guten Morgen,
Ich wollte euch mal ein Update geben:
Meine Tochter ist noch immer auf der offenen Station der Psychiatrie.
Die manische Phase ist jetzt vorbei, allerdings zeigen sich inzwischen depressive Einschübe.
Die Situation auf der offenen Station ist auch nicht ideal.
Bisher hatte sie nicht eine einzige psychotherapeutische Sitzung, da aufgrund von Corona keine Therapeuten da sind. Ab morgen soll dies besser werden.
Meine tochter war noch dazu die ersten 5 Tage isoliert, da die Zimmergenossin corona positiv war.
Sie durfte nicht mal auf den Gang raus, was noch schlimmer war als auf der geschlossenen Station.
Gestern war ich wieder 2 Stunden bei ihr und ich habe die Verzweiflung erkannt, die sie jetzt überkommt. Ich habe die Befürchtung, dass sie jetzt in die Depression abstürzt.
Wobei das Zyprexa ja dagegen auch wirken soll. Die Dosis wurde mittlerweile reduziert von 40mg auf 20 mg pro Tag. Ich werde morgen die Ärztin fragen wie man dieser beginnenden Depression entgegen wirken kann. Ob ein Serotoninwiederaufnahmehemmer hier sinn machen kann.
Ich habe gelesen, dass man auch Zyprexa mit Fluoxetin kombiniert geben kann.
Hat von euch jemand schon davon gehört oder Erfahrungen damit?
Mein Mädchen tut mir so unendlich leid und ich muss mich zusammenreissen, dass ich nicht mit ihr mitheule.
Ich würde sie gerne am Ende der Woche aus der Klinik abholen. Wir haben ja bereits eine Psychiaterin und einen Termin für die Zeit danach.
Meine Tochter ist jetzt auch sehr umgänglich und aufgrund der Reduzierung der Medis deutlich vernünftiger und verständig. Sie hat sich gestern mehrfach bedankt, dass ich so verständnisvoll war und bin und das tut mir echt gut, ist es doch ein Zeichen dass sie versteht was mit ihr los war.
Ich baue sie auf wo ich kann und ich bin jetzt ziemlich sicher, dass ich zuhause sehr gut mir ihr klar komme. Wenn die Nachsorge passt, dann sehe ich keinen Grund mehr sie noch länger dort zu lassen, wo ausser Ergotherapie (Basteln, Malen und Heimwerken) sowieso nichts passiert.
Nur wenn sie zu weinen anfängt, kommt der Oberarzt und die Assistenzärztin und fragen was los ist. Es sind auch nur noch 5 Patienten + meine Tochter auf der Station, da wegen Corona ein Aufnahmestop gilt.
Die 5 Mitpatienten haben alle sehr schwere Depressionen, das zieht meine Tochter eher noch weiter runter.
Ich meine dass ihr das häusliche Umfeld und die Katze gut tun.
Schlimmstenfalls lasse ich mich wieder krank schreiben um mehr Zeit für sie zu haben.
Heute werden wir nachmittag zum Kaffeetrinken in ein Cafe gehen damit sie endlich mal was anderes sieht als die Klinik und den Klinikgarten.
Warum gibt es diese Sch…. Krankheiten nur?
27.03.2022 08:45 •
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