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@SteveRogers
Um welches Medikament handelt es sich denn?
Ich würde erstmal alle Apotheken durch telefonieren, ob es irgendwo noch vorrätig ist.

Zitat von TheCrazyTeam:
Um welches Medikament handelt es sich denn?

Aurorix.


Zitat von TheCrazyTeam:
Ich würde erstmal alle Apotheken durch telefonieren, ob es irgendwo noch vorrätig ist.

Habe ich schon getan. Danach habe ich online geschaut und selbst da gab es das nirgends mehr.
Wie gesagt muss ich auf das Generikum ausweichen mit dem gleichen Wirkstoff.

A


Depressionen/Angststörungen - ich suche Austausch

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@SteveRogers
Ah okay, ist denn bekannt warum das gerade nicht lieferbar ist und wie lange voraussichtlich? Sowas ist ja immer ganz blöd.

Ok.
Das hatten wir letztens auch und haben bestimmt 20 Apotheken angerufen bis endlich eine gesagt hat, dass die das haben.

Wenn das Generikum lieferbar ist, ist doch schonmal gut, dann stehst du wenigstens nicht ganz ohne Medikamente da.

Das wird schon werden.
Ich muss jetzt nur das Rezept für das Generikum herbekommen.

Das Medikament wird heute anscheinend nicht mehr oft gegeben.
Vielleicht ist das der Grund, warum es immer schwerer wird, es zu bekommen.

Es,hat geklappt mit dem Generikum.

Heute war der dritte Tag, an dem ich die höhere Dosis meines AD genommen habe. Die depressive Stimmung ist seit heute besser, aber dafür fühle ich mich schon den ganzen Tag sehr hibbelig und zudem extrem gereizt.
Jede Person, die mir heute begegnet, nervt mich unfassbar.
Das hibbelige Gefühl ist wie eine Art zappelndes Männchen in mir, das nicht zur Ruhe kommt.

Ich vermute sehr, dass es an der Erhöhung des AD liegt.
Hat da jemand Erfahrung?
Es ist erträglich und nicht so schlimm wie das depressive Gefühl. Trotzdem hoffe ich, dass das nachlässt die nächsten Tage.

@SteveRogers
Das kann durchaus die Antriebssteigerung sein, die du als Unruhe und Hibbeligkeit wahrnimmst. Das legt sich aber meistens nach ein paar Wochen.
Gereiztheit kenne ich allerdings nicht unter Moclobemid. Aber jeder reagiert ja verschieden auf die jeweiligen Medikamente. Das sollte eigentlich auch mit der Zeit vergehen.

Guten Morgen!

Heute ist der erste Tag, an dem ich in der früh beim Aufstehen kein Depressionsgefühl hatte.
Vielleicht ist das ein gutes Zeichen bzw. vielleicht wirkt die höhere Dosis nun schon (wobei mir das schon recht schnell vorkommt).

Das hibbelige Gefühl war nur vorgestern, also nur einen Tag lang. Gestern war es schon nicht mehr da. Also auch da alles ok.
Bisher bin ich also zufrieden und froh, dass es mir besser geht.
Übermorgen steht dann das erste Treffen mit der Selbsthilfegruppe an.
Bin schon gespannt.

Di bis Do ging es mir fast durchgehend sehr gut.
Ich führe das eindeutig auf die Erhöhung meines AD zurück.

Gestern ab Nachmittag kam es leider dazu, dass ich ohne Grund unfassbar gereizt und aggressiv wurde. Ich war so grantig und unzufrieden, dass ich am liebsten den TV daheim mit einem Hammer zerschlagen hätte.
Meine Frau bekam auch einiges ab, was mir sehr leid tut heute.
Ich habe den Verdacht, dass das auch vom AD war, sozusagen Antrieb gesteigert und über das Ziel hinausgeschossen.
Kann das sein?
Hat da jemand Erfahrung damit?

Heute geht es wieder besser.
Das war gestern echt krass. Ich war fast wie der Hulk oder Mr. Hyde

Ich weiß, dass das Wort MUSS fast ein Tabu ist für uns. In Therapien wird uns meistens vermittelt, eben nichts zu MÜSSEN, sondern sich und seine Schwächen/seine Erkrankung zu akzeptieren und sich nicht zu überfordern.

Bei mir ist der Punkt erreicht, an dem ich das nicht mehr kann.
Ich MUSS (!) etwas tun. Es MUSS (!) sich etwas ändern...unbedingt.
Ich habe mittlerweile einfach keinen Bock mehr, mich ständig diesem Schonen hinzugeben. An manchen Tagen und auch gegenüber meiner Frau (und letztens auch gegenüber einem Bekannten) komme ich mir oft so vor, als würde ich mich hinter diesem ich muss gar nichts verstecken. Ich würde es fast als Ausrede bezeichnen, nichts mehr tun zu müssen gegen meine Erkrankung (eben dem inneren Schweinehund ständig Recht zu geben).
Ich finde zur Zeit nur noch Ausreden für jeden Tipp (habe ich schon alles versucht....hilft nix...da fehlt mir die Kraft dazu.... usw).
Es gibt Momente, in denen ich mir vorkomme wie ein Arbeitsloser, dem ständig Jobs angeboten werden, der aber einfach nur keinen Bock darauf hat und daher ständig ablehnt mit unschlüssigen und vorgeschobenen Ausreden.
Ja, ich sage es deutlich: Ich bin überzeugt davon, dass mein ständiges ich kann nicht nicht nur mit meiner Erkrankung zu tun hat. Es ist manchmal einfach nur pure Faulheit und Bequemlichkeit, zu welcher der Mensch sehr oft neigt.

Mir wurde gestern wieder klar:
Es muss was passieren - so kann es nicht weitergehen mit diesem ständigen, passiven Herumgesitze daheim.

Mein erstes MUSS, dass ich angehen werde:
BEWEGUNG/SPORT!
Völlig egal, was, aber ich MUSS (!) da raus aus meiner Komfortzone und der Faulheit.
Gestern habe ich völlig frustriert nach ewig langer Zeit mal wieder angefangen, einfach so im Wohnzimmer Liegestütze, Bauchmuskelübungen und Dehnübungen zu machen.
Heute will ich einfach mal loslaufen draußen. Ich weiß, dass ich konditionell katastrophal darunter leiden werde und vermutlich nach 100 Metern erstmal anhalten werde, um Luft zu bekommen, aber egal....dann gehe ich einfach weiter spazieren. Dazu vielleicht Musik rein mit Kopfhörern und Smartphone.

Soziale Kontakte kann ich nicht so erzwingen wie Sport/Bewegung, aber auch dort MUSS (!) sich wieder mehr tun (ich versauere in der Hinsicht die letzten Wochen/Monate auch mehr und mehr, weil nix mehr passiert/zusammen geht mit Leuten - ganz ganz schlecht!).

Ihr merkt also...jahrelang habe ich das MUSS wie in Therapien immer empfohlen, in die Schublade gepackt und vermieden. Natürlich soll man sich nicht zu viel Druck aufbauen, aber ich bin mittlerweile in meinem Fall dabei, das anders zu sehen. Es kann sich nichts ändern, wenn man sich immer nur schont und nichts muss. Das führt bei mir zu völliger Passivität. Ich suhle mich fast in meiner Krankheit habe ich manchmal das Gefühl.
Abwarten, dass sich irgendwann einfach so etwas bessert, wird niemals funktionieren.
Daher MUSS man selbst aktiv werden und etwas ändern.

Nun, in den Therapien die ich hatte, sei es ambulant oder in Kliniken, wurde das „Muss“ zwar nicht unbedingt explizit so genannt, aber es ist natürlich klar, das der Patient ins „Machen“ kommen müsste. Ich denke viele haben mit dem Wort als solches ein Problem, weil es Zwang suggeriert. Dabei gibt es so unendlich vieles, was irgendwie ein Muss darstellt, ohne das es nicht weiter geht, dieses aber als die Selbstverständlichkeit, die es darstellt, nicht als solche wahrgenommen wird. Dabei spielt auch eine Rolle, ob jemand sich selbst „zwingt“ über ein gewisses Maß hinaus etwas zu leisten, oder ein Anderer dies erwartet oder gar fordert. Wie sehr einen etwas überfordert, ist ja wieder was anderes.

Es ist aber irgendwie wohl schon normal, dass sich an Begriffen aufgehängt wird, die einem nicht schmecken und „muss“ scheint da ganz vorne mitzuspielen im Ranking des Unangenehmen. Es ist aber auch meines Erachtens egal wie man das „Müssen“ interpretiert oder emotional besetzt, so lange das Bewusstsein noch irgendwie vorhanden ist, dass eben Andere dann auch nichts für einen „machen müssen“ wenn es ihnen freisteht, dies zu entscheiden. Denn im Grunde muss dann niemand irgendetwas.

@Disturbed
Danke für deinen sehr klugen Beitrag.

Du hast sicherlich Recht. Es geht natürlich schon damit los, welche Begriffe und Wörter man verwendet.
Einerseits sagt der Therapeut z.B. sie MÜSSEN gar nichts...streichen sie das Wort aus ihrem Wortschatz. Andererseits sagt der Therapeut: sie SOLLTEN schon VERSUCHEN, Passivität zu vermeiden und raus gehen, sich mit Freunden treffen, versuchen, weiter in die Arbeit zu gehen, versuchen, ein bisschen Sport zu machen usw.
Natürlich klingt Letzteres nicht so gezwungen. Fakt ist aber (und da lasse ich mir auch nichts schönreden mittlerweile): Wenn man die Ratschläge (sollten sie versuchen...) nicht befolgt oder nicht zumindest versucht umzusetzen, auch wenn es so unfassbar schwer fällt, dann wird man nur sehr schwer Besserung erfahren bei den meisten psychischen Erkrankungen. Ergo MUSS man sehr oft diesen inneren Schweinehund überwinden, da es sonst in vielen Fällen nicht besser (oft sogar schlechter) wird. Medikamente werden das Problem auch nicht lösen (schön wäre es, weil man dann weiter faul sein kann und nichts tun muss - wäre mir auch sehr recht, aber ist eben nicht so).

Ich sehe es ja heute schon, wie viel die reine Einstellung und der Wille ausmachen können.
Mir ging es die letzten Wochen und Tage ziemlich schlecht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich aber auch so gut wie nichts dafür getan, dass es mir nicht so schlecht geht. Ich habe null Sport gemacht, bin seit Wochen nicht mehr in den Sportverein gegangen, bin nicht mehr zur Selbsthilfegruppe gegangen, bin wenig raus an die Luft und habe mich nur immer geschont.
Dieses Schonen und Ausruhen ist leider bei mir ein Teil, der sehr auf die Prägung durch meine Eltern zurück geht. Kann sein, dass das zusätzlich ein Problem bei mir ist. Meine Eltern haben mich sehr oft immer eher dazu animiert, mich auszuruhen, mich doch krank zu melden bei der Arbeit, wenn ich auch nur leicht gekränkelt habe usw. Es war dieses Überbehüten seit der Kindheit. Das hinterlässt natürlich auch Spuren in Bezug auf meine jetzige, psychische Erkrankung (eher dazu neigen, sich eben zu schonen usw).
Jedenfalls bin ich heute 2x mit dem Rad raus (und dabei auch viel flotter als sonst gefahren), habe heute nochmal mehr Gymnastik und Kraftübungen gemacht als gestern und werde heute Abend auch mal wieder in den Sportverein gehen.
Entsprechend geht es mir heute sogar richtig gut. Ja, ich weiß, dass das nicht anhalten muss. Es zeigt mir aber wie gesagt, dass nicht alles nur meine Erkrankung ist, sondern meine Einstellung dazu auch Einfluss hat. Das ist wie bei alltäglichen Dingen. Ausreden, das oder das nicht zu tun (Abnehmen, Freunde treffen, neuen Job suchen usw) findet man immer (!) ziemlich leicht. Kennt doch jeder. Auch wenn man mal nen kleinen Schnupfen hat, kann man sich entweder pessimistisch gehen lassen und gleich befürchten, dass man ne Grippe bekommt oder man rafft sich bissl auf, sagt sich, dass das auch wieder schnell vorbei gehen kann und geht normal in die Arbeit und erledigt seine Dinge wie immer.
Die eine oder andere Entscheidung kann den Ausschlag geben, ob es einem dann besser oder schlechter geht. Man hat also mMn schon auch einen gewissen Einfluss.

Im Grunde ist das alles eigentlich nichts wirklich Neues.
Die reine Theorie von Therapien (der Therapeut kann einen nicht gesund machen; das kann man nur selbst und das erfordert Aktivität und ist anstrengend) kennt fast jeder, aber die Umsetzung in der Praxis ist eben oftmals das Problem und für manche leider ein Leben lang nie zu überwinden scheint mir. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, aber ich werde es zumindest versuchen.

Es ist die stets wohlwollende Wortwahl von Therapeuten, die es aber im richtigen Kontext zu verstehen gilt. Im Grunde nutzt eine wortwörtliche Auslegung ja auch nichts, wenn ein Verständnis dafür fehlt, dass eine Änderung nur durch einen selbst stattfinden kann. Wie genau die Änderung sich dann darstellt oder äußert, ist ja erstmal garnicht von Bedeutung. Idealerweise tut sie einem gut, wenn man sie tätigt. Heimzukommen und der Frau oder Familie mitzuteilen, mein Therapeut hat gesagt, ich muss garnichts und mache nur noch was ich will und nicht was ich müsste, wird sicher für eine Änderung sorgen, nur ob die einem dann gut tut, würde ich eher bezweifeln.

Zitat von Disturbed:
Es ist die stets wohlwollende Wortwahl von Therapeuten, die es aber im richtigen Kontext zu verstehen gilt. Im Grunde nutzt eine wortwörtliche Auslegung ja auch nichts, wenn ein Verständnis dafür fehlt, dass eine Änderung nur durch einen selbst stattfinden kann. Wie genau die Änderung sich dann darstellt oder ...

Stimmt schon.
Hat bei mir auch eine zeitlang gedauert, bist ich verstanden habe, was meine Therapeuten so (teils leider nur durch die Blume) vermitteln wollten. Gibt da halt auch gute und weniger gute wie in jeder Branche/jedem Beruf eben. Einige schaffen es in 5 Stunden, einen weiterzubringen, andere schaffen es in 50 Stunden so gut wie gar nicht, dem Patienten verständlich zu machen, worauf es ankommt.

Die Frage ist halt auch immer, wie sehr man selbst will, dass sich überhaupt etwas ändert.
Da fällt mir der Begriff Sekundärer Krankheitsgewinn wieder ein. Finde ich nicht unwichtig diesen Punkt. Der wird leider in Therapien auch nicht immer offen angesprochen, manchmal, weil der Therapeut keinen Bock auf Streit oder Stress mit dem Patienten hat (manche flippen da wirklich aus, weil das ein wunder Punkt sein kann bei einigen Patienten).
Ich selbst schließe z.B. eindeutig nicht aus, dass ich in der Richtung auch immer mal wieder anfällig war und vielleicht noch bin (wenn man krank ist, bekommt man eben mehr Aufmerksamkeit und Rücksicht - das ist eben Fakt).

Zitat von SteveRogers:
Ich selbst schließe z.B. eindeutig nicht aus, dass ich in der Richtung auch immer mal wieder anfällig war und vielleicht noch bin (wenn man krank ist, bekommt man eben mehr Aufmerksamkeit und Rücksicht - das ist eben Fakt).

Auch ich kann nicht behaupten, dass es zumindest Situationen gab, wo die Erkrankung zumindest als Rechtfertigung herhalten konnte, obwohl ich nicht sicher bin, ob meine Unzulänglichkeiten krankheitsbedingt waren.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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