Er war sprachbehindert und wahrscheinlich unsicher und die Abweisung konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Ich glaube, da war ich 5 oder 6 Jahre alt.


@-IchBins- also ich muss sagen die meisten Jahre bin ich gut zurecht gekommen habe mir immer alles hart erarbeitet, und hart an mir gearbeitet. Aber ich denke der Versorgungswunsch der aktuell hoch ist, das kann mir auch kein Arzt oder keine Psychiatrie geben.

@Rosenzauber
Es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Ich hatte eine schöne Kindheit innerhalb der Familie, war gern bei meiner Großmutter.
Außerhalb der Familie oder außerhalb des sicheren Raumes war ich oft angespannt und ängstlich. Aber wenn ich zu Hause war und mein Ding machen konnte, oder mit Freunden zusammen war, ging es mir gut.
Damals wurde aber nicht über Sorgen und Ängste gesprochen, zumal ich dachte, dass es fast normal war und ich es mir nicht erklären konnte bzw. gar nicht richtig darüber nachdachte, was nicht stimmt, weil ich ja noch klein war. Deshalb habe ich es immer unterdrückt, überspielt oder einfach ignoriert und irgendwann kam dann die Quittung.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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