ich muss mir mal alles von der Seele schreiben, vielleicht hat ja irgendwer einen Rat.
Ich habe mittlerweile seit über einem Jahrzehnt, wenn ich so drüber nachdenke, sind es fast zwei Jahrzehnte, große Probleme mit Ängsten, Zwängen und Depressionen. Habe viele Therapien hinter mir, sowohl stationär als ambulant. Manche Probleme gingen, neue kamen hinzu. Habe das Gefühl sobald ich ein Problem besiegt habe, kommt kurz darauf ein neues. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Aktuell bin ich auch in Therapie.
Die letzten Jahre ging alles noch mehr den Bach hinunter. Ich habe mich von meinem Partner getrennt und bin seit dem komplett alleine. Ab und an besuche ich meine Eltern (ehrlich gesagt aber auch nur um nicht komplett den Verstand zu verlieren, die Beziehung zu meinen Eltern ist auch mehr als problematisch). Ansonsten habe ich wirklich niemanden mit dem ich reden kann (Therapeut mal ausgenommen) und dabei bin ich eigentlich eine Person die sehr viel und gerne redet. Ich ziehe mich allgemein immer mehr zurück, auch bei der Arbeit rede ich mit niemandem, außer Hallo und Tschüss. Ich habe an nichts Spaß. Ich hab immer das Gefühl nichts geht. Wenn ich irgendetwas ändern möchte, gibt es immer einen Grund warum das nicht geht. Habe das Gefühl ich werde manipuliert, von dem Leben, von mir selber?
Ich habe das Gefühl ich stehe wie auf so einem Seil zwischen normalem Leben und dem totalen Abgrund. Ich probiere dieses normale Leben zu führen, meine Wohnung ist sauber und ordentlich, ich probiere den Schein zu wahren, probiere mich gesund zu ernähren, mich um mich zu kümmern und nach außen hin alles einigermaßen im Griff zu haben. Aber das Seil auf dem ich stehe ist absolut dünn und kurz vor dem Reißen. Ich denke ab und an an Selbstmord. Könnte es aber nie tun. Habe zu viel Angst vor dem Tod. Ich habe das Gefühl es ist aussichtslos. Es wird sich nichts ändern, und ich bin wahrscheinlich selber schuld.
Mein ganzer Tag besteht daraus, dass ich mich selbst kontrolliere. Immer die Kontrolle über alles haben. Ich habe Angst vor Keimen, habe die letzten zwei Monate probiert mir das Desinfizieren abzugewöhnen, weil ich dachte, wenn ich das schaffe, dann schaffe ich auch noch mehr. Es war ein Kampf, aber mittlerweile habe ich es geschafft. Geht es mir besser? Nein, null. Trotzdem wasche ich mir noch ständig meine Hände, trotzdem könnte ich mein Essen nie mit meinen Händen anfassen. Und das ist ein Problem von vielen. Ich habe das Gefühl ich stehe vor einem Berg und schaffe es manchmal ein kleines Stück rauf, aber dann wird der Berg auf einmal noch größer und ich komme trotz Fortschritten dem Ziel normales, zufriedenes Leben nicht näher.
Ich war in gewisser Weise ein wenig Tablettenabhängig, mehr psychisch, als körperlich. Auch das probiere ich derzeit zu bekämpfen, habe seit einem Monat nichts mehr genommen, aber was bringt es? Außer dass ich das einzige Hochgefühl was ich noch hatte, nun auch nicht mehr habe.
Ich quäle mich Tag für Tag durch den Tag, warte darauf, dass ich schlafen kann, ein paar Stunden nichts mehr merke, damit ich mich danach wieder durch den nächsten Tag quälen kann.
Habe das Gefühl ich hab mich selbst verloren, weiß nicht mehr wer ich bin.
In eine Klinik möchte ich zu der jetzigen Zeit natürlich auch ungern.
Habe das Gefühl ich habe meine ganzen letzten Jahre verschwendet.
Trigger
Ich hab mich seit Jahren nicht mehr selbstverletzt, aber ich muss echt sagen ich habe so ein Bedürfnis danach, ich kann wirklich gar nicht mehr.
Achso und Antidepressiva habe ich auch schon diverse genommen über Jahre, hat nie was gebracht.
Sorry für den langen Text, der an Selbstmitleid wahrscheinlich nicht zu übertreffen ist.
09.04.2021 20:05 • • 15.06.2021 x 3 #1