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Hallo ihr Lieben,

ich bin schon seit einer ganzen Weile dabei, habe aber bisher fast nur mitgelesen und nur in 1, 2 Threads geschrieben. Ich habe mich absichtlich zurückgehalten, weil ich mich übers Netz nicht gleich outen, sondern das Forum und euch erst ein bisschen kennenlernen wollte. Jetzt glaube ich ist es an der Zeit, mich vorzustellen .

Ich bin 36 Jahre alt und leide seit Jahren immer wieder unter depressiven Phasen - mal mehr, mal weniger stark, aber eigentlich ist die Depression latent fast immer irgendwie vorhanden. Vor 11 Jahren hatte ich eine schwere Depression und war mehrere Jahre in therapeutischer Behandlung. Die Therapie hat super geholfen, es ging mir viel viel besser, ich habe viel über mich gelernt, mehr Selbstwertgefühl entwickelt und hatte im Laufe der Zeit wieder eine viel bessere Lebensqualität. Die Therapeutin hat viel aus mir rausgeholt, und dafür bin ich dankbar. Aber leider kommen die schlechten Phasen trotz allem immer wieder - nicht mehr so massiv, aber sie sind da.

Hinter der Depression stecken ein schlechtes Selbstwertgefühl und Angst. Woher beides kommt, weiß ich auch, will ich jetzt aber hier noch nicht schreiben. Die Ängste sind ganz unterschiedlich oder verändern sich im Lauf der Jahre immer wieder. Eigentlich geht es mir gar nicht soooo schlecht zur Zeit, da aber bestimmte Dinge halt immer wieder auftauchen und mir im Alltag Schwierigkeiten bereiten, gehe ich seit ein paar Wochen wieder in Therapie und nehme auch wieder meine Antidepressiva. Ich mache eine Verhaltenstherapie und muss sagen, es ist richtig gut! Aber jetzt bin ich so massiv mit meinen Ängsten konfrontiert, dass ich manche Tage fast nur im Schraubstock der Angst verbringe, den ganzen Tag, bin so in Panik und gleichzeitig starr vor Angst, die Kehle wie zugeschnürt, es ist furchtbar!

Akut quälen mich folgende Ängste und Schwierigkeiten:
- Angst vor schweren Krankheiten, v.a. Krebs. Zentrale Angst und noch vor ein par Monaten absolut im Vordergrund. Die Medikamente haben die Angst zurückgedrängt, momentan spielt das keine so große Rolle. Dafür sind Ängste, die mit Aufgaben im Alltag zu tun haben, ganz übelst im Vordergrund und machen mich fix und fertig:
- Angst vor Post und E-Mails (jetzt denkt ihr bestimmt, ich spinne komplett, aber es ist echt so!): Ich habe Panik, Post oder manche Mails zu öffnen, weil ich Angst habe, dass was Schlimmes drin steht das mir schadet. Oder dass mir jemand schaden will. Vielleicht könnt ihr euch das nicht vorstellen, aber es ist schrecklich! Wir bearbeiten dieses Thema seit zwei Wochen in der Therapie, und es macht mich völlig alle. #jetzt fließen die Tränen#.
- Angst vor Menschen: Bin unsicher und ängstlich.

Ich habe ganz üble Vermeidungsstrategien entwickelt, und es fällt mir schwer, da wieder rauszukommen. Kennt ihr solche Ängste und Blockaden? Wie geht ihr damit um? Welche Tricks und Schritte kennt ihr, um dem ganzen auf Dauer irgendwie Herr zu werden?
Ich fände es schön, wenn ich mit einigen von euch darüber austauschen könnte, über eure Erfahrungen, und vielleicht habt ihr ja Rat und Hilfe für mich. Freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße,
Grashüpfer

01.06.2015 19:27 • 12.07.2015 #1


54 Antworten ↓


grashüpfer, hattest du ein schlimmes Erlebnis in jüngeren Jahren?

Man liest heraus, dass du Angst hast, dass dir Schaden zugefügt werden könnte. Sei es Erkrankung oder Mitteilung.

A


Depressionen wegen schlechtem Selbstwertgefühl

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Hallo Icefalki,

danke für deine Antwort. Verstehe ich dich richtig, dass du mit jüngeren Jahren weit in der Vergangenheit meinst? Ja, die hatte ich.
Das liest man heraus? Wie siehst du das in der Mitteilung? *jetzt baff ist*

Hihi, weil es eigentlich ganz einfach und doch so fürchterlich schwierig ist.

Man kann zu den Erkrankungen häufig einen gewissen Bezug herstellen.

Bei dir schrie es danach. Aber egal. Ich denke doch, dass Du das gerade in deiner Therapie erarbeitest.

und was sehr wichtig ist, wenn du mal die Gründe dafür gefunden hast, ist es erstmals erklärbarer. Das war bei mir so.

Jetzt kommt der lange Weg, diese Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten. Wenn du das hinbekommst, bist du wieder frei.

Oder, du merkst, dass Momente kommen, die für dich schwierig sind und kannst rechtzeitig dagegen ansteuern.

Glaub mir, es kann durchaus gelingen. Und noch etwas, habe davor keine Angst, du kannst nur gewinnen.

Als Kind warst du hilflos, und diese Gefühle sind noch in dir. Darum das verarbeiten.

Icefalki, ich glaube, ich weiß, was du meinst. Du findest schöne Worte, danke dafür! Ich denke, dass ich diese Ursachen auch kenne: Krankenhausaufenthalte als Kind (von Baby an) und Mobbing in der Schule. Beides hat mir psychisch geschadet und Spuren hinterlassen. Das Mobbing habe ich in der ersten Therapie recht gut bearbeitet, und eigentlich dachte ich, dass es überwunden wäre. Die Erlebnisse selbst jedenfalls. Was geblieben ist, ist die Angst, dass sowas nochmal passieren könnte - allein die Vorstellung versetzt mich in Entsetzen.
Das andere ist viel schwieriger zu verarbeiten oder besser zu bearbeiten, weil es so früh im Leben war, dass ich kaum Erinnerungen daran habe. Das woran ich mich erinnere, habe ich auch bearbeitet - aber vielleicht reicht das nicht.

Ich bin eine Theoretikerin, und ich glaube, dass ich viel über mein Inneres weiß - aber es fällt mir unglaublich schwer, im Alltag praktisch darauf zu reagieren und dagegen anzugehen. Wenn ich z. Zt. nur nen Brief sehe, bin ich schon fast am Durchdrehen

Mich würde aber trotzdem brennend interessieren, was du damit meinst, dass mein Post förmlich danach schreit, dass ich nicht verletzt oder beschädigt werden will - woran du das fest machst ^^

Hallo Grashüpfer,

Du sagst, Du Konntest Deine Ängste lange Zeit gut kontrollieren.
Wie hast Du das früher geschafft und warum scheint dies jetzt nicht mehr zu funktionieren?
Zitat:
Dafür sind Ängste, die mit Aufgaben im Alltag zu tun haben, ganz übelst im Vordergrund und machen
mich fix und fertig:


Deine zahlreich aufgeführten Ängste scheinen mir alle nur eine gleiche Ursache zu haben.

Welche Vorstellung hast Du von normaler Angst? Wie würdest Du jemandem
den Begriff Angst erklären, der nicht weiß, was Angst ist?
Kennst Du bis jetzt irgend etwas, womit Du Deine aufkommenden Angst
ein wenig beruhigen kannst, oder stehst Du der Angst in dem Moment
immer hilflos gegenüber?

Viele Grüße

Hotin

Liebe Grashüpfer, geh mal nicht dagegen an, sondern beginne es zu akzeptieren. Das ist ein Teil von dir.

Zwischenzeitlich bis du erwachsen. Du hast Kraft und Mut. Jetzt musst du diese beiden Seiten von dir zusammenbringen. Das bist nämlich du.

Und ja, das Leben Kann uns an unsere Grenzen bringen, aber auch darüber hinaus.

Schnapp dir das hilflose Kind, vereint euch, lass es zu, dass du auch deine schwachen Seiten hast. Habe aber keine Angst, und eines ist sicher: es kommt, wie es kommt.

Wie Du dann damit umgehen wirst, ist die andere Seite. Versuche nicht nur die Theorie, die Ursache zu sehen, sondern Gehe jetzt in die Akzeptanz.

Nach dem akzeptieren kommt die Vereinigung. Beides, Angst und Mut finden zueinander.

Du findest dich. Lerne deine Schwäche wirklich anzunehmen.

Ja, so bin ich.
Ich darf das auch sein. Und dann findest du deine Mitte.

Hallo Hotin,

hm, das sind gute, aber schwierige Fragen, die ich eigentlich nicht wirklich beantworten kann.

Warum ich sie jetzt nicht mehr unter Kontrolle habe - ich weiß es nicht. Das Post-Problem hatte ich damals, als es mir so schlecht ging, schon mal, aber noch viel schlimmer als jetzt. Jetzt kommt es wieder, obwohl es mir insgesamt lange lange lange nicht so schlecht geht wie damals, Das Bild, das ich dabei habe, ist dieses Mal anders. Damals dachte ich, wenn ich den Brief aufmache, geht einer mit dem Maschinengewehr auf mich los, attackiert mich massiv. Dieses Mal ist es kein Maschinengewehr, sondern eine Keule. Dieses Bild ist nicht ganz so aggressiv und zerstörerisch wie das erste. Warum das aber jetzt so arg wieder kommt - ich weiß es nicht....

Eigentlich stehe ich der Angst ziemlich hilflos gegenüber, weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. sie ist so schlimm, dass ich manchmal gar nicht mehr reagieren kann. Gegen die Krankheitsangst mache ich Sport und achte auf gesunde Ernährung, und das macht mir sogar Spaß.
Bei der Post-Angst bin ich ziemlich hilflos, im Gegenteil, ich verhalte mich so, dass die Angst noch schlimmer wird.

Wir würde ich jemandem Angst erklären? Gute Frage. Eigentlich sollte man darauf wohl antworten, dass es eine intuitive Warnung ist, auf die der Mensch reagieren muss. Aber soweit denke ich glaub ich gar nicht, die Angst ist zu präsent.

Lieber Icefalki,

das klingt noch sehr weit weg für mich, manches aber auch sehr nah.

Ich hatte wegen einer angeborenen Körperbehinderung einen schwierigen Start ins Leben, und niemand hätte damals gedacht, dass ich jemals da stehen würde, wo ich jetzt stehe. Ich habe viel erreicht im Leben, mehr als man je gedacht hätte damals - und inzwischen sehe ich das auch selbst so, kann es annehmen und ein wenig stolz auf mich sein - und diese Sicht macht gelassener und manches leichter. Das hilft aber bei vielen Alltagsproblemen trotzdem nicht, oder noch nicht.

Was du schreibst, erinnert mich an einen Satz, den die Therapeutin vor ein paar Wochen zu mir gesagt hat. Sie sagt ich sei sehr rational, und dass es auch darum geht, Kopf und Herz zusammenzubringen und beide nebeneinander bestehen zu lassen. Das geht doch in eine ganz ähnliche Richtung?

Ich weiß dass ich schwache Seiten habe. Ob ich die annehmen kann.... Zeitweise ja, zeitweise führe ich Kampf gegen mich selbst.... Wegen dieses Handicaps und z.T. schlechter Erfahrungen ist die Angst, verletzt zu werden noch stärker ausgeprägt als man diese Angst ohnehin hat. Verkrieche mich dann lieber in mein Schneckenhaus - und ich glaube ich verhalte mich ganz oft so. Das ist die Angst, beschädigt zu werden. Und damit bin ich wieder bei der Post. Danke, Icefalki und Hotin, jetzt sehe ich den Zusammenhang.

Hallo Grashüpfer,
Zitat:
Ich weiß dass ich schwache Seiten habe. Ob ich die annehmen kann.... Zeitweise ja, zeitweise führe ich
Kampf gegen mich selbst....


Nie darfst Du gegen Dich selbst kämpfen. Das Ergebnis spürst Du offensichtlich gelegentlich.

Zitat:
Verkrieche mich dann lieber in mein Schneckenhaus - und ich glaube ich verhalte mich ganz oft so.


Gelegentlich ist so ein Verhalten eventuell in Ordnung. Was spricht dagegen, wenn Du Dich hin und wieder aus Selbstschutz zurückziehst?

Viele Grüße

Hotin

Nichts, da hast du recht. Ich hab zwei Seiten: Viele sagen mir, dass ich nach außen so stark und tough wirken würde. Das bin ich aber oft gar nicht. Im Gegenteil: Ich laufe ganz oft mit einem Gefühl von Zurückschrecken durchs Leben. Schon bei kleinen Begebenheiten erschrickt etwas in mir und zuckt zurück, und es ist, als ob ich aus Angst innerlich zurückspringe und lieber Schutz in mir selbst suche, aus Angst vor Konfrontation, Konflikt, UND aus Angst, initiativ zu werden. Die Angst ist aber nicht vor der Initiative - sondern: dass ich dann in Vordergrund gerate und mich alle ansehen. Das kann ich oft nicht ertragen.
Die frühere Therapeutin nannte das sich zeigen können, und das trifft es genau: Denn das heisst nicht nur physisch sichtbar zu sein, sondern zu sich zu stehen, so wie man ist. Und dazu kommt noch etwas zweites: Eben die Angst, verletzt, beschädigt zu werden. Sobald ich gesehen werde, wenn du verstehst, was ich meine, setze ich mich der Gefahr aus, verletzt zu werden, weil ja mein Gegenüber auf mich reagiert. Und beide Komponenten sind wichtig und gehören zusammen. Jetzt ahb ich was wichtiges verstanden, denke ich!

Hallo Grashüpfer,

wir spielen alle eine Rolle im Leben. Deine Rolle kenne ich noch nicht.
Das Rollenspiel schützt uns vor vielen Verletzungen.
Was Dir vermutlich noch fehlt, ist die Erfahrung immer seltener Deine Rolle zu
spielen und immer häufiger Dich selbst zu zeigen.
Dafür brauchst Du noch etwas Zeit und Erfahrung, das Dir dabei nichts schlimmes geschieht.
Deine Befreiung wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Zitat:
Sobald ich gesehen werde, wenn du verstehst, was ich meine, setze ich mich der Gefahr aus,
verletzt zu werden, weil ja mein Gegenüber auf mich reagiert.


Ich verstehe das nicht nur, dies habe ich Jahrzehnte erlebt. Ich weiß, wovon Du redest. Wenn Du das
möchtest, wirst Du in einigen Jahren psychisch um vieles stärker sein, als die Menschen in Deinem
Umfeld. Achte nur darauf, falls das so kommt, das du nicht abhebst.

Viele Grüße

Hotin

Lieber Hotin,

danke, dass du mich verstehst, das tut gut. Wenn du das aus eigener Erfahrung kennst, weißt du bestimmt, wie schwer es ist, sich aus dieser Rolle oder Verhaltensweisen zu befreien. Sie gehören so sehr zu mir. Ich glaube, dass ich durch die Klinikerfahrungen als Kind gelernt habe, mich hilflos und ausgeliefert zu fühlen und zu glauben, dass ich mich nicht wehren DARF und alles Leid aushalten muss. Dieses Gefühl sitzt so tief, dass ich es nicht mehr loswerde, und es spiegelt sich in ganz vielen Dingen bis heute wider.
Ich will noch eins deutlich machen: Ich verstelle mich in dieser Rolle nicht. Sie ist ein Teil von mir, und das bin auch Ich, auch wenn meine eigentliche Natur ein bisschen anders ist, positiver, optimistischer, zupackender, mutiger, abenteuerlustiger. Trotzdem ist auch die verzagte und ängstliche Grashüpfer echt. Eine Freundin von mir hat mal zu mir gesagt, sie kennt niemanden, der / die so authentisch ist wie ich. Und das hat sie ganz ernst udn ehrlich gemeint.
Ich mach die Therapie erst seit ca. zwei oder drei Monaten, aber ich bin schon wieder richtig drin in der Mühle, es ackert und arbeitet in meinem Herzen und in meinem Kopf wie wild und ich möchte meinen Schmerz einfach nur aus mir rausweinen, rauswaschen.

Liebe Grüße,
Grashüpfer

Hallo Grashüpfer,

Zitat:
Dieses Gefühl sitzt so tief, dass ich es nicht mehr loswerde,


Die Erinnerung an die schwierigen Zeiten musst Du ja auch nicht los werden.
Nimm sie an als einen Teil von Deinem Leben und bewerte sie einfach nicht mehr
als so bedeutungsvoll wie früher.
Das ist einfach gesagt, wird aber ein paar Jahre dauern, bis Du das Gefühl hast,
jetzt belastest es mich kaum noch.
Zitat:
Eine Freundin von mir hat mal zu mir gesagt, sie kennt niemanden, der / die so authentisch ist wie ich.


So positiv, wie Du hier schreibst, glaube ich Dir das. Dann ist doch sehr vieles gut und richtig.
Also mach am besten so weiter.

Viel Erfolg

Hotin

Danke Hotin für die Bestätigung. Ich finde deine Antworten hier sehr gut gewählt und hoffe auf Hilfe.

Zitat von rainbow2:
Danke Hotin für die Bestätigung. Ich finde deine Antworten hier sehr gut gewählt und hoffe auf Hilfe.


Hallo rainbow2,

rauskrabbeln aus seinen Ängsten und Problemen muss jeder
überwiegend selbst.
was belastet Dich denn hauptsächlich?
Kann ist Deine Geschichte hier irgendwo nachlesen?

Viele Grüße

Hotin

Ich bin durch Depressionen /Kindheit/Trennung / und vielem mehr EU Rente , habe noch Therapie , aber nur einmal monatlich. Da werden viele Themen angesprochen und dann muss ich allein mit der Verarbeitung klar kommen. Fühle mich allein trotz Partner (wohnen nicht zusammen) alle sind arbeiten ... Denke immer ja nicht nerven ....
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Hallo Rainbow,

willkommen in meinem Thread! Ich kann dich gut verstehen, solche leidlichen Kindeserfahrungen sitzen tief und dauern viele Jahre, bis sie so weit verarbeitet sind, das man sie als Teil von sich selbst und dem eigenen Leben akzeptieren kann und sie nicht mehr so sehr auf einem lasten. Das Gefühl / Gedanke, nicht nerven zu wollen, kenne ich auch - ist nicht schön! Ich laufe ganz oft mit dem Gefühl herum: Lieber nicht den anderen ansprechen und etwas wollen, denn ich störe - bin unerwünscht. Das stimmt oft gar nicht, aber das ist auch so ein Gefühl, das sich bei mir festgefressen hat, und es kann einen ganz schön isolieren und einsam machen. Warum gehst du nur 1x / Monat zur Therapie?

@ Hotin
Danke, das nehme ich mal als Kompliment (so positiv wie du hier schreibst... ) - freut mich ! Im Grunde bin ich das auch, ein positiver Mensch. Ich kann mich Rainbow nur anschlie0ßen, du verstehst es, die richtigen Worte zu finden, und das tut gut.

Ich habe vieles davon ja schon mal beackert, und eigentlich belastet es mich gar nicht so sehr. Ich spüre das manchmal, aber das eigene Verhalten kann einem ja nicht in jeder Sekunde bewusst sein, und ich bin mir nicht sicher, wie stark das im Unterbweusstsein drin ist. Ich werde diese Prägungen sicher nie ganz los werden, und ich kann sie auch als Teil der Vergangenheit akzeptieren - oft kann ich das. Vielleicht muss ich noch mal darum trauern, um das Kind, das so schmerzliche Erfahrungen an Körper und Seele machen musste. Wenn ich das schaffe, dann kann ich das Kind in mir an die Hand nehmen und mit ihm gemeinsam nach vorne schauen und das Erwachsenenleben angehen. Vielleicht kann ich dann an meinem Verhalten und Bewusstsein arbeiten und es verändern.

Liebe Grüße,
Grashüpfer

Hallo rainbow2,

was denkst Du davon ein eigenes Thema auf zu machen?
Wir schreiben hier im Thema von Grashüpfer.

Zitat:
Da werden viele Themen angesprochen und dann muss ich allein mit der Verarbeitung klar kommen.


Das ist eigentlich gar nicht schlimm. Wenn Du Dir deine Vergangenheit anschaust,
ist es manchmal sogar gut, wenn Dir keine Fremde da rein quasselt. Ist doch
Dein Leben und wie Du das bewerten willst solltest Du selbst entscheiden.
Sonst lebst Du später nach den Regeln anderer und bist wieder unzufrieden.
Du hast dann über Monate Deine Meinung verändert, aber Deine eigene Meinung ist das
dann vielleicht immer noch nicht.
Zitat:
Fühle mich allein trotz Partner (wohnen nicht zusammen) alle sind arbeiten ...


Das verstehe ich gut. Sich nicht allein zu fühlen ist eine der größten Herausforderungen und Aufgaben,
die ein Mensch angehen sollte.
Am besten fängst Du gleich mit diesem Thema an. Mach es zu einem Hauptthema.

Zitat:
Denke immer ja nicht nerven ....


Das ist auch richtig, was Du da sagst. So, wie Du auch mir geschrieben hast ist es doch in Ordnung.
Erstens liegen zwischen Kontakt aufnehmen und nerven, Welten
und zweitens ist es sinnvoll darauf zu achten, das Du fair Gefühle, Gespräche und
gemeinsam Zeit verbringen, mit anderen tauschst.
Immer im Leben ist alles ein Geben und Nehmen
Nehmen fällt den meisten, mir jedenfalls besonders leicht. Das brauchst Du also
nicht üben. Hast Du denn etwas, was Du Deinem Partner zum Beispiel zum tauschen anbietest?
Fühlt er sich wohl, wenn er mit Dir Zeit verbringt?

Viele Grüße

Hotin

Zitat von Hotin:
Hallo rainbow2,

was denkst Du davon ein eigenes Thema auf zu machen?
Wir schreiben hier im Thema von Grashüpfer.

Zitat:
Da werden viele Themen angesprochen und dann muss ich allein mit der Verarbeitung klar kommen.


Das ist eigentlich gar nicht schlimm. Wenn Du Dir deine Vergangenheit anschaust,
ist es manchmal sogar gut, wenn Dir keine Fremde da rein quasselt. Ist doch
Dein Leben und wie Du das bewerten willst solltest Du selbst entscheiden.
Sonst lebst Du später nach den Regeln anderer und bist wieder unzufrieden.
Du hast dann über Monate Deine Meinung verändert, aber Deine eigene Meinung ist das
dann vielleicht immer noch nicht.
Zitat:
Fühle mich allein trotz Partner (wohnen nicht zusammen) alle sind arbeiten ...


Das verstehe ich gut. Sich nicht allein zu fühlen ist eine der größten Herausforderungen und Aufgaben,
die ein Mensch angehen sollte.
Am besten fängst Du gleich mit diesem Thema an. Mach es zu einem Hauptthema.

Zitat:
Denke immer ja nicht nerven ....


Das ist auch richtig, was Du da sagst. So, wie Du auch mir geschrieben hast ist es doch in Ordnung.
Erstens liegen zwischen Kontakt aufnehmen und nerven, Welten
und zweitens ist es sinnvoll darauf zu achten, das Du fair Gefühle, Gespräche und
gemeinsam Zeit verbringen, mit anderen tauschst.
Immer im Leben ist alles ein Geben und Nehmen
Nehmen fällt den meisten, mir jedenfalls besonders leicht. Das brauchst Du also
nicht
Fühlt er sich wohl, wenn er mit Dir Zeit verbringt?


Hotin

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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