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Zitat von Railway:
sprichst du mit deinem inneren Kind?


Nöö, schon dieser Ausdruck kann ich nicht ab. Kind zu sein war eklig, Gottseidank vorrüber. Angst wegen nix zu haben ist kindisch.

Du siehst, wie Worte oder Beispiele unterschiedlich gewertet werden können, und dass dieses innere Kindbeispiel bei mir mit Abwertung bedacht wird, ein anderer findet das optimal.

Und hier hast du ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich Sichtweisen sein können. Und bei diesem Beispiel auch, was durch Worte alles an Gedanken ausgelöst werden kann. Drum ist es wichtig, seine eigene Art von Verständnis zu finden.

Darüber denke ich nach. Denke eh viel nach und das führt von einem zum anderen und dadurch lerne ich mich kennen, und mich zu akzeptieren.

Zitat von Railway:
als würde es etwas bringen mit dem inneren Kind zu sprechen, dachte ich mir.


Siehste, scheint auch nicht dein Fall zu sein. Aber mal an die Kindheit ran, so aus der jetzigen Erwachsenen Sicht, könnte bissle helfen.

Mein Vater war *beep* vom feinsten, meine Mutter ihm absolut hörig. Hier lagen meine Baustellen. Also dieses Warum. Und wer die sensibelste Zeit der Entwicklung in all ihren blöden Fasetten durchleben musste, dem mangelt es absolut an Urvertrauen, Selbstbewusstsein und Gelassenheit. Reine Tatsache, Schuldzuweisungen lassen wir mal aussen vor.

Und wie du wird man Perfektionist. Denn, je besser man ist, desto mehr hat man seine Ruhe, aber gut ist nie genug... merkst du was?

Zitat von Icefalki:
Siehste, scheint auch nicht dein Fall zu sein. Aber mal an die Kindheit ran, so aus der jetzigen Erwachsenen Sicht, könnte bissle helfen.

Aber ich weiß sonst nicht wie ich an meine Kindheit ran komme, da Klarheit schaffe, aufräume sozusagen. Bzw in meinen heutigen Erwachsenen Klarheit bekomme.

A


Depression, Angststörung, Bindungsangst?

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Zitat von Railway:
Aber ich weiß sonst nicht wie ich an meine Kindheit ran komme, da Klarheit schaffe, aufräume sozusagen. Bzw in meinen heutigen Erwachsenen Klarheit bekomme.


Ja, weil du da vor einer Mauer stehst. Wenn du dir das alles anschaust, es bewertest, könnte ja plötzlich rauskommen, dass deine Kindheit alles andere als toll war und das wäre ja Verrat.

@Icefalki oh das weiß ich mittlerweile, dass die nicht nur toll war! Dafür hab ich Zuviel Erinnerungen.

Sag mal, hat das auch was mit Bindungsangst zu tun? Nicht nur die Bindung zum Partner, auch die Bindung zu Freundinnen, Verpflichtungen, Treffen (ist ja auch eine Bindung). Alle menschliche und zwischenmenschliche Beziehungen. Denn der Überzeugung bin ich, dass ich diese Angst habe.

Sorry wenn ich mich wiederhole oder du dich wiederholen musst

Zitat von Railway:
Bindungsangst


Ich denke, das hat eher etwas mit Erwartungen und ggf. mit Enttäuschungen zu tun.

Mir sind Diagnose eh egal, Bindungsangst klingt schon so ohne Ausweg.

Schau mal, du hattest es als Kind nicht leicht, wenn dein Vater Richtung Narzisst ging, und deine Mutter dadurch ihre Eheprobleme hatte.

Da Eltern eine Vorbildfunktion einnehmen sollten, prägen unliebsame Ereignisse unwillkürlich. Und je nach Lage, denkst du natürlich auch, dass du Dinge erleben könntest, die deiner Mutter, oder Vater widerfahren sind.

Ich habe mir auch geschworen, dass kein Mann der Welt mich so kleinhalten wird, wie mein Vater seine Frau. Deswegen war ich auch immer auf der Hut vor allem möglichen.

Mein Mann hatte echt zu kämpfen, damit ich glaube, dass er mich liebt. Ich springe lieber in den Abgrund, als freiwillig zurückzuweichen.

Du darfst ruhig alles empfinden, wenn du die Empfindung benennen kannst, wird das leichter. Wenn du bemerkst, dass soziale Treffen dich ängstigen, dann denk doch darüber nach. Was befürchtest du. Kannst dir alles durch den Kopf gehen lassen, bekommt kein Mensch mit, und wenn's nur darum geht, dir Neid auf andere zugestehen zu müssen, jetzt mal nur als Beispiel.

Alles erlaubt, da es ans eigene Kennenlernen geht. Und unter uns Perfektionisten, UPS, da ist nimmer viel perfekt vorhanden. Und genau darum geht es.

Werde dir klar, was deine Schwächen, Ängste, Missgünste und Abgründe sind. Weisst du sie, kannst du damit umgehen.

Zitat von Icefalki:
Wenn du bemerkst, dass soziale Treffen dich ängstigen, dann denk doch darüber nach. Was befürchtest du. Kannst dir alles durch den Kopf gehen lassen, bekommt kein Mensch mit, und wenn's nur darum geht, dir Neid auf andere zugestehen zu müssen

Neid trifft es schon. Ich fühle mich oft minderwertig. Dümmer, nicht gut genug. Aus Mitleid eingeladen
Neid ist auch so ein Thema. Manchmal gönne ich meinen Freundinnen etwas nicht. Fühle mich bestätigt wenn denen etwas nicht gelingt oder eine Trennung statt findet. Gleichzeitig schäme ich mich für meine Gefühle und Gedanken

Zitat von Icefalki:
Werde dir klar, was deine Schwächen, Ängste, Missgünste und Abgründe sind. Weisst du sie, kannst du damit umgehen.


Das ist soooo schwierig. Erkennen ist Schritt eins. Sie zu bearbeiten der 2. und 10 mal schwierigere Teil.

Danke, dass du mir zuhörst und mich unterstützt

Hallo @annalehna , du hattest mir hier mal geantwortet. Magst du mir deine Geschichte erzählen? Weil du sagtest, dass du das alles gut kennst Nimmst du irgendwelche Medis?

@Kruemel_68 Wie läuft es mit deiner Therapie? Nimmst du Medis?

Zitat von Icefalki:
konnte ich viel besser mit meiner scheinbar unrationalen Angst umgehen, denn die hieß jetzt: Angst vor Kontrollverlust, Angst vor dem mich liebt man nicht, Angst vor Kritik, Angst, hinzustehen und eine Meinung zu haben

Kamst du an diese Weisheit durch eine Therapie? Waren die Ängste vorher für dich greifbar? Also haben sich deine Ängste auch so angefühlt?

Zitat von Railway:
Hallo @annalehna , du hattest mir hier mal geantwortet. Magst du mir deine Geschichte erzählen? Weil du sagtest, dass du das alles gut kennst Nimmst du irgendwelche Medis? @Kruemel_68 Wie läuft es mit deiner Therapie? Nimmst du Medis? Kamst du an diese Weisheit durch eine Therapie? Waren die ...

Ich hatte Dir am 05.07. schon ausführlich darauf geantwortet

Zitat von Railway:
Kamst du an diese Weisheit durch eine Therapie? Waren die Ängste vorher für dich greifbar? Also haben sich deine Ängste auch so angefühlt?


Meine Weisheiten kamen durch Therapie, oder anders ausgedrückt, in dem Moment, als ich kapiert habe, dass ja alles einen Grund haben muss. Von nix kommt nix.

Die Ängste waren alles andere als greifbar, da sie sich meiner damaligen Logik entzogen haben. Allerdings schliesst sich Logik und Ängste generell ja erstmals aus.

Zu Beginn konnte ich noch nicht mal erkennen, dass das Angst war. Und mit der Zeit kam dann die Angst vor der Angst und hat sich dadurch auf sehr viele Bereiche ausgebreitet.

Damals war das noch nicht so bekannt.

Zitat von Railway:
Ich fühle mich oft minderwertig. Dümmer, nicht gut genug. Aus Mitleid eingeladen


Ich denke, bei Angstpatienten ist das echte, wirkliche Thema immer das mangelnde Selbstbewusstsein. Nicht dieses nach aussen getragene Pseudoselbstbewusstsein, sondern das klägliche Würmlein ganz tief im Inneren.

Und natürlich erzeugt das Neid, Eifersucht, Unzulänglichkeitsgefühle, usw. . alles Themen, die nur damit zu tun haben, wenig oder kein Urvertrauen zu besitzen. Und kein Vertrauen in sich zu spüren, nun, das ängstigt natürlich..

Danke @Icefalki für deine Texte. Ich fühle mich dank dir verstanden
Zitat von Icefalki:
dass ja alles einen Grund haben muss. Von nix kommt nix

Soweit bin ich zum Glück auch schon. Jetzt muss mir nur noch die Therapie helfen, die Gründe zu finden

Zitat von Icefalki:
Die Ängste waren alles andere als greifbar, da sie sich meiner damaligen Logik entzogen haben.

Ich finde das so schwierig. Für mich sind sie auch kaum greifbar. Die Dinge, vor denen ich Angst bzw. ungute Gefühle habe, sind ger nicht schlimm und ich weiß, dass ich mich normalerweise drauf freuen würde. Es ist so schwer zu verstehen oder nachzuvollziehen, warum ich angst verspüre. Dass es im Prinzip null mit den Dingen an sich zu tun hat.

Zitat von Icefalki:
Ich denke, bei Angstpatienten ist das echte, wirkliche Thema immer das mangelnde Selbstbewusstsein.

Absolut. Das unterschreibe ich genau so.

Zitat von Icefalki:
Nicht dieses nach aussen getragene Pseudoselbstbewusstsein, sondern das klägliche Würmlein ganz tief im Inneren.

Was meinst du damit? ich verstelle mich nach außen hin nicht (bewusst). Für mich ist das unsichere würmlein im inneren
Nicht greifbar bzw. unbewusst.

Ich weiß auch, dass ich einen Kinderwunsch habe. Ich will ein Kind wollen. Aber die vielen Ängste bringen mir meistens nur ungute Gefühle und dadurch ist der bewusste Wunsch so verfälscht. Weißt du was ich meine?
wie du schon mal schreibtest: das Kind wird einen teufel tun und den gleichen Fehler machen wie unsere Eltern. (Oder so ähnlich)

Zitat von Railway:
Aber die vielen Ängste bringen mir meistens nur ungute Gefühle und dadurch ist der bewusste Wunsch so verfälscht.


Ja, das tun die Ängste. Sie wollen einen vom Leben abhalten. Aber vielleicht wollen sie dir auch nur sagen, Hey, beschäftige dich mal ein bisschen mir dir selber, da wären noch so einige Dinge, die du noch nicht richtig verarbeitet hast.

Und da diese Themen schon lange unbewusst Themen sind, nun, irgendwann wirst du so angeschrieen, dass du keine Wahl hast, als dich damit auseinandersetzen zu müssen. Und wenn alles so einfach wäre, würde es das Forum hier gar nicht geben.

Lass dir Zeit, denk an meine Worte, wenn du innerlich wieder auf 180 gehst und denk, Mist, was will mir meine Angst sagen. Was war heute, was war gestern, was ist der Grund, warum ich ja, wieder in den Seilen hänge.

Und dann denke darüber nach. Angst ist nur das Symtom, wie Fieber, das ganz schön an die Substanz gehen kann, aber an die Wurzel geht, nämlich dort wo die Infektion sitzt, da wird gearbeitet. Und deswegen ist Fieber an sich gut, als Symtom natürlich heftig.

Zitat von Icefalki:
Ja, das tun die Ängste. Sie wollen einen vom Leben abhalten. Aber vielleicht wollen sie dir auch nur sagen, Hey, beschäftige dich mal ein bisschen ...

Ich finde deine Schreibweise super toll. Danke für deine Beiträge

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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