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Hallo,

ich habe jetzt meine Diagnose bekommen und zwar akute mittelgradige bis schwere depressive Episode und nicht arbeitsfähig.

Einen Therapieplatz zur Psychotherapie habe ich auch schon in Aussicht.

Wer entscheidet, wann ich wieder arbeitsfähig bin? Der Arzt oder der Psychotherapeut?

Wie lange darf mich mein Hausarzt krankschreiben oder muss ich für weitere Krankschreibungen zwangsläufig zum Psychologen?

Was kann ich tun, wenn mich der Arzt nicht weiter krankschreibt?

Wie sind Eure Erfahrungen damit, denn ich finde, dass sich manche Ärzte sehr schwer tun mit einer Krankschreibung.

Gestern 15:13 • 15.01.2025 x 1 #1


21 Antworten ↓


Das ergibt sich glaube ich daraus, was die primäre Erkrankung ist, also erst mal Hausarzt später dann Facharzt zB Neurologe. Alles nicht so easy, sag aber wie schlecht Du Dich fühlst, wenn Du nicht arbeiten kannst ist es eben so

A


Depression und Krankschreibung

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Meine AU stellt mein Hausarzt seit März 2024 aus… Aufgrund Erschöpfungssyndrom / Anpassungsstörung…keine Probleme.
Ich entscheide wann ich arbeiten kann oder mir es zutraue - das wär’s ja noch wenn ein Arzt mir das sagen könnte. Der weiß doch nicht zu 100% wie belastbar man ist oder wie man sich wirklich fühlt.

Ich denke so sollte es auch sein, wünsche dir alles gute.

Bei mir war es damals so, dass meine Hausärztin mich im 2-Wochen-Interval jeweils weiter krank schrieb. Als es sich zur Langzeiterkrankung entwickelte, bat sie mich, zu einem Psychiater zu wechseln, der kann auch länger krank schreiben.

Insofern empfehle ich Dir, rechtzeitig bei Psychiatern anzurufen, denn die sind leider stark frequentiert, zum Teil mit Aufnahmestop.

Gute Besserung Dir.

LG Perle

@Katze200 Hallo,
Zitat von Katze200:
Wer entscheidet, wann ich wieder arbeitsfähig bin? Der Arzt oder der Psychotherapeut?

Der Arzt mit Dir zusammen.


Zitat von Katze200:
Wie lange darf mich mein Hausarzt krankschreiben oder muss ich für weitere Krankschreibungen zwangsläufig zum Psychologen?

Der HA kann Dich ersteinmal eine zeitlang krankschreiben. Es ist auf Dauer aber immer besser und z.T. von Nöten einen Facharzt = Psychiater miteinzubeziehen. Dann sieht auch die Krankenkasse, dass Du in fachärztlicher Behandlung bist und ein Psychiater kann auch die ggfs erforderlichen Medikamente verschreiben.

Und sowohl Hausarzt als auch Psychiater schreiben Dich bei einer mittelgr. bis schweren Depression so lange krank bis Du Dich eindeutig besser fühlst.

Mich hat der Hausarzt hat mich 72 Wochen ohne Probleme krankgeschrieben, immer um 4 Wochen Rhythmus. Ich war gleichzeitig in psychotherapeutischer Behandlung

Zitat von Katze200:
Wie sind Eure Erfahrungen damit,

Ich war ein Jahr krank geschrieben von meiner damaligen Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
Während dieser Zeit war ich in einer Klinik und danach habe ich über den Rententräger einen Lehrgang und dann ein Praktikum gemacht, war dann befristet arbeitsfähig, aber danach ging es mit meiner Gesundheit wieder bergab und dann kam die Erwerbsminderungsrente. Da das aber schon lange her ist, ist das vielleicht heute etwas anders.

Da kann man auch einige Monate krank geschrieben werden. Ich würde mir Zeit nehmen . Das Leben ist kostbar . Menschen sind keine Maschinen.

Zitat von Katze200:
Wie lange darf mich mein Hausarzt krankschreiben

Mein Hausarzt schreibt mich seit fast 3 Jahren krank inzwischen

Zitat von Katze200:
Wie sind Eure Erfahrungen damit, denn ich finde, dass sich manche Ärzte sehr schwer tun mit einer Krankschreibung.

Wenn das System dahinter bekannt ist, lässt es sich zumindest nachvollziehen wie manche Ärzte so verfahren, wie sie verfahren. Natürlich entscheidet der Arzt nicht, ob ein Patient krank ist, oder sich krank fühlen darf. Er entscheidet aber auch nicht, ob ein Patient Krankengeld bekommt, ist aber nötig damit der Patient Krankengeld bekommt, indem er Krankschreibt.
Nun wollen die Krankenkassen aber „Beweise“ für die Arbeitsunfähigkeit und die werden in einem Befund niedergeschrieben, den der MD der Krankenkasse dann als zutreffend erachtet, oder eben nicht. Und dazu fragt der MD den krankschreibenden Arzt regelmäßig ab. Manchen Ärzten ist das lästig, anderen nicht. Da spielt es auch keine Rolle, weshalb das bei dem Arzt so ist.
Üblicherweise akzeptiert der MD Krankschreibungen von Fachärzten eher, als die von einem Hausarzt, was die zugrundeliegende Erkrankung angeht. Denn natürlich geht man davon aus, das ein Facharzt zielgerichteter behandeln kann und somit für eine schnellere Genesung sorgt.
Es ist aber trotzdem möglich bis zur Aussteuerung vom Hausarzt krankgeschrieben zu werden, wenn man beispielsweise nicht möchte, dass eine Krankschreibung vom Psychiater beim Arbeitgeber auftaucht, wo alleine der Praxisstempel ja schon suggeriert, das man einen an der Waffel hat.
Der Arzt kann das dann eben auch begründen und wenn eine Therapie läuft, dann eben auch damit. Er muss aber eben nicht auf Zuruf des Patienten krankschreiben. Je nach Patienten/Arzt Verhältnis wird er es aber tun und unter Umständen vielleicht sogar, wenn er Überzeugt wäre, der Patient simuliert, ist aber sonst ein netter Mensch.
Wenn ihm aber der MD auf die Pelle rückt, wird er sich überlegen, ob er das so oder anders handhaben will. Kurzum, wie lange ein Patient krankgeschrieben wird entscheidet nicht der Patient, sondern der Arzt, der es tut. Und tut er es nicht(mehr), muss man zu einem Arzt gehen, der es tut.

Zitat von Disturbed:
dass eine Krankschreibung vom Psychiater beim Arbeitgeber auftaucht, wo alleine der Praxisstempel ja schon suggeriert, das man einen an der Waffel hat.

Dort werden keine Papierzettel mehr auflaufen.

Ist denn aus der eAU für den Arbeitgeber ersichtlich, welcher Arzt / welche Praxis die Bescheinigung ausgestellt hat?
Da ich rein freiberuflich tätig bin, fehlen mir diesbezüglich die Erfahrungswerte.

Rein intuitiv hat das den Arbeitgeber Null bis gar nicht zu interessieren, genauso wenig wie die Diagnosen, die nicht mitgeteilt werden.

Zitat von gabehcuod:
Rein intuitiv hat das den Arbeitgeber Null bis gar nicht zu interessieren, genauso wenig wie die Diagnosen.

Was den Arbeitgeber nicht zu interessieren hat, hat leider keinen Einfluss darauf, was Ihn tatsächlich interessiert. Und ja, seit der eAU hat sich die Zettelwirtschaft erledigt und ob da der krankschreibende Arzt ersichtlich ist, kann ich nicht sagen. Der Arbeitgeber könnte das sagen, wenn man Ihn fragt und er es beantworten will.

Der Kontext ist aber in diesem Thema, die Angst, dass der Arzt einen nicht krankschreiben will. Und es wurden einige Beispiele genannt, dass er es bei denjenigen die es so schildern, immer ohne Probleme tat. Es wurde auch angesprochen, dass er das immer müsste weil der Patient es so will und das ist leider nicht so. Und es wurde in den Raum gestellt, dass manche Ärzte sich schwer tun mit AUs. Daher habe ich lediglich mal angemerkt, was ich angemerkt habe. Natürlich könnte ich auch anmerken, dass meine Aussagen lediglich meinem Wissensstand entsprechen und ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe, wenn ich einen selbst erfahrenen Sachverhalt beschreibe und jedem empfehlen kann, sich im Zweifelsfall selbst mal entsprechend zu informieren. Da ich das aber einem gesunden Menschenverstand zugrunde lege, habe ich es bisher nicht für nötig gehalten, dies zu tun.

Menschen die von Sich sprechen und Ihre persönlichen Erfahrungen schildern glaube ich das was Sie schildern. Menschen die verallgemeinern in Ihren Aussagen glaube ich bis zu einem Grad, an dem ich etwas anderes selbst so erlebt habe und schildere dann eben mein erlebtes, was man mir glauben kann, oder eben nicht. Dabei geht es aber nicht um ein widerlegen dessen, was jemand persönlich erlebt hat, sondern um Zweifel an einer suggerierten Verallgemeinerung. Da der reale direkte Kontakt in einem Forum nur durch Formulierungen einen Kontext bilden kann, versuche ich auch darauf zu achten wie jemand etwas formuliert und wie ich etwas formuliere. Und bei einer reinen Meinung auch so, dass es als Meinung erkennbar ist.

(btw. Da Du mich zitierst und eine Frage stellst, die im Zusammenhang mit meiner Aussage steht, gehe ich davon aus, das Du mich fragst und deshalb antworte ich. Daher nutze ich jetzt hier die Gelegenheit und gehe auf deine PN an mich ein. Wenn Du mein Profil, auf dem Du ja warst, gelesen hast, hättest Du lesen können, dass ich keine PN beantworte. Und zwar generell. Es wäre also nicht nötig gewesen, mir eine zu schreiben und sicher hast Du festgestellt, dass ich nicht darauf geantwortet habe.)

Zitat von gabehcuod:
Ist denn aus der eAU für den Arbeitgeber ersichtlich, welcher Arzt / welche Praxis die Bescheinigung ausgestellt hat?

Nein. Der Arbeitgeber sieht nicht, welcher Arzt krank geschrieben hat. Er fragt den Zeitraum ab und bekommt den bestätigt, mehr nicht.
Gruß ausm Lohnbüro.

Dann ist die eAU diesbezüglich in punkto Datenschutz ja schon mal ne bessere Lösung als der gelbe Zettel.

Zitat von Katze200:
Wie lange darf mich mein Hausarzt krankschreiben oder muss ich für weitere Krankschreibungen zwangsläufig zum Psychologen?

Da gibt es keine festen Vorgaben, wie lange der Hausarzt krankschreiben darf. Aber die Krankenkassen akzeptieren oft eine längere Krankschreibung vom Hausarzt nicht und verlangen eine vom Facharzt, in dem Fall von einem Psychiater (nicht psycholgischer Psychotherapeut, das sind keine Ärzte)
Wenn man von Anfang an der Krankschreibung schon in Psychotherapie ist, akzeptieren die Krankenkassen auch längere Krankschteibungen vom Hausarzt. Bei mir lief das fast ein Jahr, immer 4-wöchige Krankschteibungen. Aber nach 5 Monaten wurde der MDK eingeschaltet. Es wurde nach Aktenlage entschieden, dass die Krankschreibung weiterlaufen darf. Oft wird man aber für eine Begutachtung durch den MDK bestellt. Die Krankenkasse fordert einen auch meistens nach wenigen Monaten des Krankengeldes auf, eine Reha zu beantragen. Bei mir war das nicht der Fall, weil ich zwei Jahre zuvor schon freiwillig eine Reha gemacht hatte.

Bei mir war es bei meiner (gelben Zettel) Krankschreibung so, dass der MD schon 2 Wochen nach der Lohnfortzahlung laut Aktenlage entschieden hatte, dass ich wieder arbeitsfähig wäre und die Krankenkasse mir dies so mitteilte. Ich hatte darauf bei der Krankenkasse nach der ominösen Aktenlage gefragt und bekam mitgeteilt, das der Psychiater noch keinen Befund an meinen Hausarzt gesendet hatte und dieser den somit auch nicht an den MD weiterleiten konnte. Der MD entschied deshalb so, wie er entschieden hat.

Ich reichte den Befund des Psychiaters, den ich mir selbst bei ihm holte, bei meinem Hausarzt ein und der reichte ihn weiter und dann kam der MD zu der Entscheidung, dass ich weiter arbeitsunfähig bin. Ich teilte der Krankenkasse auch mit, dass ich eben NICHT möchte, dass ein gelber Zettel vom Psychiater bei meinem AG aufschlagen soll, weil ich die Dame aus dem Personalbüro eben kannte und wusste, dass sie gerne auch mal den Flurfunk bereichert. Und ja, das darf sie natürlich nicht, aber wen interessiert denn was man darf und was nicht, wenn man tut was man tut.

Die Krankenkasse hat das so vermerkt und da keine anders lautende Mitteilung kam und das Krankengeld bezahlt wurde, wurden dementsprechend die AUs meines Hausarztes akzeptiert. Und nochmal, so war es bei mir. Natürlich kann das bei Anderen anders sein.
Und macht ein Arzt nicht das, was man sich vorstellt oder gerne hätte, dann macht es vielleicht ein anderer. Dennoch ist da eben auch die Krankenkasse und der MD involviert, wenn es insbesondere um Leistungen geht, die gezahlt werden sollen.
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Zitat von Katze200:
ich habe jetzt meine Diagnose bekommen und zwar akute mittelgradige bis schwere depressive Episode und nicht arbeitsfähig.

Einen Therapieplatz zur Psychotherapie habe ich auch schon in Aussicht.

Wer entscheidet, wann ich wieder arbeitsfähig bin? Der Arzt oder der Psychotherapeut?

Wie lange darf mich mein Hausarzt krankschreiben oder muss ich für weitere Krankschreibungen zwangsläufig zum Psychologen?

Guten Morgen Katze200,
hier meine Gedanken zu Deinen Fragen:
erst einmal ist es gut zu wissen, was Dir fehlt und was die Ursache dafür ist, dass es Dir schlecht geht.
Die Aussicht auf einen Therapieplatz ist schon mal super.
Die Frage nach der Arbeitsfähigkeit solltest Du hintenanstellen. Erst einmal sollte alles andere wichtiger sein wie: den Grund für die Depression finden und an der Genesung arbeiten.
Und wenn Du gute Ärzte hast werden Sie erkennen, wann Du wieder arbeiten kannst.
Meine Ärzte haben die Länge der Arbeitsunfähigkeit immer mit mir zusammen entschieden.
Wünsche Dir alles Gute!

Zitat von rednaxela:
Der Arbeitgeber sieht nicht, welcher Arzt krank geschrieben hat.

Danke für das Schließen meiner Bildungslücke!
Wäre das schon ein bisschen früher der Fall gewesen, wäre mir wahrscheinlich eine gute Portion Feindseligkeit von Seiten meines letzten Arbeitgebers während meiner fast einjährigen Krankschreibung erspart geblieben.

Zitat von JniL:
Mein Hausarzt schreibt mich seit fast 3 Jahren krank inzwischen

Aber Krankengeld bekommst du nicht mehr, oder?
Das wird ja nur 72 Wochen gezahlt. Ich bin dann ins Arbeitslosengeld gerutscht, für 2 Jahre

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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