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Ich kenne das auch so, dass man die Tabletten in Gegenwart von Pflegepersonal einnehmen muss,
mit einem Glas Wasser in der Hand.
Vielleicht hat sie sich die Tabletten in die Wange oder unter die Zunge gesteckt.
Wenn sie weiterhin Tabletten nehmen soll, dann kann man sie mörsern bis sie pulverisiert sind.
Dann mit Joghurt o.ä. einnehmen.

Ich kenne es auch nur so wie die anderen

Meine Mutter wollte anfangs auch nichts nehmen weil es ihr ja soooo gut ging. Das wurde dann auch immer ganz genau kontrolliert. Da war nix mit ausspucken.

Manische Personen entwickeln die wahnsinnigsten Strategien um zu bekommen was sie wollen. Das glaubt man gar nicht. Meine Mutter erzählte uns, als wir einige Tage nicht dort waren weil sie immer austickte wenn sie uns sah sie hätte eine schwere Verletzung am Auge und wir müssten sofort kommen weil sie wahrscheinlich operiert werden müsste. Nach Rücksprache mit der Station hatte sie nur einen kleinen Kratzer.

Falls es wirklich so sein sollte und deine Tochter nichts nimmt, das wird im Blut auf jeden Fall nachgewiesen.

A


Akute Bipolare Störung - wer hat Erfahrungen?

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Hallo cathy,
Ich kann mir auch nicht vorstellen dass die nichts merken. Kann sie so manipulativ sein?.
Ich werd der Sache morgen nachgehen. Ich bin verwirrt ohne Ende. Danke euch auf jeden Fall sehr für eure Unterstützung.

Zitat von Patrizia1964:
Kann sie so manipulativ sein?.

Oh ja, das kann sie.

Es ist aber richtig von dir das beim Personal und den Ärzten anzusprechen.

Man sollte nicht vergessen, dass sie nicht zwangebehandelt wird. Und dass das nicht so einfach passieren wird. Was aber auch einerseits gut ist, aber bei ihr wäre es besser wenn sie die Tabletten nehmen würde. Aber dazu zwingen kann man sie nicht einfach. Auf der Akutstation bei mir damals müsste man die nur vor den Mitarbeitern nehmen, man hatte aber die Möglichkeit sie, wie schon beschrieben wurde, unter der Zunge oder in der Wange zu verstecken.

Ich finde aber so wie Du erzählst, dass es sich nicht gerade nach einer Manie anhört sondern nach einer Schizophrenie oder einen psychotischen Schub.

Darfst Du sie denn besuchen? Meistens ist es in der ersten Woche eher untersagt. Aber um ein Arztgespräch würde ich bemühen, besonders weil Du dann eine Einschätzung von einem Arzt bekommst und dieser kann Dich dann über die weitere Behandlung aufklären. Habt ihr jetzt eigentlich die Betreuung für sie und wenn ja für welche Angelegenheiten?

@Habo Manie und Psychose gehen oft miteinander einher. Bzw. Das eine löst das andere aus. Meine Mutter war während der Manie auch psychotisch.

Ein Arztgespräch ist auf jeden Fall ratsam.

Hallo Habo,
Ja wir haben die Betreuung. Seltsamerweise hat meine Tochter die Unterlagen schon erhalten. Wir haben sie aber noch nicht. Das liegt wohl daran, dass sie es ja als erste wissen muss, da ihr Vater und ich uns dazu ja bereits telefonisch bereit erklärt hatten. Die Betreuung umfasst allerdings nur alles was mit ihrer Gesundheit zu tun hat.

Besuchen dürfen wir sie leider nicht, schon wegen Corona nicht..

Ja das mit der Psychose wurde uns ja schon Anfangs erzählt und einhergehend mit Wahnvorstellungen. Ich sehe es so, dass alles was auch nur im geringsten mit ihrem Exfreund und dessen Familie zusammenhängt, löst bei ihr einen psychotischen Schub aus. Gestern bei dem letzten Gespräch hatte sie mir glaubhaft versichert, dass dieser ganze Familienclan jetzt für sie erledigt wäre und sie sich nur noch mit der Gegenwart und der Zukunft beschäftigen würde. Sie würde unbedingt schnell wieder arbeiten wollen und sich auf Freunde, Sport, Unternehmungen und ihre eigene Familie konzentrieren wollen. Das klang so gut, ich bin zwar noch sehr verhalten optimistisch und warte erst mal ab was der Arzt sagt.
Heute nacht war alles ruhig, keine Anrufe. Ihr Vater hatte gestern abend denselben Eindruck wie ich und ist auch optimistisch.
Nächste woche wird die neue Couch geliefert, die sich meine tochter vor Weihnachten noch gekauft hat und wir werden mit dem Renovieren der Wohnung fertig (da meinte sie auch dass sie gerne mitmachen würde).
Ich hätte nie gedacht, dass man sich so sehr über ein bisschen Alltag freuen kann.
Heute früh um 4.00 uhr war ich wieder wach und habe gegrübelt.
Meine Ängste sind wieder hochgekommen, aber ich kriege sie in den Griff, wenn nur mit meiner Tochter wieder alles gut wird.

Zitat von Patrizia1964:
wenn nur mit meiner Tochter wieder alles gut wird.


Es wird alles wieder gut werden. Diese Phase geht vorbei.

Es ist ganz normal dass deine Ängste jetzt wieder verstärkt werden. War bei mir auch so.

Pauline hat recht, die Phase geht vorbei.

Hallo Cathy,

Kannst du mir sagen wie lange es gedauert hat, bis deine Mutter wieder aus der Klinik entlassen werden konnte und wie lange sie diese manische Phase insgesamt hatte?

Vielen lieben Dank

Zitat von Patrizia1964:
Hallo Cathy, Kannst du mir sagen wie lange es gedauert hat, bis deine Mutter wieder aus der Klinik entlassen werden konnte und wie lange sie diese ...

Meine Mutter war über den Daumen gepeilt 7 Wochen in der Klinik. 6 davon auf der geschützten Station. Akut manisch war sie ca 4 Wochen. Wie ich aber oben schon schrieb, das kann man nicht verallgemeinern und bei ihr mussten ja auch 2 Medikamente eindosiert werden was natürlich auch zur Verzögerung geführt hat.

Hallo Cathy,
Ja da hast du wohl recht. Ich hoffe inständig, dass meine Tochter das richtige Medikament bekommt. Die Ärztin meinte aber, Dass sie das erst Mitte der Woche genau wüssten.

Ich schreibe mir im Moment die Uhrzeit und die Inhalte der Telefongespräche mit meiner Tochter auf und welchen Eindruck sie am Tel. Macht, da ich bei den vielen Anrufen sonst die Entwicklung nicht erkenne. Sie ist ja sehr wechselhaft. Mal klar und durchdacht und dann wieder sehr verwirrt.

Als ich in der Klinik war, war dort eine junge Frau, sie war ca. 4 Wochen in ihrer manischen Phase und ist dann erst langsam runter gekommen.

Sie war in Summe 2 Wochen auf der geschlossenen, danach 9 Wochen auf der Station wo ich auch war. Jetzt ist sie in einer Tagesklinik.

Ich wünsche dir, deiner Tochter weiterhin ganz viel Kraft.

Darf ich fragen, wie es dir und deiner Tochter jetzt geht ?

Hallo Orangia,
Wir haben sie am Dienstag aus der beschützenden Station im Bezirksklinikum abgeholt, entgegen der Empfehlungen der Ärzte. Wir durften sie erst um 15.00 Uhr abholen und sie haben uns tatsächlich nur 1 Tablette Zyprexa mitgegeben für die Nacht. Ich musste dann schnell zur Hausärztin und dort ein Rezept abholen, und eine AU meldung für sie und mich. Ich wollte Zeit für sie haben. Die erste Nacht war entsetzlich. Sie war so psychotisch drauf und ich hatte weder Zyprexa noch Lorazepam, da beides erst am nächsten Tag in der Apotheke verfügbar war.
Ich habe sie dann vormittag zu einem Arzt für Psychiatrie gebracht, der ohne Termine Patienten behandelt.
Sie wollte aber nicht. wir standen auch noch eine halbe Stunde im Stau. Es war fürchterlich. Als wir dann dort ankamen sagte man uns, dass wir eine Wartezeit von 2 Stunden hätten. Sie hatte dann Durst und wir das Getränke vergessen. Dann wollte sie den Fragebogen nicht ausfüllen. Die Mitarbeiterin an der Rezeption bekam dann mit, wie sie sagte, dass sie jetzt ein Taxi rufen würde und heimfährt. Plötzlich wurde sie hektisch und hat uns 5 Minuten zu einer Audienz gewährt. Erstmal hat ihn interessiert wie wir auf ihn kamen und hat das gleich in seinen PC eingegeben. Den Arztbrief hatte ich ihm schon am Abend vorher per Mail gesendet. Er hat sich dann 4 minuten mit ihr unterhalten und gemeint das sie das Zyprexa nur noch abends nehmen soll. Ich dachte nur: Gut dass du das in 2 Minuten festgestellt hast. Sie war nämlich zuhause viel schlimmer drauf als in der Praxis. Der kann doch nicht die Medikation des BKH einfach so ändern. Also der Typ ist für mich erledigt. Zuhause gab ich ihr dann noch am späten Nachmittag. eine halbe Zyprexa. Sie ist dann immer ca. 2 stunden klarer und müde, aber leider wenn die Wirkung nachlässt, ist sie sehr durcheinander und das ist immer nachts ab ca. 1-2 Uhr. Ich hab ihr gestern nacht eine halbe Lorazepam gegeben, dass wir beide wenigstens ein paar stunden schlaf abkriegen. Morgens hab ich ihr heute zum erstenmal keine Zyprexa gegeben, aber gerade war eine Freundin von ihr zu Besuch und da war sie schon wieder so hibbelig und durcheinander. Sie sind jetzt noch mit dem Auto der Freundin zu ihrem Vater gefahren ( mit dem hatte ich heute eine Diskussion weil er nachts gar nicht erreichbar ist und tagsüber nur bedingt) das geht gar nicht schliesslich hat er auch die Betreuung. Ich will mich nicht mit ihm streiten, aber ich habe ihm gesagt, er braucht mich nicht mehr zu fragen, er soll sich an seine Tochter wenden wenn er wissen will wie es ihr geht. Ich habe ihm auch mal vorgeschlagen, dass sie mal eine Nacht in seinem Gästezimmer schlafen könnte, dann würde ich endlich mal durchschlafen können, denn mich stresst das ganze wahnsinnig und wenn mir jede Nacht 2-3 Std. Schlaf fehlen.
Ich merke dass ihr der Alltag und die gewohnte Umgebung gut tut. Heute waren wir einkaufen zusammen. Aber sie wird ständig getriggert. Sie denkt alle Leute sehen ihr an dass sie im BKH war. Wenn ein polizei- oder feuerwehr auto fährt, dann denkt sie ihr Ex sei verunglückt usw.
Ich habe Angst wenn wir heute auf die Zyprexa verzichten und stattdessen zur Beruhigung mit einer halben Lorazepam in die Nachtruhe gehen. Die machen abhängig, aber ich hoffe wir brauchen sie nicht ständig und sollte es ohne Zyprexa doch nicht gehen, dann müssen wir doch wieder einsteigen.

Es ist sehr anstrengend mit ihr, aber die Phasen, in denen sie klar und sehr gut aufnahmefähig sind, werden länger. Wie gesagt nur die Nächte sind katastrophal.

Ich werde sie auf keinen fall mehr in die geschlossene Abteilung bringen. Das ist dort die Hölle. Ich habe ja im Hintergrund gehört was da für eine Lautstärke herrscht. Aber was mich am allermeisten stört ist, dass keine Therapie stattfindet. 1mal war eine Therapeutin da in 10 Tagen.

Sie hatte gestern nacht wieder die abstrusesten Ideen. Sie will in einen Sportschützenverein und schiessen lernen. Dann will sie sich sofort eine Drohne bestellen und beruflich DJ`s und Musikgruppen filmen, die mitten in der Landschaft Platten auflegen. Das hat sie im Internet gesehen.
Dann behauptet sie wieder ihr Ex habe sich selber ins BKH eingewiesen. Mittlerweile weiss ich wie lange dies Phase dauert und dann halte ich es aus, abgesehen von der Müdigkeit am andern Tag.
Im Beisein von nicht-familien-Mitgliedern reisst sie sich deutlich mehr zusammen. Heute war sie mit einer Freundin beim Essen, aber das hat sie sehr gestresst und zuhause war sie wieder sehr hibbelig und unruhig und ständig auf dem Sprung und konnte keinen geregelten Ablauf mehr hinkriegen. Aber sie wird nicht mehr so laut und lässt sich noch auslenken. Am Tag der Einweisung war sie ja komplett durch und überhaupt nicht aufnahmefähig und ständig auf der Flucht.
Ich hofffe nur dass wir die Zeit bis zum Termin bei einer guten Ärztin fÜr Psychosomatik einigermaßen gut rumkriegen. Den Termin hab ich schon gemacht als sie ins BKH kam. 2. März ist der früheste Termin möglich gewesen.

Sie schreibt jetzt eine Art Tagebuch und das tut ihr gut. Wir haben auch codewörter entwickelt, die sie wieder ein bisschen auf Normalspur bringen. Wenn zum Bsp. wieder ihr Exfreund zum Thema wird, dann ist das Codewort:"Stahlseil". Ich habe ihr erklärt, dass sie duch die lange Beziehung von fast 10 Jahre eine Bindung so dick wie ein Stahlseil aufgebaut hat und dass sich dieses Seil nicht einfach so trennen lässt. Wir haben kein Werkzeug dass das schafft und dass sie das selber schaffen muss und mit jedem Tag den sie ohne an ihn zu denken rumkriegt, wird dieses seil ein bisschen dünner und wenn es eines tages ganz abreisst, dann kann sie wieder entspannt mit der Situation umgehen und dreht nicht mehr am Rad wenn sie an ihn denkt.

Zitat von Patrizia1964:
Ich habe Angst wenn wir heute auf die Zyprexa verzichten und stattdessen zur Beruhigung mit einer halben Lorazepam in die Nachtruhe gehen. Die machen abhängig, aber ich hoffe wir brauchen sie nicht ständig und sollte es ohne Zyprexa doch nicht gehen, dann müssen wir doch wieder einsteigen.

Ich verstehe nicht, warum du ihr das Zyprexa nicht geben willst. Eine manische Depression ist nicht mit Therapiegesprächen behandelbar, allenfalls zusätzlich. Meine Cousine hatte im Alter deiner Tochter genauso eine Phase und blieb 6 Wochen in der Klinik. Die Medikamente nahm sie noch jahrelang danach. Einmal setzte sie sie ab, weil sie schwanger werden wollte und bekam prompt einen Rückfall.

Hallo schlaflose,
Ja ich verstehe deine Bedenken, aber das Zyprexa hat bei ihr immer dieselbe Wirkung: nach der Einnahme 2 std lang klarer und müde, dann ein paar stunden schlaf und dann ab 1.00 uhr nachts ist sie komplett durch denm Wind. Da kann ich nicht erkennen was da helfen soll und das ist seit beginn der Einnahme so. Wir versuchen es jetzt erstmal mit lorazepam und sollte es nicht anders werden kann man es nochmal überdenken. Ich will sie nicht in einer Wabe der Vernebelung festhalten und ich habe den Eindruck dass es ihr allein dadurch schon viel besser geht, dass sie zu hause ist.
Ich berichte weiter.
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Ich finde es nicht gut dass du deine Tochter quasi gegen den Rat der Ärzte entlassen hast muss ich dir ehrlich sagen.

Und jetzt nimmt sie nur Tavor/Lora und sonst gar nichts mehr? Das ist unverantwortlich in meinen Augen.

Klar ist eine Psychiatrie kein Erholungsheim, erst recht keine geschlossene. Und Therapien dort finden selten statt, das stimmt. Aber ambulant hätte sie auch höchstens 1x die Woche.

Ich würde dir und deiner Tochter wünschen dass es funktioniert. Allerdings sehe ich es eher negativ als persönliche Meinung

Zitat von Patrizia1964:
Hallo schlaflose, Ja ich verstehe deine Bedenken, aber das Zyprexa hat bei ihr immer dieselbe Wirkung: nach der Einnahme 2 std lang klarer und müde, dann ein paar stunden schlaf und dann ab 1.00 uhr nachts ist sie komplett durch denm Wind. Da kann ich nicht erkennen was da helfen soll und das ist seit beginn der ...

Dann ist die Dosis zu niedrig oder es müsste ein anderes Medikament ausprobiert werden. Und das geht am besten in der Klinik. Bei meiner Cousine war die Medikation am Anfang so, dass sie richtig abgeschossen war, auch tagsüber. So kam sie gar nicht auf die Idee nicht bleiben zu wollen.

Na na, abgeschossen, das böse Wort. Ich wurde dafür gescholten

Zurück zum Thema. Patrizia, ich sage dir noch mal, deine Tochter ist unberechenbar. Immer noch. Sie hatte/hat eine Psychose, da sind die Handlungen absolut nicht vorhersehbar.

Ich kann ein absolut krasses Beispiel geben , was hier im Moment aktuell ist. Seit Montag wird an einer jungen Frau gesucht, die ebenfalls eine Psychose hat. Donnerstag fand man ihre Kleidung an einer Talsperre... Was denkst du also ist da passiert? Eine Runde schwimmen in einem großen Gewässer mitten in der Nacht bei fünf Grad ist nicht sehr gesund, salopp gesagt.

Noch mal, ich wünsche deiner Tochter nur das beste, aber sie gehört in professionelle Hände und zwar rund um die Uhr. Du hast ihr wirklich keinen Gefallen getan mit der Aktion, auch wenn es dir anders vorkommt.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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