App im Playstore
Pfeil rechts
87

@Disturbed so lange man Kraft hat macht man weiter. Und so lange man noch an die Angehörigen denkt ist man noch in einer sehr großen Vorstufe.
Trigger

Wenn man den Entschluss fasst und durchzieht blendet man das komplett aus.


Zitat von Britta35:
@Disturbed so lange man Kraft hat macht man weiter. Und so lange man noch an die Angehörigen denkt ist man noch in einer sehr großen Vorstufe.

Ich weiß nicht was „man“ macht, oder nicht macht, weil ich nicht verallgemeinern mag.

A


Der Wunsch krank zu sein

x 3


@Schlaflose . Ist ja klar das man seine Krankheit nicht mehr möchte aber sie gleich anderen übertragen zu wollen.

@Disturbed hab von mir gesprochen. Was du machst ist deine Angelegenheit.

Ihr Lieben,
Spüre ich wirklich hier gerade Verachtung gegenüber einander hier? Dies wollte ich mit meinem thread nicht auslösen.... Jeder hier soll so denken dürfen, wie er denkt.... Es geht doch nicht darum, ob jemand falsch ist oder krank mit seinen Gedanken.... Vielmehr darum um Verständnis von jenen zu bekommen, die ähnlich fühlen oder überhaupt Verständnis zu finden für gedanken Gänge, für jene man sich selbst schlecht macht, weil man sie hat. Man denkt man sei falsch, schlecht, oder was auch immer.... Aber Verständnis irgendwo zu finden... Für die abgrundtiefsten Gedanken..... Suchen wir dies nicht alle? Auch ich kann beispielsweise die Worte nicht nachvollziehen, dass man jemandem sein eigenes psychisches leiden wünscht..... Niemals würde ich jemandem dies wünschen..... Aber was steckt dahinter? Das interessiert mich sehr.... Ich möchte verstehehen
... Wir ich auch wünschte jemand verstünde meinen Wunsch ernsthaft krank zu sein.... Und jemandem dieses leiden gerne abnehmen wollen.

Was bedeutet es krank sein zu wollen? Was bedeutet es jemandem, der gesund oberflächlich, gemein und vollkommen zu sein scheint..... Ein psychisches leiden auftragen zu wollen? Was bedeutet es gegen aussen ein gutes Leben zu führen und sich im innersten den Tod zu wünschen, ohne dass es jemand von den liebsten ahnt? Was bedeutet es für seine liebsten stark sein zu wollen, weil man ihnen nichts Schlechtes antun will und sich somit schwört alles zj versuchen um niemals suizid zj begehen, weil man es vielleicht selbst durch einen lieben Menschen erfahren hat, wie es sich anfühlt? Was bedeutet es für dich selbst zu leben? Oder für andere? Was ergibt Sinn und was Unsinn?

Zitat von Lyn:
Aber was steckt dahinter?

Nur als reine hobbypsychologische Vermutung:
Vielleicht wurde derjenige aufgrund seiner Erkrankung von seinem Umfeld verurteilt und nicht ernstgenommen. Daraus könnte der Wunsch entspringen, einem diese - ich nenne es mal sprichwörtlich „Pest“ an den Hals zu wünschen.
Der Nicht-Betroffene soll am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt diese Krankheit zu haben und ob er danach noch solche bissige Kommentare von sich gibt.

Psychische Erkrankungen sind unsichtbare Dämonen. Vorurteilshaft beladen…

Zitat von Lyn:
Was bedeutet es gegen aussen ein gutes Leben zu führen und sich im innersten den Tod zu wünschen, ohne dass es jemand von den liebsten ahnt?

Das ist die Krux an mentalen Krankheiten, der unsichtbare Feind deines Seelenheils. Niemand ahnt es und niemand kann sich vorstellen, dass es so aussieht, wie es nunmal aussieht, der nicht selbst damit in Berührung gekommen ist. Du bist nicht einfach die Traurige, die niemals lacht… nein, du bist ein Mensch, der lacht und weint und sich eigentlich doch ganz leer fühlt. Jeder Passant in der Fußgängerzone, dem du entgegenläufst könnte zu diesem Zeitpunkt ein Opfer seiner eignen Dämonen sein. Das sieht und ahnt nur niemand, weil man sieht ja „ganz normal“ aus.

Zitat von Lyn:
Was bedeutet es für dich selbst zu leben?

Für mich selbst zu leben bedeutet in erster Linie meine Bedürfnisse wahr- und ernstzunehmen. Ich bin es wert mir selbst zu vergeben, aber auch für meine Fehler geradezustehen. Sich selbst nicht zu verurteilen. Versuchen mir Ziele zu setzen, die ich persönlich erreichen kann und sei es nur, zweimal die Woche meine Zimmerpflanze zu gießen und mich an ihrem Aussehen zu erfreuen.

Zitat von Lyn:
Oder für andere?

Ich möchte nicht für andere leben, sondern mit.
Menschen in mein Leben zu lassen, die sowohl mich unterstützen als auch ich sie. Das füreinander Dasein, aber auch mal zu sagen: Stop, das geht mir zu weit! Menschen, die dich mögen, respektieren deine Grenzen und daher ist gegenseitiger Respekt mit eines der größten Grundbausteine der zwischenmenschlichen Beziehung.

@Schokowaffel_

Ganz ehrlich, dein Text beschreibt genau das, wie ich es auch sehe und mir vorstelle. So treffende Worte, richtig schön beschrieben.

Nicht für, sondern mit anderen leben. Es gibt so Sätze die brennen sich in mein Hirn. Das ist einer davon. Danke

Bei mir ist es so, dass ich mir auch manchmal wünschte, dass mich andere besser nachvollziehen könnten. Dass sie verstehen könnten, dass ich mit Dingen kämpfe, die im Außen eben nicht sichtbar sind. Es ist manchmal so anstrengend, wenn man jemand vor sich hat, der da gar nicht die Fähigkeit besitzt sich mal in andere hineinzuversetzen. Oder an nichts in seinem Inneren andocken kann, um sich mal vorzustellen, wie das ist.

Was ich von früher noch kenne ist, dass ich immer gebetet habe, dass mein Neffe gesund bleibt und lieber ich was kriegen soll, wenn es denn einen treffen müsste.

In meiner dunkelsten Phase habe ich mir manchmal gewünscht ich könnte jemand seine Krankheit abnehmen, damit es für mich vorbei ist und derjenige dann einfach normal weiterleben kann.

Ich hatte mal in einer sehr schlimmen Depriphase ähnliche Gedanken. Da ich Lebensmüde war, ich mir aber nichts antun würde, hatte ich mir gewünscht todkrank zusein, damit ich diese Welt verlasse. Meine Ärztin sagte, das seien passive Suizidgedanken. Gottseidank habe ich diese Gedanken nicht mehr...

Warum sollte man jemandem seine Krankheit geben bzw. die Krankheit eines anderen bekommen. Das macht überhaupt keinen Sinn weil man sich ja total im Kreis dreht. Es sind ja überhaupt keine zielführenden Gedanken das eigene Leben in den Griff zu bekommen und das Ruder für sich rum zu reißen. Und das beste daraus zu machen jeden Tag. Mit dem eigenen Schicksal zu hadern hat einen noch nie weiter gebracht.

Der Punkt ist doch, zumindest sehe ich es für mich so, dass Gedanken kommen wie sie wollen. Es ist mir nicht möglich einen Gedanken nicht zu denken, also bleibt mir nur mich zu entscheiden, was ich mit dem Gedanken anfange. Bestenfalls finde ich heraus, was mich gerade zu diesem Gedanken bewegt hat oder sogar mögliche Gründe dafür, die ich vielleicht bislang verdrängt hatte. Ohne eine konkrete Handlung bleibt mein Gedanke aber zunächst nur ein Gedanke und auch ob er Sinn macht oder Unsinn ist, spielt ja erstmal keine Rolle.

Der Gedanke eine physische und (vielleicht ist das der springende Punkt) für andere sichtbare Krankheit zu haben, ist vielleicht mit dem Wunsch behaftet, das zumindest leichter von Anderen akzeptiert wird, dass es mir nicht gut geht. Vielleicht erwarte ich mir auch eine Beachtung oder Verständnis, dass mir (nur) im Bezug auf meine psychische Erkrankung nicht zu teil wird. Denn vieles wird zunächst ja nur am Offensichtlichen festgemacht, oder am Sichtbaren. Die Psyche ist aber nicht sichtbar. Vielleicht ist es auch der insgeheime Wunsch eine „Art Bestrafung“ zu erfahren, weil die eigenen Unzulänglichkeiten Andere belasten und weil dies eben nicht so leicht nachvollziehbar für die Anderen ist, dass einem eine „Lebensmüdigkeit“ inne wohnt. Da aber jeder mit jeglicher Erkrankung die denjenigen belastet ohnehin individuell umgeht, hege ich persönlich jetzt nicht den Gedanken, dass Dieser jetzt meine Erkrankung mal haben sollte, denn das würde ja meinen Umgang damit nicht ändern. Und vor allem meine Handlungen ja nicht unbedingt beeinflussen können.

Meine Gedanken können also konfus oder logisch oder sinnvoll oder sinnlos sein, wenn daraus weitere Gedanken resultieren und ich mich damit befasse, können die dann genauso in diesem Spektrum rangieren. Wenn ich also keinen Suizid begehe, weil ich denke, jemand der mir nahe steht, könnte sich Gedanken machen, wie mein Suizid zu verhindern gewesen wäre, oder gar bei sich selbst Gründe zu suchen, für meinen Suizid, so hält mich das eben davon ab. Das bedeutet aber eben nicht, das jemand anderes das so handhaben würde und es bedeutet absolut nicht, dass es jemand so handhaben muss.

Das ich auch ohne Suizid eines Tages tot bin ist mir ohnehin bewusst und dass dies durch eine körperliche Erkrankung passiert ist zumindest wahrscheinlich, ebenso könnte Fremdeinwirkung dazu führen. Das einzige worauf ich aber tatsächlich Einfluss habe ist, ob ich es selbst beende, wenn ich dazu in der Lage bin, diese Handlung zu begehen.

Daher steckt hinter jeder Handlung der Wille sie zu tun, egal ob sie sinnvoll ist oder nicht und was ich mir persönlich dabei denke kann sowohl zu Verständnis führen, als auch zu Missverständnis oder Unverständnis. Wie sehr ich mich auf bestimmte Gedanken fixiere, die mir so kommen, liegt letztendlich trotzdem nur bei mir, ganz gleich ob ich Gedanken, genauer gesagt Argumente Anderer dazu in Erwägung ziehe, oder nicht. Deswegen kann ich „unsinnige“ Gedanken trotzdem nicht verhindern, wenn sie mir kommen.

Naja der Thread bezieht sich ja darauf krank sein zu wollen. In gewisser weise sind wir ja krank. Körperlich schwer krank sein zu wollen sollte kein erstrebenswertes Ziel sein.

Zitat von Kimsy:
Ich hatte mal in einer sehr schlimmen Depriphase ähnliche Gedanken. Da ich Lebensmüde war, ich mir aber nichts antun würde, hatte ich mir gewünscht todkrank zusein, damit ich diese Welt verlasse.

Genau das hatte ich damals auch, entweder eine tödliche Krankheit zu bekommen oder noch lieber durch einen Unfall oder ein Verbrechen o.ä. zu Tode zu kommen.

Ich glaube auch nicht, dass der Wunsch an sich krank werden zu wollen, wirklich besteht. Es ist vielleicht mehr eine Übertragung anderer Sehnsüchte, wie z.B. verstanden werden zu wollen.

Abgesehen von Lebensmüden Gedanken oder dem Münchhausen-Syndrom.

Also ich kann das schon verstehen ich glaube es geht darum dass einem von außen was zugefügt wird (Krankheit, Krieg, Unfall) damit man quasi nicht selbst daran schuld ist zu sterben.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Britta35:
Also ich kann das schon verstehen ich glaube es geht darum dass einem von außen was zugefügt wird (Krankheit, Krieg, Unfall) damit man quasi nicht selbst daran schuld ist zu sterben.

Das verstehe ich jetzt nicht so genau...

@Schokowaffel_ siehe Beitrag von Schlaflose.

Zitat von Britta35:
Naja der Thread bezieht sich ja darauf krank sein zu wollen. In gewisser weise sind wir ja krank. Körperlich schwer krank sein zu wollen sollte kein erstrebenswertes Ziel sein.

Natürlich sollte so ein Gedanke nach gesundem Menschenverstand nicht aufkommen. Die Frage wäre also, weshalb jemand so einen Gedanken hat und darüber lässt es sich austauschen, sofern einem selbst so ein Gedanke gekommen ist, aber natürlich auch, wenn das nie der Fall war. Beispielsweise der Gedanke, einschlafen zu wollen und nie mehr aufzuwachen könnte einem einfach so kommen, wenn jemand sich schlafen legt. Warum der Gedanke gerade gekommen ist, kann aber sowohl einen rationalen Grund haben, als auch keinem rational nachvollziehbaren zugeordnet werden. Ein körperlich völlig gesunder Mensch, wird vermutlich aber trotz diesem Gedanken nach dem Schlaf wieder erwachen. Fakt ist, jedweder Gedanke ist denkbar. Und welcher Gedanke ein erstrebenswertes Ziel wäre um ein „lohnender“ Gedanke zu sein, kann ich jedenfalls nicht beurteilen, sofern es der Gedanke eines anderen ist. Für mich selbst kann ich im Idealfall einen Gedanken als abwegig klassifizieren, ungedacht macht es diesen Gedanken aber deswegen nicht. Der Punkt ist ja auch der, dass ich zwar jemandem sagen könnte wie er handeln könnte und dieser, selbst wenn er so handeln würde, sich trotzdem etwas ganz anderes dabei denken kann, als ich es mir gedacht hatte.

Wenn ich jemandem sage, „halte Dich an die Geschwindigkeit die erlaubt ist“ denke ich vielleicht dabei, derjenige könnte sich und oder andere sonst gefährden. Derjenige mag aber vielleicht denken „gute Idee, noch nen Punkt in Flensburg kann ich mir nicht leisten“
Wenn er sich also so verhält wie ich es geraten habe, könnte ich denken, das ist ein verantwortungsbewusster Mensch obwohl er ohne seine Punkte vielleicht sich diesen Rat garnicht zu Gemüte gezogen hätte.

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore