Die Frage stelle ich mir auch immer wieder und wenn ich so in meiner Biografie herumstochere, gedanklich, dann finde ich immer Hinweise auf Faulheit oder ein „den leichteren Weg gehen“. Aber macht das nicht jeder irgendwie? Wer will sich tatsächlich anstrengen, wenn es eigentlich auch einfacher geht? Zum Problem wirds tatsächlich erst mit einer Depression im Gepäck, denn dann grübelt man über solche Sachen, während nicht erkrankte offensichtlich keine Zeit für solche Gedanken verschwenden und neue Definitionen für Faulheit erfinden, wie work life Balance. Dabei ist faul sein wichtig, denn es ist erholsam. Nur sollte man dazu halt auch stehen, was aber in der heutigen Leistungsgesellschaft verpönt ist. Auch Burnout ist ja im Grunde nichts anderes als eine Erschöpfungsdepression, klingt aber so, als wäre man der Hero gewesen und deshalb ausgebrannt, dabei wars vielleicht auch nur Überschätzung der eigenen Möglichkeiten bezüglich dessen, wie Andere über einen denken sollen und meistens erwischt es nicht den Chef, sondern dessen Assistent, denn der Chef weiß, wenn ich zu faul bin, hab ich ja nen Assi, der das macht.
Depression ist eine Krankheit und wer das nicht verstehen kann, dem bleibt nur zu hoffen, dass er nicht selbst daran erkrankt. Für die Dummen unter denen, die Depression nicht kapieren, hab ich den Spruch, „Stell Dir vor, es gibt sowas wie Seelenkrebs und glaub mir, den willst Du nicht haben.“
Rechtfertigen tu ich mich schon sehr sehr lange nicht mehr für meine Depression.
05.09.2023 00:48 •
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