ich möchte hier einen Thread anlegen, wo es um Traumata durch medizinische Interventionen wie Diagnostik und Therapie geht. Und um die Behandlungsmethode Neurofeedback, Biofeedback.
Dieses Thema ist überall in der Traumatherapie sehr vernachlässigt worden. Es gibt dazu bisher wenig Forschung. Erst die letzten Jahre haben sich Forscher um dieses Thema überhaupt mal gekümmert. Was man schon lange kennt, ist Psychoonkologie und psychologische Begleitung bei Transplantationspatienten oder anderen einzelnen Erkrankungen.
Aber ansonsten war das ein unbearbeitetes Feld. Man hat es immer so dargestellt, also ob man nur bei potentiell tödlichen Erkrankungen traumatisiert werden könnte. Das ist aber nicht so. Die Evolutionsbiologie hat klar herausgearbeitet, dass viele Dinge, die in der Medizin passieren, hochgradig traumatisch sind. Eine Psychologin/Traumatherapeutin hat zu mir mal gesagt: Die medizinischen Traumatisierungen sind mit das Schlimmste, was es gibt. Und gerade Kinder brauchen noch viel weniger, um traumatisiert zu werden. Das wird vielfach unterschätzt!.
Und so langsam geht das los, dass mal dazu geforscht wird, dass auch renommierte Fachleute sich damit auseinandersetzen.
Besonders heftig sind die medizinischen Traumatisierungen, die starke Schmerzen auslösen, die mit Todesangst verbunden sind, mit Ausgeliefertsein, mit drohender Behinderung oder Entstellung, drohender Amputation oder erfolgter Amputation, die lange andauern oder die den Schambereich, die Intimssphäre verletzten, auch solche, die während dem Geburtsvorgang stattfinden. Gerade die medizinischen Maßnahmen, die die Schamgrenze oder die Körpergrenze tangieren, sind allesamt hochgradig potentiell traumatisch und viele sind mit sexueller Gewalt gleichzusetzen bzw. sogar noch schlimmer einzustufen. Gerade bei Kindern sind auch Trennungen von der Familie und spätere Probleme in der Schule deswegen, lange Krankenhausaufenthalte, ungehobelte Ärzte und vieles mehr aus diesem Kontext wichtig und sollten in der Therapie klar gegenüber dem Behandler und dem Facharzt geäußert werden, damit da nichts mehr übersehen werden kann. Die Ärzte wollen diese Traumata oft nicht anerkennen, deshalb muss man das mit Nachdruck klar machen, dass das real traumatisierend ist und es um mehr geht als um eine Angststörung, Depression oder Phobie.
Leider wird weder in klinischen Fragebögen, noch bei Vorgesprächen nach solchen Dingen gefragt und oft diese Traumata übersehen. Deshalb sollte jeder, der mit sowas kämpft, dass für sich erkennen, dass er sehr wahrscheinlich Traumapatient ist und das auch bei Profis so formulieren.
Neben einer guten Traumatherapie sollte man sich an einen Neurofeedback-Therapeuten wenden, die gibt es bei Ergotherapie-Praxen und das Neurofeedback, sowie Biofeedback wird von der GKV bezahlt. Rezepte gibt es beim Hausarzt, machen Fachärzten und bei den Psychiatern. Man muss eine Zuzahlung bezahlen. Die ist mehr als sonst, aber es bleibt bezahlbar. Wer von der Zuzahlung befreit ist, muss gar nichts mehr bezahlen. Die Termine sind einzuhalten, sonst gibt es eine Rechnung, die selbst bezahlt werden muss.
ABER:
Das Neurofeedback ist hocheffektiv und es macht Spáß. Infos gibt es im Internet zuhauf. Die Methode ist seriös, gibt es seit Ewigkeiten. Wurde bisher hauptsächlich für ADHS-Kinder eingesetzt, aber ist bei PTBS, dissoziativen Störungen usw. sehr gut. Kann man einzeln anwenden oder neben einer Traumatherapie zusätzlich.
Und jetzt hoffe ich, dass sich die in der Medizin traumatisierten Patienten mal aufrichten, sich für sich selbst einsetzen und mutig bei Therapeuten und Ärzten und auch sonst als in der Medizin traumatisierte Patienten ganz selbstbewusst sagen, dass sie Traumatherapie brauchen und dass sie unter dem, was ihnen in der Medizin passiert ist, massiv leiden und dass sie einen Anspruch haben, dass sie Traumatherapie bekommen.
Ich persönlich bin sehr wütend und sehr sauer, weil diese in der Medizin traumatisierten Menschen so lange übersehen und vergessen geworden sind. Man hat es nicht ernst genommen. Und in Wirklichkeit sind eben viele dieser Patienten aus der körperlichen Medizin davon sehr schwer psychisch krank geworden, das geht bis zu pDIS und DIS. Man kann sich im Internet darüber informieren, Dr. Jan Gysi klärt auf YT über pDIS und DIS auf. Über medizinische Traumata ist kaum was bekannt.
Man muss sich schon sehr gute und sehr moderne Traumatherapeuten suchen, damit jemand das kennt und man gut und richtig behandelt wird. Die meisten Therapeuten tun das ab oder Psychiater sehen höchstens eine Angststörung, eine Depression, eine Sucht oder psychosomatische Schmerzen. Das hinter allem als Gesamtwerk eine fette Traumafolgestörung steht, sehen die meisten nicht. Und wenn man eine dissoziative Störung hat oder gar eine pDIS wird das fast nie erkannt.
Deshalb rate ich jedem, der Medizin in einer unguten Weise erlebt hat, da drauf zu pochen, dass es in der Therapie und in der Diagnostik richtig gesehen und einsortiert wird, dass sich das ein guter Traumatherapeut mal anschaut und auf Traumasypmtomatik überprüft und es nicht zu sinnlosen Behandlungen kommt, die eh nix bringen.
Lieber Gruß
Kosmos
PS Es gibt wirksame Traumatherapien, die das aufarbeiten können. Das sollte nur von Traumafachleuten behandelt werden, die wissen, was sie tun. Allgemeine Psychotherapeuten können das nicht richtig machen. Die docktern nur am Symptom rum, aber das Problem richtig lösen können sie nicht.
Es ist auch egal, ob man eine konkrete Erinnerung hat oder nicht. Es gibt Therapien, die Traumapatienten ohne Erinnerungen gut behandeln können.
Man sollte sich auf keinen Fall einreden, dass so ein bisschen nix gemacht haben kann oder dass man denkt Medizin ist doch legal. Die durften das. Deshalb kann ich davon nicht traumatisiert sein!.
Es ist heute ganz klar, dass Trauma aus der Sicht des Körpers heraus beurteilt werden muss und da spielen die medizinischen Traumata eine ganz große Rolle. Das macht das Nervensystem total überaktiviert und das ist das, was Trauma ausmacht. Da sollte man auch keine Konfrontation machen wie bei einer Angstexposition, das wäre total verkehrt.
03.01.2023 09:41 • • 29.06.2023 x 2 #1