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ich bin seit August wegen Depressionen krankgeschrieben. Leide jedes halbe Jahr seit 2006, nun dachte ich das Ich es im Griff habe, ging mir 2015 durchweg gut. In Juli 2016 bin ich dann in eine neue Abteilung gewechselt, wo es mir gar nicht gefallen hat, mein Freund hat mich Ende Juli einfach ohne Erklärung verlassen. Nach den Ferien fuhr dann auch mein Sohn, der seit 2014 beim Vater lebt, wollte Nähe Schule, Freunde bleiben. Er ist jetzt fast 16....danach hat as mich vollständig entschärft....bin seit August nicht arbeitsfähig, habe die Befürchtung nicht mehr wieder arbeiten zu können, bin letargisch, antriebslos, kann mich zu nichts motivieren und bin innerlich zerrissen und unglücklich, mein Kind wird gegen 17 Uhr geholt und ich könnte die ganze Zeit nur heulen und das ist jedes We so, wenn er bei mir ist. Ich muss sofort meine Wohnung verlassen, wenn er weg ist. Mache auch kaum sauber, sehe keinen Sinn. Schlafe bei meinen Eltern. Habe einfach keine Lust mehr. Ist das eine Art Depression durch Vereinsamung und komm ich da jemals wieder raus oder vermisse ich einfach mein Kind? Brauch ich wieder einen Partner um glücklich zu werden? Ich bin ehrlich am Ende...kennt das jemand oder kann es nachvollziehen? Sehe mich nur noch als Belastung und wäre am liebsten nicht mehr da, das der Schmerz aufhört. Hat jemand vielleicht einen Rat für mich wie ich es schaffe wieder etwas Light in die Dunkelheit zu bekommen? Nehme 120 mg Cymbalta und werde demnächst in eine Tagesklinik gehen

11.04.2017 11:48 • 11.04.2017 #1


6 Antworten ↓


...na klar kennt das hier jemand, wenn Du hier mal so querliest, wirst Du viele Einträge finden, die sich mit dem Thema Depression und Einsamkeit befassen. Leider besteht die große Gefahr, dass sich hier die Katze in den sg. *beep* beißt. Wenn Du starke Depressionen hast, krank bist, kannst Du ja nicht mehr so - oder auch überhaupt nicht mehr- am Leben teilnehmen, wie ein gesunder Mensch. Die Folge ist sehr häufig Vereinsamung, bei so manchem hier gar die totale Isolation, d.h. kreine Familie, keine Freunde, keine Arbeitskollegen, keine Bekanntschaften...absolut nichts! Bist Du jetzt aber ein Mensch der sehr einsam ist, ist die Gefahr, eine Depression zu bekommen vielfach höher, als bei einem, der sozial integriert ist, bzw. wenn man depressiv ist, ist es schwer bis unmöglich ohne soziale Kontakte wieder aus der Krankheitsphase herauszufinden. Es entsteht ein Kreislauf

A


Depression wegen Einsamkeit?

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Hallo Gnomenreigen, Danke für deine Antwort und Du bringst es auf den Punkt. Durch die Krankheit schiesst man sich unbewusst selbst ins Abseits und ist dementsprechend einsam und Einsamkeit führt zur Depression. Mein Problem, Ich kann nicht allein sein, bin nur in meiner Wohnung, wenn mein Kind kommt, sonst bin Ich bei meinen Eltern, die zum Glück im Nebeneingang wohnen. Das ist ja wohl auch irgendwie nicht normal. Ich kann nicht alleine sein und schon gar nicht allein in meiner Wohnung schlafen. Dadurch wird es mir dann auch sicher nicht wieder besser gehen. Ein Kreislauf eben

Hallo Alone Child,
wahrscheinlich sind das jetzt gleich zwei Probleme. Ich denke die Mehrzahl der Menschen kann heute ja nicht mehr wirklich allein sein. Das ist auch weiter nicht verwunderlich, denn sie haben es ja nie gelernt, wirklich mal allein zu sein. Entweder ist man direkt mit Leuten zusammen oder eben indirekt via Smartphone, PC und was es da sonst noch alles so gibt. Also wird Alleinsein oder gar die neg. Form des Alleinseins, die Einsamkeit, auch als schwer erträglich empfunden. Man sucht verständlich nach einer Möglichkeit, dem zu entfliehen. Der andere Punkt ist die Depression, bei der man sich nun mal krankheitsbedingt eh schlecht und oft eben auch u.a. einsam fühlt. Man sucht in solchen Phasen nach der großen Glucke, wo man sich wie ein Kücken unter den Flügeln verkriechen kann, dort Wärme und Schutz findet. Aber leider wird wohl - wie hier allzu oft zu lesen - dieses Verlangen nur selten gestillt, man fühlt sich also weiter verletzlich, schutzlos, einsam...
Theoretisch müßte man also in der Depression auf die Leute zugehen, neue Kontakte schließen, Freundschaften neu beleben. Doch dass sind sinnlose Ratschläge, von Leuten, die das so nie selbst erlebt haben. Wenn man zu tun hat, sich noch täglich anzuziehen, die Zähne zu putzen etc... kann man nicht mehr seinen Charme bei Anderen spielen lassen. Einen überzeugenden Rat kann man da schlecht geben. Wenn das mal alles so einfach wäre, wäre man selbst nicht hier würde es die Kommentare im Forum nicht geben.
Wahrscheinlich tust Du erst mal gut daran, die Nähe Deiner Eltern zu suchen. Du merkst ja selbst am besten, wo Du Dich wann am wohlsten fühlst. Auf keinen Fall sind gerade jetzt Alleinsein und Einsamkeit für Dich gut. Also denke jetzt nicht darüber nach, ob das normal ist bei und mit Deinen Eltern. Die Depression ist ja schließlich auch nicht normal, wir alle hier sind es nicht nach den gängigen Begriffen und Urteilen

Vielen, vielen Dank für deine lieben und mich ganz und gar verstehenden Worte. Du schreibst mir aus. der Seele und Ich fühle mich jetzt schön sehr wohl und verstanden. Dankeschön

...ist nett von Dir, und freut mich, dass Du Dich angesprochen und verstanden fühlst. Oft sind die Probleme, die wir hier alle haben, sehr ähnlich, und dann hilft es schon ein wenig, wenn man wenigstens das Gefühl hat, verstanden zu werden.

Hallo Alone Child,

ziemlich verzwickte Situation, in der Du steckst. Und wahrlich ein Teufelskreis. Kenne ich. Ich für mich glaube, da hilft nur verschiedenes ausprobieren. In ganz kleinen Schrittchen. Mit Einkalkulieren von womöglich vielen Rückschlägen. Gut, wenn man jemand ermutigendes in der Nähe greifabar hat (die Eltern?).

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße
Natty





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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