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Hallo zusammen,

schmunzelnd lese ich nun meine mittlerweile 4 Themen die bereits in dieses Forum geschrieben habe. Mein Zusammenbruch jährt sich genau heute 1 Jahr und ich muss sagen das es leider sehr sehr schleppend läuft mit dem Genesungsverlauf.Appetit ist wieder vorhanden und der extreme Schwindel ist zum Glück verschwunden aber sobald ich wieder 1-2 mal die Woche zum Fitness gehe fühle ich mich direkt danach wieder mental k.o.! Ich geb dieser körperlichen Reaktion auf den jahrelangen Stress zwar nicht mehr so viel Raum zum reinsteigern, aber ich schlafe seit 1 Jahr nicht mehr als 6-7 Std. maximal! Wie seid ihr wieder auf Kurs gekommen, schaue mir etliche YT Videos bezüglich der Nebennierenschwäche an um das ganze medizinisch halbwegs zu verstehen. Bin gleichzeitig noch am arbeiten ( Homeoffice ) aber selbst da , wenn es 2-3 Tage mal mehr zutun gibt kommt gleich die Schlaflosigkeit einher!

Any Tipps?

Beste Grüße!

28.07.2023 15:49 • 11.07.2024 #1


29 Antworten ↓


Ich war 1 Jahr krank geschrieben. In jener Zeit in einer Klinik, etwa 4 Wochen. Arbeiten konnte ich erst etwa 2 Jahre später wieder. Leider kann ich mich gar nicht mehr genau daran erinnern, was genau ich zu jener Zeit alles gemacht habe, jedenfalls ging es mir nie so richtig gut. Das war dann aber auch auf einen Vitamine D3 Mangel und B12 Mangel zurückzuführen, was sich dann im Nachhinein herausstellte.

Dann mussten meine Arme noch operiert werden, weil ich die durch die schwere Arbeit (Altenpflegeheim) erst rechts dann später links einen Epicondylitis bekam (Tennisarm) mit höllischen Schmerzen in die Schultern bis zum Handgelenk ausstrahlend. Zeitgleich kam dann noch ein Bandscheibenvorfall dazu und danach ging es allmählich wieder bergauf, was die körperlichen Symptome betraf - was sich auch wiederum auf die Psyche auswirkt. Aber in jenem Job konnte ich dann nicht weiter arbeiten.

Ich schlafe auch nur 6 - 7 Stunden, ist doch eigentlich ok? Wenn man sich danach ausgeschlafen fühlt...
Vielleicht solltest du an dem Kernpunkt arbeiten, warum du gleich wieder Schlaflosigkeit hast, wenn es mal 2-3 Tage mehr zu tun gibt? Liegt es nur an dem Tun? An der Menge? An der Zeit?
Und warum Nebennierenschwäche? Kannst du mehr darüber schreiben?

A


Burnout ? Wann wart ihr wieder fit ?

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@-IchBins- vielen Dank für deinen Einblick! Also hast du den Fortschritt auch durch Medikamente gehabt ( psychisch ) oder kam die Erholung mit der Ruhe? Ich kann es nichtmal genau sagen woran es liegt das ich schlaflos werde nach „Anstrengung“, ich habe mir so eine hektische Art angeeignet die dann wahrscheinlich überhand genommen hat und mich ausgelaugt hat. Zu dem Thema Nebenniere lese ich mich halt sehr viel ein um den Hormonhaushalt zu verstehen was zu einen Burnout führt und wieso man Nachtschweiß und diese innere Unruhe hat. Nehme aktuell dazu 4 mg Antioxidate + L Tryptophan + L Carnitin Aminos um die kleinen Entzündugsherde auszumerzen und den Akku aufzuladen.Panik/ Angstattacken habe ich auch relativ fix in den Griff bekommen weil ich logisch an die Sache ran ging ( ich sterbe nicht wenn ich schlecht schlafe etc. )

Hast du noch Tipps was man machen könnte ?

Beste Grüße!

@Sanin86
Die Erholung kam mit Ruhe und den Fokus auf das Hier und Jetzt zu legen, achtsam mit mir selbst zu sein und Grenzen zu setzen.
Manchmal kann es auch an der Schilddrüse liegen, wenn man diese Unruhe hat.
Und seit einem eineinhalb Jahren meditiere ich so gut wie täglich, somit konnte ich zu mehr Gelassenheit finden.

@-IchBins- Absolut da kann ich dir nur zustimmen. Aktuelle Lage ist halt so, Ruhepuls 70-75 und Schlaf liegt aktuell bei 5 Std am Stück dann Wach werden mit Schweiß und etwas Herzrasen ( ich weiß nicht wieso ) und dann schlaf ich nach 1 Std wieder ein! Schilddrüse wurde damals nach dem Zusammenbruch gemessen , war alles im Normbereich. Möchte mal ein Hormonbild machen und Speichelprobe für Cortisol vielleicht kann man so etwas steuern.


Beste Grüße !

Zitat von Sanin86:
aber ich schlafe seit 1 Jahr nicht mehr als 6-7 Std. maximal!

So viel Schlaf ist für mich das Paradies auf Erden In den 20 Jahren meiner schlimmsten Schlafstörungen schlief ich oft monatelang nur durchschnittlich 3 Stunden. Auch heute, wo ich von mir behaupte, dass ich gut schlafe, sind es durchschnittlich 6 Stunden. An sehr guten Tagen komme ich auf 7 , es sind aber jede Woche 2-3 Tage mit 5. Das ist völlig ausreichend für einen Erwachsenen.

Hallo Zusammen,


das Jahr neigt sich dem Ende und gebe einen aktuellen Lagebericht.
Bin wieder am arbeiten ( 60% Homeoffice ) was sich wie ein Drahtseilakt anfühlt. Das mit dem Schlaf ist immer noch so ein Auf und An aber in Summe komme ich auf meine 6 Std pro Nacht. Nun merke ich das je länger ich schlafe , ich so eine leichte Herzrhytmus Störung habe, aber nur wenn ich wirklich 7-8 std schlafe, kennt das jemand zufällig ? Wie habt ihr euren Cortisol Spiegel wieder runter bekommen, teste gerade Ashwagandha aus .

Beste Grüße!

Hallo Sanin86

Auf der Suche nach Austausch mit ebenfalls Betroffenen, bin ich auf deinen Beitrag gestoßen.
Mein Zusammenbruch ist nun 1.5 Jahre her und ich bin momentan auch wieder 60% am Arbeiten. So wie bei dir, ist es aber auch bei mir ein Drahtseilakt und kaum wird bei der Arbeit oder im Privaten etwas zu viel, habe ich gleich wieder mit Schlafstörungen und Angstzuständen zu kämpfen.
Das mit den Herzrhythmusstörungen kenne ich sehr gut. Ich habe es zwar nicht wie du nach längerem Schlaf, sondern wohl eher durch hormonelle Veränderungen ausgelöst. Was bei dir ja aber auch der Fall sein könnte (Zusammenhang Cortison, Serotonin, Melatonin) bei längerem Schlafen.
Womit wir schon beim Thema Nebennierenschwäche wären. Auch ich habe dazu sehr viel recherchiert und bin immer auf der Suche, meine hormonelle Situation wieder ins Gleichgewicht bringen zu können. Momentan lese ich gerade ein sehr gutes Buch, was das Thema wirklich an der Wurzel angeht. Ich habe jedoch noch nicht alles dazu gelesen und umgesetzt und kann dir deswegen auch noch nicht sagen, ob es eine Verbesserung bringen wird. Ashwagandha habe ich auch schon ausprobiert. Aber auch das ist meines Erachtens nur eine kleine Hilfestellung auf dem Weg raus aus der Nebennierenschwäche.

Ich habe momentan sehr Mühe damit, dass sich alles immer so lange hinzieht und die Tatsache anzunehmen, dass es wohl nie wieder so sein wird wie früher. Was ja teilweise auch in Ordnung ist, aber ich möchte trotzdem wieder so leben können, dass ich die Energie für Dinge habe, die ich gerne tue.
Wie geht ihr damit um?

Freue mich, von euch zu lesen

Wenn du Pech hast, wird das nie wieder annährend so wie es mal war. Das hängt von deiner körperlichen Konstitution und dem Schweregrad und Länge des Burnouts zusammen. Du wirst nicht drumrum kommen, dir Skills anzueignen, wie du mit deiner dadurch verminderten Leistungsfähigkeit, deinen Alltag stemmen kannst, ohne dich unnötig zu verausgaben. Kräfteeinteilung ist das erste Gebot. Wünsch dir aber, daß du dich wieder vollkommen wiederherstellen wirst.

@Schlaflose

Dem kann ich mich nur anschließen, bei mir ist es nahezu gleich. Die chronische Schlaflosigkeit raubt einem die meisten Kräfte!

@Windy absolut, also ich habe den Zusammenbruch erst mit der schweren Depression bemerkt und dann kam alles wie eine Lawine mit psychosomatischen Symptomen.Ich merke recht schnell wenn es zu viel wird nur was mich noch triggert sind z.B Grippe oder ähnliches, das erlebe ich nun leider viel intensiver mit Ängsten , jedes mal leider !

@Sanin86

Wünsche dir auf jeden Fall, daß das wieder ganz in Ordnung kommen wird! Was mir hilft zur Schadensbegrenzung ist regelmäßiges Entspannungstraining und Meditation. Ohne Medikamente schaffe ich es nicht mehr, sie stören mich aber auch nicht.

Auch wenn ich mich jetzt hier unbeliebt machen, würde ich mal gerne wissen was den ein sogenannten Burnout genau ist.
In meinen Augen ist man da auch zu einem Anteil selberverschuldet.
Kariere machen wollen und wenn einem nicht so gut geht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.

Man muss eben auch mal Nein sagen können und auf seinen Körper höher bevor man den total an die Wand fährt.

@Donnervogel

Ja man ist selber schuld daran
hat aber nichts nur mit Karriere zutun
den hat oder kann auch eine Hausfrau bekommen, die überlastet ist.

Das Nein sagen ist für viele hier ein Problem.

@Donnervogel stimme ich dir auch zu, allerdings hat das nicht immer mit falschen Karriere Absichten zutun sondern auch der Alltag. Ich hätte nicht gedacht das der Genesungsweg so langsam verläuft um ehrlich zu sein :/ PS: Ich lag niemanden auf der Tasche bis jetzt, zum Glück! Lg

@Donnervogel

Natürlich ist ein Burnout zu einem Anteil selbst verschuldet. Aber ist das nicht bei ganz vielen Erkrankungen der Fall (ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und psychische Ursachen)? Jenste Krankheiten liessen sich durch eine gesunde Lebensführung vermeiden bzw. positiv beeinflussen.
Leider merkt man es meistens erst, wenn es zu spät ist.

Ja aber WAS ist genau Burnout bei euch ?
Ich habe auch manchmal ein stressigen Tag und ich bin auch manchmal erschöpft .... oder krank oder schlafe schlecht.

Wer Diagnostiziert das man ein Burnout hat ? Was sind die Anzeichen.
Ich sage ja nicht wer ein Burnout hat ist eine Meme .... aber 3- 6 Monate krank sein durch Überlastung.... ?
Ich will das einfach nicht recht kapieren oder dann bin ich einfach eine Kampfsau die nicht so schnell aufgibt.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Donnervogel ich erkläre es dir gerne aus meiner Erfahrung️ : Wenn du z.B eine stressige Woche hattest oder krank bist dann erholst du dich wieder kürzester Zeit davon und startest weiter durch. In einem Burnout ( Erschöpfungsdepression ) hast man diesen Skill leider nicht mehr und das Nervensystem ist maßlos überreizt, selbst Musik hören wird da anstrengend und zu viel. Dann schläft man automatisch auch schlechter und dies führt dann auf kurz oder lang zu Panikattacken und damit meine ich nicht mal eben Herzklopfen sondern der Körper sagt dir ganz klar „ok das wars jetzt „ .

Zitat von Donnervogel:
n meinen Augen ist man da auch zu einem Anteil selberverschuldet.
Kariere machen wollen und wenn einem nicht so gut geht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.

Ich persönlich finde solche Aussagen grenzwertig.
Ich denke,so einfach ist es nicht.
Zumal es dem TE gegenüber unfair ist.
Sagst Du auch jemanden der Übergewichtig ist und Folgeerkrankungen hat,er ist selbst Schuld?

Es gibt Berufe da brennt man aus ob man will oder nicht,auch wenn man Nein sagen kann!

Zitat von Donnervogel:
In meinen Augen ist man da auch zu einem Anteil selberverschuldet.
Kariere machen wollen und wenn einem nicht so gut geht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.

Zitat von Donnervogel:
aber WAS ist genau Burnout bei euch ?
Ich habe auch manchmal ein stressigen Tag und ich bin auch manchmal erschöpft .... oder krank oder schlafe schlecht.


Sehr gute Frage ist natürlich etwas provokativ, aber wer fragt kann immer was Neuer dazulernen. Ich versuche es Mal zu beschreiben:

Ein Burnout ist immer hausgemacht. Es hat etwas mit den persönlichen Ansprüchen an sich selbst zu tun. Viele Menschen die irgendwann ein Burnout haben sind extreme Perfektionisten in allen Bereichen. Richtige Macher. Überflieger zuhause oder im Job.....und dann kommt irgendwann der große Knall und nichts geht mehr. Weil mein seinen Körper und seinen Geist über die Grenzen der Belastbarkeit gebracht hat. Es ist quasi der ultimative Resetknopf des Körpers.

Stell dir folgende Situation vor: Du hast einen tollen Job, bist in einer guten Position, beliebt, geschätzt, privat läuft es auch sehr gut. Du hast viele Freunde, gehst nach der Arbeit noch zum Sport; am Wochenende bist du unterwegs.

Und irgendwann kommst du morgens ins Büro und du fühlst dich nicht wohl, kannst das aber nicht weiter beschreiben. Ab dem Tag hast du öfter dieses komische Gefühl, wenn du auf der Arbeit bist. Du denkst du hast dir bestimmt was eingefangen, aber es kommt nicht durch. Schlimmer wird es immer dann, wenn es im Job stressig wird. Und auf einmal fühlst du dich nicht mehr nur im Job komisch, sondern auch zuhause. Und dann bekommst du noch andere körperliche Symptome die du gar nicht zuordnen kannst: vllt. Herzstechen, Kurzatmigkeit, Magen-Darm, Kopfschmerzen.....und der Arzt findet nichts. Ein Infekt halt aber der verschwindet nicht mehr.....

Und dann sitzt du eines Tages im Büro und sollst eine einfach Aufgabe erledigen - dir fällt aber nicht mehr ein, wie das geht?! Du hast das schon tausende Male gemacht, aber dein Kopf ist leer. Und du bekommst Panik weil du nicht weißt, was mit dir los ist! Und der Arzt findet immer noch nichts. Du schleppst dich weiter zur Arbeit aber es wird immer mühseliger. Früher haben dir 5 Stunden Schlaf gereicht, jetzt brauchst du fast 10 um überhaupt zu funktionieren. Du bist immer müde, dir geht es nicht gut und du hast so einen unterschwellige Angst. Und du ziehst weiter durch, aber Spaß hast du keinen mehr.....und irgendwann kommt der Tag an dem du wach wirst, todmüde bist, ohne erkennbaren Grund so traurig das du weinen könntest und fühlst kein bisschen Freude mehr. Es ist dir physisch einfach nicht möglich aus dem Bett zu steigen, als wärst du über Nacht Grippekrank geworden ---- und da ist dein Burnout.

Überspitzt gesagt: An dem Tag könntest du vor einer offenen Dose Ravioli verhungern, weil du kognitiv nicht mehr dazu in der Lage bist, dir was zu essen zu machen. Du hast alle deine Energie in den letzten Jahrzehnten geopfert und es ist nichts mehr übrig, noch nicht Mal für die einfachsten alltäglichen Dinge. Denn ein Burnout kommt nicht von ein paar Wochen Stress, sondern von Jahren der Überforderung.


Das ist übrigens kein Job Phänomen: Studenten sind mittlerweile stark gefährdet, weil nur bestanden nicht mehr ausreicht. Alleinerziehende Mütter oder Väter ohne Hilfe, die keine Sekunde Mal abschalten können. Selbst Kinder die in Schulen so unter Druck stehen gut zu sein, bekommen schon ein Burnout.

Es ist quasi das Ergebnis der völligen Aufopferung für ein unerreichbares Ziel. In unserer Gesellschaft hoch angesehen, kann aber sehr sehr krank machen.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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