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Hallo Cathy,
Heute hat die Ärztin zurückgerufen. Meine tochter darf ab heute jeden Tag 1 stunde raus. Ich war mit ihr bereits spazieren. Es hat ihr gut getan.
Die Ärztin war sehr nett und hat mir gesagt, dass meine tochter vermulich auch noch im April in der Klinik bleiben muss.
Mal sehen.

guten Morgen,
Ich wollte euch mal ein Update geben:
Meine Tochter ist noch immer auf der offenen Station der Psychiatrie.
Die manische Phase ist jetzt vorbei, allerdings zeigen sich inzwischen depressive Einschübe.
Die Situation auf der offenen Station ist auch nicht ideal.
Bisher hatte sie nicht eine einzige psychotherapeutische Sitzung, da aufgrund von Corona keine Therapeuten da sind. Ab morgen soll dies besser werden.
Meine tochter war noch dazu die ersten 5 Tage isoliert, da die Zimmergenossin corona positiv war.
Sie durfte nicht mal auf den Gang raus, was noch schlimmer war als auf der geschlossenen Station.
Gestern war ich wieder 2 Stunden bei ihr und ich habe die Verzweiflung erkannt, die sie jetzt überkommt. Ich habe die Befürchtung, dass sie jetzt in die Depression abstürzt.
Wobei das Zyprexa ja dagegen auch wirken soll. Die Dosis wurde mittlerweile reduziert von 40mg auf 20 mg pro Tag. Ich werde morgen die Ärztin fragen wie man dieser beginnenden Depression entgegen wirken kann. Ob ein Serotoninwiederaufnahmehemmer hier sinn machen kann.
Ich habe gelesen, dass man auch Zyprexa mit Fluoxetin kombiniert geben kann.
Hat von euch jemand schon davon gehört oder Erfahrungen damit?
Mein Mädchen tut mir so unendlich leid und ich muss mich zusammenreissen, dass ich nicht mit ihr mitheule.
Ich würde sie gerne am Ende der Woche aus der Klinik abholen. Wir haben ja bereits eine Psychiaterin und einen Termin für die Zeit danach.
Meine Tochter ist jetzt auch sehr umgänglich und aufgrund der Reduzierung der Medis deutlich vernünftiger und verständig. Sie hat sich gestern mehrfach bedankt, dass ich so verständnisvoll war und bin und das tut mir echt gut, ist es doch ein Zeichen dass sie versteht was mit ihr los war.
Ich baue sie auf wo ich kann und ich bin jetzt ziemlich sicher, dass ich zuhause sehr gut mir ihr klar komme. Wenn die Nachsorge passt, dann sehe ich keinen Grund mehr sie noch länger dort zu lassen, wo ausser Ergotherapie (Basteln, Malen und Heimwerken) sowieso nichts passiert.
Nur wenn sie zu weinen anfängt, kommt der Oberarzt und die Assistenzärztin und fragen was los ist. Es sind auch nur noch 5 Patienten + meine Tochter auf der Station, da wegen Corona ein Aufnahmestop gilt.
Die 5 Mitpatienten haben alle sehr schwere Depressionen, das zieht meine Tochter eher noch weiter runter.
Ich meine dass ihr das häusliche Umfeld und die Katze gut tun.
Schlimmstenfalls lasse ich mich wieder krank schreiben um mehr Zeit für sie zu haben.

Heute werden wir nachmittag zum Kaffeetrinken in ein Cafe gehen damit sie endlich mal was anderes sieht als die Klinik und den Klinikgarten.

Warum gibt es diese Sch…. Krankheiten nur?

A


Akute Bipolare Störung - wer hat Erfahrungen?

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Hallo,

Das deine Tochter jetzt in Depression kommt ist natürlich nicht schön. Allerdings bekommen bipolare keine Ads, da diese einen sogenannten switch auslösen können, d.h. Sie können innerhalb weniger Stunden wieder eine Manie entwickeln.

Bekommt deine Tochter denn keinen Stimmungsstabilisierer, wie meine Mutter z.b. Valproat?

Es ist nicht gesagt, dass man nach einer manischen ( +evtl. psychotischen) Phase automatisch in eine depressive Phase stürzt.
Es ist nicht so wie entweder oder.... es gibt auch durchaus normale Phasen dazwischen.
Dafür sorgen zum einen auch Medikamente ( Phasenprophylaxe).
Das es deiner Tochter trotz eines Depressionsanflugs besser geht, freut mich sehr.
Die bipolare Störung ist nicht heilbar (Fehlfunktion im Gehirn). Da hilft auch keine Psychotherapie.
Diese hilft jedoch dabei, zu lernen mit der Krankheit zu leben.

Sie bekommt derzeit 20 mg olanzapin und risperidol

Das sind aber alles keine Stimmungsstabilisierer sondern Neuroleptika.

Stabilisierer wären z.b. Valproat, Carbamazepin und Lamotrigin.

Danke dir,
Ich werde morgen gleichmal mit der Ärztin sprechen.

Anscheinend magst du meine Beiträge nicht, den Eindruck habe ich irgendwie. Aber egal.
Die bipo. Störung ist zwar nicht heilbar, was sehr brutal klingt, aber behandelbar.
Bei mir hilft Lithium als Phasenprophylaxe, was sehr viele Menschen mit bipo. nehmen.
Zitat aus dem Netz:
Lithium (Quilonum, Hypnorex) eignet sich sowohl zur Behandlung einer akuten Manie als auch zur Vorbeugung manisch-depressiver Zustände (manisch-depressive Erkrankung). Lithium wird über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) verordnet, um dem erneuten Auftreten von akuten Krankheitsschüben vorzubeugen.

Falls es dich interessiert, es gibt auch ein spezi. Bipo.-Forum., oder schrieb ich Dir das bereits ?
http://www.bipolar-forum.de

Danke, das wusste ich noch nixht. Werd dfa mal reinschauen.

Orangia, das täuscht. Ich bin um jeden Rat dankbar.

Das bipo-Forum ist nicht so schön aufgemacht und ein wenig unübersichtlich, ich hatte Mühe mich da zurecht zu finden anfangs.
Aber einige der Leute sind echt alte Hasen.

Lithium ist halt das Problem dass es ganz schnell überdosiert ist. Meine Mutter bekam zuerst auch Lithium aber nach wenigen Tagen bereits krasse Nebenwirkungen. Daraufhin wurde sie auf Risperidon umgestellt.

In dem Forum war ich auch mal, muss allerdings sagen aus meiner Sicht ist es eher was für direkt Betroffene.

Hallo Orangia,

Ich habe ein bisschen in dem Bipolar - Forum gelesen.
Ich glaube das ist mir vorerst zu heftig, das was diese Menschen durchmachen mussten und noch müssen ist mir zum jetztigen Zeitpunkt zuviel.
Ich habe die Hoffnung, dass mein Mädchen doch noch ein ganz normales Leben führen kann.
Sollte da was schieflaufen, kann ich mich dort immer noch "umlesen"
Vielen Dank trotzdem für den Hinweis.

Hallo Orangia,
Du kennst dich ziemlich gut aus.
Ich habe heute nachmittag einen tel. Gesprächstermin mit der behandelnden Ärztin.
Auch hat meine Tochter morgen endlich einen Termin bei einer Klinikpsychologin, das ist in den ganzen 2 Monaten das erstemal dass sie da einen Termin hat.
Ich hoffe inständig, dass sie Ende der Woche entlassen werden kann.
Heute ist meine Tochter so gut drauf. Sie ist ausgeglichen, freundlich und ich hoffe dass wir das hinkriegen mit der Entlassung.
Für die Nachsorge ist gesorgt, heute wurde nochmal Blut abgenommen. Wir hoffen das Beste.
Danke nochmal für deine Tips.

Das freut mich für Euch.
Alles Gute.

Klingt alles sehr positiv. Auch von mir alles Gute!

Ich bin auch bipolar / schizoaffektiv. Wer sich austauschen möchte, gerne.

Liebe Grüße
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo Patrizia, das alles hier zu lesen geht mir sehr ans Herz. Es gibt so viele Parallelen.

die Ärzte aus dem BKH in NB haben mir und meiner Tochter beim ersten Aufenthalt 2017 gesagt, dass sie das Amisulprid 200mg (Solian)1x täglich morgens zwei Jahre nehmen soll. Danach würde man ein Ausschleichen unter ärztlicher Aufsicht probieren und sehen was passiert. Die Prognose war: Heilung bei einer so jungen Frau(28) ist durchaus(40%) möglich.

Leider hat meine Tochter ihr Medikament nur unregelmäßig und nur auf Druck ihres Mannes genommen und nach einem Jahr abgesetzt. Inzwischen [b]scheint sich die paranoide Schizophrenie chronifiziert zu haben.

Die zuständige Psychologin beim jetzigen Aufenthalt spricht nur noch von einer Heilung mit Medikation. Jetzt ist sie aktuell bei Amisulprid 200mg 2x täglich, morgens und abends. Sie wird kommenden Dienstag entlassen.

Liebe Grüße
Zara

Hallo Liebe Zara,
Ich muss so oft an dich und deine Tochter denken. Wie geht es ihr denn zu Zeit und wie geht es dir?
Uns gehts gut. Meine Tochter arbeitet wieder und nimmt keine Medikamente mehr. Sie denkt noch sehr viel an ihren Exfreund und hat unglaublichen Redebedarf.
Kürzlich hat ihr Exfreund sie wieder angerufen, ich hab sofort panik geschoben als ich dass von ihr erfahren habe, aber sie scheint über ihn hinweg zu sein.
Unter den Nachwirkungen der hochdosierten Medis leidet sie immer noch. Sie hat noch Heißhungerattacken, aber das kompensiert sie mit Sport.
Sie hat ein neues E-Montainbike und mit dem ist sie viel unterwegs. Sie hat wieder Kontakt zu ihren"alten" Freundinnen, aber manche haben sich dinstanziert, aber auf die kann sie eh pfeifen. Gleichzeitig hat sie jetzt intensiven Kontakt zu einer ehemaligen Studienkollegin.
Nach der Zeit in der Klinik hatte sie noch ständig Angst, dass man ihr ansehen könnte was mit ihr los war.
Ich konnte ihr dass dann aber ausreden, weil das eben eine Krankheit ist wie jede andere auch und da gibts nix zu schämen.
Sie hat es ihren ganz guten Freundinnen erzählt und siehe da, da kamen dann plötzlich auch welche daher, die selbst Psychopharmaka nahmen oder noch nehmen. Sie ist erstaunt, wieviele Menschen psychische Probleme haben und die werden dank Corona, Krieg und Affenpocken sicher nicht weniger.
Sie kommt jetzt oft zu mir wenn sie der Schuh drückt und dass tut uns beiden sehr gut.

Ich hoffe so sehr, dass sich die Situation mit deiner Tochter auch bessert.
Viele liebe Grüße

Hallo liebe Patrizia,
ich denke auch oft an dich und deine Tochter und freue mich sehr, so viel positives zu lesen. Gott sei dank,- handelt es sich bei deiner Tochter scheinbar um eine einmalige Episode. Das ist ein Riesenglück. Ich drück euch die Daumen, dass es so gut weiter geht.

Bei uns knapp zwei Monate nach dem Klinikaufenthalt geht es meiner Tochter so weit ganz gut. Im Juni beginnt sie ihren Job, hat eine Wohnung in Aussicht, hat einen neuen Freund und nimmt ihre Tabletten, was leider in ihrem Fall bisher unvermeidbar ist.
Ihre kognitiven Leistungen verbessern sich deutlich.
Ganz liebe Grüße

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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