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Hallo miteinander,

mich beschäftigt schon seit längerem eine Frage auf meinem Weg durch die Welt der Emotionen.
Und zwar habe ich in Büchern, Klinik, Therapie etc. gelernt, dass der beste Umgang mit Emotionen die
achtsame Akzeptanz ist. Nicht weglaufen, nicht durchdenken, sondern dasein und abklingen lassen.

Häufig werden da als Beispiel die Wut, die Traurigkeit, die Einsamkeit etc. genommen und bei diesen Beispielen kann ich das Konzept sehr gut verstehen.
Aber bei einer Emotion fällt mir das bislang schwer:

Seit einem Jahr bin ich in einer Erschöpfungsdepression/Burnout, die sich zuletzt sehr verbessert hat.
Jedoch spüre ich noch oft eine Art depressive Müdigkeit. Ich nenne es mal so, weil es nicht einfach eine Müdigkeit ist.
Wenn ich früher mal ne Nacht durch Party gemacht habe, war ich am nächsten Tag auch hundemüde, aber oft ziemlich happy dabei.
Nun ist es mehr so eine Müdigkeit, verbunden mit negativen Gedanken, Grübeln und Antriebslosigkeit. Depressiv, eben.
Eine, die auch durch genügend Schlaf oder Powernaps nicht verschwindet.

Wie kann ich den gesunden Umgang der Wahrnehmung hier anwenden? Mir fällt es deswegen so schwer, weil ich teilweise einfach zu müde bin, um mir die Emotion bewusst anzuschauen. Eine Emotion (E-Motion) ist ja eigentlich eine Energie, etwas Kraftvolles. Aber diese ist irgendwie das Gegenteil - die Abwesenheit von Energie.
Manchmal denke ich auch, dass diese Müdigkeit nicht die eigentliche Emotion ist, sondern dass ich erschöpft bin, weil ich eine andere Emotion verdränge, aber keine Ahnung, welche.
Es ist bestimmt viel einfacher, als sich mein komplexer Kopf ausdenken mag und ein paar klare Gedanken/Ideen/Erfahrungen von euch würden mir da bestimmt helfen

Danke und eine schöne neue Sommerwoche!

11.06.2023 18:46 • 15.06.2023 #1


6 Antworten ↓


Hallo !
Ich häng mich mal dran!
Mir geht es auch oft wochenlang so,dass es mir eigentlich recht gut geht....also,naja,akzeptabel halt
Aber mittags,dieses elendige Mittagstief....das ist schon krass!
Eigentlich sollte ich mich entspannen,ausruhen.....das wäre ja okay und würde ich auch gern tun.Aber sobald ich mich hinsetze überkommt mich oft eine dermaßen bleierne Müdigkeit,dass ich fast schon mit Panik drauf reagiere (kommt aus eine paar traumatischen Erfahrungen...)
Das heißt für mich,entweder mittags auch immer aktiv sein,oder mich diesem -für mich-ekeligem Gefühl der Müdigkeit und Antriebslosigkeit hinzugeben.Nur ist das furchtbar schwer,da wieder raus zu kommen.Also nichts mit Powernap,oder so....Wenn ich einschlafe wache ich immer total benebelt wieder auf brauche eeewig,bis ich wieder richtig da bin.
Wie ist das bei dir?
L.G. Tsentsi

A


Depressive Müdigkeit - gesunder Umgang?

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Hallo @NikoXP,

Zitat von NikoXP:
Manchmal denke ich auch, dass diese Müdigkeit nicht die eigentliche Emotion ist, sondern dass ich erschöpft bin, weil ich eine andere Emotion verdränge, aber keine Ahnung, welche.


Zitat von NikoXP:
Wie kann ich den gesunden Umgang der Wahrnehmung hier anwenden?

Wieso glaubst Du, dass Dein aktueller Umgang damit ungesund ist? Wenn sich die Müdigkeit wie ein bleierner Schleier über dem Körper liegt.. und sich trotz Ruhephasen nicht erholt, wäre das eventuell eine Grenze die Du gezwungenermaßen annehmen muss? klingt doof.. ich kann es leider nicht anders sagen.. Ich weiß nicht, ob das irgendwie Sinn macht? Wenn nicht, kannst Du gerne meine Antwort einfach beiseiteschieben....

Nichts gegen Selbstwirksamkeit und auch nichts gegen der Illusion der Beherrschbarkeit, aber eventuell muss man auch lernen sich selbst zu bremsen wenn man dazu neigt alles, wirklich alles zu hinterfragen? Wie und was sollte ich tun? Aber das ist vielleicht auch nur meine Herangehensweise und es entspricht nicht deiner...

„kontrollieren wollen“ einfach mal fallen zu lassen, ist schwer..

Bin Ausländerin, daher bitte meine Rechtschreibfehler überlesen..

Viel Kraft Dir!

@Tsentsi Danke für deine Erfahrungen.
Das Mittagstief habe ich auch, daher mache ich da immer Pause alleine und gönne mir 20 Minuten PMR oder Autogenes Training.
Mich würd interessieren, warum du daraus schliesst mittags auch immer aktiv sein zu müssen. Ich würde das Signal ja als eine Aufforderung zum Erholen sehen. Schlafen würde ich ebenfalls nicht, das bringt den Rythmus durcheinander und erholt nicht wirklich. Aber vielleicht einfach in Ruhe chillen, Augen zu ohne schlafen (PMR etc.)

@Maytreya Ui, das war eine fantastische Antwort - eine die meine eigentliche Frage infrage stellt - richtig gut, danke!

Ja - ich bin oft selbstkritisch und denke, wenn es mir nicht gut geht, habe ich was falsch gemacht.
Nun kommen eben die Erfahrungen des letzten Jahrs dazu, in denen ich tief im Burnout steckte und es mir mega schlecht ging. Das - meiner Meinung - passiert nicht, wenn man gesund lebt. Aber ja - ich möchte viel kontrollieren und analysiere daher vieeeeeeeel (zu viel?! ).

@NikoXP nein,da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Ich will mittags nicht unbedingt aktiv sein,aber es ist einfach ätzend,wenn mir sofort die augen zufallen,wenn ich veruche,mich einfach zu entspannen.
Mittags ein paar Seiten in einem Buch lesen ist fast unmöglich.
Wenn ich wüsste,dass ich nur eine halbe stunde Augen zu brauche und dann wieder fit bin,wäre das auch soweit in Ordnung.....aber ich bin dann immer wie erschlagen und brauche eeewig,bis ich wieder fit bin.....und hab regelrecht Angst vor dem Rest des Tages

Zitat von NikoXP:
@Tsentsi Danke für deine Erfahrungen. Das Mittagstief habe ich auch, daher mache ich da immer Pause alleine und gönne mir 20 Minuten PMR oder Autogenes Training. Mich würd interessieren, warum du daraus schliesst mittags auch immer aktiv sein zu müssen. Ich würde das Signal ja als eine Aufforderung ...

Mein Kumpel würde sagen: Man kann den Herd auch kaputt putzen. - Zu viel Ruhe schadet.
Darüber hinaus will ich es zunächst mal bei einen Quote belassen wo sich hier sehr viele Menschen garantiert wieder finden werden. In fast allen Panik und Angstthreads finden sich mindesens 3-4 der unten fettmarkierten Symptome wieder.

https://neurolab.eu/infos-wissen/therapiekonzept/
Zitat:
Störungen der neuroendokrinen Balance werden mit folgenden Gesundheitsstörungen in Verbindung gebracht

Aufmerksamkeitsstörungen (Fehlen von Motivation, schlechte Konzentration, Aufmerksamkeitsdefizit)
Lernschwierigkeiten und Entwicklungsstörungen v.a. bei Kindern
Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, Hyperaktivität bei Kindern und Erwachsenen
Schlafprobleme (Einschlafschwierigkeiten, Durchschlafstörungen,
Tagesmüdigkeit
)
Fatigue (Müdigkeit, Erschöpfung, CFS)
Sensorische Überempfindlichkeit (MCS, Hyperakusis)
Menopausale Beschwerden (heiß Flush, Stimmungsschwankungen,
nächtliches Schwitzen
)
PMS und Kontrazeption (Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Reizbarkeit,
Libidoverlust, Schwermut, Schmerzen
)
Gewichtsprobleme und mangelnde Appetitkontrolle (Fresssucht, Heißhunger etc.)
Depression, Dysthymie/Dysphonie
(Schwermut, Motivationsverlust, Stimmungsschwankungen etc.)
Migräne
Fibromyalgie
Angstzustände und Panikattacken (Reizbarkeit, Nervosität, Besessenheit, Zwanghaftigkeit, Unsicherheit, jagende Gedanken sowie Rastlosigkeit)
Libido (Fehlen des sexuellen Antriebs bei Mann und Frau, erektile Dysfunktion etc.)
Reizkolon (irritables Kolon, Koliken, Spasmen, Durchfälle)


Mein Kommentar dazu ist





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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