Hi, ich bin 20(w)und wurde 2017 mit dem Turner-Syndrom diagnostiziert.
Als ich in der Pubertät war, habe ich mich immer weiter isoliert. Verbrachte viel Zeit in meinem Zimmer und hörte viel Musik, schaute YouTube Videos. Dro. und Alk. habe ich damals und heute nicht angerührt. Ich war auf keiner einzigen Party. Dennoch habe ich meiner Meinung nach damals ein anderes Problem. Ich verbrachte zu viel Zeit in der virtuellen Welt. Ich benutzte mein Handy sogar am Esstisch und schaute YouTube Videos. Meine Mutter sagte bzw. drohte mir sogar mich in eine Klinik zu schicken, wenn das nicht besser werden würde. Sie telefonierte damals in meiner Anwesenheit mit meiner Großmutter und meinte zu ihr, dass das so nicht mehr weitergehen würde. Ich würde wie ihre Patentochter enden. Diese wurde über WhatsApp gemobbt und ist anstatt zur Schule zu gehen, bei einer Freundin putzen gegangen.
In der 10 hatte ich meine 2 Nachprüfung. Ich wollte diese aber nicht antreten. Meinte, ich wolle wiederholen, weil ich das nicht mehr konnte. Ich war auf einem Gymnasium. Meine Mutter meinte zu mir, dass ich weder die Schule wechseln werde noch wiederholen werde. Ob Realschule oder Gymnasium, ich würde ja weiterhin am Handy spielen. Ich hatte damals eine Freundin, die es geliebt hat meine Interessen schlecht zu machen(bei Selena Gomez kriege ich Ohrenkrebs). Meine Mutter hat natürlich versucht mich zu anderen Aktivitäten zu animieren, aber ich wollte nie. Ich hatte nie Lust. Meine Mutter meinte , dass das nur sei, weil ich am Handy spielen will. Letztens an Ostern waren mein Onkel und meineTante da. Wir fingen an über die Spielsucht meines Onkels zu reden. Ich sagte, dass ich mich genauso unverstanden fühlte wie er. Meine Mutter fing an zu schreien und meinte, dass ich das ja übertrieben hätte, damals mit dem Handy und sie und meine Großmutter nur wollten, dass ich für die Schule lerne und weiterkomme. Weiterhin meinte meine Tante, dass ich eine junge Erwachsene sei. Mein Onkel meinte, dass ich mal süchtig war, es aber jetzt nicht mehr bin.
Wie gesagt, ich wurde 2017 mit dem Turner-Syndrom diagnostiziert und rede momentan von nichts anderem mehr als meiner Vergangenheit. Ich wäre ein schlechter Mensch, weil ich mal handysüchtig gewesen bin. Ich sei unintelligent und dumm. Ich würde, wenn ich mit Menschen rede, die Emotionen wahrnehmen. Und fühlte mich unverstanden. Meine Mutter meinte zu mir, dass ich mit 20 schon wie eine Seniorin bin. Ich solle mal feiern gehen und Spaß haben, wie die anderen in meinem Alter. Ich hat sogar schon mal von Suizid gesprochen. Ich meinte kürzlich zu ihr, dass ich einen Test gemacht habe und hochsensibel bin.
Ich habe kürzlich angefangen mich an den Oberschenkeln und am Bauch zu schlagen. Ich esse sehr wenig und habe 13 Kilo abgenommen. Bei einer Größe von 150 cm habe ich mal 65 Kilo gewogen. Jetzt wiege ich 49/50 Kilo. Ich war schon immer eine ruhige und introvertierte Person. Ich glaube ich wurde damals gemobbt. Meine Freunde meinten damals zu mir ich hätte Schweißhände und machten sich über meine Passivität lustig (*Mein Name* macht garnichts). Die letzten 2 Schuljahre hatte ich gar keine Freunde. Momentan mache ich ein FSJ in einer Einrichtung für Behinderte.
Also ich muss für das Turner-Syndrom Hormone nehmen. Weibliche, weil mein Körper zu wenig eigene produziert. Ich ist 150 cm groß. Ich bin recht unsicher, wenn es um meinen Körper geht.
Weiterhin will ich erwähnen, dass ich mich seit kurzem für Buddhismus und Spiritualität interessiere . Ich habe mit 14 sogar mal einer Verwandten geschrieben, dass diese sich über spirituelles Erwachen informieren soll. Mit meiner Tante habe ich mal über Tod geredet und wieso wir am Leben sind, wenn wir am Ende sowieso alle sterben. Auch mit 14. Ich habe letztens alte Bücher aussortiert und ein altes Tagebuch von mir gefunden. Da war ich 10 und schrieb, dass sich die Natur nicht von selbst kaputt machen würde. Ich habe mich damals mit 10(!) über die Jugendlichen aufgeregt. Sie könnten ihre Zig. ja auch in den Müll schmeißen, damit der Wald nicht abbrennt.
Mit 17 bin ich auf eine Lehrerin gestoßen, die mir wohl sehr viel bedeutet hat. Sie würde Tai Chi betreiben und sei auch spirituell bzw. hochsensibel. Ich war und bin vielleicht sogar noch total in sie verknallt bzw. bewundere diese Frau. Ich hatte in der 11 ein Gespräch mit ihr und muss sagen, dass diese Frau schon sehr feinfühlig bzw. anders war. Das totale Gegenteil von meiner Mutter . In einer Therapiestunde, in der meine Mutter dabei war, habe ich gesagt, dass diese Lehrerin mich öfters angestarrt hat, mich für meinen Ausdruck und meine Syntax im Englischunterricht gelobt hat etc. Ich hatte ja in der 11 Probleme in der Stufe und keine Freunde. Sie hat mir sogar vor meinem Wiederholungsjahr gesagt, dass wenn ich zum Abitur noch irgendwelche Fragen hätte, ich mich bitte bei ihr melden soll. In dem Gespräch in der 11 meinte sie zu mir, dass ich Potential hätte. Meine Mutter hat sie in dem Gespräch garnicht beachtet. Sie hat sich nur auf mich fokussiert. Ich meinte in der Therapiestunde, dass diese Lehrerin mir all das gegeben hat , was meine Mutter nie geben konnte . Das hat meine Mutter geschockt.
Auf jeden Fall interessiere ich mich seit der Zusammenkunft mit dieser Lehrerin für Spiritualität und Buddhismus. Meditiere auch öfters. Leihe mir Bücher zu dem Thema in der Bibliothek aus. Letztens habe ich mich sogar als alte Seele bezeichnet. Ich wäre ja schon immer reifer als Gleichaltrige gewesen. Andererseits finde ich, dass man ja nicht seelisch reif seien kann, wenn man handysüchtig ist/war und mein Onkel meinte mal zu mir, dass er mich als unreif und kindisch sieht . Ich beziehe also quasi alles was über mich gesagt wird auf die Handysucht, die vielleicht garnicht existiert hat und normales Teenager Verhalten war. Und meine Unsicherheit.
Ich hinterfrage momentan halt einfach alles und benutze mein Handy fast gar nicht mehr und habe vor 10 Monaten meine sozialen Medien gelöscht(ich bereue es zu 100% nicht!) Ich würde nicht verstehen, wieso die sozialen Medien so wichtig gemacht werden, wieso die heutigen Jugendlichen so sind, wie sie sind und ich würde mit denen nicht klar kommen. Obwohl ich selbst mal handysüchtig war. Ich wäre hochsensibel und keiner würde mich verstehen. Außer natürlich meine damalige Englischlehrerin. Sie hat mich gerettet und vom Suizid abgehalten(Ohne sie wäre ich jetzt nicht mehr hier)
Könnt ihr mir irgendwie helfen?
27.05.2020 08:21 •
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