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Hallo zusammen,

jetzt wende ich mich auch mal mit einer frage an euch. ich bin seit vier Jahren in einer Beziehung, welche schon so einige Hochs und Tiefs erlebt hat. Aber wir haben aus den Fehlern und Problemen gelernt und machen es immer besser. Ein großes Thema in der Beziehung ist meine Borderlinestörung.
Jetzt haben wir vor kurzen ein Gespräch gehabt, also meine Partnerin und ich, wo es darum ging, dass ich eine beste Freundin habe/hatte, zu der ich einen sehr engen Draht habe/hatte.
Ich habe es meiner Partnerin wie folgt versucht zu erklären, da auch Eifersucht von ihrer Seite eine rolle spielt ( was ich auch irgendwo nachvollziehen kann): Du kannst nicht meine Partnerin und gleichzeitig meine beste Freundin sein, denn geht die Beziehung kaputt, dann müsste ich zwei Verluste auf einmal tragen und das kann ich nicht.
Es ist meine persönliche Meinung, aber ist das ein falsches Denken? Ich meine, es ist ja schon so oder so massiv kompliziert als BL seine Gedankengänge so zu erklären, dass sie irgendwie ein bisschen nachvollziehbar sind.

Wart ihr schonmal in einer solchen Situation und wie seid Ihr damit umgegangen?

07.11.2023 22:28 • 10.11.2023 x 2 #1


12 Antworten ↓


Wieso habe/hatte, was ist denn der aktuelle Status? Besteht die beste Freundschaft noch?

Grundsätzlich finde ich, dass du insofern recht hast, dass eine weitere Bezugsperson wichtig ist. Sonst fixierst du dich nur auf die Partnerin, die Partnerin wird zur Ersatz-Therapeutin etc. - das ist nicht gesund für eine Beziehung.

Nun ist sie aber eifersüchtig, das ist auch kein Zustand. Ist die Eifersucht denn gerechtfertigt? Wie lange hast du die beste Freundin schon? Was genau befürchtet deine Partnerin? Kennt sie deine beste Freundin? Hat die beste Freundin sich jemals an dich rangemacht? Reizt sie dich über Freundschaft hinaus? Gibst du deiner Freundin das Gefühl, dass sie Dinge gar nicht erfährt, die nur mit der besten Freundin besprochen werden?

Mir wäre bei meinem Partner grundsätzlich ein bester Freund auch lieber Aber nun ja. Eine seiner besten und langjährigen Freundin ist eine Frau. Er kennt sie seit über 20 Jahren und deren ganzer Umgang ist absolut kumpelhaft und unschuldig, fast wie unter Geschwistern, Keinerlei sexueller Reiz. Ich habe da null Bedenken.
Zu Beginn unserer Beziehung hatte er auch eine gute Freundin, mit der er viel unternommen hat. Ich war da sehr, sehr vorsichtig und habe genau drauf geachtet, ob irgendwas komisch wirkt und darauf hindeutet, dass da mehr sein könnte oder sich einer an den anderen ranmacht. Das hat sich mit der Zeit gelegt. Dazu ist aber auch wichtig, dass es keine Geheimniskrämerei gibt, die macht skeptisch (also auch kein Ich sage ihr nichts vom Treffen, damit sie nicht wieder eifersüchtig ist - das geht nicht).

Käme er jetzt hingegen mit einer neuen Frau an, die plötzlich zur besten Freundin wird, wo auch irgendeine Spannung zwischen beiden ist, wo es Geheimnisse gibt oder sonstwas - da ginge ich auch auf dem Zahnfleisch.

Insofern: Es kommt drauf an! (Daher auch die vielen Fragen weiter oben).

A


Neben Partnerin eine weitere Bezugsperson?

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@Alligato Danke für deine Antwort. Also, ich habe das Thema für mich beendet, da es wiederholt zum Ghosting gekommen ist.
Ja die Konstellation ist etwas verfahren gewesen, ich habe die Person in einer Trennungsphase näher kennengelernt, genauso wie meine Partnerin damals jemanden kennengelernt hat. Es waren auch Gefühle im Spiel, welche sich aber letztendlich nicht als Gefühle der romantischen art entwickelt haben.

Trotz all dem Chaos ist diese Person für mich sehr wichtig gewesen, da ich sonst niemanden habe. Es ist jetzt wie es ist, ich habe die Person aus meinem leben gestrichen, auch mit , weil ich meiner Partnerin nicht wehtun möchte.

Aber ich mache mir halt trotzdem meine Gedanken, da meine Partnerin die Meinung vertritt (und das ist ihr absolut gutes recht und das respektiere ich auch) dass der Partner auch der beste freund sein sollte. zumindest habe ich es so verstanden, aber wie ich schon sagte, dass kann ich nicht.

ich finde halt, dass man, trotz dass man in einer Beziehung ist, auch sein gewisses maß an Privatsphäre haben sollte. ich mein alles was beziehungsrelevant ist, erzähle ich ihr ohne zögern.

Und so knüpft sich ein Gedanke an den Nächsten und verunsichert mich halt so massiv.

Ich hoffe ich verstehe das richtig: Deine Partnerin und du, ihr wart zwischenzeitlich mal getrennt? Und in so einer Phase habt ihr beide andere kennengelernt? Naja, macht misstrauisch, wenn eine Flirt-Bekanntschaft so als beste Freundin übrig bleibt, obwohl die Beziehung weitergeht.

Wenn die beste Freundin dich öfter geghostet hat, weiß ich nicht, ob sie dir so gut getan hat. Das bringt ja doch eine Menge Unruhe rein und ist schon etwas toxisch. In einer wirklich guten Freundschaft hat so ein Benehmen meiner Ansicht nach nichts verloren. Also ich meine richtiges Ghosting (mal nen Tag nicht antworten oder beleidigt sein nach einem Streit ist natürlich was anderes)

Sicher magst/mochtest du sie trotzdem und sie gab dir auch irgendwie Halt, aber nach einer gesunden Freundschaft klingt das nicht. Insofern ist es vielleicht wirklich das beste, dass du sie aus deinem Leben gestrichen hast.

Was fehlt zwischen dir und deiner Freundin denn, damit du sie auch als beste Freundin sehen würdest?

Wäre ein bester Freund (männlich) für deine Freundin auch schlimm?

Letztlich ist es aber auch wirklich viel graue Theorie und Aufstellen von Definitionen. Versteht ja auch jeder etwas anderes darunter. Ich könnte jetzt nichtmal sagen, ob mein Partner auch mein bester Freund ist. Und wer weiß, zu wem du in Zukunft eine Freundschaft aufbaust und wie das dann so wird. Vielleicht sagst du nach 10 Jahren Beziehung doch Meine Partnerin ist meine beste Freundin oder oder oder. Abwarten!

Zitat von LonelyPoet:
Aber ich mache mir halt trotzdem meine Gedanken, da meine Partnerin die Meinung vertritt dass der Partner auch der beste freund sein sollte.

Bei mir war es nie so.
Ich hatte immer eine beste Freundin neben der Partnerschaft.

Zitat von LonelyPoet:
ich finde halt, dass man, trotz dass man in einer Beziehung ist, auch sein gewisses maß an Privatsphäre haben sollte. ich mein alles was beziehungsrelevant ist, erzähle ich ihr ohne zögern.

Ich erzähle dem Partner natürlich nicht nur beziehungsrelevantes.
Sondern auch da keine Schranken. Aber mit der besten Freundin quatscht man dann halt auch mal über den Partner

@Dunkelbunte Naja bei mir liegt es eher darum, dass ich im Falle eines Falles zwei Verluste in einer Person einfach nicht tragen kann.

Zitat von LonelyPoet:
Naja bei mir liegt es eher darum, dass ich im Falle eines Falles zwei Verluste in einer Person einfach nicht tragen kann.

Du kannst Verluste eh nicht kontrollieren und wenn das der einzige Grund ist, warum du es splittest, dann fände ich das dünn. Ich wäre weder beste Freundin, noch Partnerin, um die Verlustängste eines Menschen zu befrieden.

@Dunkelbunte Ich glaube ich habe mich unglücklich ausgedrückt, sorry. Die Beziehung mit meiner Partnerin ist die erste Beziehung für mich, die von Dauer ist. Anfangs kam ich ja gar nicht damit klar, dass es auch anders geht. Ich liebe sie wirklich von herzen sehr, und ich nutze sie nicht dafür, nur um meine angst klein zu halten. Sie ist für mich ein sehr besonderer Mensch, da ich eben auch sehr viel von ihr lernen konnte. Aber für mich ist es ein ding der Unmöglichkeit, dass sie auch meine beste Freundin ist. Ja, zum einen ist es natürlich die Tatsache, dass zwei Verluste in einer Person für mich viel zu schmerzhaft wären, denn geht die Beziehung kaputt, dann wäre auch die Freundschaft hinüber, verstehst du wie ich meine?

Zitat von LonelyPoet:
und ich nutze sie nicht dafür, nur um meine angst klein zu halten.

Danke, das du das nochmal erklärst

Zitat von LonelyPoet:
verstehst du wie ich meine?

Ja. Hast du sonst gar keine Freunde und Kumpels? Sind bzw waren die beiden deine engsten Vertrauten?

@Dunkelbunte Nein, ich habe keine sozialen Kontakte. Mir fällt es verdammt schwer, zu vertrauen und soziale Kontakte aufzubauen. Und ich sag mal so, ich brauche im Grunde genommen auch nicht viele Menschen. Ich denke mal dass diese Denkweise entstanden ist, weil ich schon seit sehr früher Kindheit relativ auf mich allein gestellt war und mich überall selbst durchschlagen musste. Meine Freundin steht mir am nähesten. Ihr habe ich sehr sehr viel anvertraut, wohlwissend dass es keine leichte kost ist.

Soziale Kontakte kann man ja auch haben, ohne dass das direkt Vertrauenspersonen sind
Ich brauche auch nicht viele Menschen, brauchte ich nie. Aber wirklich nur eine Person, da fehlt dann was.

Zitat von LonelyPoet:
Aber ich mache mir halt trotzdem meine Gedanken, da meine Partnerin die Meinung vertritt (und das ist ihr absolut gutes Recht und das respektiere ich auch) dass der Partner auch der beste Freund sein sollte.

Ich denke, es kommt ziemlich entscheidend darauf an, was Deine Partnerin und Du jeweils unter bestem Freund verstehen. Zudem sind diese Verständnisse m. E. nicht zeitlebens fixiert. Gerade im Zuge einer längeren Beziehung kann sich hierbei viel ändern. So wie auch die Partnerliebe sich sowohl inhaltlich als auch verhaltenstechnisch verändern kann, gestalten sich mitunter Freundesbeziehungen auch irgendwann mal ein wenig anders. Das muss keinen Liebes- oder Freundschaftsbruch bedeuten.

Zitat von LonelyPoet:
Ich finde halt, dass man, trotz dass man in einer Beziehung ist, auch sein gewisses Maß an Privatsphäre haben sollte. Ich mein alles was beziehungsrelevant ist, erzähle ich ihr ohne Zögern.

Auch hier: was versteht Ihr beiden jeweils unter beziehungsrelevant...!?

Zitat von LonelyPoet:
Naja bei mir liegt es eher daran, dass ich im Falle eines Falles zwei Verluste in einer Person einfach nicht tragen kann.

Der Borderliner neigt m. E. zu dem Widerspruch: Die Sicherheit erzeugt Unsicherheit und die Unsicherheit erzeugt Sicherheit. Also eine ständig sich selbst erhaltende Patt-Situation, ein Weder-Noch.
Für jemanden, der derlei Wahrnehmungsformen nicht kennt, mag das arg irritierend sein - für ihn sind sie völlig fremd. Es ist sehr schwierig, das nicht als Vertrauensbruch aufzufassen.

Vielleicht wäre es für Dich hilfreich, gerade diese dualistische Wertung zwischen Partner und Freund generell mal genau für Dich ergebnisoffen zu analysieren. Eventuell sogar zusammen mit Deiner Partnerin. Der gemeinsame Versuch, eine Formulierung für sich zu finden, kann enorme Perspektivenöffnungen, wenn nicht sogar -wechsel generieren. Dieser Wirkfaktor ist z. B. ein wesentlicher der Gruppen-Psychotherapie (siehe dazu auch mein separates Thema).

@Alligato Naja, da ist halt jeder mensch individuell und hat da seine eigenen Ansichten ich verstehe aber was du meinst

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