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Ich bin neu hier im Forum und hab schon einige Beiträge gelesen, hauptsächlich hab ich mich angemeldet da ich sehr einsam bin und mit Depressionen zu kämpfen hab, bin auch schon in Therapie seit ungefähr 6 Monaten und hab auch schon Escitalopram eingenommen, was leider selbst in hochdosis nicht geholfen hat also musste ich es wieder ausschleichen, ziemlich frustrierend…

mein Hauptthema das mich in letzter Zeit zum weinen bringt ist es niemandes Priorität zu sein, bzw. keine Erfahrung damit in meiner Vergangenheit durch Eltern, Freunde etc.
Mit größtenteils funktionaler Depression bin ich eigentlich Unabhängig, ich hab nen Job, nen Hund, eine beste Freundin mit der ich mich über alles austauschen kann und regele alles in meinem Leben alleine und bin Gott sei dank auch auf niemanden angewiesen, weder emotional noch finanziell oder sonst wie aber es macht mich natürlich trotzdem traurig und ich fühl mich einfach nur super einsam.

Na klar hat meine Therapeutin auch schon vorgeschlagen das ich mal mehr rausgehe, hab mich nämlich zu Hause in meiner comfort Zone und hinter meiner mühevoll aufgebauten emotionalen Mauer gut verbarrikadiert und verstehe auch das es, als Mensch, wichtig ist Kontakte zu knüpfen aber selbst beim kurz rausgehen zum Gassi oder einfach nur nen kurzen depression Walk zu machen wenn mein Gehirn nicht aufhört mit der negativ Spirale, bin ich schon getriggert als ich ein süßes altes Pärchen gesehen hab das ihren Hund ausführt, na klar ist dann der erste Gedanke:
das wirst nie du sein, du bist nämlich diejenige die alleine klar kommen muss, weil es nämlich nie anders war.

Was ich sagen will ist, das sich alles einfach nur schwer und anstrengend anfühlt und ich nicht den Rest meines Lebens so fühlen will und dann anfange zu heulen, da einfach alles meine Einsamkeit und Depression triggert.

Weiß jemand was ich meine?
Hat jemand einen Rat der nicht mit einer öden Plattitüde endet wie: es wird nicht für immer so sein, nichts ist in Stein gemeißelt oder Hang in there?

Heute 11:27 • 23.02.2025 #1


1 Antwort ↓

Hallo Peony,

hier im Forum begrüße ich Dich.

Zitat von Peony:
mein Hauptthema das mich in letzter Zeit zum weinen bringt ist es niemandes Priorität zu sein


Zitat von Peony:
Weiß jemand was ich meine?

Ja, ich weiß was Du meinst. Und ich weiß auch, wie Du das ändern kannst.
Deshalb schreibe ich es nicht nur für Dich, sondern für alle hier, denen es fast genauso geht wie Dir.

Zitat von Peony:
hab auch schon Escitalopram eingenommen, was leider selbst in hochdosis nicht geholfen hat

Was hätte dieses Medikament Dir helfen können? Hätte es Dich in Kontakt zu Menschen bringen
sollen, damit Du Dich weniger einsam fühlst? Ich befürchte, dieses Medikament wurde noch nicht
erfunden.

Zitat von Peony:
Mit größtenteils funktionaler Depression bin ich eigentlich Unabhängig

Zitat von Peony:
bin Gott sei dank auch auf niemanden angewiesen, weder emotional noch finanziell

Ist das nicht richtig gut? Du bist gefühlsmäßig frei. Kannst Du diese Unabhängigkeit manchmal
genießen?

Zitat von Peony:
aber es macht mich natürlich trotzdem traurig und ich fühl mich einfach nur super einsam.

Das verstehe ich. Denn frei und unabhängig zu sein, bedeutet auch meistens alleine zu sein.

Zitat von Peony:
hab mich nämlich zu Hause in meiner comfort Zone und hinter meiner mühevoll aufgebauten emotionalen Mauer gut verbarrikadiert


Spielst Du Dir hier nicht etwas vor? Warum lebst Du hinter einer Mauer, welche Du selbst
mühevoll aufgebaut hast? Warum hast Du diese Mauer errichtet?
War Dir nicht schon zu Beginn des Mauerbaus klar, dass Du dahinter alleine leben wirst?
Was hattest Du in Deiner Planung nicht berücksichtigt?

Zitat von Peony:
na klar ist dann der erste Gedanke:
das wirst nie du sein, du bist nämlich diejenige die alleine klar kommen muss, weil es nämlich nie anders war.

was daran verwundert Dich? Du hast Deine Mauer geplant. Du hast sie gebaut.
Und was jetzt? Du hast doch das, was Du wolltest? Oder nicht?
Du bezeichnest sie sogar als Comfort-Zone.

Zitat von Peony:
wenn mein Gehirn nicht aufhört mit der negativ Spirale,

Was macht denn Dein Kopf?
Kann der nicht erkennen, worin der große Vorteil Deines Bauwerkes besteht?
War Dein Kopf an der Bauplanung zu wenig beteiligt? Hast Du das mal mit Deinem Kopf
besprochen?

Zitat von Peony:
Was ich sagen will ist, das sich alles einfach nur schwer und anstrengend anfühlt und ich nicht den Rest meines Lebens so fühlen will

Du musst ja nicht immer so weiter fühlen. Bitte besprich das mal mit Deinem Kopf.
Was schägt Dir Dein Kopf als Lösungsmöglichkeiten vor?

Zitat von Peony:
da einfach alles meine Einsamkeit und Depression triggert.

Was meinst Du mit alles. Kannst Du das beschreiben?

Viele Grüße
Bernhard





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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