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Bei uns ist das genau umgekehrt. Da nickt der Mann und ich erklär es 3x weil er auch immer nur eins machen kann

Dafür ist er auch der ruhige Teil passt schon.

Nur nicken ginge ja noch aber ich hab das System perfektioniert. Er kann komplette Unterhaltung mit mir führen ohne das ich dir hinterher sagen könnte worum es ging, da reicht es dann leider schon wenn ich geistig abwesend bin das nervt mich manchmal schon selbst.
Wird aber vermutlich, genau wie beim Sohn, am ADHS liegen wobei ich keine Therapien mache da kann's ja nicht besser werden

A


Alt, allein, angstgestört und depressiv

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Hallo deep-darkness

Zitat von deep-darkness:
So etwa: ich habe sehr viel Angst - manchmal begründet, aber oft auch unbegründet.
Hat mein Kind das bereits im Mutterleib gespürt?
Ist es beeinflußt worden?
Haben die Schäden beim Kind nicht erst während der Erziehung, sondern bereits in der Schwangerschaft begonnen?
Sind Depressionen nicht nur genetisch bedingt, sondern bestehen Zusammenhänge mit der Angst?


Ich habe mir in der Vergangenheit zu genau diesm Themenkreis sehr viele
Gedanken gemacht, und auch Informationen gesammelt.

In meinem Fall war die Motivation dazu zwar weniger Kriegsangst, dafür um
so mehr Ängste allgemein, Depressionen, Asperger. Im Vordergrund stand
die Frage, was ist genetisch ererbt, was in den frühen Lebensjahren geprä-
gt, und was später erlernt. Sowie die Zusatzfrage, in welchem Lebensalter
wirken sich die Folgen am stärksten aus.

Bei meinen Recherchen bin ich dann auf eine Studie des US-Militärs gestos-
sen, die besagt, dass extreme Langzeitangst sogar zu genetischen Verän-
derungen führt, die natürlich nicht Heil-/veränderbar sind, und über viele
Generationen weitergegeben werden.

Muss einmal schauen, ob ich das noch finde.

Zitat von kalina:
... wie gehe ich jetzt mit der Situation um ...Die Ursachen sind nicht mehr zu ändern.


Da hast Du Recht.

Aber mich interessieren eben sehr die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung sowie die Weitergabe einer Schädigung an die nachfolgenden Generationen.

Mit letzterem meine ich: Kinder haben den Krieg nicht erlebt und sich oftmals auch wenig berichten lassen. Weshalb zeigen sie dennoch die gleichen Schäden wie die unmittelbar Betroffenen? Muß man von Zufälligkeiten ausgehen?

Der Umgang mit den Folgen ist ein zweites Thema.

Zitat von Beobachter:
Bei meinen Recherchen bin ich dann auf eine Studie des US-Militärs gestos-
sen, die besagt, dass extreme Langzeitangst sogar zu genetischen Verän-
derungen führt, die natürlich nicht Heil-/veränderbar sind, und über viele
Generationen weitergegeben werden.

Muss einmal schauen, ob ich das noch finde.


Danke - Beobachter,
bin außerordentlich interessiert an diesem für mich neuen Gesichtspunkt!

Zufall ist das wohl kaum.

Kinder haben sehr feine Antennen und spüren unbewusst auch die Ängste der Mutter oder des Vaters.

Das Verhalten wird dann gelernt, sich abgeguckt.

Wie kann jemand Sicherheit vermitteln, der tief drin keine Sicherheit spürt?!

Es ist für mich ein Mix aus genetischer Disposition und erlerntem Verhalten, erlernten Gefühlen und späterer eigener Erfahrung.

Hallo deep-darkness

Es ist zwar nicht mein Orginal Infomaterial, aber es
gibt einen ersten wissenschaftlichen Einblick :

http://www.mpg.de/6642993/

Psychische Erlebnisse/Traumata in früher Kindheit
hinterlassen also auf jeden Fall auch phsyische
oder gar genetische Veränderungen.

Ich suche und denke weiter, Beo

Vielen vielen Dank - Beobachter,
ich habe den Link gespeichert, bin sehr gespannt, werde lesen und mich dann dazu wieder melden.

Ob Abspaltung und Verdrägung von Traumata vererblich sind mag ich bezweifeln.
Geht es nicht auch um unbewußtes nicht zulassen von Gefühlen? Welches dann mehr oder weniger dazu führen kann , dass man sich dazuhin erzieht zu verdrängen.
Dieses oft nicht drüber reden dürfen/ können.

Warum habe ich manchmal noch vor dunklen Schlafzimmern Angst und brauche ein kleines Licht in der Umgebung?
Meine Oma hatte Zeit Ihres Lebens Angst vor eben dieser Dunkelheit.
Sie hat den Krieg auch erlebt.
In meinem näheren Bekanntenkreis gibt es einen Mann- er hat durch den Krieg mit 19 ein Bein verloren.

Er hat eine große Firma aufgebaut- Respekt.

An Emotionalität aber sehr viel eingebüßt.

Zwischenbemerkung:
Ich bin immer ein bißchen irritiert, wenn ich nicht erkennen kann, ob ich eine Dame oder einen Herrn anschreibe.

War es nicht bei der Anmeldung unbedingt erforderlich, sein Geschlecht anzugeben?

Ich klinke mich an dieser Stelle mal ein...
weil ich das Thema (um Welches es sich eigentlich dreht)
wirklich spannend finde,zumal ich mich selber schon sehr oft damit
beschäftigt habe.
Warum?
Weil ich als Kleinkind,mit 5-6 Jahren ständig fürchterliche Alpträume
vom Krieg hatte,
ich träumte ständig von Tieffliegern ,Bomben und dergleichen
und konnte nie im Dunkeln schlafen,bei mir mußte ständig das Licht
an bleiben.
Meine Eltern (und auch ich) wussten lange Zeit nicht,woher ich solche
starken Ängste hatte,ich bin jetzt 37 Jahre alt und kam mit Krieg und
dessen Auswirkungen gar nicht in Berührung (sollte man meinen).

Der Schlüßel dazu kam erst Jahre später zum Vorschein:
meine Oma hatte mir als Gute Nacht Geschichten sozusagen immer vom Krieg
erzählt,
mit 5-6 Jahren dann entwickelte sich dann meine Fantasie dazu und mein Alptraum begann quasi...

Jahrelang hatte ich damit zu kämpfen,noch heute mag ich es nicht,wenn Hubschrauber oder Flugzeuge
tiefer fliegen,es bereitet mir immer noch Unbehagen.

Also kann man den Krieg von damals auch nicht einfach so abhaken mit:
das war mal....
wie man sieht,kann man den Krieg auch mit ins Kinderzimmer schleppen,
zumindest gefühls-und angstmässig.

Zitat von deep-darkness:
Zwischenbemerkung:
Ich bin immer ein bißchen irritiert, wenn ich nicht erkennen kann, ob ich eine Dame oder einen Herrn anschreibe.

War es nicht bei der Anmeldung unbedingt erforderlich, sein Geschlecht anzugeben?



Hat sich erledigt.

MitSouKo63 ja so sehe ich es auch. Und ich denke es gibt noch viel mehr.

Wir sollten wirklich nicht abhaken: 'das war einmal'.

Es war ja nicht nur ein Mal.
Im Weltkrieg 1914-1918 fiel mein Großvater.
Meine Mutter war da 3 Jahre alt.
Meine Großmutter entwickelte eine Tbc und mußte sich eineinhalb Jahre in einem Schweizer Sanatorium aufhalten.

Zeit ihres Lebens war meine Mutter verstört.
Entsprechend erzog sie mich und meine beiden Brüder.
Entsprechend waren auch wir verstört.

Mein erstes Angst-Erlebnis hatte ich 1938 mit knapp 3 Jahren. Es hatte mit Krieg nichts zu tun, sondern mit einem heftigen Erschrecken. Nie danach wollte ich mich einer Wiederholungs-Situation aussetzen, konnte mich solchem aber nicht entziehen. Angst - Angst jedesmal wieder. Und das Üble: ich wagte nicht, mit meinen Eltern über diese Angst zu sprechen.

Bald danach begann der Krieg. Da wurden die Ängste zum Dauerzustand.
Nach unserer wochenlangen Flucht aus Schlesien war ich am Kriegsende (Kapitulation) im Mai 1945 9 Jahre alt, einer meiner Brüder 5, der andere knapp 11 Monate.

Aber man bekommt symbolische Ohrfeigen, wenn man im hiesigen Forum darüber diskutieren möchte.
Glaubt mir: was ich oben beschrieb, ist nur eine Kurzfassung.

***

Und nicht vergessen: überall auf der Welt herrschen heutzutage entsetzliche Kriege.
Kinderbilder in den Medien kann ich nicht ohne schmerzliche Erinnerungen betrachten.
Diese Kinder werden später niemals sagen: wen interessiert das schon, es war einmal.

Zitat von deep-darkness:
Aber man bekommt symbolische Ohrfeigen, wenn man im hiesigen Forum darüber diskutieren möchte.

Warum willst du denn darüber diskutieren?

Darüber berichten ist sicher okay. Und die eigenen diesbezüglichen Gefühle beschreiben erst recht. Da kommen sicher keine symbolischen Ohrfeigen.

Aber was ich nicht verstehe: Deine Probleme sind nach deiner eigenen Aussage gar nicht durch deine Kriegserlebnisse entstanden, sondern:
Zitat von deep-darkness:
Aufgrund einer schweren Enttäuschung geriet ich vor einem Jahr in einen Zustand, der zu Verhaltensblockaden führte.
Waru erzählst du uns nicht erst einmal wenigstens etwas genauer, was das für eine Enttäuschung war? Uns ist hier nichts Menschliches fremd, also kannst du das doch sicher mitteilen. Dann würdest du vermutlich auf mehr Verständnis treffen.

Zitat:
Aber was ich nicht verstehe: Deine Probleme sind nach deiner eigenen Aussage gar nicht durch deine Kriegserlebnisse entstanden, sondern:

Doch sind Sie - auch durch die derzeitigen Kriegswirren entstanden- soll man das leugnen?

Eine Mutter die durch alles verstört war musste mit 3 Kindern flüchten- ist das das, was man heute umsetzen, nachempfinden kann?

Dann die Flucht- nicht nur vom Land sondern auch vor dem offen darüber reden dürfen- das heißt für mich schon, dass da einiges mehr als ungut verlaufen ist.

Würde dies nicht alles prägend sein?

Sehr geehrter GastB,

die Überschrift heißt: alt, allein, angstgestört und depressiv.

Man kann natürlich diese Tatsachen wie zu einem Syndrom vermengen.
Man kann sie aber auch getrennt diskutieren.

Ich behalte mir vor, das Wort diskutieren benutzen zu dürfen und nicht durch berichten und/oder beschreiben ersetzen zu müssen.
Wer Wortklauberei betreiben möchte - bitte sehr. Aber ohne mich.

Des weiteren behalte ich mir vor, manches nicht näher zu erläutern. Ich habe eine Enttäuschung erlebt - Tatsache - Punkt. Eine reine Aufzählung, die keiner Analyse bedarf.
Und ich habe an dieser Stelle auch nicht behauptet, daß diese Enttäuschung meine gesamte Problematik bewirkt hätte.

Mein Eingangsposting war ein summarischer Überblick, um mich bekannt zu machen und eine Diskussion anzuregen.
Eine Diskussion beinhaltet üblicherweise auch persönliche Schilderungen anderer Personen zur eigenen Symptomatik.

Es ist hier das letzte Mal, daß ich - abweichend vom Thema - auf Vorhaltungen eingehe.

Ich möchte mit denjenigen kontaktieren, die ihre eigenen Erfahrungen und Probleme einbringen, so daß ein guter Austausch zustande kommt. Daß das möglich ist, hat sich bewiesen. Und die symbolischen Ohrfeigen, die rein nichts mit der Thematik zu tun hatten, bleiben mir ja nun zum Glück erspart, da ich sie nicht mehr lesen muß.
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Zitat:
Ich möchte mit denjenigen kontaktieren, die ihre eigenen Erfahrungen und Probleme einbringen,

Das wäre für mich nun ein Denkfehler.
Eigene Erfahrung zu dieser Zeit können wohl ein paar hier im Forum nicht bedienen.
Denn sie haben zu dieser Zeit nicht gelebt.

Könntest Du darüber was erzählen, in wie weit es damals psychische Krankheiten gab- oder hiess es nur VERSTÖRT?

Würde mich über eine Antwort freuen.

Zitat von tiefe Dunkelheit:
Da ich mir vorstellen kann, was für Ratschläge eingehen, wollte ich mich hier eigentlich gar nicht anmelden.
Reizender Einstand.
Zitat von tiefe Dunkelheit:
Doch vielleicht tut mir das Formulieren gut und helfen kleine Diskussionen ein wenig gegen das Alleinsein.

Ah, ich verstehe.

@ aquene

Ich glaube, dass deep-darkness in dem von Dir zitierten Satz nicht nur persönliche Erfahrungen und Probleme in bezug auf Kriegserlebnisse meint, sondern dass diese Bemerkung sich auf den ganzen Themenkreis ihrer Überschrift alt, allein, angstgestört und depressiv bezieht.
So wie ich sie verstehe, möchte sie hier mit Leuten ins Gespräch kommen, die bereit sind, sich zu diesen Themen mit persönlichen Erfahrungen einzubringen.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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