Hallo Ihr Lieben, lange war es ruhig und ich habe das Forum gemieden. Grund dafür war, dass es mir jetzt fast drei Monate lang wirklich gut ging und ich auch über längere Zeit einfach vergessen konnte, dass ich eine Wochenbettdepression habe. Ich habe mich wieder normal gefühlt. Habe mit Sport begonnen und wollte sogar wieder arbeiten. Haushalt, Kinder, alles klappte wunderbar. Ich habe Pläne für Urlaub nächstes Jahr gemacht, Renovierungen etc. War einfach wieder hoffnungsvoll und habe am Leben teilgenommen.
Nun sitze ich hier und weine. Denn vorgestern kam aus dem Nichts raus ein Rückschlag, und es fällt mir so schwer, den anzunehmen. Daher schreibe ich hier, einfach um meine Gedanken und Gefühle loszuwerden. Ich bekam nachmittags plötzlich Nervosität und Angst, dann musste ich aus dem Nichts heraus weinen und fühlte mich total ängstlich. Hab mich auch ein bisschen reingesteigert, weil ich sofort Panik hatte, dass alles wieder von vorne losgeht und ich wieder diese unheimlich schlimme Zeit durchmachen muss.
Gestern Morgen begann der Tag mit Übelkeit, Zittern, Nervosität und Verzweiflung. Habe gestern viel geschlafen und im Bett gelegen mit Baby, zwischendurch immer wieder gegoogelt und gegoogelt und versucht, mir Mut zu machen, dass eine Wochenbettdepression auch irgendwann mal wieder vorbei ist. Bei den meisten circa ein Jahr nach Geburt. Tja, dann haben wir wohl noch ein halbes Jahr vor uns. Gegen Abend wurde es wieder besser und ich habe mich fast wieder normal gefühlt, so wie immer um diese Uhrzeit.
Heute Morgen ging der ganze Spaß von vorne los und jetzt bin ich einfach nur verzweifelt. Mein Verdacht: da meine Tochter seit ein paar Tagen zweimal am Tag Brei isst und sich dadurch vielleicht auch das Stillen reduziert hat, vermute ich, dass ich vorgestern vielleicht wieder einen Eisprung hatte und mein Körper einfach total sensibel auf die Hormonschwankungen reagiert. Dazu kommt, dass ich seit Wochen nicht länger als 1 bis 2 Stunden am Stück schlafen kann, weil Baby ständig wach wird. Und selbst wenn sie schläft, werde ich von alleine wach.
Morgen werde ich das Sertralin 50 mg auf 75 mg hoch setzen. Mir graut davor, wieder Nebenwirkungen durchmachen zu müssen und ich habe Angst, dann überhaupt nicht mehr schlafen zu können. Die Schlafstörungen hab ich ja erst mit dem Sertralin bekommen und das ist die einzige Nebenwirkung, die nicht verschwunden ist.
Nun sitze ich hier und bemitleide mich selbst, kämpfe mit der Angst, wieder so schlimm leiden zu müssen, das Ganze vielleicht nie mehr los zu werden. In diesen Phasen kann ich mich auch absolut nicht ablenken. Ich will nicht rausgehen, habe keine Lust, mich zu beschäftigen, will nicht allein sein, aber auch nicht in Gesellschaft. Alles sieht so grau in grau aus. Ich hasse diesen Zustand.