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Hallo Zusammen,

ich hatte schon mehrere depressive Episoden. Diese waren immer so, dass es mir morgens extrem schlecht ging und am Abends war es dann besser.
Seit 4 Monaten habe ich nun wieder eine. Nur dieses Mal ist alles anders. Ich habe die ganze Zeit eine extreme innere Leere/ Anhedonie. Zwischendurch wechselt dies auch mal mit Phasen von extremer innerer Unruhe ab. Auch Abends geht es mir nicht besser. Es ist den ganzen Tag schlecht. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, bin sehr verzweifelt weil es einfach nicht aufhört. zwischen durch war es sogar so schlimm, dass ich jede Sekunde dachte „ich halte es nicht mehr aus“. Ich kann mich auch nicht mehr ablenken, da ich es kaum schaffe mit jemanden zu reden.
Ich hab auch schon mal gedacht, dass es vielleicht was körperliches ist, da so gar keine Schwankungen vorhanden sind.
Ich dachte auch zwischen durch, dass ich einfach eine ganz starke Depersonalisation habe. Aber unwirklich fühle ich mich eigentlich gar nicht, einfach nur leer und abgeschnitten von meinen Gefühlen.
Hatte das schon mal jemand? Und wie lange dauert es bis sowas weg ist?
Wäre sehr dankbar über jeden positiven Erfahrungsbericht!

11.07.2024 07:47 • 11.07.2024 x 2 #1


10 Antworten ↓


Ja, ich kenne dass nur zu gut. Nichts mehr fühlen können, war für mich der letzte Haltepunkt vor der Therapie. Bei mir wäre es nicht von alleine gegangen. Eher wäre ich gegangen.
Such dir einen Therapeuten!

Kara

A


Anhedonie, innere Leere &Depression - Wann hört es auf?

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Noch ein paar Details, die es interessiert:
- ich habe das Gefühl als hätte ich meine Identität verloren
- habe einen Tinitus körperliche Symptome bekommen
- Am Anfang war einfach alles zu anstrengend, zum Teil sogar atmen..
- ich könnte nur weinen
- Schlafen klappt kaum mehr, erst einschlafprobleme, nachts wache ich auf und habe starke Angstzustände, begleitet von extremen Albträumen
- habe immer wieder starken Schwindel
- vermisse einfach nur mein altes Leben

Die ganzen Symptome hatte ich in keiner Depression vorher. Und in den anderen Depressionen war es IMMER abends besser..
hat jemand eine Ahnung was es sein kann? Ist das immernoch eine Depression?

@Kara-velle danke für deine Antwort!
Was hast du in der Therapie gelernt, damit es weg geht?
Habe einen Therapeuten aber habe das Gefühl er ist auch überfragt…

@154455

Ich kann dir erst später Antworten hab jetzt einen Termin aber ich Antworte dir heute noch!

Zitat von 154455:
Noch ein paar Details, die es interessiert: - ich habe das Gefühl als hätte ich meine Identität verloren - habe einen Tinitus körperliche Symptome bekommen - Am Anfang war einfach alles zu anstrengend, zum Teil sogar atmen.. - ich könnte nur weinen - Schlafen klappt kaum mehr, erst einschlafprobleme, nachts ...

Wie kam es denn dazu? Gab es einen Auslöser? Bist du körperlich gecheckt, also Eisen zB oder VitD? Gerade Eisen kann auch mit dieser Schwäche einhergehen (keine Kraft zum atmen) und auch depressiv machen. Da das aber dann körperliche Ursache hat, geht es auch nicht unbedingt am Abend weg.
(Ist gerade mein Thema) Wechseljahre?

@augusta77 ich hatte tatsächlich viel Stress bevor es anfing. Ich habe studiert und 2 Semester übersprungen, weil ich einfach so schnell wie möglich fertig werden wollte. Nebenbei bin ich arbeiten gegangen und war dort sehr unglücklich. Alles schön und gut aber nach 4 Monaten müsste der Stress ja auch mal vorbei sein.. vor allem weil ich seit dem weder arbeiten gehe noch studiere.
Eisen habe ich checken lassen und da ist alles in Ordnung. Habe schon mal an sowas wie einen Dopamin Mangel oder so gedacht. Nur leider finde ich nur sehr inkompetente Ärzte, welche sich nicht viel Zeit für mich nehmen um mal genauerer abklären zu lassen.
Für die Wechseljahre bin ich noch zu jung (24).
Hoffe einfach, dass hier irgendwer ist, der das gleiche auch schon mal hatte und bei dem es wieder weg gegangen ist.

So bin wieder da und hab gelesen was du geschrieben hast.

Identität verlohren ... Ja kenn ich!

Ich bin um ein vielfaches älter als du und habe die letzten 40 Jahre nur für andere getan. Was ich für mich wollte, was mir Erhohlung oder Spass gemacht hätte kam zu kurz. BZW. hatte keinen Platzbei den Mitmenschen und ich habe nie gelernt es für mich einzufordern. Aber irgendwann hatte ich, wie du, körperliche Beschwerden. Tinnitus (noch da) heftige Gleichgewichtsstörungen (fast weck) das Gefühl nicht zu wissen wer ich eigentlich bin ist in Ablage P. verschwunden. Mein Selbstvertrauen ist wieder instaliert, zumindest zu einem guten Stück!

Ich hatte einen Mega Buern Out!

Und wenn ich dein Pensum der letzten, was weiss ich 20 Monate, lese würde ich sagen du steckst da mitten drin.
Bei mir hat es sich dann leider zu einer Depression ausgeweitet aber am Ende ... es geht mir wieder einigermasen gut.

Nach einem guten halben Jahr saß ich im Winter auf einer Bank und mir sind die Tränen über mein Gesicht gelaufen weil ich gefühlt habe ... ich friere.

@Kara-velle danke für deine Antwort!
Okay, dass beruhigt mich schon mal. Ein halbes Jahr ist bei mir ja noch nicht rum.
Ich denke auch, dass es eine Depression ist. Ich bin schon sehr verzweifelt hoffnungslos.
Freut mich für dich, dass du es wieder hin bekommen hast.

Vergiss was du willst und höre auf deinen Körper. Es läst sich nicht hetzen und wird seine Zeit brauchen.

Überleg was dich entspannen könnte, ich bin für ein paar Tage in einen Kurs gefahren um zu schreiben. Niemand wollte was von mir, ich mußte mich um niemanden kümmern war allen Aufgaben enthoben. Dort habe ich nach Monaten zum ersten mal wieder vernünftig geschlafen.
Was kannst du gut, wo liegen deine Stärken, Was willst du für dich wirklich? Ist es das Studium oder willst du lieber etwas ganz anderes sein? Wenn du dir deine Zukunft vorstellst wie und wo soll sie sein?
Schreib es auf und schau wann du zum letzten mal Glücklich warst? Und warum bist du es nicht mehr?
Du wirst dein Leben wie es war nicht zurück bekommen und das ist gut so denn das hat dich ja krank gemacht. Aber du wirst etwas zurück bekommen das es Wert war gesund zu werden!

@154455

Anhedonie ist ein schönes Wort, trotz seiner negativen Bedeutung. Danke dafür.

Zitat von 154455:
Hatte das schon mal jemand?


Ja. Seit ich denken kann. Bis ich vor kurzem erfahren habe, dass wohl ADHS bei mir der Grund dafür ist, warum mein Dopamin auf der Fahndungsliste für ein glückliches Leben steht.

Nur gab's ja früher kein ADHS, sondern nur Kinder, die zu faul waren sich für langweilige Sachen zu begeistern und alle gängigen Mittel zur Stimulation des Dopaminspiegels liefen unter dem BTM-Gesetz, statt sich zu fragen, warum Menschen Stimulanzien brauchen, wenn sie gesund sind.

So führte eines zum anderen und heute wird sich beim Therapeuten gefragt, warum man so zynisch sei.

Vielleicht weil es mir nur noch Freude bereitet, mich dafür bei Menschen zu revanchieren, die von nix ne Ahnung, aber dafür ganz viel Meinung haben.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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