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Ich hatte eine schwere Kindheit ( Mutter Alk. Vater hat uns, meine 4 Geschwister, sitzen lassen.
Ich bin die Jüngste und seit dem ich denken kann bin ich depressiv.
Hab mich nie geliebt und gesehen gefühlt. Damals schon in Kinder und Jugendpsychotherapie, Schlafstörungen und so viele Sorgen im Kopf.
Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Ich hab mit 17 eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und hab 3 Jahre in dem Beruf gearbeitet.
Es wurde immer schlimmer und schlimmer.
Ein Klinikaufenthalt nach dem anderen, EKT usw alles durch.
Jetzt bin ich schon 31 Jahre alt und seit 2016 berentet. Ich arbeite jetzt also seit 7 Jahren nicht mehr. Die Zeit verfliegt nur so. Klar hat sich mein Zustand gebessert durch die ganzen Medikamente sorge ich mich nicht mehr so. Meine Gedanken und Gefühle sind blockiert.
Es hat sich so entwickelt , das ich in der Welt mit anderen Menschen nicht zurecht. Ich fühle mich immer ausgegrenzt gemieden gehasst immer angegriffen. Bin allen gegenüber pessimistisch ( paranoide Persönlichkeitsstörung)
Nur wenn ich alleine bin habe ich meine Ruhe und meinen Frieden. Alles ist zu laut zu schnell zu viel.
Dabei wünsche ich mir doch was ganz anderes im Leben. Ich möchte gerne arbeiten um auch mehr Geld zur Verfügung zu haben, aber ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Ich fange mit Aquarell malen an oder Klavier und bleibe nirgends dran. Habe keine Disziplin und Motivation. Keine Routinen im Leben. Gibt es hier vielleicht Leute die es da wieder rausgeschafft haben? Habt ihr noch ne Ahnung was für eine Therapie mir helfen könnte? Hab ne Verhaltens und psychoanalytische gemacht und nehme ne ganze Latte an Medikamenten. Ich weiß einfach nicht mehr weiter .

18.04.2021 20:41 • 20.04.2021 x 2 #1


19 Antworten ↓


Zitat von Laura-jh:
Ich fange mit Aquarell malen an oder Klavier und bleibe nirgends dran.


Hallo, auch wenn sich deine gesamte Situation für mich jetzt sehr schwierig anhört, finde ich es gerade deshalb toll, dass du trotzdem noch versuchst Aktivitäten in dein Leben zu bringen. In meiner Verhaltenstherapie lerne ich dies gerade auch. Am Anfang kostet mich fast jede neue Aktivität extreme Überwindung und ich bin nach kurzer Zeit völlig erschöpft. Versuche es zB. auch mit Klavier spielen. Am Anfang hätte ich schon beim Gedanken daran fast heulen können, dann gingen mal so 10min und mittlerweile auch mal 1h je nach Tagesform. Dadurch erhöht sich automatisch das Selbstvertrauen, weil man wenigstens irgendetwas mal wieder im Leben selbst geschafft hat. Über eine Veränderung deines Verhaltens kannst du dann langfristig auch deine Gedanken zum positiven hin verändern.
Bei mir hat es zumindest was in Gang gesetzt merke ich so langsam. Ob man dies alleine, ohne therapeutische Hilfe allerdings hinbekommt, ist eine andere Frage

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Chronische Depressionen, komme in der Welt nicht klar

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Zitat von Laura-jh:
Ich hatte eine schwere Kindheit ( Mutter Alk. Vater hat uns, meine 4 Geschwister, sitzen lassen. Ich bin die Jüngste und seit dem ich ...


Hast du mal eine Trauma Therapie versucht? weil alk in der Familie ist extrem schwierig für Kinder.
Sorry für die kurze Antwort, bin völlig erledigt heute Und kann nicht mehr schreiben

https://nacoa.de/infos/fakten/kinder-von-alkoholikern

Danke @MichaelS für deine lieben Worte. Ich bin auch wirklich so bemüht, aber dann merke ich schnell ich kann das nicht, bin frustriert und gebe auf..

Hallo @Cloudsinthesky Ich bin dir auch für deine kurze Antwort sehr dankbar. Ich werd gleich mal ein wenig recherchieren, ob das vielleicht nochmal hilfreich für mich wäre. auch merke ja auch, dass ich das alles bis heute nicht verkrafte und verarbeitet habe..

Wie ist denn das Verhältnis zu deiner Mutter früher und heute?

Hallo @Safira,
schlecht... Sie ist immer noch hilflos und abhängig von ihrem Lebenspartner also finanziell. Ich habe eigentlich meistens nur Mitleid mit ihr. Sie war nie für mich da. Es wurde nicht gefragt, wie es in der Schule war oder wie es geht. Sie hatte selber ne schwere Kindheit, aber ich bin trotzdem so unendlich enttäuscht.. Heule auch schon wieder

Wir wohnen auch sehr weit voneinander entfernt. Sehen uns sehr selten...

Besucht hat sie mich noch nirgendwo

Die Enttäuschung kann ich sehr gut nachempfinden. Es müssen viele schreckliche Dinge passiert sein.

Geht es deinen Geschwistern ähnlich wie dir?

@Safira alle sind perfektionistisch veranlagt fühlen sich für alles verantwortlich und machen sich viele Gedanken, alle sind zumindest berufstätig nur ich halt nicht


Danke @kritisches_auge ! Ich werde auf jeden Fall reinzuschauen!

Zitat von Laura-jh:
Ich hatte eine schwere Kindheit ( Mutter Alk. Vater hat uns, meine 4 Geschwister, sitzen lassen. Ich bin die Jüngste und seit dem ich ...


Vielleicht hilft es dir auch, an deinen Gedanken zu arbeiten, indem du dir bspw. selbst bewusst machst, dass du alleine diejenige bist, die Verhaltensweisen anderer Menschen intepretiert. Es liegt in deiner Hand, ob du es bspw. als Ausgrenzung siehst. Selbstliebe ist da ein Begriff, womit ich mich mehr auseinandersetzen würde.
Des Weiteren finde ich es hilfreich, Gedanken und Gefühle aufzuschreiben.

Bzw. wie siehts außerhalb deiner Familie aus. Hast du da Freunde/Bekannte denen du dich anvertrauen kannst? Hilft ja manchmal auch schon enorm

Hallo @Julia21571! Danke das du dir die Zeit nimmst und mir schreibst! ich hab mich ehrlich gesagt auch schon mit solchen Ansätzen beschäftigt, aber auch da bleibe ich dann nicht dran und fällt mir unglaublich schwer. Mein Selbstwertgefühl ist halt auch total im Keller. Ich bin einfach mit allem unzufrieden. Ich möchte das ja selber nicht. Habe auch mit Yoga angefangen, aber ich habe einfach keine Ausdauer. Ich kriege keine Routine in mein Leben. Ich versuche ja auch immer für alles dankbar zu sein. Andere haben zur Zeit ganz andere Sachen durchzustehen, aber das bringt mich auch immer nicht weiter. In der Theorie weiß ich eigentlich auch alles und merke ja auch wenn ich paranoid denke, die reden über mich. Diese fiese Gefühl setzt sich fest, bevor ich merke halt das bildest du dir doch wahrscheinlich ein. es ist ehrlich schrecklich

@MichaelS Ich wohne ich einer WG mit meinem Freund. Jeder hat sein Zimmer, schlafen auch nicht miteinander. Er hat auch Depressionen, haben uns in der Klinik kennengelernt das war 2014. Keine Libido. Er arbeitet zum Glück Vollzeit, so bin ich aber auch den ganzen Tag alleine. Ich hab auch zwei Freundinnen, aber ich kann mich ihnen nicht anvertrauen, fühle mich minderwertig arbeite nicht und habe kein Geld, nicht studiert usw. Auch da ist ein Treffen zu dritt nicht möglich, da ich mich ausgegrenzt fühle, obwohl ich weiß das sie das gar nicht wollen. Ich möchte immer alles richtig machen und sagen und hab gar keine eigene Meinung mehr aus Angst vor Konflikten.... Geht es hier denn Leuten ähnlich? Ich fühle mich so alleine damit. Ich war auch heute bei meiner Ärztin, werde wohl in die Tagesklinik gehen
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Im Moment weiß ich nicht mehr weiter. Es ist mit den Jahren immer schlimmer geworden und weiß nicht mehr wie ich das rauskommen soll. Ich schaffe es alleine einfach nicht

Zitat von Laura-jh:
Auch da ist ein Treffen zu dritt nicht möglich, da ich mich ausgegrenzt fühle, obwohl ich weiß das sie das gar nicht wollen.


Eben weil es leider nur in deinem Kopf vorgeht. Deine Freundinnen und auch dein Partner werden jeweils ihre guten Gründe haben in deinem Leben zu sein. Das ist ja nichts Selbstverständliches, auch wenn es einem vielleicht meistens so erscheint, weil man es nicht mehr hinterfragt.
Wenn du das Bedürfnis hast, die Katze mal aus dem Sack zu lassen, wird die Reaktion ganz bestimmt besser/ verständnisvoller ausfallen als du vielleicht jetzt denkst.
Habe dies selbst so in meinem ganzen näheren Umfeld so gemacht. Sowas kann Freundschaften auch extrem bereichern und hinterher wirst du vielleicht sogar froh darum sein, es getan zu haben

Vieles was du erlebst, kann ich nachempfinden. Gewalt und Alk. hatte ich auch in meiner Kindheit gehabt. Ich würde dir aber wünschen, aus dem Status der Kranken herauszukommen. Manchmal geht es einem gut und man glaubt dann gar nicht mehr dran, weil man schon seit Jahren behandelt wird.
Hast du es schon mit Spazieren im Wald probiert oder mal eine Reitstunde genommen? Außerdem würde ich auch wie MichaelS sagen, 10 min Klavier spielen sind ein super Anfang. Das Gehirn muss sich wieder umprogrammieren und da ist es ganz natürlich, dass erstmal nur 10 min gehen und vielleicht manchmal sogar nur 5. Aber es wird immer öfter gehen und sich langsam steigern.
Den Kanal kann ich begleitend auch empfehlen: https://www.youtube.com/channel/UCgLOLW...ahw/videos

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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