@Dennis1312
Klasse Fand das heute Morgen auch richtig schön, Dein Post zu lesen.
Mit hilft Sport auch sehr. Ich nenne es immer der Depression davonradeln oder kontrolliertes Durchdrehen. Es ist zum Glück so fest im Alltag verankert, dass ich keinen Schweinehund habe, der sich vors Ergo stellt und mich wegknurrt. Im Gegenteil, eher so schwanzwedelnd... Wie viel ich während der Corona-Zeit an Kilometern durchgedreht habe, sage ich lieber nicht War schon sehr viel. Es schadet ja nix. Und streamen oder lesen oder hören beim Sitzen, kann ich persönlich nicht. Streamen plus Fahrrad macht mir beispielsweise auch kein schlechtes Gewissen.
Was in puncto Wohlbefinden bei mir auch ziemlich verlässlich ein bis zwei Striche auf der Skala ausmacht, ist mein Ehrenamt, das ich seit einigen Jahren habe. Es ist auch ein Ritual - wie das Radfahren - und stabilisiert meine Skala so, dass sie sich möglichst immer oberhalb der 2 bewegt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das auch ein dauerhaftes Gefühl von Hey, das bringt wirklich etwas. vermittelt. Das Schöne an der Tätigkeit ist, so erlebe ich es, dass alle Beteiligten etwas davon haben. Also auch ich mache damit etwas für mich selbst, während ich anderen diene (nenne ich es mal old-school-mäßig/altmodisch). Und das finde ich immer wieder aufs Neue befriedigend und beruhigend. Und es gibt mir die Chance, immer wieder positive Begegnungen mit Menschen zu haben, auch wenn diese in einer gewissen Oberflächlichkeit stattfinden, sind es dennoch Begegnungen.
Für andere etwas zu tun, ist - in Studien empirisch nachgewiesen - auch im Gehirn als Aktivität nachweisbar und unterstützend bei Depressionen und anderen Leiden. Wahrscheinlich einfach auch, weil es den Fokus von ich und mein Leid zeitweise umlenkt auf ein anderes Feld der Wahrnehmung und des Erlebens. Klar, in einer akuten schweren Depression ist dies wahrscheinlich utopisch. Aber in den Zeiten danach...
04.05.2022 14:10 •
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