Zitat von kalina:Ich glaube, es hilft Menschen, die wirklich Schlimmes im Krieg erlebt haben, und es eventuell über Jahre verdrängt haben, tatsächlich, noch im hohen Alter davon erzählen zu können.
Mir persönlich geht es eigentlich gar nicht so darum, von jenen (entsetzlichen) Erlebnissen zu berichten, um sie los zu werden.
Ich konnte bei einer Veranstaltung um dieses Thema beobachten, daß mich die Erinnerungen an damals ziemlich unbewegt lassen - im Gegensatz zu anderen alten Menschen, die dort aufstanden, erzählten und weinten und zitterten.
Mich interessiert mehr die heutige wissenschaftliche Erkenntnis, daß die generalisierte Angststörung - wie sie bei mir wohl vorliegt - nicht nur bei den damals Beteiligten, sondern auch bei deren Kindern (und Kindeskindern) auf jene Traumata zurückzuführen ist.
So etwa: ich habe sehr viel Angst - manchmal begründet, aber oft auch unbegründet.
Hat mein Kind das bereits im Mutterleib gespürt?
Ist es beeinflußt worden?
Haben die Schäden beim Kind nicht erst während der Erziehung, sondern bereits in der Schwangerschaft begonnen?
Sind Depressionen nicht nur genetisch bedingt, sondern bestehen Zusammenhänge mit der Angst?
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Ich könnte noch ewig weiterschreiben, so sehr interessiert mich das.
Und ich habe mich natürlich auch manchmal gefragt, ob weg-schreiben oder weg-sprechen einen heilsamen Effekt haben könnte.
Meine persönlichen Versuche haben leider nichts geändert.
Und jetzt im Alter ist alles leider noch schlimmer geworden.