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Hallo zusammen

Ich weiß das ich schon zu dem Thema geschrieben habe und letztendlich mir keiner helfen kann aber evtl. am ehesten nachvollziehen.
Ich bin aufgrund von Überlastung, Druck mobbing etc in die Krankheit gekommen. Schlafstörungen, selbstzweifel, extremer innerer Stress, Unruhe etc.
Ich wollte da nur noch raus mich selbst schützen da ich auch suizidale Gedanken entwickelt hatte.
Jetzt geht es mir aber in Krankheit nicht besser. Ich habe mich insofern nicht stabilisiert, dass ich den Druck losgeworden wäre. Die selbstzweifel sind auch geblieben und eine neue Zukunftsperspektive habe ich auch nicht.
Ich möchte nicht mehr in meinem Beruf zurück und auch nicht in diese Firma aber ich komme nicht an den Punkt, dass es nur um mich geht und ich an meiner Psyche arbeite. Im Gegenteil ich hab keine Struktur mehr und total den Halt verloren. Ich habe Zukunftsängste und sehe mich bildlich nur noch in der Aussteuerung.
Diese Situation macht mich so fertig dass ich nicht gesunde. Jeder Tag dreht sich nur darum wie ich wieder da raus komme. Wie ich wieder halt finde

Die Angst dass ich aber zusammenbreche ist auch sehr extrem und ich verharre auf der stelle

Die Krankenkasse fängt natürlich an solangsam Druck aufzubauen, medizinischer dienst und es wird bestimmt auch Reha angeordnet werden. Das möchte ich aber nicht, ich möchte keine Medikamente nehmen müssen und bis zu einer Reha dauert es noch ewig. Solange will ich gar nicht krank sein.
Ich drehe jetzt schon durch.

Alternativen habe ich derzeit nur in die Arbeitslosigkeit zu gehen. einen Job auf 25 Stunden Basis zum Mindestlohn von dem ich auf Dauer nicht leben könnte, aber mein Partner ist noch da und kann dies finanziell ausgleichen.

Ich fühle mich dabei aber auch nicht wohl komme mir nutzlos vor und mache mich jeden Tag selber fertig. Solangsam werde ich sogar garstig zu meinem Partner obwohl er mir ja Halt gibt.

Diese Zukunftsängste sind nicht mehr normal und ich weiß nicht wie ich da raus kommen soll

Gestern 18:10 • 19.03.2025 #1


15 Antworten ↓


Zitat von Burn:
und ich weiß nicht wie ich da raus kommen soll

Was bezweckst du mit deinem Post? Eingangs schreibst du, daß dir keiner helfen kann, lediglich nachvollziehen, was in dir vorgeht. Du wehrst damit schon von vorn herein ab, was angebracht werden könnte.

A


Angst Lähmt mich und ich bin nur am Gedankenkreisen

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Es ging mir um den Austausch mit Menschen die ähnliches erleben oder erlebt haben. Um Erfahrungsaustausch bezüglich Ängste oder aber auch Gedanken zu den Optionen

Mit dem Satz : dass mir keiner helfen kann, wollte ich lediglich signalisieren dass ich keine Lösungsvorschläge erwarte, auch wenn ich an Austausch interessiert bin

Zitat von Burn:
Solange will ich gar nicht krank sein


Du wirst mMn akzeptieren müssen, dass du solange krank bleiben wirst, wie du mit aller Macht versuchst dagegen anzukämpfen, bereits krank zu sein.

@illum
Ja und nein. Akzeptanz und sich mit Themen auseinandersetzen ist das eine aber gerade auch bei Angsterkrankungen ist es wichtig der Angst nicht noch mehr Raum einzuräumen, indem man Sachen meidet.

Manchmal kann es auch heilsam sein, Struktur eine Aufgabe , Sinn etc. zu erfahren.
Positives erleben nachdem man viel mobbing und bossing hatte
Um zu erleben es geht auch anders und nicht jeder Arbeitgeber ist schlecht.

Du schreibst es selber. Zukunftsängste, druck, erwartungsdruck uvm.. davon muss man sich lösen, dann geht's einem besser

Zitat von Burn:
Akzeptanz und sich mit Themen auseinandersetzen ist das eine aber gerade auch bei Angsterkrankungen ist es wichtig der Angst nicht noch mehr Raum einzuräumen, indem man Sachen meidet.


Mein Punkt dreht sich um deinen inneren Widerstand, der sich dadurch manifestiert, dass du dir selbst sehr viel Druck machst, der nicht abgeleitet werden kann, und der sich deshalb in deiner zunehmenden Angst abzeichnet, die stärker wird, je höher der Druck steigt.

@Burn

Das, was du beschreibst, ist leider eine Situation, in der sich viele wiederfinden, die durch chronische Überlastung, Druck und Mobbing in eine psychische Erkrankung geraten sind. Und das Fatale ist: Auch wenn du aus der belastenden Umgebung raus bist, bleiben die Muster, die durch diese Erfahrungen entstanden sind. Dein Kopf und dein Körper befinden sich weiterhin im Alarmzustand, als ob der Stress nie aufgehört hätte.

Warum du dich nicht besser fühlst, obwohl du raus bist

Psychische Erkrankungen durch Überlastung entstehen oft nicht nur durch einen aktuellen Job, sondern weil über Jahre hinweg zu viel ertragen wurde. Dein System war auf Daueralarm, hat sich an einen Zustand der Anspannung gewöhnt – und wenn dann plötzlich die Belastung wegfällt, bleibt oft erstmal ein Vakuum. Die Selbstzweifel, Zukunftsängste und innere Unruhe verschwinden nicht einfach mit dem Jobwechsel, weil sie Teil des inneren Musters geworden sind.

Es ist völlig verständlich, dass du dich jetzt haltlos fühlst. Die Struktur, die du vorher hattest – selbst wenn sie toxisch war – ist weg. Das fühlt sich paradox an, weil du dachtest, dass es dir nach dem Ausstieg besser gehen würde. Aber der Druck ist noch da, nur in einer anderen Form: Die Krankenkasse, die Unsicherheit, die Angst vor der Zukunft.

Wie du aus der Starre rauskommst

Es ist wichtig, dass du nicht in diesem Zustand verharrst, weil er dich weiter erschöpft. Das bedeutet nicht, dass du sofort die „perfekte Lösung“ finden musst, aber kleine Schritte können helfen, aus der Überforderung herauszukommen.
1. Reha oder andere Optionen mit der Krankenkasse besprechen
• Die Krankenkasse wird irgendwann versuchen, dich in eine Reha zu schicken – das ist Standard. ABER: Du hast Mitspracherecht.
• Ambulante psychosomatische Tageskliniken oder eine berufliche Reha wären Alternativen, wenn du keine stationäre Reha möchtest.
• Widerspruch gegen eine unpassende Reha einlegen: Falls du keine Klinik willst, kannst du mit einem Arzt zusammen begründen, warum eine andere Maßnahme für dich sinnvoller ist.
2. Struktur wiederfinden, ohne dich zu überfordern
• Dein Tag ist aktuell sehr unstrukturiert, und das verstärkt das Gefühl von Unsicherheit. Eine einfache Tagesstruktur kann helfen, wieder Stabilität zu bekommen – ohne Druck.
• Regelmäßige Bewegung (Spaziergänge, Yoga, leichte Aktivitäten) helfen, das Nervensystem runterzufahren.
• Feste „Arbeitszeiten“ für deine Genesung: Auch wenn du gerade keine feste Arbeit hast, hilft es, Zeiten zu definieren, in denen du dich aktiv mit einer Zukunftsperspektive beschäftigst – aber ohne Druck.
3. Zukunftsangst kleiner machen
• Du musst JETZT nicht wissen, wie dein Leben in 10 Jahren aussieht. Es reicht, eine realistische kurzfristige Perspektive zu entwickeln.
• Vielleicht ist ein kleiner Job auf 25-Stunden-Basis nicht „die perfekte Lösung“, aber er kann ein Übergang sein, bis du stabiler bist.
• Es ist völlig normal, dass du dich damit nicht wohlfühlst – aber das bedeutet nicht, dass es eine schlechte Entscheidung ist.
4. Deine Rolle in der Partnerschaft
• Dein Partner gibt dir Halt, aber du machst dich selbst innerlich fertig, weil du das Gefühl hast, „nutzlos“ zu sein. Das ist ein Gedanke, der aus deinem früheren Umfeld stammt – aus dem Druck, immer „leisten zu müssen“.
• Deine aktuelle Situation definiert nicht deinen Wert. Dein Partner ist bei dir, weil er dich als Mensch liebt, nicht weil du „funktionierst“.
• Sei dir bewusst, dass deine Gereiztheit nicht gegen ihn geht, sondern gegen deine eigene Unsicherheit – wenn du das früh genug bemerkst, kannst du es ihm auch kommunizieren.

Wie du mit der Angst vor dem Zusammenbruch umgehst

Aktuell scheint es dir, als würdest du auf der Stelle treten und jeden Moment zusammenbrechen. Aber dein Körper hält mehr aus, als du denkst. Dein Nervensystem ist einfach völlig erschöpft und in einem Dauer-Kampf-oder-Flucht-Modus. Es gibt zwei Wege daraus:
1. Langsame Stabilisierung über Struktur, kleine Schritte und Selbstfürsorge.
2. Aktive Hilfe durch Therapie oder eine alternative Reha-Maßnahme.

Es ist nicht deine Schuld, dass du hier gelandet bist. Das System hat dich krank gemacht. Aber du kannst Stück für Stück wieder Halt finden – nicht indem du sofort „alles löst“, sondern indem du dir erlaubst, es nicht perfekt zu wissen.

@illum gut ok das verstehe ich und kann ich nachvollziehen. Aber ich bekomme es leider nicht aufgelöst. Ich bin jetzt seit 8 Monaten krankgeschrieben. Hatte auch schon etwas Stabilität gefunden gehabt und auch nicht so ein Druck und Panik.
Diese wird jetzt befeuert als sich die Krankenkasse gemeldet hatte, dass sie den MD einschalten möchte.

Ich habe ein großes Problem damit wenn von außen druck auf mich gemacht wird. Vorallen von Behörden ( das hat auch eine lange Vorgeschichte und Vergangenheit) . Ich möchte mich befreien aus den Mühlen der Abhängigkeit und der Fremdbestimmung, da gebe ich zu dass dies bei mir zu extremen Druck führt und ich mich selbst total in Panik aufarbeite.
Aber das ist ja das „ gemeine“ am krank sein bzw Ängsten man befeuert sie selbst sobald Erschütterungen kommen

@WayOut vielen lieben Dank für dein hilfreiches Feedback! Und das du dir diese Mühe gemacht hast!
Ich habe schon sehr viel unternommen
Ich war nach ca drei Monaten bereits in einer Tagesklinik für acht Wochen. Die wollte ich selber und habe mir aktiv sofort eine gesucht.
Nach der Tagesklinik ging es mir etwas besser dies war zu November. Ich habe mir noch aus der Klinik heraus eine Psychotherapie organisiert und sogar bekommen und jetzt ambulant einen tiefenpsychologen. Parallel habe ich mir noch eine Psychiaterin gesucht.
Ich bin dann tatsächlich mehr zu Ruhe gekommen bis jetzt Mitte Februar die Kasse angeklopft hat, wie lange es denn jetzt noch dauert.
Seit dem ist bei mir Ausnahmezustand weil ich einfach mal etwas Zeit gebraucht hätte.

Eine Reha sieht meine Psychiaterin gemischt. Sie meinte letztlich würde die nur noch mal etwas Zeit schinden aber für mich wäre das jetzt nicht so zielführend.

Auf berufliche Reha hatte ich sie angesprochen, da meinte sie allerdings dass sie das nicht unbedingt bei mir sieht. Das dies erst kommt wenn man schon sehr lange krankgeschrieben ist und der allerletzte Schritt. Zumal ich mir auch gut überlegen sollte ob ich den langen Weg gehen will. Das dies noch locker 7 Monate oder so dauert und ich dann bald am Ende des Krankengeldes bin.

Sie hatte gemeint das auch das Stigma was dann an einem dran hängt nicht unbedingt dazu führt einen Job zu finden.
Der Weg zur Bewilligung wäre auch schwierig.

Und ich bin irritiert dass dies über die Krankenkasse geregelt werden soll. Mir wurde gesagt ich muss da die Rentenkasse anschreiben

Meine Psychiaterin rät mir eher zum Teilzeitjob als Zwischenschritt oder zur Arbeitslosigkeit und Kündigung

@Burn

Wow, du hast schon unglaublich viel unternommen – und das aktiv und vorausschauend. Das ist eine Leistung, die viele unterschätzen, weil psychische Genesung nicht einfach „Pause machen“ bedeutet, sondern harte Arbeit an sich selbst. Dass dich jetzt die Krankenkasse unter Druck setzt, ist extrem frustrierend – weil genau das der Punkt ist, an dem du eigentlich Raum zur Stabilisierung gebraucht hättest.

Was bedeutet das jetzt konkret für dich?
• Eine Reha ist nicht zwingend nötig, wenn sie nicht zielführend ist. Deine Psychiaterin sieht das kritisch, und das macht Sinn. Reha kann helfen, wenn man gar keine Struktur hat, aber du bist bereits in Therapie und hast aktiv an dir gearbeitet.
• Berufliche Reha ist ein komplizierter Weg – sie wird oft erst nach langer Krankheit bewilligt und bringt nicht immer den erhofften Neustart. Zudem ist es ein langwieriger Prozess, der dich weiter in Unsicherheit halten könnte.
• Die Krankenkasse darf Druck machen, aber nicht unbegrenzt – sie wollen Kosten sparen, aber du hast immer ein Mitspracherecht.

Welche Optionen hast du jetzt?
1. Mit der Krankenkasse sprechen und dir mehr Zeit verschaffen
• Falls sie eine Reha anordnen wollen, kannst du Widerspruch einlegen, wenn sie nicht sinnvoll für dich ist.
• Eine ärztliche Stellungnahme deiner Psychiaterin kann helfen, klarzustellen, dass du dich aktiv in Therapie befindest und die Reha für dich nicht zielführend wäre.
• Du kannst um eine zeitliche Verlängerung bitten, da du in aktiver Behandlung bist.

2. Berufliche Reha prüfen – aber auf dem richtigen Weg
• Ja, das läuft über die Rentenkasse, nicht die Krankenkasse. Falls du das doch als Option in Betracht ziehst, musst du einen Antrag an die Deutsche Rentenversicherung (DRV) stellen.
• Falls du später beruflich umsteigen willst, kann eine Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) eine Möglichkeit sein. Das kannst du jetzt erstmal als Notlösung im Hinterkopf behalten.

3. Teilzeitjob als Zwischenschritt
• Das könnte eine realistische Option sein, um wieder Struktur und Selbstwertgefühl zu gewinnen, ohne dich zu überfordern.
• Falls du noch Krankengeld bekommst, solltest du vor einer Kündigung unbedingt alle Folgen prüfen – z. B. ob du direkt in ALG1 übergehen kannst oder ob Sperrzeiten drohen.

4. Arbeitslosigkeit als bewusste Entscheidung
• Falls du dich für die Kündigung entscheidest, wäre es wichtig, dass du vorher mit der Agentur für Arbeit sprichst, damit du keine finanziellen Nachteile hast.
• Das Stigma von „arbeitslos sein“ ist oft größer in der eigenen Wahrnehmung als in der Realität. Wichtiger ist, dass du langfristig wieder gesund und arbeitsfähig wirst.

Wie du jetzt aus dem Ausnahmezustand rauskommst
• Der Druck der Krankenkasse ist nicht gleichbedeutend mit „du musst sofort handeln“. Du hast Rechte und kannst Widerspruch einlegen.
• Setze Prioritäten: Was ist jetzt dein wichtigster nächster Schritt? Arbeitsrechtlich absichern? Eine Verlängerung bei der Krankenkasse durchsetzen? Über eine kleine Teilzeitstelle nachdenken?

Du hast schon unglaublich viel geleistet und bist aktiv dran. Lass dich nicht von äußeren Zwängen in eine Entscheidung drängen, die sich nicht richtig anfühlt. Es geht um dich – nicht um das System.

@WayOut vielen Dank! Der positive Zuspruch tut mir sehr gut da ich soviel pro aktiv gekämpft habe

Ich werde mir jetzt deine Optionen noch mal aufschreiben!
Ich habe jetzt für den 25 stunden Job noch ein Probearbeiten was ich auch sehr nett finde. Da kann ich dann auch noch mal sehen wie es sich anfühlt. Es ist bis jetzt ein sehr netter Kontakt gewesen und es handelt sich um ein schönes Ladengeschäft. Das Geld wäre natürlich ein großer Einschnitt aber das ALG1 wären letztendlich auch nur 100Euro mehr. Aber ich hätte natürlich dann die Option mir evtl noch eine Fortbildung zu erkämpfen und mich weiterhin bewerben zu können ohne nebenher zu arbeiten. Aber der Druck und auch dann wieder der Stress mit Bewerbungen und Gesprächen etc. würde auch nicht ausbleiben.



Bezüglich Arbeitsamt habe ich sogar schon versucht mit dem Arbeitsamt Kontakt aufzunehmen. Ich wollte einen beratungstermin bezüglich berufsfindung und auch das Thema Sperre Arbeitslosengeld. Meine Ärztin meinte nämlich es gäbe ein Formular was ich beim Amt bekommen könnte, das sie dann ausfüllt.

Die Dame vom Arbeitsamt hat mich dann angerufen und gemeint dass sie in Krankheit nicht für mich zuständig sind. Ich meinte dann aber das wenn ich kündige ich mich doch trotzdem Arbeitssuchend melden muss und später dann arbeitslos. Da meinte sie zu mir dass ich mich nicht Arbeitssuchend melden müsste da ich krankgeschrieben bin. Und das wenn dann die Arbeitslosigkeit eintritt erst dann geprüft wird was meine Ärztin da schreibt.
Von einem Formular wüsste sie nichts sie wäre ja nicht die leistungsabteilung

Und das ja ihrerseits dann auch noch mal eine Beurteilung durch den Arzt stattfindet ob ich wirklich arbeitsfähig bin und ob das Attest auch ausreicht

Ich war da jetzt ziemlich irritiert und habe mir jetzt gedacht, wenn ich kündige melde ich mich trotzdem Arbeitssuchend. Ein Formular bekomme ich dann wohl nicht im voraus aber ich traue der Sache nicht so ganz, Vorallen nicht wegen dem Arbeitssuchend melden

@Burn

Du hast absolut berechtigte Fragen, und es ist gut, dass du das alles so strukturiert angehst. Deine Idee, den 25-Stunden-Job durch Probearbeiten zu testen, ist ein super Schritt. Damit kannst du herausfinden, wie es sich anfühlt, ohne dich sofort festzulegen.

1. Arbeitsamt und die „Nicht-Zuständigkeit“ während der Krankheit
• Ja, während du noch krankgeschrieben bist, ist das Arbeitsamt offiziell nicht für dich zuständig.
• ABER: Sobald du kündigst und die Krankschreibung endet, musst du dich sofort arbeitssuchend melden, um keine Nachteile zu haben.
• Die Info, dass es ein Formular für deine Ärztin gibt, ist nicht völlig falsch – aber nicht jede Mitarbeiterin kennt alle Abläufe. Das wird erst im Leistungsprozess geprüft, wenn du dich arbeitslos meldest.

2. Kündigung und ALG1 – Sperre vermeiden
• Eine Sperre kann unter Umständen vermieden werden, wenn ein „wichtiger Grund“ für die Kündigung vorliegt (z. B. gesundheitliche Gründe).
• Dazu braucht es aber eine ärztliche Bescheinigung, und das Arbeitsamt wird dich vermutlich noch durch einen Amtsarzt begutachten lassen.
• Falls du es irgendwie vermeiden kannst, selbst zu kündigen, wäre das finanziell sicherer. Ein Aufhebungsvertrag mit Begründung wäre eine Alternative, falls dein Arbeitgeber mitspielt.

3. Fortbildung vs. Job
• Wenn du arbeitslos wirst, kannst du eine Fortbildung beantragen, aber das wird nicht automatisch bewilligt.
• Mit dem 25-Stunden-Job hättest du erstmal wieder Struktur, müsstest aber selbst schauen, wie du dich weiterentwickelst.

4. Was du jetzt konkret tun kannst:
• Falls du kündigst: Trotzdem direkt arbeitssuchend melden – sicher ist sicher!
• Probearbeiten nutzen, um zu testen, ob der Job eine gute Lösung sein könnte.
• Falls du nach der Kündigung ALG1 beantragst: Direkt mit der Leistungsabteilung sprechen, nicht nur mit der Beratung.
• Deine Ärztin kann dir eine detaillierte Begründung für die Kündigung schreiben – das wird später relevant, falls du eine Sperre vermeiden willst.

Du machst das genau richtig, indem du dich absicherst und mehrere Optionen offen hältst. Lass dich nicht verunsichern – manchmal wissen die Mitarbeiter selbst nicht immer alle Details. Wichtig ist, dass du jetzt informiert bleibst und selbst die Fäden in der Hand hältst.

Zitat von Burn:
Ich fühle mich dabei aber auch nicht wohl komme mir nutzlos vor und mache mich jeden Tag selber fertig.

Gib Dir doch bitte die Zeit, die Du brauchst, um Dir im Klaren zu werden, was Du möchtest. Das ist so wichtig.
Arbeitslos zu sein, ist Heutzutage keine Schande mehr. Das alles geht nicht von Heute auf Morgen. Könntest Du Dir vorstellen, eine ambulante Reha zu machen? Die habe ich gemacht und es war gut, wirklich. Tabletten nehmen wollte ich auch nicht, aber auch da wurde mir Druck gemacht. Vom medizinischen Dienst. Ich habe mir die Tabletten verschrieben lassen, habe sie aber nicht genommen. Das muß ja keiner wissen. Wichtig ist, das Du das machst was die Krankenkasse oder wer auch immer grade für Dich zuständig ist, machst. Sie können Dich sonst wieder arbeiten schicken. Nicht alles verweigern.

@Burn
Genau so strukturiert wie @WayOut ihre Beiträge geschrieben hat, solltest Du nun anfangen auch deinen Alltag wieder zu strukturieren.

Früh aufstehen, Morgen- und Abendroutinen etablieren, feste Zeiten einplanen um die Dinge die nun alle kommen zu erledigen. Und vor allem auch genug feste Zeiten für dich und deinen Partner einplanen.

Struktur ist so viel Wert, weil sie uns weniger im Unklaren darüber lässt was kommt und was passiert. Kein diffuses rumstochern und Angst vor dem nächsten Tag haben und nicht wissen was zu tun ist, sondern Sicherheit. Und die brauchst Du grade jetzt, wo vieles im Umbruch ist und sich verändert.

Zitat von WayOut:
Es geht um dich – nicht um das System.

Ein sehr wichtiger Satz.
Genauso sollten wir unsere Prioritäten gewichten.
Wenn das im Bewusstsein der Menschen ankommt,wäre das ein riesen Fortschritt.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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