Glitzerlicht
Mein aktuelles Beispiel:
Ich leide zur Zeit an den Beschwerden einer Belastungsdepression. Ich habe jetzt viele Wochen sehr intensiv gemeinsam mit meiner Psychologin daran gearbeitet. Mittlerweile hat meine Therapeutin aber den starken Verdacht, dass ein hormonelles Ungleichgewicht zumindest die Probleme mitbeeinflussen könnten, weshalb sie mich sehr darin bestärkte mich bei einem Endokrinologen und Gynäkologen vorzustellen. Den Termin beim Endokrinologen hatte ich nun... und ich bereue es sehr. Ich schilderte meine Beschwerden und noch bevor ich überhaupt ausreden konnte, lehnte sich der Arzt in seinem Stuhl zurück und meinte: Frau x. haben Sie schon einmal daran gedacht, dass das alles von der Psyche kommt? Nein Herr Doktor, was sind Sie doch für ein Genie, da wäre ich nie darauf gekommen Ich erklärte ihm also geduldig, dass ich natürlich an die Psyche gedacht habe, beim ersten Auftreten der Symptome auch direkt mit meiner Psychologin Kontakt aufgenommen habe, ich mit ihr die letzten Monate auch intensiv an den Problemen gearbeitet habe, sie jetzt aber ihre, bereits am Anfang schon einmal erwähnte Vermutung, als immer wahrscheinlicher ansieht und deshalb eine Abklärung der Hormone sehr befürwortet. Er schwieg kurz und meinte dann: Sie sind also in der Behandlung einer Nicht-Ärztin, die eine organische Ursache vermutet? Dieser Unterton... Das Gespräch ging die ganze Zeit auf dieser Ebene weiter. Zu keinem einzigen Zeitpunkt kam ich mir ernst genommen vor. Ich habe zu keinem Zeitpunkt darauf bestanden, dass meine Beschwerden eine organische Ursache haben, aber ich wollte eben zumindest sichergehen, dass ich Nichts übersehe, was meine Therapieerfolge beeinflussen könnte. Ist es da zu viel verlangt, wie jeder andere normale Patient ohne Voreingenommenheit behandelt zu werden. Ich habe jetzt schon eigentlich keinen Nerv mehr auf den Termin bei der Gynäkologin, wobei ich hoffe, dass sie etwas offener und unvoreingenommen mit dem Thema umgeht.
06.11.2018 09:50 • • 07.11.2018 x 4 #1