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Zitat von giesewickl:
Wie kriege ich sie nur aus dem Kopf?

Das ist so schwer in dieser Situation. Wahrscheinlich geht das überhaupt nicht und man kann dann nur versuchen mit der Situation, dem Schmerz irgendwie zu coexistieren, bis er sich langsam abgebaut hat. Gefühle bauen sich immer irgendwann ab, wenn der Schmerz auch manchmal nie weggeht. Hab Geduld mit dir, geh durch den Schmerz, dass er vergehen kann und irgendwann werden sich auch wieder neue Perspektiven für dich eröffnen. Du hast mein ganzes Mitgefühl, denn das haben denke ich die meisten von uns schonmal in ähnlicher Abwandlung durch. Schicke dir ganz viel Kraft und auch Zuversicht und Hoffnung, die dich durch diese schwere Zeit tragen mögen.

Zitat von giesewickl:
Wie kriege ich sie nur aus dem Kopf?

Die Zeit ist auf Deiner Seite, sonst gibt es da nix.
Hab so was in der Art - nur inhaltlich irgendwie ganz anders - gerade hinter mich gebracht, ich dachte, das geht nicht. Mach' keinen Fe tisch draus, also möglichst nicht drin suhlen, sonst hilft eigentlich gar nichts, also sei gut zu Dir, wenn Du mal keinen Frust hast.
Mit den 12 Monaten das kann ich bestätigen, aber es flacht nicht linear ab, nach 6 Monaten denkst Du immer noch, es ist das Ende der Welt.
Mach' alles, was Du sonst auch machen würdest und was Dir gut tut, Du hast es verdient, das ist alles grausam genug. Aber es geht wirklich vorbei und das ist im Rückblick auch verrückt.
Passt ja gut in die Zeit.

A


Depressive Ehefrau hat anderen Mann kennengelernt

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@giesewickl

Und noch von Herzen alles Gute!

Zitat von giesewickl:
Wie kriege ich sie nur aus dem Kopf?

Da hilft nur Zeit.. und zwar eine Menge. Ebenso Abstand und dass du dir bewusst machst, dass es eventuell kein „wir“ mehr geben wird.
So lange da noch eine Hoffnung ist, so lange wirst du diese Gefühle nicht los.

Ich denke auch jeden Tag an meinen Mann und egal was passiert ist, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass da keine Gefühle mehr sind. Ich habe für mich aber damit abgeschlossen und ich denke, so wird es mit der Zeit leichter

Zitat von Afraid1992:
Ich habe für mich aber damit abgeschlossen und ich denke, so wird es mit der Zeit leichter

Hallo Afraid1992.
Ja, ich Versuche, damit abzuschließen.
Leider bin ich ein freundlicher, lieber Mensch, der jemand anderen nur schwer aus seinem Leben verbannen kann. Noch dazu nach der langen Beziehung.
Ich weiß, ich kann von ihr nichts mehr erwarten. Aber ich hänge noch irgendwie an ihr.
Aber ich habe die Hoffnung, dass die Zeit hilft.
Ich erwische mich bei den Gedanken, eine neue Beziehung anzufangen. Finde es aber zu früh. Das wäre wohl nicht fair einer neuen Partnerin gegenüber, wenn ich noch so an der Ex hängen würde.

Zitat von giesewickl:
Ich erwische mich bei den Gedanken, eine neue Beziehung anzufangen. Finde es aber zu früh. Das wäre wohl nicht fair einer neuen Partnerin gegenüber, wenn ich noch so an der Ex hängen würde.

Jein. Zumindest kannst Du Dich mental auf eine neue Beziehung ausrichten.

Dafür gibt es eine schöne Übung: Stell Dich aufrecht hin und blicke ganz normal nach vorn. Spüre, wie Deine Ex-Frau geistig vor Dir steht. Nimm sie so wahr, wie es Dir eben gerade mit ihr so geht.
Dann wende den Blick ein wenig nach links oder rechts (egal - ca. 45 Grad) und stelle Dir vor, wie dort eine andere, neue Partnerin vor Deinem geistigen Auge steht. Nimm sie so wahr, wie Du sie Dir eben gerade wünschst. Das muss nicht zwingend optische Komponenten beinhalten - die soft facts hingegen stelle Dir so lebendig wie möglich vor (z. B. Aufrichtigkeit, echtes Interesse an Dir, Zuneigung, Vertrautheit, Anschmiegsamkeit - was Dir halt wichtig ist).
Dann blicke wieder zurück auf das Bild der Ex. Spüre den Unterschied.
Zum Schluss blicke wieder auf die Neue und vergegenwärtige Dir die vorher visionierten Vorzüge.
Um das ganze körperlich abzurunden, wechsle zuletzt auch noch Deinen Stand und richte nicht nur Deinen Blick sondern den gesamten Körper auf Deine neue Liebe aus. Jetzt stehst und siehst Du richtig...

@moo Danke. Werd ich Mal versuchen, wenn ich ein bisschen Ruhe habe.

Zitat von giesewickl:
Das wäre wohl nicht fair einer neuen Partnerin gegenüber, wenn ich noch so an der Ex hängen würde.

Es wäre nur dann unfair,wenn Du es nicht erwähnen würdest.

Sollte sich was anbahnen,würde ich einfach sagen,was Sache ist.
Mit Ehrlichkeit kann man mehr punkten als mit schönem Schein.
Probier es aus,wirst es erleben.

@Flame Danke dir. Ich denke, das wäre auch mein Weg gewesen, sollte sich wirklich was anbahnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, mit Ehrlichkeit und Offenheit kommt man am besten mit anderen aus.

Zitat von giesewickl:
Ich habe die Erfahrung gemacht, mit Ehrlichkeit und Offenheit kommt man am besten mit anderen aus.

Definitiv.

Und Menschen,die Offenheit und Ehrlichkeit nicht zu schätzen wissen,brauchst Du ja umgekehrt auch nicht.
Da kannst Du schnell die Spreu vom Weizen trennen.

@giesewickl : Hab jetzt gerade mal deine ganze Geschichte gelesen und bewundere dich!
Wie ist sie denn euren Kindern gegenüber? Vermisst sie sie nicht oder hat ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen?

Hallo @Catharina .
Sie vermisst uns nicht. Das hat sie mir bei ihrem acht wöchigem stationären Aufenthalt im Sommer schon mitgeteilt.
Zu den Kindern ist sie aber sehr eng und liebt sie. Man merkt aber, dass sie sie auch stressen.
Einer ihrer Zwänge ist, dass man sich als Mutter um seine Kinder kümmert und sie nicht verlässt. Deshalb hat sie bisher kaum was für sich gemacht und war nur für die Kinder da. Wenn sie nicht gearbeitet hat. Das rächt sich nun. Nun ist sie nur auf sich fixiert. Und ab und zu kommt ein Schuldgefühl auf.
Sie möchte sich einfach Grad um nichts kümmern. Nicht von den Kindern im sieben geweckt werden am WE, sie nicht eine halbe Stunde beim Einschlafen mit Vorlesen und -singen begleiten. Einfach ihre Ruhe haben.
Mal schauen, wie das nach einiger Zeit wird, wenn sie wieder stabiler ist. Sollte sie das werden.

Hallo giesewickl

Nachdem ich mich durch alle Beiträge zu Deinem Post/Thema durchgearbeitet habe, möchte ich nun selbst auf ein paar Punkte näher eingehen.

Zunächst einmal möchte ich Dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen, für all das was Du und auch Deine Frau nun durchmachen müsst. Es ist bitter nach so langer Zeit vor einem Scherbenhaufen zu stehen und nicht zu wissen, bzw. nachvollziehen zu können wie es zu all dem gekommen ist. Gerade das, wenn man glaubt wirklich sein bestes gegeben zu haben, macht es besonders schwer.

Wer viel investiert erwartet, ob bewusst oder besser eher meist unbewusst, irgendwie einen Return on Investment. Wenn diese Rechnung nicht aufgeht, bzw. die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden, der Totalverlust dann irgendwann zur Debatte steht, ist die Ent-Täuschung über die Fehlinvestition direkt proportional zur Höhe des Investments.

An diesem Punkt sehe ich Dich im Moment angelangt. Deine Enttäuschung, der Schmerz und die Trauer darüber, dass Deine Liebe nicht die Früchte trägt die Du Dir wünschst ist riesengross. Fragst Dich vielleicht ob Du einen gewaltigen Teil Deines Lebens verschwendet hast an jemanden der Deine Liebe und Hingabe nun am Ende nicht zu schätzen weiss, ja vielleicht nie wirklich zu schätzen wusste? Das quält Dich sehr und diese Qual - ggf. die Frage: Was habe ich nur falsch gemacht? - ist für mich in jedem Deiner Worte spürbar....

Zunächst möchte ich Dir aus tiefem Herzen sagen: Du hast überhaupt nichts falsch gemacht!
Du selbst wie auch Deine Frau haben am Ende den falschen Partner gewählt. Das zeigt sich nun in der Krise, welche aufzeigt wie schwach das Fundament dieser Beziehung in der Tat ist, bzw. vielleicht schon von Anfang an war.

Schuldgefühle zu kultivieren oder sich selbst, gar die alleinige Schuld zuzuweisen und die damit verbundene Selbstkasteiung sind ein Teufelskreis aus dem es für viele Menschen (bedauerlicherweise) oft kein Entrinnen mehr gibt. Dies würde gar bedeuten auf eine infantile Ebene zurückzufallen, weil eben besonders Kinder dazu neigen sich selbst als den Mittelpunkt der Welt zu betrachten und alles, was um sie herum geschieht, auf sich und ihr Verhalten zurückführen. Wie viele Kinder eben unter der Scheidung gerade deshalb am meisten leiden, nicht weil sich die Eltern trennen, sondern weil sie glauben der Auslöser für die Trennung zu sein....
Neben dem depressiven Charakter dieser inneren Wendung gegen sich selbst versperrt dieses Leben, was einen Rückzug in die Vergangenheit darstellt, auch den Blick auf die eigene, eine neue, durch den Lerngewinn aus dem vorangegangenen Scheitern, positive Aussicht auf eine bessere Zukunft.

Das Scheitern/Hinfallen, ist die innovativste Kraft gehört zum Leben und ist daher keine Schande!


Ich vermeide grundsätzlich bei (je)dem Scheitern und deren Ursachen das Wort Fehler zu gebrauchen.
Lieber spreche ich von (noch) vorhandenen Engpässen fachlicher oder sozialer Kompetenzen, die das Scheitern verursachten.
Das, ja jedes Scheitern an sich ist für mich eben daher zuerst einmal ein Miss-Geschick, weil es auf einem (noch) vorhandenen Mangel an Geschick, selektiven Fertigkeiten u./o. Fähigkeiten beruht und, wenn alles gut läuft, durch den Lerngewinn das identische Missgeschick normalerweise so nicht 1:1 wiederholt wird, bzw. werden muss.

Ein echter Fehler ist nämlich der, den wir immer und immer wieder begehen ohne einmal dediziert darüber nachzudenken ob das hierfür notwendige zugrunde liegende Muster: Immer wieder dasselbe zu tun und dabei zu erwarten andere, ja gar bessere Ergebnisse zu erzielen wirklich zielführend ist.

Zu den Ursachen eurer nun gescheiterten Beziehung:

Du bist, nach meinem Dafürhalten, ein sehr fürsorglicher, liebevoller Partner und Vater, der alles tut damit es seiner Familie gut geht. Ein fürsorglicher liebevoller Mann und Vater den sich, wenn man auf den ersten Blick von aussen so drauf schaut, jede Frau nur wünschen kann. Du symbolisierst für mich, nach allem was ich gelesen habe, den in dieser Beziehung dominanten Spender bedingungsloser, verständnisvoller Liebe. Eine Rolle die eigentlich der Mutter, dem weiblichen Part in der Beziehung zukommt.
Du tust ggf. so viel, dass sich Deine Frau als Ehepartnerin und Mutter daneben vielleicht vollkommen nutzlos, eben nicht gebraucht, ja vielleicht sogar wertlos fühlt.
Dafür spricht für mich die Hin- und vor allem Zuwendung zu einem gebrochenen Menschen, der ihr (endlich wieder) das Gefühl gibt ihrer Liebe und Zuwendung zu bedürfen. Sie sich im Leben dieses Menschen, ihres neuen Partners bedeutend, für ihn wichtig und wertvoll fühlen darf.

Das bedeutet nun ganz und gar nicht, dass Du Dich nun schuldig fühlen musst, weil Du blind warst dafür ihr nicht das gegeben zu haben was sie wirklich braucht, um in der Beziehung mit Dir dauerhaft glücklich zu sein.
Es zeigt sich daraus, für mich zumindest, viel mehr, dass Du in der Zukunft eine Partnerin brauchst die sich genau diese Liebe und Fürsorgebereitschaft wünscht, weil sie vielleicht im Beruf sehr erfolgreich ist, sich zwar eine Familie und Kinder wünscht, aber ihre Karriere eben auch nicht aufgeben möchte, weil sie daraus einen beträchtlichen Selbstwert zieht auf den sie nicht dauerhaft verzichten möchte oder kann, um psychisch stabil zu bleiben.

Meine liebe und zuvor berufstätige Frau hatte nach der Geburt unserer beiden Kinder nach einer gewissen Zeit auch einen Tiefpunkt, ja eine Depression, ich nenne es mal Höhlenkoller, entwickelt.
Nach knapp fünf Jahren zuhause, Kinder, Küche, Kirche, Kinderspielplatz, Kindergarten und sich immer im Kreis drehender Sandkasten-Kommunikation mit andern Müttern war sie psychisch vollkommen am Ende.
Als ich eines schönen Tages von der Arbeit heim kam goss sie das Füllhorn ihres angesammelten Frustes über mir aus. Doch sofort überkamen sie Schuldgefühle, mich unvermittelt so niederzumachen, rannte ins Bad und hat sich eingeschlossen. Nach gut einer halben Stunde, in der ich sie unentwegt bitterlich weinen hörte, konnte ich sie mit ruhiger Stimme davon überzeugen, dass sie sich für das eben geschehene nicht schämen müsse, ja ich das irgendwie positiv fand dass sie sich Luft gemacht hat, ja geplatzt ist, und sie überreden die Tür wieder zu öffnen.
Darauf folgte eines der besten Gespräche die wir je als Eltern, Partner und Ehegatten geführt haben.
Am Ende stand der beiderseitige Entschluss, es zu ihr ermöglichen, dass sie wieder einer beruflichen Tätigkeit nachgehen konnte, um den krank gewordenen Bezugsrahmen zu verschieben, und ihr wieder den Selbstwert zu verschaffen den sie brauchte, um als Mensch und als Individuum glücklich zu sein.

Das Vertrauen zwischen Dir und Deiner Frau ist durch ihren Ausbruch aus der Beziehung nun zerrüttet. Ich denke nicht, dass das noch einmal was wird. Ganz einfach auch deshalb weil ihr beide nicht von Heute auf Morgen aus eurer Haut schlüpfen könnt. Es sind sich, wie sich zeigt, zwei Charaktere begegnet die leider nicht zueinander passen. Vielleicht auch weil sich diese in der Beziehung, u./o. mit der Geburt der Kinder die äusseren Rahmenbedingungen so verändert haben, dass diese, euch stark unterscheidenden Charakterzüge u./o. tieferliegenden, lange Zeit nicht befriedigten Bedürfnisse nun offen zutage treten. Allem voran bei Deiner Frau.
Als liebevoller und verantwortungsvoller Versorger hast Du Dich in dieser Rolle stets gut und bestätigt gefühlt. Deine Frau hingegen wurde ggf., so tragisch sich das nun für Dich anhören mag, von Dir und Deiner Liebe vielleicht geradezu erdrückt....

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es sie geradezu rasend macht, dass Du ihren Ausbruch aus der Beziehung in einer ersten Reaktion ebenso verständnisvoll weggesteckt hast wie alles andere eben auch... Eine (weitere) tragische Bestätigung für sie, dass Du sie, in ihren Augen, eigentlich gar nicht brauchst.....ja eigentlich, in ihren Augen, gar nicht liebst.....

Vielleicht hätte sie sich tatsächlich einmal gewünscht, dass es endlich einmal zu einem heftigen Streit, ja einem gewaltigen Vulkanausbruch gekommen wäre in dem sie wie Du ohne Vorbehalte einmal hätte platzen können, um vor allem Dich einmal aus der Reserve zu locken, ja emotional zum explodieren zu bringen, was ihr vielleicht das Gefühl gegeben hätte, dass Du nicht nur verständnisvoll, sondern auch einmal wirklich emotional werden kannst, bes. in Anbetracht dessen sie an einen Anderen zu verlieren.... wäre ein Ausbruch für sie vielleicht der Beweis gewesen, dass SIE eben einen ganz besonderen Stellenwert in Deinem Leben einnimmt...
Fazit: Hat Deine Frau in Dir sich den Mann gewünscht der sich auch mal zugesteht ganz Mann, vielleicht sogar auch mal ein von Testosteron gefluteter, eifersüchtiger Macho zu sein und vielleicht etwas weniger verständnisvoll....

Vielleicht ist für Euch noch nicht alles zu spät. Doch das wird nur die Zeit und der beiderseitige Wille einander wirklich zuhören zu können, so hart es auch sein mag das auszuhalten, beantworten können.

Reinigende, heftige Gewitter haben den Vorteil, dass der sintflutartige Regen der sie oft begleitet den ganzen angesammelten Unrat von der Strasse des Lebens in den Kanal spült und der Regen (die Tränen) die dicke Luft wieder reinigt, damit danach alle wieder frei durchatmen können......

In diesem Sinne hoffe ich, dass Du mit dieser anderen Perspektive vielleicht etwas anfangen kannst und es mir nicht übel nimmst, dass ich so offen und aus so vielen anderen Perspektiven wie möglich versucht habe zu Dir zu sprechen.
Im Sinne des Trostes wie nicht minder der Anregung noch einmal dediziert darüber nachzudenken, was bei und zwischen euch schief gelaufen ist und was damit in der Beziehung besser hätte laufen können.

Wenn die Beziehung zu Deiner Frau auch jetzt final am Ende sein mag, so doch in der Zukunft durch den Lerngewinn Du Dich wie Deine ggf. neue Partnerin mit den aus dem Scheitern gewonnenen Erkenntnissen immer wieder neu im Hier und Jetzt betrachtest.
Das wünsche ich Euch beiden, Dir wie Deiner Frau, von ganzem Herzen.

Ganz Liebe Grüsse
Achtsamkeit

Ich kann dir nur raten, am Tag des Auszugs nicht da zu sein (hab jetzt nicht alles hier gelesen). Mein Mann zieht auch nächste Woche in eine Wohnung und ich werde darauf bestehen, dass er es dann macht, wenn ich arbeite. Ich helfe ihm auch nicht bei der Renovierung und ich weiß nicht, wann ich die Kraft habe, das erste mal zu ihm zu fahren. Ich bin froh, dass wir uns trennen, will es auch nicht anders, aber dennoch stellt man solche Gefühle, die man so lange hatte nicht mal eben zu 100 Prozent ab.

Zitat von giesewickl:
Ich erwische mich bei den Gedanken, eine neue Beziehung anzufangen. Finde es aber zu früh. Das wäre wohl nicht fair einer neuen Partnerin gegenüber, wenn ich noch so an der Ex hängen würde.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es erst mal fiktiv, oder? Wäre da eine Frau, für die du Gefühle bereits hättest, dann würde ich sagen, es wäre einen Versuch wert. Aber wenn da noch keine in Aussicht ist, dann lass dir ein wenig Zeit, wie lange wirst du selbst intuitiv spüren. Sonst sehe ich die Gefahr, dass du die Probleme aus deiner Ehe mit in die neue Beziehung nimmst, weil du sie nicht verarbeitet hast.

Zitat von Islandfan:
Sonst sehe ich die Gefahr, dass du die Probleme aus deiner Ehe mit in die neue Beziehung nimmst, weil du sie nicht verarbeitet hast

Ich kenne einen Mann, der selbst nach 8 Jahren Singleleben seine Ex-Beziehung nicht aufgearbeitet bekommt. Ich denke die Zeit alleine reicht nicht aus um es zu verdauen, sondern eben auch die Einstellung dazu. Allerdings ist er sehr verbittert, das lese ich bei dem TE hier nicht raus.
Ich denke nur, dass es kein Patentrezept gibt bzw kein richtig oder falsch. Manchen hilft eine neue Person, Liebelei oder Partnerschaft sehr gut und bei anderen geht dies eben nach hinten los. Ehrlichkeit und Vertrauen sind da schon sehr wichtig. Beide müssen entscheiden können, nicht nur einer. Der Rest ergibt sich einfach, so ist das Leben. Planen gegen Vernuft klappt auch nicht immer...

Zitat von Islandfan:
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es erst mal fiktiv, oder?

Ja, es ist erstmal rein fiktiv. Ich möchte wieder einen Partner haben. Das steht fest. Momentan ist keiner in Aussicht, aber ich möchte offen dafür sein und nicht zuviel Ballast mitnehmen.

@Achtsamkeit : Danke für deine ausführliche Bekundung. Ich bin froh, dass es bei euch so gut geklappt hat.
Ja, bei uns gab es heftige Ausbrüche erst in den letzten Jahren. Ich bin da sehr zurückhaltend. Mein vater ist sehr Jähzornig und Alk.. Da wars bei uns zu hause öfter laut und heftig, jedoch zum Glück ohne Gewalt. Das hat mich aber geprägt. Ich möchte nicht so ausrasten wie er.
Aber seit meine Nochfrau im Sommer sich wieder ihrer ersten affäre zugewandt hatte, bin ich da schon öfter sehr wütend geworden und ausgebrochen.
Als ich dann nach ihrem zweiten Klinikaufenthalt entdeckt habe, dass sie eine neue Affäre (im Rückblick gar eine Beziehung?) angefangen hat. Bin ich richtig ausgerastet. mit Brüllen und Drohen, sie gleich rauszuwerfen. Da ist etwas seltsames passiert. Sie wurde richtig einfühlsam, hat mich beruhigt und es sogar geschafft, dass ich nicht auf der Couch schlafe. Sondern noch mit ihr im Bett gekuschelt habe. Ich frage mich bis heute, wieso? Sie war eigentlich da schon emotional nicht mehr bei mir.

Jetzt über den Jahreswechsel habe ich beschlossen, meine Wut und Enttäuschung im alten Jahr zu lassen. Ich möchte das neue Jahr nach vorne Blicken. Sie wird in ihre Wohnung ziehen, wenn es ihr psychischer Zustand erlaubt. Und ich werde die Kiner groß ziehen und mich um mich kümmern.
Mal schauen, ob ich das so durchhalte...
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@giesewickl : Wie geht’s dir denn? Gibt’s was Neues?

@Catharina : Danke der Nachfrage.
Mir gehts soweit gut. Letzte Woche hat meine Nochfrau den größten Teil ihrer Sachen geholt. Ich habe gleich den frei werdenden Platz neu besetzt und etwas Raum geschaffen.
Auch wenn ich weiß, dass es nicht gut wäre, wenn ich bei ihrem Umzug helfe, stört es mich doch sehr, dass ihr Neuer ihr beim Aufbau in der Wohnung hilft. Beide haben gestern dort ihr Bett aufgebaut. Heute hat sie die Kinder Alleine und mir gesagt, sie hätte das erste Mal in ihrer Wohnung geschlafen. Wahrscheinlich war er auch über Nacht da und sie fahren heute zurück in die Klinik.
Ich möchte nicht direkt nachfragen, es geht mich ja nix mehr an. Aber es stört mich und ich finde, er tut ihr nicht.
Auch habe ich Angst, sie wird in bald den Kindern vorstellen. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder ihn kenne lernen. Er betäubt seine Kriegstraumata mit Alk., und wenn er nüchtern ist, dann Trainiert er mit Hilfe von Anabolika und Steroiden auf einen Bodybuilder Wettbewerb. Er vertritt keine Werte, die ich meinen Kindern vermitteln möchte. Aber wenn der Typ meiner Nochfrau bleibt, wird es wohl auf ein Treffen mit ihm hinauslaufen...

Meine Gedanken sind auch in so einer Situation bei den Kindern.
Ich hab letztes Jahr eine Ehe und eine Beziehung auseinander gehen sehen und hautnah mitbekommen was das heißt. Der, der zurück gelassen wurde( beides mal der Mann) verspürte immer eine Ohnmacht, ein gewisses Ausgeliefertsein. Ich wünsche dir Kraft, um für deine Kinder da zu sein.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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