Hallo Orangia,
Meiner Tochter wurde gestern bei der Aufnahme auf die offene Station von der neuen Ärztin gesagt, dass sie die Medikamente ein Leben lang nehmen muss. Wobei ich solche Aussagen für nicht gut halte. Die Ärzte sind ja auch keine Hellseher und können Jahrzehnte in die Zukunft blicken. Meine Tochter war entsetzt über diese Aussage.
Ich habe an sich keine schlechte Meinung über Psychopharmaka, aber Langzeitgebrauch halte ich nicht für gut.
Ich habe mich im Internet in ein Forum reingelesen, in dem Patienten berichten wie es ihnen nach mind. 1 Jahr mit Einnahme von Olanzapin geht und das hat mich beängstigt. Die Personen beschrieben Wesensveränderungen, Abfall des IQ, man liest von Gehirnvolumenminderung, lauter Nebenwirkungen, die mir sehr zu denken geben. Sicher ist das wohl nicht bei allen so, aber meine Tochter steht am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn, da ängstigen mich diese Erscheinungen von Dauermedikation doch sehr.
Mir wurden, als ich 17 oder 18 Jahre alt war L-Thyroxin Tabletten verschrieben, die nahm ich dann über ca. 7-8 Jahre bis ich mal bei einem Internisten landete und der meine Schilddrüse und mein Blut untersuchte. Der Arzt fragte mich wie lange ich diese Tabletten schon nehmen würde, da ich die nie gebraucht hätte, da es sich bei mir um einen Jodmangelkropf handelte und der nicht Hormonell behandelt werden müsse. Danach bekam ich Jodtabletten und später gar nichts mehr, da die Hersteller das Salz mit Jod anreicherten und mein Kropf verschwand von selbst.
Als ich selbst mal eine manische Störung mit anschließender depressiver Phase hatte, vor ca 25 Jahren, bekam ich Serotoninwiederaufnahmehemmer und Lithium. Da meinte der Arzt auch dass ich das Lithium wohl für den Rest meines Lebens einnehmen müsste. Nach 3 monaten als ich das Sertralin ausschleichen ließ, hab ich später auch das Lithium ausschleichen lassen und es gab keinerlei Störungen dadurch. Zumindest denke ich das
Es ist gut dass es Kliniken gibt und dass es Medikamente gibt, aber ich werde mit der Psychiaterin sprechen, bei der meine Tochter am 7.4. einen Termin hat, was die dazu sagt.
Ich denke, dass meine Tochter Ende März entlassen wird. Gottseidank ist in meiner Firma die Wohnraumarbeit vorerst verlängert worden bis Ende April.
Danach hoffe ich, dass ich sie tagsüber alleine lassen kann.
16.03.2022 06:27 •
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