Kurz zur Vorgeschichte meines Lebens:
Ich hatte eine gute Kindheit, habe meine Eltern noch, ich habe guten Kontakt zu meinen Geschwistern, ich habe einen guten Job der mir Spaß macht (ist zwar eine Führungsposition mit Personalverantwortung, aber es machte mir wirklich Spaß und habe es gerne getan), ich bin Singel, wohne in einer vernünftig und schön eingerichteten Wohnung, ich habe keine Schulden, habe mir anfang des Jahres mein Traumauto gekauft, ich war immer ein offener lustiger kontaktfreudiger Mensch der auch an vielen Sachen Interesse hatte, hatte ein gutes Selbstbewußtsein und immer ein offenes Ohr..... Kurz gesagt, ich war mit meinem Leben zufrieden, klar kam mal irgendwo hektik oder Druck auf, aber dies konnte man immer standhalten....
Also eigentlich hab ich alles zum glücklich sein und doch änderte sich schlagartig mein ganzes Leben........
Alles begann Mitte Juli 2014 damit das ich gelegentlich mal einen Schwindel spürte, doch da dachte ich mir nix bei, und auf einmal kam der Tag der alles veränderte. Ich saß am Tisch bei meiner Schwester, alles war soweit in Ordnung, ich stand auf und bekam so ein heftiges Herzrasen und Schwindel das ich dachte ich sterbe, landete im Krankenhaus und wurd auch direkt mit einem Betablocker wieder nach Hause geschickt. Am nächsten und folgenden Tagen ging das alles so weiter, Schwindel und Herzrasen, dazu noch Tinnitus auf beiden Ohren, wieder 2 mal im Krankenhaus gelandet, Neurologisch untersucht worden und alles war soweit in Ordnung, aber ich fühlte mich nicht mehr so wie es mal war. Mein Hausarzt verordnete mir Opipramol zu nehmen und Tavor im Notfall. Alles wurde immer schlimmer, ich bekam immer mehr Angst, ich lag nur noch rum, konnte mich zu nichts mehr aufraffen, an nix mehr Interesse, kaum noch Schlaf und nur noch Gedankenchaos. Die Angst wurde immer schlimmer, so das ich gelegentlich zu den Tavors gegriffen habe, die für den Moment auch sehr gut waren.
Ich war bei einem Neurologen und dieser überwies mich in eine Psychatrie da er meinte das kann man nur noch stationär in den Griff bekommen.
Meine Angst wuchs und wuchs, sie war jetzt fast ständig da. Ich wurde für eine Woche mit Tavor in der Klinik behandelt und zeitgleich auf Antidepressiva eingestellt. Die Medikamente hießen Mirtazapin, Valdoxan und Lyrica. Die Therapien waren eine einzige Qual für mich, ich konnte mich zu nichts mehr aufraffen, stand nur unter Angst, keine Konzentration auf irgendetwas und auch sonst keine Interessen mich mit Mitpatienten zu unterhalten, Fersnseh zu schauen etc., mir fehlte jegliche Motivation und ich empfand keine Freude, ich war nur mit mir selbst beschäftigt und fand keine Ablenkung für mich das mich beruhigt.
Nach 7 Wochen Aufenthalt wurd das Mirtazapin und Valdoxan gestrichen und gegen Cymbalta und Seroquel ersetzt. Für mich war alles nur eine Qual dort. Nur eine Woche später wurde ich entlassen mit der Aussage mehr kann man nicht für mich tun, Medikamentös wäre ich gut eingestellt und den Rest müsste man ambulant machen.
Diagnosen:
schwere Depressionen
Angst Panikstörung
Somatoforme Körperstörungen
Dies ist jetzt 1,5 Wochen her und ich gehe kaputt. Mein Neurologe hat mir zwar alle Medikamente aufgeschrieben, doch ich lebe in Dauerangstzuständen und Spannungszuständen. Ich schaffe nichts mehr, alles ist mir zuviel, ich habe an nicht Interesse, miese Laune, körperliche Symptome. Es ist als wenn ich durchdrehe.
Ich werd nachts wach trotz Zopiklon nach 3 -4 Stunden Schlaf, sofort beginnt das Gedankenkreisen, sofort gehen diese Angstgefühle los, ich werde bekloppt dabei. Ich stehe auf und denke sofort ich drehe durch, nichts beruhigt mich, es ist Dauerangst da, nichts lenkt mich ab. Alltägliche Dinge bekomm ich nicht erledigt, habd versucht mit diesen Zuständen was zu erledigen, doch ich schaff es einfach nicht, wenn ich irgendwo bin, beim Bäcker oder sonstwo, ich wirke stocksteif, meine ganze Lockerheit ist weg, kann nicht mehr lustig wirken....... alles ist eine Qual.
Aussage meines Neurologen, müssen sie mit klar kommen........ Das kann ich aber nicht, es ist alles dahin, krieg nix mehr erledigt und ständig diese Angst, das ist wiederlich. Ich empfinde auch nichts mehr, keine Freude, Trauer usw.
Für mich ist eine Reha beantragt, ich weiß garnicht wie ich das schaffen soll, komm nicht aus dem Bett, zu nix Motivation. Wenn ich wenigstens mal wieder gute Laune hätte. Ich kann mich mit keinen Menschen mehr unterhalten, bin total schreckhaft geworden gegnüber lauten Stimmen und Geräuschen.
Das einzigste was in meinem Kopf ist, das ich irre werde und nur Angst habe. Normal muß ich vor nichts Angst haben und hatte auch nie Angst, aber jetzt hört es einfach nicht mehr auf. Ich halte mich selbst nicht mehr aus und habe schon aus Verzweiflung mit meinem Kopf gegen Türen geschlagen.
Ich hatte von meinem Hausarzt ja noch die Tavor. Wenn ich dann eine halbe davon nehme geht es mir schlagartig anders, zwar nicht 100 % wie vorher, aber mein Kopf wird frei, die Angst und die Spannung ist weg, ich kann wieder klar denken und hab dann auf einmal auch wieder Motivation etwas zu erledigen, kann wieder mit Leuten sprechen.... alles wirkt normaler.
Meine momentane Medikation:
Lyrica 150mg -0- 150mg (seit ca. 7-8 Wochen)
Cymbalta 60 mg (seit ca. 3 Wochen)
Seroquel Reatard 150mg abends (seit ca. 4 Wochen)
Zopiklon 7,5mg nachts
Bedarf: Seroquel 25mg bis zu 3 mal täglich (bringt aber garnix)
Ich halte es echt nicht mehr aus, diese Dauerangstzustände, nichts lenkt mich ab, hab´s mit Joggen oder Fahrrad versucht, aber nichts bringt mich davon runter.
Kann es sein das das Cymbalta noch eine Wirkung entfaltet, es soll ja den Serotonin und Noradrenalinspiegel erhöhen.
Ich würde so gerne mal wieder klar im Kopf sein, gute Laune haben, Interesse und Motivation haben.
Aber stattdessen halt ich mich nicht mehr aus, drehe durch im Kopf, renne in der Wohnung von Zimmer zu Zimmer, ohne Ziel, keine Konzentration, nix.
Nochmal so eine Therapie würd ich nicht durchhalten, ich hab ja an nix Interesse und bin nur mit mir beschäftigt.
Ich hab in der Therapie sicherlich viel aufgeschnappt und vieles scheint auch sinnvoll zu sein, aber in meinem Zustand war es nur eine Qual, das hat aber dort auch niemanden Interessiert. Es wurde nichtmal rausgefunden warum das ganze enstanden ist, hatte in 8 oder 9 Wochen fünf Einzelgespräche, aber mit 3 verschiedenen Leuten.
Ich würd so gern einfach wieder im Leben stehen.
Kann es sein das bei mir nur diese Benzos wirken? Ich weiß die Gefahr darum.
Aber anders halt ich mein Leben nicht mehr aus, obwohl ich ja eigentlich alles hätte im Leben.
Vielleicht kann mir ja jemand was dazu sagen oder weiterhelfen.
Ich bin am verzweifeln und habe so keine Lust mehr.
Jetzt hab ich doch soviel geschrieben, das wollt ich garnicht.
Schöne Grüße
Christoph
06.12.2014 16:33 • • 23.01.2019 #1