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Ich kann als Mutter nachvollziehen wie es dir geht und die emotionale Seite, dass du dein Kind beschützen wolltest und sie deshalb nachhause geholt hast.

Leider glaube ich auch, dass dies konstruktiv war. Du hast nicht die Ausbildung, die es braucht und nicht den emotionalen Abstand um deinem Kind helfen zu können.

Ich wünsche dir und deiner Tochter nur das allerbeste und hoffe, dass du die Kraft findest, entgegen dem mütterlichen Instinkt, deine Tochter wieder in die Klinik zu bringen.

Hallo cathy du hast ja recht.
Die nacht war gut, aber der vormittag katastrophal. Manisch ohne ende trotz 10 mg zyprexa.
Weiss nicht wie lange ich das noch durchhalte

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Akute Bipolare Störung - wer hat Erfahrungen?

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Bring sie zurück. Dir und auch ihr zuliebe. Du kannst ihr nicht helfen. Wenn sie nicht will Ruf die Rettung, zeige denen die Unterlagen von der Betreuung. Du hast doch Aufenthaltsbestimmung? Wenn du dich jetzt mit kaputt machst ist niemandem geholfen.

Hallo Cathy,
Danke für deinen Rat. Jetzt ist sie grad wieder gut drauf. Wir haben sogar zusammen die Wände in ihrer Diele gestrichen. Heute fährt sie am späteren Nachmittag mit zu ihrem Vater zum Fussball gucken und ich hoffe er lässt sie dort übernachten. (Wenn nicht, dann liegts an seiner Freundin, die hat schon sowas angedeutet dass sie nicht will, dass meine Tochter dort übernachtet, denn sie braucht ihren Schlaf) Die hat mein Exmann echt verdient, sorry ich weiß das klingt böse, aber die hat ihn sowas von unterm Pantoffel, dass glaubt man erst wenn mans erlebt hat. Seis drum. Ich hätte gerne wieder mal eine entspannte nacht in der ich nicht im dunkeln mit der Taschenlampe herumschleiche und horche was meine Tochter macht, ob sie schläft etc.
Mich erstaunt es immer wieder aufs Neue wie wandelbar sie sein kann. Wenn ich nicht selber schon eine solch manische Phase gehabt hätte, könnte ich es sicher nicht nach vollziehen.
Heute wollte sie die Zyprexa unbedingt wieder loswerden, aber ich hab ihr gesagt, dass das nix nützen würde, da sie schon zu lange im Magen wäre, sie hats mir abgekauft.
Ich weiß ja dass diese Manie ihr gefällt. Ich hab mich damit auch wohl gefühlt. Man ist der King bzw. der Held vom Erdbeerfeld. Alles prallt an einem ab, man hat Energie ohne Ende.
Ich hab ihr versucht zu erklären, dass das nicht ewig so bleibt und sie am Ende abstürzt und ich sie vor dem Absturz bewahren will. Naja sie schien darüber zwar nachgedacht zu haben aber das ist ja wieder nur der Moment.
Am Wochenende will ich sie nicht in die Klinik bringen. Am Montag haben wir noch einen Hausarzttermin und danach sehen wir weiter.
Mich bringt es um wenn ich sie dahin zurÜck bringen muss.
Leider distanzieren sich mittlerweile ihre Freunde von ihr, da sie ihnen in dem Zustand Angst macht. Mir würde das auch Angst machen wenn ich mitten in der Nacht so seltsame Nachrichten bekäme.

Ich halte noch eine Weile durch und morgen fahren wir zu ihrem ehemaligen Pferdestall. Sie liebt die Pferde und hatte auch schon ein paar Reitbeteiligungen. Ich merke wenn ich sie auslenke ist sie lieb und gut zu haben.
Vielleicht wäre wieder so eine Reitbeteiligung eine gute Therapie wenn sie endlich stabiler ist.
Das Auslenken klappt nicht immer und ich habe es heute sehr intensiv wieder gemerkt, dass, wenn sie die Zyprexa nimmt, es ungefähr 2 stunden dauert in denen sie sich vehement gegen die Wirkung wehrt. Sie spürt dass ihre Energie nachlässt und sie müder wird. Sie will das ja nicht, sie will ja dieses Hochgefühl um jeden Preis erhalten.
Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wann meine manische Phase vorbei war, aber einige Wochen hat sie sicher gedauert. Die Depression die danach kam, war echt schlimm, hoffentlich bekommt sie die nicht auch. Ich hatte damals keine Hilfe. Mein Mann kannte damals so eine Manie ja nicht und wusste nicht was er tun sollte.
Deshalb will ich unbedingt für sie da sein und das kann ich nicht wenn sie in der beschützenden Station ist.

Ich verstehe dich ja auch absolut.

Wir haben auch versucht meine Mutter so lange wie möglich daheim zu behalten. Aber als mein Vater keine Nacht mehr schlafen konnte und sie schließlich weil ich sie nicht den ganzen Tag irgendwo hin fahren wollte versuchte mir beim fahren aus dem Auto zu springen war der Punkt gekommen als es nicht mehr ging.

Es geht deiner Tochter ZU gut, das ist das Problem, leider.

Bei meiner Cousine war es hilfreich, dass ihre Eltern Ärzte waren und sie selbst und ihr Mann zu dem Zeitpunkt gegen Ende des Medizinstudiums waren. Ihnen allen war klar, dass da nur Klinik und starke Medikamente helfen.

Ich denke auch, deine Tochter wäre in der Klinik besser aufgehoben, wenn auch nicht zwingend in die Geschlossene.
Das Zyprexa mag jetzt für den Moment der Manie / Psychose ....das Richtige sein,
aber auf Dauer wird sie sicher etwas anderes brauchen.
Selbst an der Medikation herumzuspielen ist nicht gut.
Im Moment ist deine Tochter garnicht therapiefähig, da würde nichts bei ihr ankommen.
Es ist sicher gut, wenn deine Tochter abgelenkt wird, aber es kommt mir so vor,
als möchtest du einen normalen Alltag erzwingen, dem deine Tochter noch gar nicht gewachsen ist.
Ich hoffe du verstehst mich da nicht falsch.
Ich war diejenige, die das Wort abgeschossen nicht mochte, das versteht wohl nur jemand,
der sich selber mal in diesem Zustand befunden hat.

Wir einigen uns auf ruhig gestellt, okay

In diesem Sinne, jemanden nur während der Manie ruhig zu stellen therapiert ja nicht die Sache an sich.

Meine Mutter bekommt es übrigens auch, allerdings als Olanzapin in schwächerer Dosis. Und sie bekommt noch einen Stimmungsstabilisierer dazu.

Wie gesagt ich kann nur appellieren dass sie wieder in die Klinik geht. Ich sage dir auch noch dazu Patricia, meines Erachtens hätte ein gesetzlicher Betrreuer einer Entlassung in diesem Zustand deiner Tochter niemals zugestimmt.

Hallo Cathy,
Ein gesetzlicher Betreuer hätte einer Entlassung sicher nicht zugestimmt, da hast du vollkommen recht, denn einem gesetzlichen Betreuer ist meine Tochter sch…..egal, aber mir ist sie nicht egal.

Dass eine Therapie jetzt noch nicht viel Sinn macht ist mir klar.
Wir haben einen Termin bei einer Ärztin für Psychosomatik am 2. März.
Ich bin kommende Woche noch daheim und ab 7. März hab ich Urlaub. Ich hoffe inständig, dass sich bis dahin ihr Zustand ändert und sie aufnahmefähig und therapierbar sein wird. Aber wissen kann es keiner.

Ich stehe jetzt einfach tag für Tag durch und hoffe dass die Medikamente weiterhin richtig sind und eine Besserung kommt. Das Auslenken zieh ich weiterhin durch und setzte jetzt meine Hoffung auf den Besuch im Pferdehof.

Was mich dermaßen fertig macht sind ihre blöden Pläne, die sie jeden Tag neu entwickelt wenn die Manie grad wieder durchschlägt. Gestern war es eine Drohne mit der sie sich als Filmerin selbständig machen wollte. Dann wollte sie sich ein neues Iphone kaufen, weil sie denkt das Huawei (grad mal ein dreiviertel Jahr alt) würde abgehört. Dann will sie sich als Fotografin selbständig machen und ihren Job kündigen.
Diese Unberechenbarkeit ist das Schlimmste.

Heute sollte ich sie abends in die stadt fahren und sie wollte dort in einem Lokal mit einer Freundin fussball gucken und bei der übernachten. Die freundin hat aber den kontakt eingestellt, als sie gesehen hat in welchem Zustand meine Tochter sich momentan befindet. Das kann ich sehr gut verstehen, da wär ich auch abgerückt, das ist schon beängstigend. Jetzt guckt meine Tochter bei ihrem Dad wie ich oben schon ´erwähnt habe.
Ich hoffe, dass alle Freund*Innen sich irgendwann wieder ihr zuwenden und wir alle können über diese Phase ein Ei kloppen und gut is.

Zitat von Orangia:
Ich war diejenige, die das Wort abgeschossen nicht mochte, das versteht wohl nur jemand,
der sich selber mal in diesem Zustand befunden hat.

Ich weiß nicht, welches Medikament meine Cousine bekam, weil ich sie damals auch nicht persönlich erlebt habe. Meine Oma war zu Besuch in der Klinik und erzählte später, dass meine Cousine Bewegungsstörungen davon hatte. Sie musste immer mehrere Anläufe nehmen, um einen Schritt zu machen und war generell halt auch im Kopf wie betäubt. Aber es hat gewirkt. Sie konnte ein paar Monate später ihr Medizinstudium beenden und anfangen zu arbeiten. Nur wie gesagt, als sie die Medikamente absetzte, um schwanger zu werden, bekam sie einen Rückfall. Daraufhin nahm sie sie wieder und alles war wieder O.K. Sie bekam dann später auch zwei Kinder und arbeitet seit 25 Jahren als Ärztin mit ihrem Mann in der eigenen Praxis. Sie hat wohl die Medikamente irgendwann absetzen können und es gab keinen Rückfall mehr.

Zitat von Patrizia1964:
Hallo Cathy, Ein gesetzlicher Betreuer hätte einer Entlassung sicher nicht zugestimmt, da hast du vollkommen recht, denn einem gesetzlichen Betreuer ist meine Tochter sch…..egal,

Das kann man auch nicht unbedingt verallgemeinern.

Meine Mutter hatte eine ganz tolle Betreuerin, der sie alles andere als ******egal war. Diese hat sich sogar dafür eingesetzt dass meine Mutter etwas früher entlassen wurde und uns nie Steine in den Weg gelegt. Das nur nebenbei.

Ich bin dann fürs erste wieder raus aus der Sache hier, ich habe meine Meinung geäußert, aber die Entscheidung triffst ja letztlich du und das akzeptiere ich auch.

Trotzdem danke für deine Tipps und Meinung.
Ich werde auch nichts mehr schreiben.
Alles Gute.

Hallo ihr Lieben,

meine Tochter ist wieder im klinikum. Das Olazapin scheint nicht gut anzusprechen. Sie ist jetzt in auf einer anderen Station und der Arzt kommt mir deutlich kompetenter und erfahrener vor, der sie jetzt behandelt. Ich habe ihm die Nebenwirkungen von Olanzapin geschildert und er meinte, dass es dann wohl nicht das richtige Medikament sei.
Soweit ich von meiner Tochter erfahren habe, bekommt sie jetzt Leponex: wirkstoff Clozapin. Hat jemand schon mit diesem Medikament Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank schon mal Vorab für euro Info.

Liebe Patrizia, danke das du uns auf dem Laufenden hältst, ich habe mich die letzten Tage immer mal gefragt wie es dir/euch geht.

Ich drücke euch die Daumen

Hallo Grace,
Danke für deine guten Wünsche.
Ich bin jetzt zuversichtlich, dass alles gut wird. sie schreibt mir auch schon viel positivere Nachrichten. Ich hoffe das bleibt so. Wegen Corona haben sie einen Aufnahmestopp für die beschützende Station, deshalb wurde sie auf eine offene Station aufgenommen. Wenn sie dort allerdings massiv gegen die Regeln verstößt und wieder permanent rumheult dass sie nach hause will, wird sie nicht dort bleiben können und muss wieder auf eine beschützende Station, was wirklich schlimm wäre, denn auf der offenen wird deutlich mehr therapeutisch mit den Patienten gearbeitet als auf der beschützenden Station. Sie hat inzwischen viel mehr klare Momente, allerdings meinte der Arzt, dass Olazapin nicht bei jedem Patienten gleich anspreche. Sie versuchen jetzt noch Leponex mit dem Wirkstoff clozapin. Was ich so gegoogelt habe, wirkt es sehr dämpfend.

Hallo Patrizia,

Das klingt gut, ich hoffe ihr kann schnell geholfen werden mit dem neuen Medikament.

Ich kenne das Medikament nicht, wünsche aber baldige Besserung für deine Tochter.
Wäre schön, wenn sie auf der offenen Station bleiben kann, das täte ihr sicher gut.
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Hallo Cathy,

Heute durfte meine Tochter 1 stunde in den Garten zum Tischtennisspielen.
Die Sonne tut ihr gut.

guten Morgen zusammen,

Es bessert sich leider nichts. Ich war gestern kurz dort und hab ein paar Sachen für sie auf station abgegeben. Da konnte ich sie durch die Glasscheibe sehen. Es hat mir das Herz zerrissen. Sie läuft den ganzen Tag mit ihrem dicken Winterparka rum weil ihr ständig kalt ist.
Dazu die anderen Patienten, die auf dem Gang lärmen. Was mich erschüttert hat ist die Tatsache dass die meisten Patienten relativ jung zu sein scheinen. Nur 1 Patientin war grauhaarig und ca. 70.
Wie soll man das aushalten. Der Arzt meinte vor ein paar Tagen, dass meine Tochter zwar eine schwere Psychose hätte, aber noch deutlich "wildere" Patienten auf Station seien und dass es einfach schwierig sei, die richtige Medikation bei ihr zu finden.
Die Gespräche mit ihr am Telefon sind eher "normal" sofern nicht ein Begriff fällt, der mit ihrem Exfreund oder ihrer Betreuung zu tun hat, da tickt sie regelmäßig aus.
Sie will unbedingt dass wir die Betreuung zurückziehen, was natürlich nicht geht.
Es tut so weh sie so zu sehen.

Überlass die Verantwortung den Ärzten, diese sind emotional nicht beteiligt.

Nach Möglichkeit lass jemand anderes Kleidung etc. dort abgeben, damit du das nicht siehst.

Deine Tochter wird dir eines Tages dankbar sein das du sie in eine Klinik gebracht hast, glaube es mir.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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