Zitat von MaKaZen: Ich schrieb z.B. meiner Partnerin auf WA und bekam nicht sofort eine Antwort. Mein Hirn spielte verrückt und ich musste unbedingt eine Antwort kriegen, koste was es wolle. Wenn Dinge nicht klappten, wurde ich sehr schnell ziemlich müde und ich war frustriert.
Oh das kenne ich auch ganz gut, habe damals sehr oft so reagiert.
Irgendwann habe ich allerdings gemerkt, man schiebt andere Menschen mit so einem Verhalten noch weiter von sich weg.
Zitat von MaKaZen: Wenn etwas nicht funzt in meinem Leben, nehme ich das sehr ernst und viel zu persönlich. Mir fällt es schwer, loszulassen. Andererseits tendiere ich dazu, bei mir selbst die Schuld zu suchen, wenn etwas schief läuft. Ich komme schon gar nicht auf die Idee, dass im Aussen etwas nicht stimmt oder schief läuft.
Auch das kenne ich sehr gut!
Man möchte vieles nicht wahr haben und da es schwer ist normal zu denken, muss doch der Fehler bei einem selbst sein?
Zitat von MaKaZen: Da fehlt es mir an einem gesunden Selbstbewusstsein.
Es hat bei mir klick gemacht und ich habe einfach gemerkt, das viele Probleme allein nur durch mein niedriges Selbstbewusstsein kommen. Dieses Ewige schlecht machen und die ganzen idiotischen Reaktionen...
Zitat von MaKaZen:Es schaut für mich auch so aus, dass ich mit einem 'Opferstempel' umherziehe und andere Leute mich entsprechend 'würdigen'. Ich bin doch kein Opfer, kann für meine Bedürfnisse kämpfen
Irgendwann glaubt man halt selbst dran.
Wie Du schon geschrieben hast; man hat kaum Selbstbewusstsein.
Dies ist mir auch aufgefallen bei vielen Menschen mit psychischen Problemen.
Es gibt so viele verschiedene Arten, so viele Schicksalsschläge und Individuen...
...trotzdem haben viele eines gemeinsam:
Wenig Selbstbewusstsein!Ich versuche mittlerweile mein Selbstbewusstsein aufzumotzen, auch wenn es mir sehr schwer fällt und man sich erst einmal dran gewöhnen muss. Immer wieder einreden, sich zwingen mit sich selbst zu beschäftigen.
Dann klappts auch irgendwann immer besser.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo ich mich nicht mehr ständig selbst schlecht machen muss.
Mir ist das vorher auch nie aufgefallen, bis ich mal bewusst mit Steinchen gezählt habe, wie oft ich mich am Tag selbst schlecht mache. Nach rechts in die Tasche wenn man sich schlecht macht, nach links, für positive Gedanken.
Nach nicht einmal einen halben Tag waren die Steinchen rechts, schon so viele, dass ich nicht weiter zählen musste.
Links lang nicht einer...
Da habe ich erst realisiert wie normal es für mich geworden ist, mich selbst immer runter zu machen.
Es hat auch Wochen gedauert und ich musste mich regelrecht umtrainieren nicht direkt schlecht von mir zu denken.
Eine Kleinigkeit und schon dachte ich: boah du Idiot oder darin würdest du eh sch. aussehen.
War schon richtig Gewohnheit und ich total erstaunt, wie normal es für mich war schon so zu denken.
Irgendwann kam dann ein Nein! Bin ich nicht oder Warum mache ich das wieder?
Schaute mich im Spiegel an (wie eine Mutprobe) und hab mir absichtlich Dinge gesucht, die ich positiv an mir finde.
Ich musste heulen.
Ich habe mich knapp 10Jahre nicht mehr im Spigel angeschaut.
Ich glaube man versteht was ich sagen möchte oder?
Ps: Bei mir wurde auch Borderline diagnostiziert.
Wobei ich mir aber nicht sicher bin was ich alles habe und ob es zu 100% auch stimmt..
Mein letzter Therapeut wollte mich eigentlich nicht behandeln und los werden. Ich bräuchte mehr Stunden, die er mir nicht geben konnte und ich nicht in die Stadt. Wir haben kaum gesprochen und er war eigentlich nur für mich da, um mit Medis rumzuschmeißen, die ich irgendwann dann selbst abgesetzt habe und einer Krankschreibung, die ich für das Jobcenter brauchte.
Sonst hat er mich ans Fenster gesetzt und ich sollte rausgucken..