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Hallo und danke für Ihre Zeit und Tipps!

Ich wurde nach 3 Jahren vor ein paar Tagen von meiner Borderliner-Freundin verlassen.
Wir hatte immer wieder mal Streitigkeiten und sie wollte es beenden. Ich konnte es immer verhindern mit Briefen und Reden.
Wir streiten sehr oft, wegen banalen Dingen wie Haushalt etc. Habe eben da auch Defizite.
Sie hatte jobtechnisch enormen Stress und meinte dass sie zu Hause auch noch zusätzlich extrem stresse weil ich so böse mit ihr reden. Nun das hat wohl gestimmt, ich habe wohl sehr sehr oft auf ihre Reizbarkeit reagiert und wenn sie von etwas von mir gestört war. Ich habe quasi immer Kontra gegeben, sehr oft. Als es letztens wieder eine sehr angespanmnte Stimmung war hatte sie 2 mal um ein paar Tage Abstand gebeten. (Ich habe noch eine andere Wohnujng wo ich hin gehen kann). Ich empfand so etwas immer wie ein Wegstoßen und war sehr verletzt und dann böse -- großer Streit.
Beim 2. mal innerhalb kurzer Zeit als ich auf die Anfrage des Abstandes NEIN gesagt habe war es wohl schon innerlich bei ihr vorbei. Sie hat ihrer kleinen Tochter von der Trennung berichtet, was beiden wohl das Herz gebrochen hat. Ein Zeichen dass sie es auch nicht mehr zurückziehen wird? Tage vorher waren wir noch im Urlaub. sie sagte sie wusste es schon vor dem Urlaub, wegen den ganzen Spannungen und dass sie mich nicht mehr aushält mit meiner bösen Art.
Vor 3 Monaten haben wir noch über Haus und ein eigenes Kind geredet.


Liebe Community:
Ich liebe sie sehr! Auch die Kleine!
Was mache ich nun?
In einer Sprachnachricht hat sie am Ende fast geweint, weil sie gesagt hat wie sie es der Kleinen (10 Jahre) gesagt hat dass sie (die Freundin) die nächsten Tage sehr traurig sein wird.

Ich fühle mich unglaublich schlecht. Will die Beziehung weiter führen und selbst eine Therapie machen, was ich nie gemacht hatte.

Danke!

01.09.2022 20:06 • 20.10.2022 x 1 #1


19 Antworten ↓


Für mich stellt sich die Frage in wie weit Du dich mit der Diagnose deiner (Ex)Partnerin auseinander gesetzt hast.

A


SOS - Wurde von Borderlinerin verlassen

x 3


Ich denke, wenn sie es ihrer Tochter schon mitgeteilt hat, ist ihr die Trennung auch ernst. Zumindest würde ich als Mutter sowas nicht meinem Sohn sagen, ohne mir wirklich sicher zu sein. Ob sie nochmal zurückkommt, kann man natürlich nicht wissen. Sollte es da noch eine minimale Chance geben, dann aber wohl nur, wenn du nicht nur redest, dass du was änderst, sondern es ihr beweist. Erster Schritt wäre da zum Beispiel, dass du eine Therapie beginnst und nicht nur darüber redest.

Danke euch beiden!

Alles was ihr geschrieben jabt sehe ich auch so. Wir waren schon an ähnlichen Punkten. Da habe ich auch gesaht, dass ich auch eine Therapie machen um zu lernen damit klar zu kommen. Es ist leider nicht dazu gekommen, weil sich alles wahnsinnig in die Länge geschoben hat. In ca. 3 Wochen müsste ich einenRückruf von meinem Erstgespräch bekommen um vielleicht einen Therapieplatz zu haben. Habe aber auch heute schon einen Termin bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie und nächste Woche auch einen Termin bei einer Psychologin. Zahle ich natürlich selbst.

Ich bin mir nun nicht sicher ab welchem Punkt ich ihr meine Lösungsvorschläge zeigen will. Bzw wie ich mich verhalten soll. Ich warte eig. jeden Tag drauf ob sie mir schreibt. Viele Sachen sind ja noch in ihrer Wohnung von mir. Ich weiss wieder nicht was richtig ist:

Ihr erst mal Abstand lassen oder direkt beweisen, dass ich nicht aufhebe, an uns glaube und alles mache (diesmal wirklich) was im Rahmen meiner Möglich keiten liegt.

Im übrigen sind meine Lösungsvorschläge um mit ihren Spannungen nicht mit Agression, Wut und Verletzung zu reagieren:

Meditation, Therapie, mit Freunden auch mal darüber reden, Homöopathie.

Danke und LG

Zitat von Sandor:
Da habe ich auch gesaht, dass ich auch eine Therapie machen um zu lernen damit klar zu kommen.

Es geht aus meiner Sicht primär nicht darum Therapie deswegen zu machen. Sondern diese Diagnose so weit zu verstehen, das ein miteinander möglich ist. Je nach Therapiestand von ihr, kann das mehr oder weniger eine Herausforderung sein.
Weil BL nicht gleich BL und jede Biografie unterschiedlich ist.

Eines gilt immer - ein therapierfahrener BL wird dir immer sagen was er braucht oder was zu unterlassen ist.

Darüber hinaus benötigt man als Betroffener einen absoluten Rückzugsort. Je nach dem wie es gelagert ist, können folgende Dinge mehr oder weniger ausgeprägt sein.

- chronische, innere Leere
- Nähe-Distanz Symptomatik
- Chronische Angst vor dem verlassen werden
- emotionale Instabilität
- schwarz-weiß denken
- dysfunktionale Impulskontrolle
- SSV / SVV
- Suchtverhalten in 2 Kategorien
- pseudosuizidales Verhalten


Aufklärung über diese Themen bekommst Du aus meiner Sicht nur, wenn Du einen Therapeuten findest, der sich explizit damit auskennt und oder von Betroffenen / Angehörigen.
Da wäre es evtl. eine Idee mit dem sozialpsychiatrischen Dienst oder der psychiatrischen Institutionsambulanz deines Landkreises zu sprechen.

Denn ich bezweifel stark das ein unspezialisierter Therapeut was von der SET-Technik, Skillstraining und dem Mechanismus hinter dem SSV / SVV weiß.

Aus meiner Sicht halte ich es wichtig, das Du über das Verständnis warum sie so reagiert, das nicht mehr so trifft. Der Ansatz etwas besser aushalten zu können ist meines Erachtens weniger zielführend, als Verständnis warum das so ist und es dich somit weniger oder gar nicht emotional mitnimmt.

In der Regel wird auch der Partner ab einem gewissen Punkt mit in die Therapie eines Betroffenen eingeführt.

Diesen Thread kann ich dir als Lektüre empfehlen:

borderline-syndrom-f135/borderline-persoenlichkeitsstoerung-t78336.html

Vielen Dank!

Bei uns war schon immer das größte Problem Nähe-Distanz. Ich reagierte dann immer verletzt. Bis sie mir erklärte dass es nichts mit mir zu tun hat und sie das manchmal braucht. Das war anfangs. Vor einem Jahr, kurz nachdem wir zusammengezogen sind, musste ich wieder aus der Wohnung ausziehen und in mein Elternhaus (wo meine alte Wohnung noch ist). Wir hatten die Einigung danach, dass ich 4 Tage bei ihr bin und dann wieder zum Entzerren 3 Tage alleine bei mir. Da Ich der Meinung war dass es besser funktioniert wurde das in den folgenden Monaten gar nicht mehr gemacht und ich war nur noch bei ihr in der Wohnung. Habe also dort gewohnt. Bei der Trennung kritisierte sie das, da die Abmachung nicht eingehalten wurde. Sie sagte das vorher aber nie.

Als ich dann letztens 2 mal verneinte als sie fragte ob ich nochmal ein paar Tage weg sein kann konnte ich es nicht akzeptieren. Was sie für letztendlich das Schlimmste von allem war.
Für mich ist das so schlimm. Ich fühle mich weggedrückt, vom Hof gejagt...und denke mir wie das in Zukunft weiter gehen soll, dass das keine Lösung immer sein kann. Und dass es alles gefährdet, was man grundsätzlich immer plant. Nämlich ein Haus bzw. noch größere Wohnung und ein Kind!

Das war für mich Kränkung, Schmerz und Angst in einem. Dann habe ich nicht einfach nein gesagt sondern bestimmt auch nicht sehr schön und habe gestritten.

Ich hatte auch nie das Gefühl ihr etwas Recht machen zu können. Vor allem im Haushalt. Es hat immer irgendwas nicht gepasst. Mache ich nix ist das falsch, mache ich etwas war es nicht richtig. Frage ich vorm Einkaufen was ich kaufen soll heisst es ich bin kein Kind und soll kucken was alles fehlt. Mache ich das kommt die Frage wieso ich nicht gefragt hab...

Weiter ist sie sehr, sehr zurückhaltend was Streichen, Küssen, Umarmen etc. angeht. Etwas dass ich immer vermisst habe. Sie aber sagt es geht nicht und dass sie es bei ihrer Tochter auch kaum machen kann.

Vielleicht ist das auch ein Cocktail aus Unzufriedenheit, Unterdrückung UND dann noch das große Unwissen über den besseren Umgang mit der Krankheit dass dazu führte dass ich oft der Streitsüchtige war. Bzw. dass Feuer mit Feuer bekämpft wurde.

Ich gehe heute meine Sachen aus der Wohnung holen. Es ist 6 Tage her...

Sie sagte der Schlussstrich ist länger geplant. Also nicht impulsiv. Es kam auch nichts Impulsives danach. UND sie hat das schwerste getan was sie tun kann...ihrer Tochter das Herz brechen und die Trennung erklären.

Das spricht alles für ein normales Verhalten und hat mit BL nix zu tun? Das macht mir Angst. Angst dass ich gar nichts mehr machen kann.


Selbreflektierend würde ich sagen dass nur aktueller Abstand hilft und dass ich selbst meine persönlichen Ungereimtheiten (vielleicht Liebssucht, Weltschmerz, Bindungsangst, Angst vorm Verlassenwerden) in den Griff bekomme. Und dadurch lernen würde ein grundsätzlich entspannterer Mensch zu sein, bei dem es eben doch klappen kann.

Ich habe immer noch den Drang ihr all das mitzuteilen. Aber nicht heute... demnächst in einem Buch das ich anfertige, wo alles reingeschrieben wird.


Zitat von Sandor:
Bei der Trennung kritisierte sie das, da die Abmachung nicht eingehalten wurde. Sie sagte das vorher aber nie.

Es kann für sie so sein, das sie Dinge nur einmal sagen kann und nicht mehrmals. Auch abhängig von deiner Reaktion kann das so sein.
Ist aber reine Spekulation, da ich weder dich, sie noch die Gesamt- und Einzelsituation direkt kenne.

Zitat von Sandor:
Als ich dann letztens 2 mal verneinte als sie fragte ob ich nochmal ein paar Tage weg sein kann konnte ich es nicht akzeptieren. Was sie für letztendlich das Schlimmste von allem war.
Für mich ist das so schlimm. Ich fühle mich weggedrückt, vom Hof gejagt...und denke mir wie das in Zukunft weiter gehen soll, dass das keine Lösung immer sein kann.

Zitat von Sandor:
Das war für mich Kränkung, Schmerz und Angst in einem. Dann habe ich nicht einfach nein gesagt sondern bestimmt auch nicht sehr schön und habe gestritten.


Der Punkt ist, das es so zu sein hat. Da sind, leider, deine Befindlichkeiten untergeordnet.
Und wenn Du dich dann so fühlst, können bei dir auch Reaktionen entstehen, die bei ihr dann weiter inneren Stress auslösen. Was letzten Endes zu einem stärkeren push back Mechanismus führt.


Zitat von Sandor:
Sie sagte der Schlussstrich ist länger geplant. Also nicht impulsiv. Es kam auch nichts Impulsives danach. UND sie hat das schwerste getan was sie tun kann...ihrer Tochter das Herz brechen und die Trennung erklären.

Zitat von Sandor:
Das spricht alles für ein normales Verhalten und hat mit BL nix zu tun? Das macht mir Angst. Angst dass ich gar nichts mehr machen kann.

Denke das ist ein normales, reflektiertes und richtiges Verhalten von ihr, um ihre Stabilität zu bewahren.


Zitat von Sandor:
Selbreflektierend würde ich sagen dass nur aktueller Abstand hilft und dass ich selbst meine persönlichen Ungereimtheiten (vielleicht Liebssucht, Weltschmerz, Bindungsangst, Angst vorm Verlassenwerden) in den Griff bekomme. Und dadurch lernen würde ein grundsätzlich entspannterer Mensch zu sein, bei dem es eben doch klappen kann.

Mit einer übermäßigem Liebessucht, Bindungsangst und eben auch Angst vor dem verlassen werden, halte ich das für herausfordernd für dich und wenn ich ehrlich bin auch für sie. Weil das sind Punkte die bei euch vermutlich immer wieder Konflikte auslösen können.

Ein Betroffener hat genug innere Kämpfe, Selbstregulation und Selbstversorgung im inneren zu führen. Da sind übermäßige Konflikte auf Dauer unzuträglich für sein hart erarbeitetes Gleichgewicht und Therapiestand.

Ich denke der Abstand tut euch beiden gut. Kann dir nur raten selbst zu refkletieren was Du willst und was nicht.
Und erst dann wärt ihr beide in der Lage eine objektive Entscheidung zu treffen.

Vielen Dank!

Je mehr ich mich (nun endlich mal) sehr in das Thema reinlese und viel investiere merke ich wie enorm der Bedarf ist zuerst in mich selbst zu investieren. Sie sagt auch bei der Trennung Bevor man eine Beziehung eingeht, muss man mit sich selbst im Reinen sein.

Ich mache mir aber auch starke Vorwürfe und denke wieso ich das nicht schon viel früher getan habe. Habe nur davon geredet... Denke, dass ich viel kaputt gemacht habe. Wobei wir bei dem Thema Schuldzuweisung sind. Was ja in einer BL Beziehung auch so ein Thema ist...

Ich werde gleich zu ihr fahren und habe ehlrich gesagt Angst wie es abläuft.
Mein Plan ist meine Sachen ins Auto zu packen und ihr zu sagen, dass ich sie bei der Entscheidung respektiere und ich immer für sie, ihre Tochter und die Katzen da bin wenn etwas ist. Und dass ich sie nicht hasse oder böse bin.
Und dass Abstand das richtigste aktuell ist.

Jetzt zu sagen ich mache da Therapie, ich rede mit dem und dem...und du bist die Liebe meines Leben etc. ist kontraproduktiv.

Eigentlich halte ich mich bei solchen Themen eher zurück, da ich selbst eine BLS habe und schnell emotional werde oder Situationen dann doch eher einseitig betrachte. Außerdem gibt es dieses romantisierte Bild Von Borderliner*innen.

Allerdings kann ich cube_melon nur zustimmen, es klingt vielleicht hart, aber du musst dich stärker mit BLS auseinandersetzen. Das ist eventuell anstrengend und auch manchmal nervig (das geht mir selbst manchmal auch so und ich bin Betroffene), aber sonst sehe ich da keine Chance - natürlich kenne ich auch nicht alle Einzelheiten, aber ich spreche aus meiner Erfahrung. Klar, es ist nicht leicht mit einer Partnerin/einem Partner zu leben, die welches psychisch Problem auch immer hat, aber es ist wie es ist. Du wusstest ja sicherlich, dass sie Borderlinerin ist, bevor ihr zusammen gekommen seid?

Zitat von Sandor:
Das spricht alles für ein normales Verhalten und hat mit BL nix zu tun?

Das sagt halt für mich schon alles. Ich persönlich unterscheide für mich nicht in normal und borderline, da ich das gar nicht trennen kann. Ist auch anstrengend sich immer zu fragen, ist das jetzt normal? In manchen Situationen mag das angemessen sein, aber oft geht das halt auch einfach gar nicht. Auch wenn ich sie natürlich nur aus deiner Erzählung kenne, kann ich einige ihrer Reaktionen nachvollziehen. Insbesondere in Bezug auf Konflikte und Distanz/Nähe. Wobei ich denke, das ist beispielsweise bei mir noch extremer. Also, naja BL ist nicht gleich BL.

Therapie ist halt ein super wichtiger Schritt. Ist sie in Therapie? Wahrscheinlich oder? Ohne geht ja bei mir gar nichts :'D Und in der Klinik war es auch beispielsweise so, dass Familie und Bezugspersonen in die Therapie mit einbezogen werden, da es halt wichtig ist, dass das passiert und es eben noch viel Missverständnisse über BL gibt.

Ich bin keine Borderlinerin, würde aber total angefressen sein, wenn ich mich getrennt habe und mein Ex steht dann vor der Tür.

Empfinde ich als grenzüberschreitend.

Hallo Sandor,

vorweg: Ich finde es gut, dass Du Dir therapeutische Hilfe suchst. Ich denke, dass Du sehr von einer Therapie profitieren kannst. Du hast ja an mehreren Stellen beschrieben, unter welchen Deiner eigenen Symptome Du bereits ziemlich leidest, und ich glaube, dass Du diesen Leidensdruck mit professioneller Hilfe deutlich verringern kannst.

Zum eigentlichen Thema:
Ich glaube, dass Deine Einstellung zur BPS an einigen Stellen vielleicht zumindest mitverantwortlich für einen Teil Eurer Probleme gewesen sein könnte. Es ist Deine Wortwahl an mancher Stelle, die mich zu dieser Vermutung führt. Ich meine Folgendes:

Für mich hört es sich so an, als würdest Du Deine ehemalige Partnerin sehr durch die Brille ihrer BPS betrachten, sie z.T. auf ihre Diagnose reduzieren und ihr Verhalten bzw. Eure Probleme sehr stark auf ihre BPS zurückführen.
Eine Person mit BPS ist aber sehr viel mehr als diese Diagnose, und einen Menschen auf seine Diagnose zu reduzieren führt meiner Meinung nach nicht selten zu Problemen und einer zu stark eingeengten Wahrnehmung. Das gilt auch für Personen mit Persönlichkeitsstörungen. Sicherlich sind Persönlichkeitsstörungen etwas tiefgreifendere Diagnosen, die stärker mit der Persönlichkeit verwoben sind als andere Diagnosen, aber trotzdem ist diese Person mehr als ihre Persönlichkeitsstörung. Deine Wortwahl (z.B. im Titel des Threads oder in Äußerungen wie meine Borderliner-Freundin)
Zitat von Sandor:
Ich wurde nach 3 Jahren vor ein paar Tagen von meiner Borderliner-Freundin verlassen.

könnte andeuten, dass Dein Blick auf Deine ehemalige Partnerin etwas zu sehr auf diese Diagnose eingeengt ist. Gerade auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Du ja, so wie Du es beschreibst, selber nicht unerhebliche emotionale Baustellen hast und schwierige Verhaltensweisen zeigst, was Du ja auch selber zugibst (was ich übrigens auch gut und ehrlich von Dir finde):
Zitat von Sandor:
... meine persönlichen Ungereimtheiten (vielleicht Liebssucht, Weltschmerz, Bindungsangst, Angst vorm Verlassenwerden)....


Ich finde es gut, dass Du eine Therapie anstrebst, diese wird Dir meiner Meinung nach sehr helfen können, Deine eigenen Baustellen zu bearbeiten. Und ich finde es auch gut, dass Du Dich mehr über Borderline belesen willst, das sind doch vielversprechende Ansätze.

Und meiner Meinung nach wird Dir das auch helfen, Deine Einstellung gegenüber dieser Erkrankung zu verändern, diese besser zu verstehen und auch Vorurteile abzubauen. Denn leider ist BPS ja oftmals noch stark stigmatisiert.
Dein Beispiel zeigt meiner Meinung nach recht gut, dass es nicht immer automatisch nur der Mensch mit BPS ist, der sich in Beziehungen problematisch verhält. Nur, weil sie die Diagnose BPS hat, bedeutet das ja nicht, dass sie automatisch der schwierigere Part in Eurer Partnerschaft war. Natürlich gibt es Menschen mit BPS, die ein sehr schwieriges Beziehungs-Verhalten zeigen, ganz klar, es gibt aber auch viele Menschen mit BPS, die durchaus hinreichende zwischenmenschliche Interaktions- und Beziehungs-Fähigkeiten haben, es ist also kein Automatismus, und nicht selten haben gerade Menschen mit BPS auch Partner mit hochproblematischen Verhaltensweisen (das passiert nicht selten), manche mit/ manche (noch) ohne Diagnose.
Es ist ja auch noch gar nicht gesagt, welche Diagnosen bei Dir in der Therapie herauskommen, und wenn da Diagnosen mit dabei sind, die im Allgemeinen von vielen Menschen als schwierig betrachtet werden, möchtest Du ja auch nicht auf diese Diagnosen reduziert werden.

So, wie Du es beschreibst, warst ja nicht selten eher Du derjenige, der sich grenzüberschreitend verhalten hat, der streitlustig war, der Streitigkeiten befeuert statt begrenzt hat, der Grenzen und Absprachen nicht einhalten wollte, der sich zurückgestoßen gefühlt hat, sobald sie mehr Abstand eingefordert hat und der ihr diesen Abstand nicht gewähren wollte...,
alles Verhaltensweisen, die ja sehr oft Menschen mit BPS unterstellt werden, hier aber eher von Dir als von ihr gezeigt wurden (was mir übrigens an Deinen Schilderungen mehrfach aufgefallen ist, womit ich jetzt auf keinen Fall sagen möchte, dass Du eine BPS oder eine andere PS aus dem Cluster B hast, das kann ich nicht beurteilen, es ist nur etwas, was mir an Deinem Verhalten, das Du beschrieben hast, aufgefallen ist, nicht mehr):

Zitat von Sandor:
Als ich dann letztens 2 mal verneinte als sie fragte ob ich nochmal ein paar Tage weg sein kann konnte ich es nicht akzeptieren

Zitat von Sandor:
hatte sie 2 mal um ein paar Tage Abstand gebeten. (Ich habe noch eine andere Wohnujng wo ich hin gehen kann). Ich empfand so etwas immer wie ein Wegstoßen

Zitat von Sandor:
Für mich ist das so schlimm. Ich fühle mich weggedrückt, vom Hof gejagt


Aber Du zeigst ja bereits eine grundlegende Einsicht in Dein problematisches Verhalten und in Deinen Anteil an Euren Problemen, das finde ich schonmal ziemlich gut. Und Du suchst Dir eine Therapie, auch das finde ich gut. Gerade in Bezug auf Deine Nähe-Distanz-Problematik wird Dir das bestimmt sehr helfen können.

Ich habe selber auch die Diagnose BPS und kann aus Betroffenen-Perspektive sagen, dass ich persönlich Deine Wortwahl an mancher Stelle z.T. als etwas abwertend empfinde. Andere Betroffene sehen das vielleicht anders, es ist nur mein persönliches Empfinden, das möchte ich hier ganz deutlich sagen. Aber ich möchte von meinem Mann nicht als seine Borderline-Frau tituliert werden. Ich habe z.B. auch Depressionen und möchte genauso wenig als seine Depri-Frau bezeichnet werden. Depressionen sind jetzt oft nicht so eng mit der Persönlichkeit verwoben wie Persönlichkeitsstörungen das sind, aber das Prinzip ist trotzdem das gleiche. Ich würde mir für Dich wünschen, dass Du Menschen weniger auf ihre Diagnosen reduzierst und mehr als ganzheitliche Personen mit vielen Facetten wahrnimmst, und dass Du Dich auch in Deiner zum Teil doch recht abwertenden Wortwahl künftig etwas mehr in Dein Gegenüber hineinversetzen würdest, das würde Dir meiner Meinung nach durchaus auch in künftigen Beziehungen helfen können.

Empathie ist ganz wichtig einer Beziehung, und nach allem, was Du geschrieben hast, könnte es Dir meiner Meinung nach in künftigen Beziehungen vielleicht auch helfen, Dich mehr in Deine Partnerin hineinzuversetzen und ihre Emotionen und Bedürfnisse mehr wahrzunehmen. Denn nach dem, was Du hier geschrieben hast, klang es für mich so, als wäre Deine Konzentration auf Deine Gefühle und Bedürfnisse auch ein Problem gewesen, das zu Konflikten geführt hat, ebenso wie Deine sehr emotionalen Reaktionen auf empfundene Zurückweisungen von ihr. Du schreibst ja selber, dass Du auf ihre Bedürfnisse und Gefühle nicht immer wirklich Rücksicht nehmen wolltest, vor allem dann nicht, wenn sie Deinen eigenen Bedürfnissen entgegenstanden. Einem klaren Abgrenzungs-Bedürfnis eines Partners nicht nachzukommen ist für mich nicht akzeptabel und aus einer Verletztheit heraus Streit anzufangen ist auch eher ungünstig, so ähnlich schrieb es @cube_melon ja auch schon in einem etwas anderen Kontext (push back Mechanismus).
Zitat von Sandor:
Als ich dann letztens 2 mal verneinte als sie fragte ob ich nochmal ein paar Tage weg sein kann konnte ich es nicht akzeptieren

Zitat von Sandor:
Das war für mich Kränkung, Schmerz und Angst in einem. Dann habe ich nicht einfach nein gesagt sondern bestimmt auch nicht sehr schön und habe gestritten.

Zitat von cube_melon:
Der Punkt ist, das es so zu sein hat. Da sind, leider, deine Befindlichkeiten untergeordnet.
Und wenn Du dich dann so fühlst, können bei dir auch Reaktionen entstehen, die bei ihr dann weiter inneren Stress auslösen. Was letzten Endes zu einem stärkeren push back Mechanismus führt.



In Bezug auf Deine Unterteilung zwischen normalem Verhalten und BL-Verhalten:
Zitat von Sandor:
Das spricht alles für ein normales Verhalten und hat mit BL nix zu tun? Das macht mir Angst. Angst dass ich gar nichts mehr machen kann.

Wie @yoonmin schon schrieb: Eine solche Unterteilung ist wenig hilfreich, das sehe ich ganz genauso.
Mal abgesehen davon, dass Deine Schlussforderung an Deiner Stelle für mich nicht ganz schlüssig ist.

Und was ich Dir auch wünschen würde (und was bestimmt auch Teil Deiner Therapie werden wird):
Sei wirklich richtig ehrlich mit Dir. Wenn es darum geht, eigene Fehler einzugestehen, schreibst Du ja durchaus davon, dass Du auch Deine Fehler einsiehst, Du schreibst aber auch Folgendes:
Zitat von Sandor:
Bei der Trennung kritisierte sie das, da die Abmachung nicht eingehalten wurde. Sie sagte das vorher aber nie.

Das stimmt ja so nicht. Sie hat Dir vorher ganz klar gesagt, was sie von Dir möchte, und es liegt ja nun nicht in ihrer Verantwortung, Dich, einen Erwachsenen, ständig daran zu erinnern. Du wusstest sehr genau, was sie sich gewünscht hat, es passte nur nicht zu Deinen Wünschen, darum hast Du lieber weiter versucht, Deine Wünsche durchzusetzen. Und jetzt zu sagen Sie sagte das aber nie ist nicht wirklich überzeugend oder stimmig, Du wusstest, dass sie sich gewünscht hat, dass Du ihr Bedürfnis nach etwas Abgrenzung und Abstand akzeptierst.

Das ist jetzt gar nicht vorwürflich gemeint, passiert ist passiert, ich halte es nur für sinnvoll, nach vorne zu sehen und Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, damit sich bestimmte Probleme künftig nicht wiederholen.

Ich bin der Meinung, dass Du schon gute Ansätze zeigst und hoffe, dass die Therapie Dir helfen wird. Du bist bereit, an Dir zu arbeiten und hast eine grundlegende Einsicht in Deine Probleme, was wirklich gute Voraussetzungen für eine effektive Therapie sind. Und ich glaube auch, dass die Aufarbeitung Deiner Probleme Dir helfen wird, in einer künftigen Beziehung schon ganz anders agieren zu können.

LG Silver

Super Beitrag Silver

Zitat von silverleaf:
Denn leider ist BPS ja oftmals noch stark stigmatisiert.

Zitat von silverleaf:
Eine Person mit BPS ist aber sehr viel mehr als diese Diagnose, und einen Menschen auf seine Diagnose zu reduzieren führt meiner Meinung nach nicht selten zu Problemen und einer zu stark eingeengten Wahrnehmung.

das sehe ich auch genau so

@Silver
Du hasst Recht. So war es gar nicht gemeint von meiner Seite.
Die Überschrift und wohl manche Äusserungen waren auf keinen Fall respektlos ihr gegenüber gemeint!
Und die Krankheit macht sie ja nicht aus. Ich könnte so viele tolle Eigenschaften an ihr aufzählen. Menschen mit psych. Erkrankungen sind für mich auch keine Verrückten wie es mal ein Psychologe aus meinem Bekanntenkreis nannte...

Ich war übrigens gestern all meine Sachen bei ihr abholen. Ihre Tochter war der Oma und geplant nicht da. Als alles im Auto war merkte ich dass niemand wusste wie man miteinander reden soll und es gab etwas Smalltalk zu den Katzen, Job etc.

Ich sagte dass ich jetzt fahren würde und ich ihr sagen will dass wenn irgendetwas mit den Katzen, Tochter oder ihr selbst ist sie sich jeder Zeit melden kann. Auch wenn sie traurig, sauer, ratlos wegen irgendetwas ist kann sie mich tag und nacht kontaktieren. Sie sagte Das sagst du jetzt. Wenn du über alles nachgedacht hast wirst du mich hassen! Ich sagte dass das nicht ist und nicht sein wird und dass ich mir ununterbrochen extrem viele Gedanken um mich und uns mache. Ich nicht schnell liebe und nicht schnell hasse. Als ivh ging sagte ich nochmal ich jasse dich nicht. Sie sah dann an der Tür sehr traurig aus...

@silverleaf
Danke für den tollen Beitrag. Ich glaube, ich klaue mir da ein bisschen was, um es in die nächsten Gespräche über das Thena einzubauen. Hehe.

Hallo ihr Lieben,

nochmals vielen Dank für alle Kommentare. Mir geht es natürlich nach wie vor echt sehr schlecht.
Ich habe immer noch diesen Drang ihr so viele Dinge zu sagen und dass ich es einfach nicht für richtig halte.

Fakt ist (auch dank euch): Wenn es nochmal ein Wir genen kann, dann nir wenn ich reflektiere, es aktuell Abstand gibt und ich mir professionell helfen lasse.

Aber so eine Hilfe zu bekommen und das schnell, ist echt nicht leicht... Hatte achon einen Termin bei einer HP Psych., da werden wir nächste Woche eine Familienaufstellung machen und ich habe einen Therapieplatz in Aussicht (schon vor einem Monat war das Erstgespräch) und gehe am Fr zu einer Psychologin (aus eigener Tasche).

Habt ihr irgend einen wertvollen Tipp, was ihr aus der Ferne raten könntet, um die Beziehung langfrstig wiederzubeleben? Ich finde es so schwer, da Nähe, Liebesbekundungen, ein Brief etc. wohl eher kontraproduktiv sind...

Was mich auch sehr beschäftigt ist ihr Satz Wenn du jetzt über alles nachdenken wirst, wirst du mich hasse. Ich verneinte das. Ich zermadere mir den Kopf warum sie das gesagt hat und ob das nicht der Moment war indem ich hätte sagen können Nein, denn ich liebe, will dich zurück, ich arbeite an mit.....etc.

Danke euch!
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Sandor:
Ich hatte auch nie das Gefühl ihr etwas Recht machen zu können.

Ich hatte es auch schon mit Borderlinern zu tun und ja so fühlte es sich auch an für mich.
Ich kann den TE daher schon verstehen, ich erkenne viele parallelen in meiner und seiner Situation.
Dabei fiel mir erst im Nachhinein auf dass sie auch Borderlinerin war.

In so ner Situation rutscht man leider auch irgendwann in eine defensive und weniger empathische Haltung, was aber nicht bedeutet, dass man generell empathielos ist oder Schuld nur bei Anderen sucht.

Man kann es ja auch umdrehen und jetzt sagen der TE ist Schuld und er müsse Borderline oder seine Freundin halt studieren und sich komplett anpassen. Aber es ist alles nicht immer so einfach wie man das als Außenstehender meint zu wissen, man kriegt hier nur einen geringen Teil von dem mit was alles zwischen den beiden passiert ist, deswegen würde ich persönlich Niemanden die Schuld geben oder meinen wer da Therapie machen muss, vorallem doch nicht wegen einer Anderen Person wtf, oder auch noch irgendwelche Diagnosen anhand von ein paar Zeilen stellen. Man muss jetzt auch nicht mit Nähe und Distanz Spielchen klar kommen oder unbedingt Jemanden verstehen, sie versteh dich ja auch nicht.

Das einzige was man hier wirklich machen muss ist voneinander loslassen, auch wenn das Irre schwer ist, kenne das, aber es hat sich schon sehr weit ins toxische entwickelt. Aber eig. muss man hier mehr zu eigentlich nicht sagen, da ich nicht finde das Außenstehende das eigentlich beurteilen können.

@Mylenix
Naja. Er hat hier im Forum eine Frage gestellt bzw. Rat gesucht und andere Forenmitglieder*innen haben ihm geantwortet. Das hat nichts mit be- oder verurteilen zu tun.

Man kann das bestimmt nicht pauschalisieren, aber ich kenne das ganz gut aus einer Freundschaft. Und am Anfang hat es mich ganz schön hin- und hergerissen und ich hatte viel zu lernen und zu akzeptieren.

Es ist ja eigentlich nicht so, dass man mit einem Menschen der eine BL Diagnose hat anders umgehen müsste als mit anderen. In jeder Beziehung / Freundschaft (und überhaupt) ist es doch sowieso so, dass die Bedürfnisse des anderen respektiert werden sollten.

Man muss mit sich selbst anders umgehen.

Das schwierige ist doch, die Bedürfnisse und das Verhalten des Borderliners nicht falsch zu verstehen, also z. B. das Bedürfnis nach Distanz als Verletzung oder Zurückweisung aufzufassen. Das ist nicht leicht, weil grade das Bedürfnis nach Distanz oft eine Folge von zu viel Nähe (von beiden Seiten!) ist.

Das kann also zu der paradoxen Situation führen, dass beide sich näher und näher kommen und es auf der einen Seite auf einmal zu einer extremen Abwehr kommt - und der andere weiss nicht, wie und warum ihm eigentlich geschieht.

Meine Erfahrung ist aber, dass man einer Person mit einer Borderline-Störung keinen größeren Beweis seiner Zuneigung machen kann, als seine - ich nenne es jetzt mal so - Marotten zu akzeptieren, ernst zu nehmen und nicht beleidigt oder wütend darauf zu reagieren und ihn oder sie nicht zu bedrängen.

Und sich selbst tut man einen großen gefallen damit, nicht verletzt zu sein - dazu gibt es nämlich eigentlich keinen Grund.

Folgendes ist - etwas angepasst - von Schopenhauer, wohl in anderem Kontext, passt aber:

Zwei Stachelschweine drängten sich an einem Wintertag zusammen, um sich durch die gegenseitige Wärme vor dem Erfrieren zu schützen.
Bald jedoch empfanden sie die gegenseitigen Stacheln und entfernten sich wieder voneinander.
Wenn das Bedürfnis nach Wärme sie wieder zusammenbrachte, wiederholte sich das Ganze, so dass sie zwischen beiden Leiden hin- und hergeworfen wurden, bis sie eine Entfernung fanden, in der sie es am besten aushalten konnten.

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