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Wenn du dich für mich interessierst, dann schau in mein Profil.
Ich bin austherapiert. Kann sein, dass du das aber anders siehst.
Ich bin berentet. Gelernte Zahnarzthelferin.
Du kannst hier so viel informieren wie du möchtest.
Es gibt Menschen, die lesen sogar Bücher.
Das Forum besteht auch nicht aus unwissenden Deppen.
Aber egal...

Vertragen ?

Zitat von Nemony:
@Kosmos Das sind extrem viele Infos auf einmal. Ich meine das folgende wirklich nett und möchte dich, oder dein Anliegen absolut nicht angreifen, denn das sind wirklich wichtige Themen! Es wäre allerdings viel leichter zu lesen und verständlicher, wenn du deine Beiträge kürzer und gebündelter gestaltest. Wo wir ...

Ich hätte Dir schon geantwortet, aber ich wusste nicht, was ich Dir schreiben sollte.

Ich glaube, dieses Thema ist nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Und viele andere sind auch nicht. Und ich denke, dass man mit so heiklen Themen so exponiert nicht gut fährt.

Und ich bin sicher, dass Du jemanden finden wirst, der Dir professionell weiterhelfen wird.

A


Borderline und komplexe PTBS durch medizinische Traumata

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@Kosmos ist doch nicht schlimm.

Hm. Ich denke schon, dass das in die Öffentlichkeit gehört. Wenn auf Missstände und deren Folgen nicht aufmerksam gemacht wird, wie soll sich etwas ändern?

Wenn niemand darüber spricht, warum sollte dann an Lösungen gearbeitet werden? Warum sollten neue Therapieformen entwickelt werden, wenn das alles so selten ist?

Es ging mir hier rein um die Verpackung. Das hat nichts mit dem sachlichen Inhalt zu tun.

Danke dir! Ich übe mich mal in Optimismus und gehe auch davon aus.

@Nemony

Jaaa, es gehört in die Ausbildung von Therapeuten und auch in die Ausbildung von denen, die ja als erster mit uns Patienten in diese Traumasache einsteigen. Das sind die Profis, die uns behandeln und wo wir traumatisiert werden. Und in die Öffentlichkeit gehört es auch.

Aber ein Forum ist - denke ich - nur bedingt tauglich dafür.

Das ist einfach nicht safe genug.

Und ich merke das einfach, wenn ich hier schreibe, wenn es an die Traumata konkret geht, dann kriege ich keinen Satz mehr hin und die Gefühle steigen hoch. Und da kann ich nicht schreiben, wie es hier stehen müsste, dass andere das akzeptieren. Und dann gibt es Stress oder Streit. Und das ist das, was wir als Betroffene nun gar nicht gebrauchen können.

Aber dass medizinische Traumatisierungen in der Zukunft in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit zum Thema werden, davon bin ich überzeugt. Aber da müssen die Profis die Vorreiter sein und das werden sie auch. Ich weiß von vielen Ärzten, die erstmals damit konfrontiert worden sind, was das für Auswirkungen hat und die sind geschockt. Und da ist ein großer Wille, dass man das lernen will, wie man es besser machen kann. Dass sie damit schwer umgehen können, ist mir auch klar.

Wegwischen kann man all diese neuen Erkenntnisse nicht mehr. Und was auch raus gekommen ist, ist, dass selbst kleine, harmlos anmutende Interventionen in der Medizin fatale haben können. Man hätte nie gedacht, dass etwas, was legal ist, was als medizinische Hilfe sogar einen besonders hohen Stellenwert in der Gesellschaft genießt, so nachhaltig schaden kann. Das schockt alle und deshalb glaubt es uns auch so schwer jemand. Und da, wo natürlich grob fahrlässig oder sogar vorsätzlich geschädigt wurde, da sind die Auswirkungen eben auch so wie bei anderen Gewalttaten. Das ist doch klar, dass man vor Angst schlottert und immer mehr die Kontrolle verliert. Und man kommt sich affig und überspannt vor, weil einem alle anderen suggerieren, dass man sich so nicht fühlen darf. Aber man hat es in sich und kann es nicht abschütteln.

Aber die Aufklärung darüber müssen andere machen. Wir können es nur in Behandlungszimmern von Therapeuten sagen, weil wir dann Support haben, wenn es uns heimsucht.

Die Themen kommen, weil es in einigen Therapieformen ganz explizit darum geht. Das wird man in Zukunft ernster nehmen als bisher, weil sie es jetzt verstanden haben, was das für Konsequenzen hat.

Ich sehe das schon so, dass Du jemanden finden wirst. Dortmund ist jetzt nicht gerade Spitzenklasse in Traumatherapie. Aber ein paar Leute gibt es schon. Du brauchst ja keine 100 Therapieplätze, sondern nur einen einzigen für Dich!



Kosmos

@Nemony

Es tut mir auch leid, dass ich oft so umständlich formuliere.

Das ist a), weil ich so sehr getriggert bin
Und es ist b), weil meine Schilddrüsenfunktion entgleist ist und mir alle möglichen Symptome einbrocken. Und deshalb bin ich auch in diesem Forum gelandet. Das böse Hashimoto wird es vermutlich sein. Autoimmunerkrankungen sind bei Traumapatienten ja nix Neues. Man wird immer kränker und kränker, je länger es dauert. Deshalb hat mein früher Traumatherapeut mich auch gepusht, einen neuen Traumatherapeuten zu suchen. Und er hat gesagt, dass es überall gute Leute gibt und dass ich so lange suchen soll, bis ich so einen hochqualifizierten Traumatherapeuten gefunden habe. Und weil ich mich gut auskenne, hat das auch funktioniert.

Traumata haben alle möglichen Folgen. Und wenn es einen schwer erwischt hat und man lässt es nicht konsequent und richtig behandeln, dann geht das nach hinten los.

Mein Erfahrungswert ist der, dass es Außenstehende nicht richtig verstehen und nicht richtig einsortieren können. Das können nur die Betroffenen selbst, aber die vertrauen ihrer Wahrnehmung nicht, weil sie vom Umfeld dauernd das Gegenteil suggeriert bekommen haben. In der Gesellschaft wird Medizin als Hilfe eingeordnet und das hat niemand anders zu sehen. So wachsen wir auf. DAS sind unsere Glaubensätze. Und die dürfen wir nicht antasten, sonst sind wir undankbar in den Augen der Anderen.

Aber unser Körper ruft eben seit damals die Alarmstufe ROT aus. Und wir müssen es aushalten. Wir werden schief angeschaut und belächelt, wenn wir nicht mehr wie die gesunden Menschen funktionieren können.

Und man ist empfindlich, man ist dünnhäutig.

Seit ich 11 Jahre alt bin, habe ich Suizidgedanken und dann lachen mich andere noch aus, wenn ich sage, wie schwer mich das geschädigt hat. Ich habe als Kind schon dauernd dissoziiert. Und dann habe ich auf den Deckel bekommen, dass ich faul wäre und dass ich nicht den ganzen Tag mit offenen Augen schlafen soll, sondern helfen soll, und nicht dauernd träumen soll. So hat man das gesehen.

Wir kriegen als Traumapatienten, die durch die Medizin traumatisiert wurden, oft ein Leben lang den Alltag und unser Leben in der Gesamtheit zur Hölle gemacht und die, die um uns rum sind oder die uns behandeln sollen, glauben es uns nicht. Die denken wir haben nehmen uns zu wichtig.

TRIGGER










Aber der Körper entscheidet nach völlig anderen Kriterien und der reagiert und für die Steinzeit haben diese Reaktionsweisen gepasst. Aber in unserer modernen Welt läuft man damit überall nur gegen Wände. Es geht Dir schlecht, aber kein Arzt findet was. Du bist depressiv und jeder sagt Dir: Oh, du bist doch jetzt gesund, jetzt freu' Dich doch mal!, aber man freut sich nicht, sondern versteckt sich mit Heulkrämpfen im Bad und macht den Wasserhahn an, damit keiner mitkriegt, wie mies es einem geht. Wenn meine Mutter mich gefragt hat, ob ich ich geheult habe, weil ich verquollene Auge hatte, habe ich gesagt, dass ich was in Auge bekommen habe und es so brennt, dass mir das Wasser aus den Augen schießt. Ich habe alles versteckt. Als ich mit 11 geplant habe, mich umzubringen, habe ich es so machen wollen, dass ich mit dem Fahrrad in ein überholendes Auto reinfahre, damit es wie ein Unfall aussehen soll und meine Mutter nicht weiß, dass ich mich umgebracht habe. Und warum hat man es denn verheimlicht? Weil einem jeder vermittelt hat, dass man für die Bemühungen der Ärzte dankbar sein muss und dass man darauf hin froh sein müsste, dass man nicht mehr krank ist und dass man nicht wütend sein darf auf die. Das alles kriegt man als Kind so vorgebetet und vorgelebt.

Und das kriegen auch die Frauen mit Geburtstrauma und die Menschen mit Behandlungsfehlern und Ärztepfusch eingeredet, dass sie das alles schlucken müssten und noch dankbar sein müssten.

TRIGGER ENDE

Ich weiß, was ich hinter mir habe und vor mir habe.

Und ja, darüber muss gesprochen werden, in der Öffentlichkeit. Und die Profis tun das auch mittlerweile. Ich weiß, dass in der letzten Zeit da viel mehr Forschung gestartet wird und es gibt erste Erfolge. Wofür ich mich einsetze, ist, dass diese hammerharte und gefühlskalte Kindermedizin in den Fokus kommt. Da wird traumatisiert, was das Zeug hält. Und in der Gynäkologie und in der Geburtshilfe hat man das inzwischen auch erkannt und reagiert langsam.

Deshalb finde ich das auch Klasse, dass die Frauen, die von Geburtstrauma betroffen sind, die Rosen vor den Kliniken niederlegen. Ich finde, wir sollten das allgemein einführen, dass jeder Patient, der in der Medizin traumatisiert wurde, eine Blume, eine Rose oder eine andere Blume an einem Jahr im Tag dort ablegt, wo er mal traumatisiert wurde. Das würde ein Blumenmeer geben.
Und an diesem Rosentag für die werdenden Mütter und ihre Babys, die da dann unter diesen Umständen ins Leben starten, sollte man sogar zwei Blumen hinlegen: Eine große für die Mutter und eine kleine für das Baby. Und wenn das Kind Geschwister hatte, dann noch Blümchen pro Geschwisterkind, um zu zeigen, wie viele Kinder an dem Tag der Geburt eine kranke Mutter zurückbekommen haben! Das ist nämlich nicht so easy wie die sich das alles denken. Und es macht einen stinksauer, wenn es immer so bagatellisiert wird.

Wenn ich sehe, was da in der Kindermedizin läuft. Die ganzen Ärzte wissen viel zu wenig über das Thema. Und dann wird alles falsch gemacht, was man machen kann. Und das passiert jeden Tag weiter. Und deshalb muss man als ehemals Betroffener den Mund aufmachen und darauf bestehen, dass die sich mit der Problematik endlich auseinandersetzen.

Aber gerade solche Aktionen wie mit den Rosen ist einfach nur so ein Augenöffner. Und davon brauchen wir viel, viel mehr. Man muss Zeichen setzen und man darf sich auch nicht als frustrierte Patientin abwerten lassen, sondern wir sind traumatisiert worden und als das wollen wir auch anerkannt werden.

Und Du wirst sicher jemanden finden. Vielleicht eine Traumatherapeutin? Vielleicht eine, die selbst Mutter ist und es versteht, wie schwer es ist, für alles zu sorgen, wenn man selbst innerlich klirrt und es einen immer wieder einholt?

Gerade in der Situation der Geburt, wo man sowieso schon vorher Angst hat und mit der ganzen Schwangerschaft belastet war, ist der Körper am Limit und im Ausnahmezustand. Da sind Frauen besonders empfänglich für jede Art von Traumata. Besonders, wenn früher schon was passiert war, bricht es schnell genau dann auf. Und sich dann um ein Neugeborenes kümmern müssen..... Dauernd der Spagat zwischen den Bedürfnissen der Kinder und den eigenen Bedürfnissen.... Es ist alles eine Zerreißprobe und natürlich wird man jeden Tag dünnhäutiger und man sorgt sich, ob man denn so eine gute Mutter sein kann, man hat Angst, ob das mal zum totalen Zusammenbruch führen wird und was ist mit den Kindern? Jede gute Mutter ist auch immer eine besorgte Mutter. Mütter haben schon unter normalen Bedingungen immer ein schlechtes Gewissen. Das macht die Natur. Ich kenne Deine Sorgen, auch wenn Du wenig drüber schreibst. Die Angst, dass man was nicht gut genug macht, dass man was falsch macht, dass die Kinder später einen Knacks haben oder dass man egoistisch wäre, wenn man seine eigene Zerbrechlichkeit spürt und die Gedanken daran zulässt, dass man nicht unendlich für andere da sein kann, sondern selbst Hilfe braucht.

Und die anderen verstehen nur Bahnhof. Das kann einen in die Verzweiflung und in die Einsamkeit treiben. Man darf nicht vergessen: Mit einer akuten PTBS oder komplexen Traumafolgen ist man oft schwerkrank. Aber die Erkrankungen sind für andere nicht sichbar. Mein früherer Traumatherapeut hat immer gesagt: Das unsichtbare Leid der Traumapatienten!.

Da hatte er sehr recht damit und es macht einen sehr einsam, weil einen keiner versteht. Für die Traumapatienten mit anderen Traumata gibt es unendlich viel Literatur, Blogs, Selbsthilfe-Foren, spezifische Therapie- und Beratungsangebote, es ist überall in den Medien. Wir dagegen sind vergessen worden und müssen alles ganz allein ausfechten. Uns stärkt niemand den Rücken. Deswegen müssen wir anfangen, uns gegenseitig den Support zu geben, den wir anderswo nie bekommen haben. In meinem Fall war die Unterstützung immer mau bis gar nicht vorhanden.

Alles Gute für Dich und Deine Familie!

Kosmos

@Kosmos schon wieder so viel Text

Ich kann da unmöglich auf jeden Abschnitt eingehen, aber zumindest auf ein paar:

Dass du getriggert bist sieht hier jeder. Auch unsere medizinischen Fachkräfte hier. Die sind natürlich in einem ähnlichen Verteidigungsmodus, wie du. Stell dir vor, ich würde dich auf deine berufliche Tätigkeit reduzieren und dann die gesamte Branche durch den Dreck ziehen. Gerade in diesem Forum ist es eher unwahrscheinlich auf die Tätergruppe zu stoßen. Viele hier sind in Begleitung ihrer eigenen Dämonen hier.

Zudem sehe ich auch nicht jedes medizinische Trauma als Täter/Opfer-Geschichte. Der Kaiserschnitt rettete meinem Kind und mir das Leben. Dafür sollte man schon dankbar sein. Es war jetzt kein schönes Erlebnis, aber niemand hat mir etwas angetan, was nicht notwendig gewesen wäre. Das heißt nicht, dass das nicht auch traumatisch sein kann, aber die Schuld kann man hier niemandem geben. Das Trauma überwinden kann man trotzdem. Besonders, wenn man versteht, dass es keinen anderen Weg gegeben hätte.

Wenn es um Übergriffe geht (wie ich oder du sie beschrieben haben), liegt ja das Problem wieder ganz wo anders. Und ja, das darf man anprangern und öffentlich machen!
Und da wird sich sicherlich auch was bewegen.

Bis dahin heißt das für uns, gut dadurch zu kommen. Für mich ganz persönlich heißt das: Angst überwinden, Vertrauen fassen, nicht verbittert sein. Positiver durchs Leben gehen.

Ich habe auch Mediziner in meinem Freundeskreis. Niemand davon hat mich ausgelacht, oder nicht ernst genommen. Die waren wütend. Wütend, dass ihre Arbeit dadurch in Verruf gerät. Wütend, dass manche den Job nicht verstehen, ihn aber trotzdem machen. Wütend, dass auch die Politik das verbockt hat und kaum mehr jemand diese Jobs machen will, was das Problem verschärft.

Wenn dein Umfeld ständig so reagiert, dann ist es das falsche Umfeld.

Du hast hier wohlmöglich die Gelegenheit für wertfreien Austausch. Dafür müsstest du dich aber auf eine neutrale Ebene begeben. Niemand hier ist dein Feind.

@Nemony

Das erwarte ich doch gar nicht, dass Du hier auf alles eingehst. Du musst gar nichts!

Ich erwarte gar nichts von Dir.

Und nein, auf eine neutrale Position gehe ich nicht. Für mich sind das Täter, den sie haben mir das angetan und sie haben mein Leben damit zerstört.

Und meine Familie ist die einzige Familie, die ich eben habe. Die konnte ich mir nicht aussuchen. Die Familienmitglieder sind suboptimal, weswegen ich zu fast allen den Kontakt abgebrochen habe. Meine Freunde und meine Therapeuten waren in all den Jahren meine Stützpfeiler. Und geholfen in aller Not haben mir die Juristen. Wir haben die gleiche berufliche Sozialisation und da gibt es nicht diese Loyalitätskonflikte. Juristen lernen, dass sie parteiisch für denjenigen sind, der ihre Hilfe braucht. Und genau das ist es, was mir hilft.

Ich will niemanden, der dieses System und die, da drin arbeiten, verteidigt. Ich brauchel jemanden, der mich verteidigt, und auf meiner Seite steht, ganz parteiisch, kein Neutraler. Das ist genau das, was mir hilft und das andere hilft mir nicht.

Deshalb bin ich Jurist geworden. Manchmal braucht man jemanden, der voll und ganz hinter einem steht, zu 100 %. In solchen Situationen, wo man knallhart um's Überleben kämpfen muss, muss man sich auf sich selbst konzentrieren und alle Kräfte zusammen ziehen, die man noch irgendwo mobil machen kann. Mein Leben ist nie in einer geborgenen Situation gewesen. Wir reden aneinander vorbei. Deine Lebenssituation ist eine völlig andere. Und das, was für Dich richtig ist, passt für mich nicht.

Und es hat nichts mit durch den Dreck ziehen zu tun. Wer das so auffasst, versteht es völlig falsch.

Und wenn mein Traumatherapeut so reagieren würde, wie de User hier, dann hätte ich bei ihm die Therapie gleich hingeworfen. Das hätte ich ihm nie durchgehen lassen. Die User hier sind nicht meine Traumatherapeuten und natürlich dürfen sie ihre eigene Meinung und eigene Reaktion haben. Man kann sie ihnen ja auch gar nicht verbieten.

Aber man muss wissen, was man braucht, um damit fertig zu werden und das ist in meinem Fall keine vermittelnde gnädige Haltung, die jedem ein bisschen entgegen kommt, sondern dass man hinter mir steht und zwar voll. Und die, die das nicht schaffen, die tun mir nicht gut. Mir tut es einfach nicht gut, es anders zu sehen oder das anzuhören, dass ich die, die dort arbeiten, verteidigen soll. Das kann ich nicht und will ich auch gar nicht. Dafür haben sie mich und mein Leben viel zu sehr geschädigt. Das, was da bei mir mit ausgelöst wurde, das kann und würde niemand verzeihen.

Ich brauche jemanden, der 100 % vor, hinter mir und neben mir steht und loyal ist. Und zum Glück hatte und habe ich solche Leute immer gehabt und gefunden. Manchmal hat auch einer ausgecheckt, aber bis dahin war dann ein anderer da, der mir den Rücken gestärkt hat. Und ich bin ein sehr vernünftiger Mensch, der viel akzeptiert. Aber wenn jemand so über die roten Linien geht, wie es bei mir war, mit diesen Folgen, dann ist Schluss mit lustig.

Ich habe null Gründe, auf die Medizin mit nur einem milden Auge zu sehen. Und da gibt mir auch jeder Recht, der die Details kennt.

Mach's gut!

Kosmos

Ich kann das kann das aufgrund der inneren Unruhen zu dem Thema nicht gut sprachlich fassen.

Aber die Kinderärztin, die die folgende Seite im Internet betreibt, kann es relativ gut. Und das finde ich, sollte jeder Mensch und vor allem jeder, der Medizin macht, mal gelesen haben.

https://www.doktormami.de/traumatisieru...rztpraxis/

Und dieser folgende Link bezieht sich auf die Studie, die vor wenigen Jahren an der Charite Berlin durchgeführt wurde. Und zwar ging es da um Behandlungen von auf der Intensivstation von Erwachsenen. Sehr viele hatten danach eine PTBS und sie haben mit Vorwürfen, Wut und Aggressionen auf die zurückliegende ITS-Behandlung reagiert.

https://www.lecturio.de/magazin/trauma-intensivstation/

Es hilft nun mal einfach nichts, wenn man den Tatsachen nicht ins Auge sieht. Und die Menschen reagieren ebenso und es ist normal.

Man kann eben nicht so auf den Menschen, auf das Kind, auf den Körper und die Seele losgehen, ohne dass man dadurch viel Unheil auslöst.

Und es ist die Verantwortung derer, die in der Medizin arbeiten, dass sich damit richtig umgehen.

Und wir haben es ganz oft als Patienten mit abgestumpften Menschen in der Medizin zu tun. Das mag für die praktisch sein, aber es ist für Patienten schrecklich.

Und in so vielen Ländern wird es besser gemacht als hier in Deutschland. Und wir sind sicher nicht das Land mit dem schlechtesten Gesundheitswesen. Dass aktuell extrem der Wurm drin ist, dass das Abrechnungssystem das Problem in den Kliniken ist, dass im ambulanten Bereich von Seiten der Politik gedeckt wird, um die Kosten zu senken, wissen mittlerweile auch alle.

Aber das Abgestumpfte und die Grenzüberschreitungen und das Ruppige, das hängt nicht am System, sondern an denen, die drin arbeiten.

Ich habe in Deutschland auch positive Beispiele erlebt: Es gibt eine Klinik, wo ein absolut lieber Arzt arbeitet, der auch für die Mitarbeiter sozusagen die psychologische Betreuung stellt. Und in der Klinik ist alles viel besser. Die haben es sich zur Aufgabe gemacht, menschlich zu bleiben. Der Chef dort lebt es allen vor. Es hängt alles daran, ob man will, oder ob man das als unnötige Liebesmühe ansieht. Die meisten haben sich zurecht gelegt, dass das halt alles nicht so schlimm ist und dass die Kinder bzw. Erwachsenen ein bisschen Zeit brauchen und dann renkt sich das wieder ein. Es wird als schlechte Erfahrung einsortiert. Dass man damit das komplette Nervensystem eines Menschen ins Aus katapultiert, darüber denken sie nicht nach und dass sowas todkrank machen kann.

Man kann Medizin menschlich gestalten. Und ich höre es aus der Schweiz, aus Frankreich, aus GB, aus den Niederlanden, aus Polen, aus den USA, aus Kanada und vielen anderen Ländern, dass die Ärzte dort wesentlich netter und einfühlsamer sind, auch das Pflegepersonal. Dort wird Wert darauf gelegt, dass man den Patienten menschlich behandelt.



Und in Deutschland rennen immer noch viele im medizinischen Bereich durch die Gegend und meinen: Nur die Harten kommen in Garten!

Und diese Einstellung ist das Problem. Wenn ein sensibler, einfühlsamer Chirurg von seinen Kollegen immer noch als Weichei hingestellt wird und Kliniken nur noch operieren, um Geld reinzuholen, dann sind die Patienten nicht schuld, sondern Opfer dieser Unsitten.

Dass die Arbeitsbedingungen für die in der Medizin Arbeitenden sicherlich katastrophal sind, das bezweifelt keiner. Und natürlich wird es dafür Lösungen geben müssen. Endlos können die Profis die Systemschwächen nicht abfedern. Ich kenne Leute, die im Krankenhaus arbeiten und die schwitzen Blut und Wasser, wo sie noch qualifizierte Kräfte herkriegen sollen. Diese Ärztin in der folgenden Doku sagt ja auch ganz klar, dass operiert wird, um die Klinik finanziell auszustatten. Dieses Abrechnungssystem für die Krankenhäuser mit der Klinikpauschale hat diese Folgen.



ABER:

All diese Fakten nützten dem traumatisierten Patienten gar nichts. Der hat es und der muss damit leben. Und die, die ihn traumatisiert haben, die wissen nichts von seinem Elend und wollen auch nichts davon wissen. Sie sitzen zu Hause vorm Fernseher, haben ihre Familien oder zumindest irgendwas, sie haben die Gemeinschaft mit ihren Kollegen, mit ihrem Team. Bei allem Stress und allen Sorgen bleibt ihnen wenigstens irgendwas.

Aber die Kinder oder Menschen, die schwer traumatisiert aus der Medizin entlassen werden, die stehen allein da mit den Folgen.

Ich habe mehrere Suizidversuche hinter mir und x Therapien, die mich nur gequält haben. Die waren damals nicht so weit. Die ersten 10 Jahre hat man mir nur die Borderline-Diagnose verpasst. Von meinen Traumatisierungen wollte keiner was wissen. Damals war eine Borderline-Diagnose eine infauste Diagnose. Niemand wollte diese Patienten und man musste nehmen, wer einen genommen hat. Natürlich wurde davon nichts besser, sondern immer schlimmer.

Im Laufe der Zeit wurden meine SVen immer tiefer. Die Notärzte in der Chirurgie standen im Kreis um mich rum, keiner hat sich getraut was zu sagen, weil ich mich so zugerichtet hatte. Aber das das mit Ärzten angefangen hatte, das hätten sie nie geglaubt....

Mir sagen immer wieder Fachpersonen, dass sie dafür keine Zeit hätten, es so zu machen. Freundliche Worte kosten nicht mehr Zeit als mit abgetumpfter Routine und abgebrüht und abgeklärt zu arbeiten.

Das Problem ist, dass die Profis die Folgen unterschätzen und nicht verstehen, wie sehr das Klima und die Umgebung und die Grenzachtung mit Traumatisierung zusammenhängt.

Sie meinen, es sei nicht wichtig, dabei ist es extrem wichtig.

Wenn man das nicht beachtet, dann kann man sich gleich alles vornedran sparen. Weil einen Menschen zu behandeln, um ihn im Gegenzug dann doch kaputt zu machen, gibt keine Sinn. Das ist einmal nach links gerannt und dann nach rechts gerannt, Das kommt auf's Gleiche raus. Da kann ich es gleich sein lassen.

Und wenn ich sehe, wegen was zT. giftige Untersuchungen gemacht werden, die sich später als total unnötig rausstellen. Oder die Methoden, die man durch schonendere Methoden ersetzen könnte, aber keiner tut es, weil niemand es in Frage stellt.

Man muss nicht alles machen, was geht! Und man sollte nicht alles machen, was geht!

Und wenn man am Ende sieht, was für brutale Folgen es hat, wenn Kinder traumatisiert werden, dann versteht man, warum ich hier so einen Aufstand mache.

Und an Schmerzmittel sparen, ist das sowieso das Allerletzte. Was wir alles finanzieren in diesem Staat und Gesundheitswesen, aber dann spart man Schmerzmittel bei Kindern ein und riskiert, dass die ihr Leben lang krank sein werden.

Es gibt so viele solcher Geschichten, wo man wirklich toben könnte und muss, damit das aufhört. Ich habe auch einige Fachärzte ins Gebet genommen und protestiert, dass sie ihr Vorgehen und ihre Leitlinien überprüfen müssen und wir keine Kindermedizin brauchen und wollen, die aus psychisch gesunden Kindern psychische Wracks macht.

Man kann das alles als übertrieben ansehen und abbügeln. Aber alle Traumatherapeuten, die heute führend sind, sehen es genauso wie ich. Und die meisten davon sind Ärzte und sie sehen die Zwickmühle, wo alle drin stecken. Das wissen wir alle: Ohne Medizin sind wir aufgeschmissen. Dh aber nicht, dass alles, was unter Medizin läuft, akzeptiert werden kann.

Und natürlich macht das wütend! Es macht die wütend, die das aushalten müssen. Und es macht die Angehörigen wütend, die das miterleben müssen und danach mittragen müssen!

Medizin hat zwei Seiten und beide muss man sehen und nicht nur die Lobeshymne darauf singen.

Kosmos

Die erste Threapiestunde im neuen Jahr war doch ganz nett. Weihnachten, das Fest der Familie, konnte mich mal mehr oder weniger. Jedes Jahr das Gleiche... Dieses Jahr habe ich das gleich ganz gelassen. Viel Familie habe ich sowieso nicht mehr. Ich habe ein kleines Bisschen Rest-Familie und meine Freunde und Profis. Das ist das Netz. Lieber ein Mensch, der wirklich zu einem hält, als 500 Menschen, die sich beim ersten Problem weg machen....

Medizinische Traumata sind nicht ohne. Und der Stress mit den Arztpraxen und all dem, was dazu gehört, ist übel. Früher war ich wenigstens körperlich gesund. Aber die vielen Jahre Dauerstress fordern ihren Tribut. Autoimmunkrankheiten sind bei Traumapatienten nun wirklich nicht selten. Es gibt bei uns einen guten Spezialisten. Wenn ich Glück habe, kann ich dort hin. Der hat über 40 Topbewertungen bei Google. Es gibt sie halt doch, die weißen Schafe in der Medizin, Ärzte, Fachleute, die nett sind, die helfen und die motiviert sind und eben nicht abgeklärt und abgestumpft. Das Abgestumpfte gehört mit zum Schlimmsten, was es in der Medizin gibt. Für mich jedenfalls.

Mein Therapeut und ich mussten gleich zu Anfang des neuen Jahres lästige Abrechnungsprobleme und Formalien für die weitere Traumatherapie klären. Ich dachte, es stünde auf der Kippe und wir müssten umplanen. Das hätte mir gar nicht gefallen. Da bin ich innerlich schon auf glühenden Kohlen gehockt. Er hat dann gleicht gemeint:

Wir machen den nächsten Termin nächste Woche! Das Kostenrisiko übernehme ich! Mo oder Do?... Was die Finanzierung der Therapie angeht, war er immer absolut zuverlässig und großzügig. Letztens habe ich den Termin falsch eingetragen und er saß dort wie bestellt und nicht abgeholt. Als am Anfang wegen eines Abrechnungsproblems der Antrag bei der KK völlig unerwartet abgeschmiert wurde, stand ich mit 4 Terminen bei ihm in der Kreide. Das war ihm auch erst mal Schnuppe. Dass ich viele Wochen mal einfach ausgefallen bin, hat auch nichts geschadet, mein Therapieplatz bei ihm war mir immer sicher. Er tut, was er kann. Und ich weiß, dass viele Therapeuten das ebenfalls tun. Aber viele sind so eben nicht.

Wenn es um innere Kindanteile geht, dann sagt er: Um die Innenkinder kümmere ich mich jetzt! und grinst. Heute war er echt zu witzig. Wir haben uns halt über die weiteren Schritte und Zukunftsperspektive unterhalten. Dann meinte er so abschließend: Ja, wir gehen die nächsten Schritte an und ich werde Ihnen ein paar gescheite Männer raussuchen! Ich weiß, wie das geht!. Er hat mich nur angelacht und ich bin mir vorgekommen wie auf einem Viehmarkt..... Er ist nett. Und worauf ich von Anfang an geachtet habe, war, dass meine Behandler jünger sind, dass sie in dieser digitalen Welt drin sind, dass sie zukunftsorientiert sind und Macher sind. Auch mein Psychiater ist sicher nicht über 40, allerhöchstens 45. Ich suche mir doch nicht Helfer, wo ich ständig Angst haben muss, dass die vorzeitig ausfallen, weil sie selbst krank werden, dass sie schwanger oder dass sie in Rente gehen oder sonst wie wegfallen.

Bei uns geht es sehr fürsorglich zu. Jeder hat eine wachsames Auge auf den anderen und wer was beitragen kann, was helfen könnte, der legt es auf den Tisch und dann fängt die Bastelarbeit an. Wenn er das Gefühl hat, dass ich zu wenig nach mir schaue, sagt er: Ich kann auf mich selbst aufpassen. und grinst mich an. Und dann sage ich immer: Nee, das können Sie nicht! Auf Sie muss man die ganze Zeit aufpassen! und dann lacht er noch mehr und meint: Sooo schlimm bin ich? und ich sage zu ihm:Jaaa, noch viiiiiel, viel schlimmer!.... Therapie kann auch so sein.

Letztens haben wir so die alten Sachen besprochen und er hat es nicht gleich begriffen, wie sich das zugetragen hat, und dass ich da von einem Menschen sehr bösartig einstecken musste. Dann hat er eben eine unpassende Bemerkung gemacht und in dem Moment bin ich dann kurz vorm Heulen gewesen. Ich heule nie. Aber in dem Moment stieg dann der Wasserpegel in den Augen.... Als er das gesehen hat, war er total alarmiert und hat sich vor mich hingesetzt und hat gemeint:Ich kann hier mit Ihnen zusammen eine Voodoo-Puppe basteln! Und dann können Sie den soooo lange piksen wie Sie wollen! Wenn Sie das wollen? Dann mach' ich das!.

Was er gar nicht mag, ist, wenn ich nicht komme. Wenn ich die Termine absage, kommt sofort der Ersatztermin in der gleichen Woche, manchmal einen Tag später, manchmal am Ende der Woche. Wo kein Platz ist, schafft er Platz. Wenn alles belegt ist, dann hängt er abends noch eine Stunde dran.

Das kommt nicht von ungefähr. Auch Therapeuten wollen gut behandelt werden und auch sie bauen eine Beziehung zu einem Patienten auf. Und ob man ihnen wichtig wird oder eher nur Durchlaufposten ist, das liegt zum Großteil auch an einem selbst. Auch bei uns war es nicht immer so. Anfangs war ich nur eine Patientin von vielen. Aber ich habe eben mehr draus gemacht als die anderen. Er sagt selbst öfter, dass die anderen Patientinnen mit mir nicht mithalten können. Früher dachte ich, dass sowas passiert, weil ich jung und hübsch war. Da war es leicht, jemandem zu gefallen. Aber wenn man dann älter ist, wenn Krankheiten einen gezeichnet haben und der Therapeut ein jüngerer Mann ist, der selbst attraktiv ist, dann ist es schon schwer, diese Reaktion wieder zu bekommen. Und trotzdem hat es wieder diese Wendung genommen. Man sieht daran, dass Charakter und Persönlichkeit und Persönlichkeitsstil einfach der Schlüssel zum Erfolg bei den Menschen ist. Jetzt bin ich in die Jahre gekommen und trotzdem kann man mit Ausstrahlung und Spieltrieb vieles erreichen, was sonst nicht drin gewesen wäre.

Genau aus diesem Grund sind mir viele Therapien und Therapieformen ein Dorn im Auge. Es mag sein, dass andere es todernst und seriös und hypersensibel brauchen. Ich kann das nicht gebrauchen.

Man kann es auch anders machen. Aber davon haben die meisten Therapeuten noch nicht viel gehört. Und wenn ich an diese Therapeutinnen denke, die da mit tiefernster Miene betreten beinahe händchenhaltend neben ihren Patientinnen sitzen, dann vergeht mir echt alles. Wegen so einer Veranstaltung würde ich nicht mal vom Sofa aufstehen. Sowas Ätzendes kann ja nicht helfen und wieder auf's Leben vorbereiten. Da ist mir das Voodoo-Puppe pieken lieber! Ein Hoch auf die Voodoo-Püppchen und die langen Nadeln! Rein damit!

Wir haben es dann gar nicht gemacht. Ich brauche sowas nicht. Aber allein, wie er es so engagiert vorgeschlagen hat, das Gold wert!

Er ist echt ein lustiger Typ. Und den jungen Psychiater habe ich mir auch schon zurecht gebogen. Er war nicht gleich willig, hat sich gewehrt. Aber inzwischen flutscht es auch da und er ist mitndestens ein Mitläufer. Und wenn die Sache noch länger geht, dann tritt sicher auch er in meinen kleinen, aber feinen Fanclub ein. Es ist schön, wenn man sowas hat und die Gegendemo war immer meine liebste Therapiestrategie.

Ich habe in den letzten Jahren deutlich gesehen, wie Menschen reagieren, wenn man - nachdem man lange geduldig mitgemacht hat - den Bettel hingeworfen hat..... Die meisten Menschen schätzen nicht, was sie haben und auch nicht die Menschen, die treu und brav an ihrer Seite gehen. Da wird getreten, gebissen und gekrallt, wegen Kleinigkeiten und Alltagswahnsinn, bis eine Beziehung über den Jordan ist. Und wenn dann der Andere zusammenpackt und sagt: Das geb' ich mir nicht mehr!, dann fallen sie aus allen Wolken. Dann, wenn man endgültig weg ist, dann fällt es ihnen auf, dass sie einen eigentlich doch ganz gehabt haben und vielleicht sogar lieb. Aber ich frage mich auch, warum sie da nicht früher drauf gekommen sind. Es ist so und bleibt so: Manchen Menschen wird erst durch erlittenen Verlust klar, was sie hatten und weggeworfen haben.

Meine Erkenntnis des Tages:

Selbst der gutmütigste Mensch hat irgendwann genug, wenn man ihn ständig tritt und missachtet. Und fast alle Menschen sind mit Beinen auf die Welt gekommen, haben Laufen gelernt und können gehen, wenn sie wollen. Und wer es eben übertreibt, dem laufen sie dann auch weg. Und an hat alles Geheule und Gewinsel und Bedauern kein Gewicht mehr und keine Macht mehr, weil der Mensch, der sich entschieden hat, zu gehen und es umgesetzt hat, der geht nicht mehr zurück.

Hier und in vielen Foren überlegen sich viele Menschen, was sie tun sollen, damit es mit anderen Menschen besser läuft.... Das ist nur nicht immer die Lösung. Manchmal muss man sich einfch befreien, nur an sich selbst denken und schauen, dass man allein klarkommt und sich rar macht. Das ist oft die bessere Strategie. Der Rest kommt danach meistens von allein. Je mehr Ballast man über Bord wirft, desto leichter fällt das Gehen.

Nee, ich habe schlechtes Gewissen mehr. Und wenn jemand mit mir streitet oder mich anmacht, dann mach' ich erst recht nicht, was die wollen. Mein früherer Ergotherapeut hat gemeint: Wenn jemand Dich mies behandelt oder versucht, Dich zu erpressen, auch emotional zu erpressen, dann lass' ihn auflaufen. Wenn Du es nicht machst, dann erziehst Du den anderen zu einem kleinen oder großen Terroristen, der Dich dreist immer schlechter behandelt. So einen Teufelskreislauf muss man von Anfang an aushebeln, damit er gar nicht richtig ins Zirkulieren kommen kann! Solche Leute muss man konsequent erziehen!.
Er hat Recht gehabt! Entweder erziehen wir die oder die erziehen uns. Mater and servant. Obidience wie im Hundesport. Hol' das Stöckchen, hol' das Stöckchen! NÖÖÖÖ! Ich hab' keine Lust! Hol' Dein doofes Stöckchen doch selber!

Medizinische Traumata?

Das ist bis heute kein Schlagwort.

Das wird nicht ernst genommen.

Ich wünschte, wir Betroffene könnten auch überall einfach nur sagen: Ich habe medizinische Traumata. und die Umwelt würde wissen, dass hier ganz viel kaputt gemacht wurde.

Wenn ich höre, welcher Aufschrei einsetzt, wenn ein Kind sexuell missbraucht wurde!

Aber in der Medizin kann man mit einem Kind machen, was man will, dafür interessiert sich keiner. Das hat man hinzunehmen.

Aber der Körper eines Kindes nimmt gar nichts hin. Selbst Eingriffe, die unter Vollnarkose stattfinden, werden im impliziten Körpergedächtnis angespeichert. Das passiert bei Erwachsenen und bei Kindern.

Peinliche, schambesetzte Untersuchungen, Interventionen, schmerzhafte Prozeduren und alles Mögliche kann potentiell Traumata auslösen. Das hat die Evolutionspsychologie inzwischen klar herausgearbeitet.

Das alles ist viel, viel schlimmer als man je geahnt hat.

Und natürlich triggert das mordsmäßig an, wenn dann wieder Berufsgruppen aus der Medizin ungläubig da stehen und mit Beschwichtigungsreden am Start sind. Ja, genau das ist ein Teil des Problems. Die Glaubenssätze und Narrative, die die Profis sich zurechtgelegt haben, damit sie abgestumpft und routiniert ihre Arbeitsabläufe durchziehen können, steht einer empathischen und realistischen Wahrnehmung im Weg.

Ein Kind, dass gerade einer üblen Prozedur unterzogen wird, wird es als solche erleben. Was kann man denn noch Dümmeres in dem Moment sagen als Wir wollen Dir bloß helfen!. Wie soll es vertrauen, wenn es so unzuverlässige Botschaften bekommen und gleichzeitig geplagt wird?

Kindgerecht sein ist gerade in der Medizin eine heikle Aufgabe. Und die meisten, die dort arbeiten, versauen es. Warum? Weil sie die Situation aus ihrem Blickwinkel heraus angehen und nicht aus dem Blickwinkel des Kindes. Und das ist eben nicht das Gleiche.

Besonders schlimm ist auch, dass die meisten Profis in der Medizin von Psychotraumatologie bis heute keine Ahnung haben. Die neuen Erkenntnisse sind ihnen nicht bekannt und schätzen dann alles falsch ein.

Ich glaube, dass man sich nun immer mehr auf einzelne Traumatisierungen in der Medizin einschießt. Die einen Forscher schauen auf die ITS-Behandlung. Die anderen erforschen die Geburtstraumatisierungen....

Und ich denke, dass man es nicht so aufsplitten sollte, sondern das das Thema allgemein unter dem Sammelbegriff Traumatisierung durch Medizin gefasst und behandelt werden solte. Damit wäre sichergestellt, dass in Zukunft alle Betroffenen und alle Bereiche der Medizin ausreichend Beachtung finden. Medzin ist so ein weites Feld, dass ich denke, wir müssen es allgemeiner ansprechen, damit alle abgeholt werden, die davon betroffen sind.

Und es ist auch ganz klar, dass auch die Profis ihre Traumatisierungen im Job holen.

Ganz ohne Medizin kommen wir nicht aus. Und es ist ganz sicher so, dass auf beiden Seiten diese Medizin zu Traumatisierungen führt. Ich kenne beide Seiten, weil ich auch nicht wenige Traumapatienen erlebt habe, die aus der Blaulicht-Familie eine Einsatztraumatisierung erlitten haben oder Krankenschwestern in der Traumaklinik getroffen habe, die klipp und klar gesagt haben: Dieser Beruf hat mich fertig gemacht! .

Da ich selbst gepflegt habe und das in extremer Weise ist mir das alles bekannt, wie das ist. Ich war viele Jahre in allen möglichen Klinikabteilungen unterwegs und kenne viele Leute, die in Kliniken arbeiten. Viele Leitende sind komplett ausgebrannt nach Corona und berichten mir übelste Zustände und Personalsituationen. Und das hat die Politik in weiten Teilen verbockt.

Trotzdem muss man jetzt mit der Situation umgehen und kann sie nicht pauschal für alles und jedes verantwortlich machen.

Wenn Ärzte oder Pflege oder medizinisches Personal sich daneben benehmen, dann hat das mehr mit ihrer Einstellung zu tun als mit den Strukturen. Es gibt überall Profis, die unter den gleichen Rahmenbedingungen arbeiten und die es gut machen.

Meiner Meinung nach hat es viel mit der eigenen Sozialisation zu tun. Manche Menschen sind zu Hause mit Befehlston und Kasernenton aufgewachsen und machen es später eben genau so. Und andere Menschen sind eben sehr sensibilisiert und fühlen sich in andere automatisch ein und sind softer, geduldiger und schonender.

Es ist halt leider so, dass sich - wie wahren Leben - die Holzklötze oft besser durchsetzen als die, die sensibler und softer sind. Aber gerade in der Medizin sind die Grobis auf Patientenseite nicht willkommen.

Ruppig und grob hat in der Medizin nichts zu suchen. Das wäre ein Grundsatz, dem man jedem, der dort arbeitet, vom ersten Tag an einbläuen müsste. Aber genau das passiert nicht.

Einfühlungsvermögen und Taktgefühl und sich anpassen auf die jeweilige Situation und nicht routinemäßig wie eine Schallplatte mit Sprung immer die gleichen Standard-Sätze runterleiern ist zwar anstrengender, dafür würde es auf Patientenseite sehr viel verbessern.

Aber ich glaube, dass die das nie lernen bzw. gar nicht lernen wollen. Wenn man als Kind in diesem Fließband-Betrieb drin war, war man einfach ein Posten im Betriebssystem. So wie ein Artikel bei amazon von der Bestellung bis zur Zustellung einfach durchläuft. Das hat doch die alle nicht interessiert. Das war einfach Handwerk. Untersuchung 1 - Ergebnis auswerten - nächste
Schritt planen - Untersuchung 2 - Ergebnis auswerten - nächsten Schritt planen.... and so on.

Da gab es keinen Platz für einen Menschen, schon gar nicht für ein Kind.... Man war nur ein Objekt und an einem ist einfach Geld verdient worden.

Dass es ganz massiv drauf ankommt, dass die Kinder ein gutes Vertrauensverhältnis zum Arzt haben müssen, zum Personal, das dabei ist, das wissen bis heute die allerwenigsten.

Die Eltern sind dabei gar nicht wichtig. Die Eltern kommen eher in der Zeit danach ins Spiel, um das aufgeriebene Nervensystem wieder zu beruhigen. Aber das klappt ja auch nicht, wenn ein Kind in der Medizin drin bleiben muss und es zu den nächsten Traumatisierungen und Übergriffen kommen wird. Besonders betroffen sind eben die chronisch kranken Kinder, die behinderten Kinder.

Die Medizin und Forschung tastet sich da gerade ran. Dh, die Auswirkungen sind offiziell noch gar nicht so bekannt. In Deutschland sieht man die Problematik noch gar nicht deutlich. Das ist in anderen Ländern anders. Die sind schon lange aufgewacht und haben begriffen, dass Medizin nicht nur heilt, sondern auch massiv schädigen kann. In Deutschland hat dieser Prozess der Bewusstwerdung von Traumafolgen nach medizinischen Interventionen gerade mal langsam begonnen.

Umso wichtiger ist es, dass die Betroffenen endlich den Mund aufmachen und darüber reden. Und ich finde, dass es viel wichtiger ist, die Folgen anzusprechen als die Erlebnisse selbst. Was wichtig ist, ist den Zusammenhang zu diesen medizinischen Maßnahmen und die Folgen derer darzustellen. Nur so kann man im Sinne von Traumaforschung klar machen, wie sehr das krank machen kann.

Und vor allem muss jedem in der Medizin klar sein, dass viele Kinder keine guten Eltern und Familien haben und das, das, was sie in der Medzin erleben, zu Hause nicht aufgefangen wird. Damit haut es doppelt und dreifach rein.

Und gerade die Kinder, die zu Hause nicht gut versorgt werden, kommen ja überdurchschnittlich oft mit der Kindermedizin in Kontakt. Sie sind oft anfällig, weil sie unter ständigem Stress leben. Viele werden chronisch krank oder werden sogar misshandelt und landen mit häufigen Verletzungen bei Hausärzten oder in Kliniken.

Das Thema Kindheitstraumata durch Medizin muss unbedingt aufbereitet werden.

Aber auch bei Erwachsenen muss endlich klar gemacht werden, dass der Patient, der hinterher am meisten mault und aggressiv Vorhaltungen macht, wahrscheinlich derjenige ist, der traumatisiert worden ist. Und Ärzte und Pflege sollen sich dann nicht beleidigt wegdrehen und sich zurückziehen, sondern lernen, dass die gerade da, wo sie erfahrungsgemäß am wenigstens Empathie entwickeln, am meisten Empathie aufbringen müssen.

Da gibt es viele Fehleinschätzungen.

Der wütende Patienten ist oft der traumatisierte Patient und eben kein frustrierter, ungehobelter Mensch.

Und das Kind, das sich bei einer Untersuchung oder Behandlung nicht wehrt, ist meistens das Kind, dass schon dissoziiert. Dass Kinder nicht reagieren, heißt überhaupt nicht, dass es ihnen in der Situation gut geht. Wenn Kinder nur noch funktionieren und keine Schmerzen zeigen, dann kann es sein, dass sie sehr wohl starke Schmerzen, Ängste oder Schamgefühle oder Ekeltgefühle erleben. Aber durch Dissoziation wirkt es nach außen als ginge es dem Kind gut. Ein ruhiges Kind sollte für alle Beteiligten in der Kindermedizin immer eine red flag sein.

Und man sollte nie an Schmerzmitteln sparen.

Es ist im Moment Forschungsthema, wie man das besser machen kann. Es ist tatsächlich so, dass man im Moment bei vielen Maßnahmen in der Medizin noch gar nicht weiß, wie man es richtig machen kann. Zum Beispiel der Einsatz von Propofol wird jetzt untersucht.

Worauf es echt ankommt, ist, dass man das Thema ernst nimmt und sich drauf einstellt, sich damit auseinandersetzt, dazu lernt, aufmerksam darauf achtet, wie Menschen, Kinder reagieren.

Insgesamt muss die Sprache softer werden, weil Traumatisierung ganz viel mit dem Gehör und mit der auditiven Wahrnehmung und auditiven Informationsverarbeitung zu tun hat. Aber das ist nur ein Aspekt von ganz vielen.

Stimme-Gehör-Sprechweise-Ansprache-Hörinformationsverarbeitung das ist ein Kanon.

Das ist kaum bekannt, aber extrem wichtig. Der Ton in der Medizin ist viel, viel zu rauh, damit Menschen das verkraften könnten.

Kommunikationstraining allein hilft da gar nicht genug. Das ist ein Anfang. Aber es geht gar nicht nur darum, was gesagt wird, es geht nicht nur um die Worte, sondern darum, wie sie gesprochen werden. Die Tonmelodie ist oft entscheidender als der gesprochene Inhalt.

Der Beitrag gefällt mir schon um einiges besser, als die vorangegangenen. Ich finde es wichtig, dass auch die Gründe für solches Verhalten von Medizinern erforscht wird. Natürlich kann die gehetzte Pflegekraft ihren Job nicht so machen, wie sie gerne würde, wenn sie nur 5 Minuten pro Patient hat. Trotzdem ist auch nicht jeder für den Job gemacht und empathielose Menschen gibt es in jeder Branche.
Zu sensibilisieren fände ich auch gut. Schon in der Ausbildung, aber auch kontinuierlich, damit man den Bezug nicht verliert. Natürlich müssen politisch dafür die Weichen gestellt werden. Wie könnte man in der derzeitigen Lage sagen, ach komm, auf Frau Ultra- Rabiat verzichten wir? Können wir leider momentan nicht.

Übrigens sind Eltern schon auch wichtig, nicht nur, wenn eine Traumatisierung wohlmöglich schon stattgefunden hat. Ich habe neulich meinem Kind eine Vollnarkose für eine simple Augenuntersuchung erspart, indem ich sie schlichtweg abgelehnt habe. Die Ärztin hat mir gedroht, dass mein 4-Jähriger, wenn er beim nächsten Mal die Untersuchung nicht mitmacht in die Klinik soll. Beim nächsten Besuch war ein sehr netter Vertretungsarzt, der meine Ansicht bestätigt hat. Er sagte, das wäre unnötig, wenn man sich die Zeit nimmt. Und wenn es heute nicht klappt, dann beim nächsten mal. Es hat geklappt. Mit Geduld und Spaß und Freundlichkeit.
Wäre es die eigentliche Ärztin gewesen, hätte ich mich jedoch nicht beirren lassen, auch wenn da Druck ausgeübt wird.
Auch meine Mutter hat mir mal etwas erspart, nur indem sie nachgefragt hat, wozu das nötig ist. Tja, war es nicht, ist Routine. Meine Mutter war da sehr cool und meinte: Ja, dann lassen wir das doch, wenn es nicht sein muss.
Das heißt natürlich nicht, dass man glaubt, man weiß alles besser, weil man ja gegoogelt hat! Aber genaue Begründungen zu verlangen und im Zweifelsfall eine Zweitmeinung einzuholen, kann ich guten Gewissens allen Eltern empfehlen. Wir können unsere Kinder auch schützen, indem wir die Person auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Lebensbedrohliche Situationen sind davon natürlich ausgenommen.


Wieso würdest du die medizinischen Traumata nicht splitten? Wäre das für Therapie-Ansätze nicht besser, es individuell anzusehen?

Ich habe mich auch mal über Zahnarztangst informiert. (Übrigens: Hab ich größtenteils überwunden und bin mächtig stolz drauf) Das beinhaltet kein komplettes Trauma auf alle medizinischen Eingriffe, sondern eben auf Zahnmedizin. Und da hat sich enorm viel getan.

So, heute bin ich mal dran mit langen Texten.

P.S.: Sag nicht immer die aus der Medizin. Wie meine kleine Story zeigt, sind das alles Individuen mit mehr oder weniger Kompetenz. Lass uns nur die schwarzen Schafe scheren.

Zitat von Nemony:
Zu sensibilisieren fände ich auch gut. Schon in der Ausbildung, aber auch kontinuierlich, damit man den Bezug nicht verliert. Natürlich müssen politisch dafür die Weichen gestellt werden.

.....wie für so vieles, z. B. die Pflegesituation in Altenheimen. Das Problem liegt aber darin, dass dies die Entscheidungsträger in der Politik herzlich wenig interessiert.

Zitat von Nemony:
Wie könnte man in der derzeitigen Lage sagen, ach komm, auf Frau Ultra- Rabiat verzichten wir? Können wir leider momentan nicht.

Kann man schon, hat nur auf Dauer fatale Auswirkungen auf die Gesundheit. Ich ertrage z. B. inzwischen lieber die Schmerzen als mich abwertendem Verhalten von Ärzten auszusetzen. Allerdings muss ich auch nur alleine mit den Konsequenzen leben. Hat man dagegen noch die Verantwortung für Schutzbefohlene, verbietet sich solch eine Option - ganz klar!

Ich denke, hier geht doch recht viel durcheinander.

Ich hatte mir eigentlich bei diesem Thread gedacht, dass er für die sein soll, die in der Medizin traumatisert worden sind und mit den Folgen leben müssen.

Ich persönlich kann mich nicht wirklich mit der anderen Seite auseinander setzen. Ein Vergewaltigungsopfer fragt doch auch nicht danach, warum der Täter es vergewaltigt hat, oder?

Natürlich muss sich die Gesellschaft damit beschäftigen. Die Probleme brauchen eine Lösung. Und natürlich sehe das alles auch. Und es ist auch unfair, allen gegenüber. Deutschland ist ein Lobbyisten-Staat. Wir hatten an meinem alten Wohnort lange die Möglichkeit, das Schweizer Fernsehen zu empfangen. Da hat man erst man den Kontrast gesehen, was wir hier in Deutschland alles gar nicht erfahren. Wir glauben an unsere Medien. Aber in Wirklichkeit wird viel von ferngehalten. Und so ist es auch in der Medizin. In Deutschland wird Medizin massiv von Lobbyisten bestimmt. Medizin als Branche, als Industriezweig, in dem man viel Geld machen kann. Das ist die große Schwierigkeit, die hinter allem steht.

Und das sind die Rahmenbedingungen heute.

Aber wenn ich hier über meine Traumata in der Medizin schreibe, dann ist das lange Zeit her. Da kann ich nicht mit den Argumenten von heute kommen, den die Umstände damals waren andere.

Wenn wir über Geburtstraumata reden, dann schreiben manche hier, dass da Fehler gemacht wurden, dass es gewalttätig war, übergriffig. Das ist ja schon illegaler Bereich. Das verurteilt jeder.

Aber bei mir war das anders. Bei mir war alles legal. Die Eltern geben ihre Einwilligung, weil ihnen keine Wahl bleibt. Und man hat keine Wahl, wenn das Kind krank ist und man keine anderen Optionen anbietet.

Und das finde ich, ist der Punkt, wo man gerade in der Medizin den Leuten endlich klarmachen muss, dass eine Einwilligungserklärung keine Traumatisierung verhindern kann. Das ist der springende Punkt, auf den ich raus möchte. Und wenn es 1000-fach legal war und alles ohne Behandlungsfehler gelaufen ist, dann kann es trotzdem hochgradig traumatisch gewesen sein.

Auch das, was ein medizinischer Profi als Mini-Sache einstufen würde, kann extrem traumatisch sein.

Das ist der große Unterschied zwischen Psychotraumatologie früher und heute. Es braucht für eine PTBS oder sonstige Traumafolgenstörungen kein Erlebnis von katastrophalem Ausmaß. Und ganz besonders bei Kindern nicht.

Und Frauen in der Geburt ist sicher eine extrem verletzliche Situation. Da ist man vulnerabel, sowohl körperlich und auch psychisch.

Ich habe für mich gemerkt, dass ich diese Loyalitätskonflikte zu den Medizin-Profis abschalten und verlassen muss, sonst kann ich mir selbst nicht gerecht werden.

Und Medizin kann einfach schwer traumatisieren. Das geht bis zur pDIS und DIS. Und trotz dieser schweren Folgen wird man nicht ernst genommen. Und das ist der Punkt, wo sich endlich was ändern muss.

Es geht bei mir also nicht um die schwarzen oder weißen Schafe, sondern einfach nur um die Folgen, ganz egal, ob jemand Mist gebaut hat oder nicht. Medizin an sich ist der Auslöser für schwerste Traumafolgestörungen. Und dieses Denken, dass wir den Medizin-Profis gerecht werden müssten, das führt dazu, dass wir für uns selbst nicht erkennen können, was das mit uns gemacht hat.

Manchmal kann man als Eltern sein Kind schützen, aber immer geht das nicht. Und in dem Fall, wo es nicht geht, da muss man verlangen, dass die heute endlich mal das besser machen.

Hier geht es eben nicht um Peanuts. Kindermedizin kann so schlimme Traumatisierungen auslösen, dass diese Kinder den Rest ihrer Tage durch die Hölle gehen. Und das sollte auch jeder wissen, der arbeitet. Dann hätten sie vielleicht mal eine Motivation, es besser zu machen.

Und vieles ist einfach unnötig oder mit anderen Methoden zu ersetzen. Aber da denkt nicht mal einer drüber nach. Ich sage es immer wieder: Wenn das, was damals mit mir von medizinischem Personal gemacht wurde, heute ein Privatmann mit einem Kind tun würde, der würde sich in einem Prozess wegen schwerem sexuellem Missbrauch wiederfinden und ein paar Jahre Knast kriegen. Und sowas kann in Deutschland jeden Tag mit Kinder gemacht werden und es denkt noch nicht mal einer drüber nach. Dann soll man noch dankbar dafür sein, dass sie einem eine fette dissoziative Störung eingebrockt haben.

Ich darf das aushalten, ich ganz allein und die sind alle weg. Die haben sich von dem Geld, dass s sie an mir und anderen Patienten verdient haben, ein schönes Leben gegönnt. Und nach uns, die wir das Ziel dieser Medizin waren, fragt keiner.

Das muss man auch mal sagen dürfen. Und ich werde mich nicht entschuldigen, weil ich sauer bin, dass mein Leben so unnötig ruiniert worden ist. Warum dürfen Opfer von anderer Gewalt alle laut aufschreien, sich entrüsten und anklagen, bloß wir sollen das angeblich nicht dürfen. Die arbeiten da ja auch alle nicht, um uns eine Freude zu machen, sondern weil sie selbst das wollen und vielleicht keine andere Option hatten. Die arbeiten nicht zum Wohl der Menschen, sondern in erster Linie, weil sie sich für den Job entschieden haben und damit ihren Lebensunterhalt erarbeiten wollen. Das sind doch alle keine Ehrenamtler. Die gehen ihren Berufen nach so wie alle anderen ihren auch. Da sehe ich keinen Grund für eine irgendwie geartete Dankbarkeit. Bei den Ärzten hätten wir keine Nachwuchssorgen, wenn die mal mehr Medizin-Studienplätze aufmachen würden. Wir wissen, warum das nicht gemacht wird. Und in der Pflege? Da arbeiten viele, die anderswo nichts gefunden haben. Und jetzt, wo die Zeiten schlecht sind, gehen sie ja auch anderswo hin.

Natürlich gibt es da auch nette Menschen, die das aus Berufung machen. Das sind auch sicher viele, die jetzt während Corona durchgehalten haben, um dieses System zu stützen. Und das ist aller Ehre wert. Das will ich auch nicht vergessen.

Aber ich glaube, dass die ihre Patienten vergessen haben. Ich fühle mich als Opfer dieser unmenschlichen Brachialmedizin total vergessen. Es interessiert niemanden, was aus einem wird, was die Folgen sind, wenn die mit ihren Prozeduren fertig sind.

Ich habe so viele SV-Narben und wenn die jemand gesehen hat, dann haben mich die Leute angschaut wie eine Irre. Ich habe alles abbekommen, was damit ausgelöst wurde. Ich habe die Probleme am Hals, die die geschaffen haben. Und die sind alle weit weg, fragen nicht danach, was für ein mieses Drecksleben sie mir damit aufgedrückt haben.

Aber vielleicht muss man es erst mal über die Jahre und Jahrzehnte erleben, wie schlimm es sich am Ende auswirken kann.

Am Anfang ist man noch zuversichtlich, dass man das schon überkommt, wegsteckt. Man ist jung, vertraut noch drauf, dass irgendwelche Therapeuten das hinbiegen können...

Die Hoffnung stirbt zuletzt....

Und vielleicht muss man erst mal so alt werden, wie ich bin, um so selbstbewusst was anzuklagen, was so sinnlos und unnötig war und so viel Schaden produziert hat.

Ich glaube, wenn man für sich selbst was tun will, dann muss man raus aus dieser Verstrickung mit dieser Branche.

Wenn man es anders gemacht hätte, wäre es nicht so ausgegangen. Und wenn man schon Kinder, Patienten solchen Prozeduren aussetzt, dann muss man sich auch drum kümmern, dass sie hinterher damit ernst genommen und aufgefangen werden. Und weil das nicht passiert ist und nicht passiert, bin ich stinksauer. Wir pumpen ein Wahnsinnsgeld und Investitionen in die Betreuung von Opfern sexueller Gewalt und von Krebserkrankungen und noch in die Betreuung von Tansplantationspatienten. Aber an alle anderen Traumapatienten denkt keiner. Für die wird nichs gemacht. Wenn Du nicht zum Kreis der Erlauchten und Auserwählten gehörst, dann kannst Du in Deutschland vor die Hunde gehen. Das juckt keinen.

Es ist ungerecht und dagegen lehne ich mich auf.

Dass da aber jeder seinen Weg gehen muss, das habe ich schon lange verstanden. Nicht jeder empfindet das gleich.

Und warum alle medizinischen Traumata unter einen Oberbegriff gefasst werden sollten?

Damit sie leichter zu erkennen sind. Wenn man allgemeiner danach fragt oder in Fragebögen zur Diagnostik allgemein danach fragt, dann wird weniger übersehen. In der jeweiligen Einzeltherapie muss der Therapeut sowieso individuell auf das Trauma eingehen. Der wird vorher sowieso nachfragen, wenn er weiß, dass da in der Medizin war. Das konkrete Trauma wird also schon angesprochen werden, aber im zweiten Schritt. Es wird nicht übergangen. Aber ich sage mal so: Erst geht man mit dem groben Rechen drüber und dann mit dem feineren. Das wäre sicherer für alle und so ist sichergestellt, dass die Menschen oder Kinder mit seltenen Traumata nicht durch die Maschen fallen können. Wenn man eher nach Gefühlen oder Körpersensationen oder Triggern fragt, dann kommt man auch zu anderen und besseren Ergebnissen. Die Psychotraumatologie in Deutschland ist zum Teil halt auch schon wieder relativ veraltet. Deswegen konzentrieren sich die auch alle auf bestimmte Traumata und kümmern sich nicht um die medizinischen Traumata. Abe medizinische Traumata sind hammerhart. Die Folgen terrorisieren nicht selten einen Menschen sein Leben lang.

Und gerade hier im Forum ist es sicher so, dass manche Traumapatienten sind, aber nur eine Depression oder nur eine Phobie oder Angststörung diagnostiziert wurde. Mein Traumatherapeut sagt das auch, dass sich die meisten Therapeuten und Psychiater mit dissoziativen Störungen und den ganz schlimmen Traumafolgestörungen wie DIS, pDIS und artifizielle Störungen nicht auskennen. Und eine artifizielle Störung ist halt extrem harter Tobak. Und spätestens dann, wenn man auf diese Thematik zu sprechen kommt, läuft es den meisten Ärzten kalt den Rücken runter. Aber genau diese Störungen sind durch Medizin zumindest mitverursacht. Artifizielle Störungen fangen meistens als dissoziative Störungen an. Dann kümmert sich kein Mensch um die und irgendwann sind die sozial so kaltgestellt und emotional so verhungert, dass irgendwelche kindlichen Anteile in denen anfangen, sich selbst kaputt machen, um wieder in der Medizin zu landen. Natürlich wird dieses Kümmern und die Reinszenierungen teuer erkauft, auch zum Teil mit schweren Behinderungen später. Aber das sind auch die Folgen von medizinischer Traumatisierung. Und das sollte allen zu denken geben. Das Problem bei Kindern sind ja zum Teil auch die Reinszenierungen und schwere Selbstverletzungen, chronische Suizidalität, Misstrauen und Bindungsschwierigkeiten, Schulprobleme und und und.... Da kann man nicht mehr sagen, dass man den Kindern damit geholfen hätte, dass man ihnen das alles aufgeladen hat.

Ich glaube, ich muss ein Buch schreiben. Hier ist allen der Text zu lange und lesen mag es auch keiner. Vielleicht sollte ich für Menschen schreiben, die das lesen wollen und dafür bezahlen wollen. Dann würde ich sogar was dabei verdienen.

Mich wundert es, dass das Thema so einen Widerstand auslöst?

Es kann doch keiner wollen, dass Menschen/Kinder genau dann, wenn sie am vulnerabelsten sind, noch obendrauf brutal behandelt werden und traumatisiert werden.

Man kann mit dem Argument, dass man helfen wollte, nicht alles tilgen, was passiert ist und was Menschen als Folgen ertragen müssen.

Bei manchen waren die Folgen vielleicht nicht so gravierend und nachhaltig. Bei mir waren sie grauenhaft. Daher ist sicher die Wut und die Einstellung danach und dazu verschieden groß ausgeprägt. Mein Traumatherapeut lächelt mich manchmal an, wenn ich wütend deswegen werde, und sagt dann:Ahh, jetzt kommen die Aggressionen.... Ja, ist doch besser, wenn ich mich in einem Forum ärgere, als dass ich auf mich selbst losgehe. Und natürlich ist ein Teil der chronischen Suizidaliät und der SV auch, dass man von allen Seiten gesagt bekommt, dass man auf die nicht wütend sein darf, dass man dankbar sein sollte. Ich bin es aber nicht. Und ich fühle es so nicht. Und mit den späteren Therapien war es doch dann das Gleiche: Immer nur gequält werden und jeder verspricht, dass es dadurch besser werden würde, und es wurde immer nur schlimmer. Und statt dass es einem besser geht durch die Behandlung, geht es einem dadurch nur schlechter. Diese ständig enttäuschte Erwartung, das ist ja das, was einem dann auch in den späteren Traumatherapien so massiv auf die Füße fällt.

Mein Ex-Traumatherapeut kann heute noch ein Lied davon singen, dass ich ihm nicht geglaubt habe, was er mir sagt. Alles war in Frage gestellt, weil ein Arzt für mich keine Vertrauensperson mehr war. Ich habe ihm nichts geglaubt, egal, was er gesagt oder getan hat. Und da stehen dann Therapeuten vor einem gewaltigen Problem. Da keine Vertrauensbasis mehr und das macht die anschließenden Traumatherapien extrem schwierig. Er stand im Prinzip mit mir in einer Sackgasse. Mein Nervensystem hatte Panik vor Ärzten, vor Praxen, von Therapeuten, vor Arzthelferinnen, vor diesem ganzen System. Und dann ist man hochsuizidal, dauernd drohen die einem die Zwangseinweisung an und man kriegt noch mehr Angst. Meine Therapeuten sind mit mir durch die Hölle gegangen. So ein Mensch, der in der Medizin traumatisiert wurde, ist in vielen Bereichen der Traumatherapie ein Trümmerfeld mit besonderen Anforderungen. Und genau weil ich das weiß, deshalb sage ich, dass man das sehr viel wichtiger nehmen muss.

Ich weiß das noch wie heute, dass es in jeder Therapiestunde um meine Angst vor Zwangseinweisung ging. Diese Angst, zwangsweise in ein Krankenhaus zu kommen und fixiert zu werden und mit Pillen ruhig gestellt zu werden, die war schlimmer als alles Andere. Es hat lange gedauert, aber ein Arzt hat es dann begriffen und hat die Strategie geändert. Er hat mich alles machen lassen. Er hat mich 3 Jahre am Telefon behandelt, damit ich neu Vertrauen aufbauen konnte. Erst nach 3 Jahren habe ich ihn das erst Mal live getroffen. Das war zu Zeiten, wo Online-Therapie noch nicht mal angedacht war. Es war sehr schwer, nochmal jemanden zu vertrauen, der irgendwas mit Medizin zu tun hatte.

Diese medizinischen Traumata kommen durch die Hintertür wieder rein und richten fürchterlichen Schaden an. Das sind dann Leute, die einen Knoten irgendwo tasten und sich nicht zum Arzt trauen. Und wenn sie dann endlich alle Kraft zusammengesammelt haben und hingehen, dann hat der Knoten längst gestreut und dann wird vielleicht ein Bein abgenommen, dass man Monate vorher hätte retten können.

Aber es wird jeder selbst feststellen, wie einen diese medizinischen Traumatisierungen einholen.

Medizin lebt davon, dass Menschen ein positives Verhältnis zu ihr haben. Und wenn sie das kaputt gemacht hat, dann kann das am Ende Leben kosten.

Dieses Thema wird als sehr harmlos hingestellt, in Wirklichkeit ist es extrem bitter.

Zitat von Quasinemo:
.....wie für so vieles, z. B. die Pflegesituation in Altenheimen. Das Problem liegt aber darin, dass dies die Entscheidungsträger in der Politik herzlich wenig interessiert. Kann man schon, hat nur auf Dauer fatale Auswirkungen auf die Gesundheit. Ich ertrage z. B. inzwischen lieber die Schmerzen als mich ...

Ja, genau so ist das.

Wir sind alle auf Medizin angewiesen. Wir können nicht ohne sie. Aber sie muss uns dienen und nicht den wirtschaftlichen Interessen anderer.

Und es ist in Deutschland extrem geworden. Das sagen auch ausländische Ärzte über das deutsche Gesundheitswesen. Mittlerweile fahren hier ganz verzweifelte Leute nach Frankreich und lassen sich dort als Selbstzahler beim Arzt behandeln, weil die deutschen Ärzte bei ihnen nicht mehr weiterkommen. Man hat keine Zeit mehr für komplexe Fälle und fertigt die Leute einfach ab. Und wer das Geld, der geht ins Ausland, lässt sich dort helfen.

Meine Mutter war in England beim Arzt und dort wird echt an jeder Ecke gespart. Aber die Ärzte und die Pflege waren supernett. Man geht da einfach anders mit den Patienten um. In den Niederlanden ist es ein völlig anderes Klima. Das war da in Deutschland abgeht, das ist nicht mehr zumutbar.

Zitat von Kosmos:
Ich denke, hier geht doch recht viel durcheinander.

Ich hatte mir eigentlich bei diesem Thread gedacht, dass er für die sein soll, die in der Medizin traumatisert worden sind und mit den Folgen leben müssen.

Ich persönlich kann mich nicht wirklich mit der anderen Seite auseinander setzen.

O.k. du möchtest nur dein Trauma hervorheben und von Traumatisierungen anderer - sehr wohl auch im Kontext mit medizinischer Behandlung - nichts wissen. Aber dafür wäre die Rubrik Tagebücher der passendere Ort, denn da besteht die Möglichkeit, den gesamten Raum für sich einzunehmen oder Akklamationsrecht zu beanspruchen - hier nicht!

Wahrscheinlich wird dieser Thread aber auch über kurz oder lang von der Moderation gesperrt........solange dies noch nicht der Fall ist, kann jeder hier sachlich auf die Beiträge eines anderen Mitgliedes Bezug nehmen.

Zitat von Kosmos:
Ein Vergewaltigungsopfer fragt doch auch nicht danach, warum der Täter es vergewaltigt hat, oder?

Kommt vor, primär im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs.

@Quasinemo Oh ja, die Liste ist endlos lang. Nach meiner Meinung war die Privatisierung unserer Grundpfeiler der größte aller Fehler. Ich frage mich, wo der gesellschaftliche Aufschrei bleibt. Ich fürchte wir sind noch nicht so weit.

Oh je, dann ist dir auch etwas angetan worden. Erstaunlich, dass da so oft von tragischen Einzelfällen gesprochen wird. Tut mir sehr leid.

@Kosmos
Ich wollte dir niemals etwas absprechen! Nicht deine Wut, nicht deine Probleme und schon gar nicht deine Erfahrungen! Das ist das schlimmste, was man einer traumatisierten Person sagen könnte. Das war doch nichts! , Das musste halt so sein. , Das bildest du dir ein. , Das war doch nicht schlimm.

Stimmt, es gab für das, was dir angetan wurde keine Rechtfertigung. Da sind Täter. Und diese verurteile ich zutiefst. Andererseits will ich auch nicht jedem unterstellen, dass er ein Täter ist, nur weil er im medizinischen Bereich arbeitet. Gibt ja auch Gegenbeispiele. Dass das Vetrauen verwirkt ist, ist aber absolut logisch.

Und auch mit dem desolaten Zustandes unseres Gesundheitssystems kann nicht alles begründet werden. Ich denke nur, dass die Grundvoraussetzungen für eine gute Behandlung auf allen Ebenen erreicht werden muss. Dann kann eben auch ein Mitarbeiter entlassen werden, wenn er Mist baut.

Jetzt verstehe ich das mit dem Splitting, da hast du einen Punkt. Vielleicht braucht es aber auch die kleinen Baustellen, um die mediale Aufmerksamkeit besser zu lenken. Ein breit gefächerter Bericht packt die Leute wohlmöglich weniger. (Da spricht jemand aus der Medienbranche)

Ein Buch? Warum nicht? Ist viel Arbeit, sag ich dir. Aber der Tagebuch-Vorschlag ist doch nicht schlecht.

Wie möchtest du denn weiter machen? Ich meine, was würdest du tun, wenn dein Leben davon abhinge, dich medizinisch versorgen zu lassen? (Musst du nicht beantworten, wenn du nicht magst. Ich verstehe das.)

Bei dir klingt es so, als sei die Therapie kein Ausweg. Tut mir leid, aber ich möchte das so nicht stehen lassen. Nicht für mich und nicht für die vielen anderen, die noch Hoffnung haben.

@Quasinemo

Ich glaube, Du hast was falsch verstanden. Ich komm' jedenfalls nicht mit, was Du sagen wolltest.

Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was jetzt so dermaßen zu beanstanden sein sollte, dass man einen Thread sperren müsste. Vielleicht gibt es hier Regeln, die ich nicht kenne. Aber üblich ist, dass der TE die Richtung vorgibt, weil er das Thema eröffnet hat. Vielleicht ist es hier anders, dann ist mir das bisher entgangen.

Und es geht mir nicht drum, andere mit ihrem Trauma oder ihrer Belastung zu verdrängen oder beiseite zu schubsen. Sondern gemeint war, dass ich mich nicht imstande sehe, dass ich die Medizin-Profis jetzt trösten könnte, weil sie schlechte Arbeitsbedinungen haben oder weil sie selbst ja im Dienst der Gefahr von Traumatisierungen in der Arbeit ausgesetzt sind.

Aber ich glaube, das wenig verstanden wird, was ich hier schreibe?

Wenn jemand bei der Arbeit im Dienst traumatisert wird, dann ist sein Dienstherr und die BG bzw. auch evtl. andere Träger zuständig für ihn zu sorgen, sei es Therapie, sei es Arbeitsentgelt, das ausfällt, zu bezahlen.

Wenn jemand sexuellen Missbrauch erlebt hat, der zu einer seriellen schweren Traumatisierung in der Kindheit geführt hat, dann greift irgendwann der Fonds gegen den sexuellen Missbrauch bzw. theoretisch das OEG. Das OEG wird nächste Jahr geändert und dann bestehen auch bessere Erfolgsaussichten. Theoretisch bestehen Ansprüche gegen den oder die Täterin.

So und jetzt kommt der Punkt legale serielle Traumatisierung von Kindern in der Medizin:

Gegen wen hat man da einen Anspruch? Gegen niemanden. Das heißt im Endeffekt, dass hier massive Schäden losgetreten werden, wo es überhaupt keine Möglichkeit im Sozialversicherungssystem, für diese Kinder später was zu tun, wenn sie erwachsen sind und deshalb auch erwerbsgemindert sind. Da gibt es von keiner Seite was als Ausgleich. Noch nicht mal extra Therapiestunden. Und das obwohl mit diesen medizinischen Traumata die fürchterliche Folgen losgetreten werden.

Das hat man einfach nicht auf dem Schirm gehabt. Und die Folgen sind katastrophal. Noch nicht mal die Therapiestunden, die es braucht, sind halbwegs abgesichert.

Man hat einfach nicht geglaubt, dass medizinische Hilfe ins Destruktive gehen kann und damit landen diese Betroffenen in einem sozialstaatlichen Vakuum. Das ist ein Riesenproblem, das derjenige, der davon betroffen ist, niemals wahrnehmen würde.

Bei medizinischen Traumatisierungen gibt es nicht diesen moralischen Aufschrei wie bei Gewalttaten, die zu Traumatisierungen geführt haben.

Wir haben, was die medizinischen Traumatisierungen angeht, ein extremes Versorgungsloch. Und das ist kein Zufall. Wer hat sich denn drum bemüht, dass die anderen Betroffenen von Traumata anerkannt worden sind? Ärzte und Therapeuten. Ärzte beraten die Politik darin, wie Versorgung auszusehen hat, was notwendig ist. Und wenn Ärzte selbst nichts mit dem Thema medizinische Traumata zu tun haben wollen, weil sie davor dicht machen, dann schaffen sie mit ihrem mangelndem Bewusstsein auch kein Versorgungsnetz für diese Betroffenen.

Das ist der Grund, warum man für diese Betroffenengruppe endlich was tun muss. Wir haben so viele Bemühungen und Angebote, es ist ein Riesenpaket von der Politik geschnürt worden für die Bekämpfung von sexuellem Kindesmissbrauch und für die Versorgung der Opfer, sowas hat es noch nie gegeben. Die sind eigentlich versorgt. Aber andere Gruppen haben bisher eigentlich gar nichts bekommen und sind immer leer ausgegangen. Es geht mir also definitiv nicht drum, irgendwelche Traumatisierungen oder andere Belastungen zu ranken, sondern es geht mir darum, klar zu machen, wie medizinische Traumata das Leben beeinträchtigen und für diese Betroffenen eine Lanze zu brechen, damit sie endlich versorgt werden. Bisher werden die nicht versorgt.

Und deshalb wüsste ich nicht, was es hier zu sperren gibt. Das ist der Thread bezüglich medizinischer Traumata und dazu habe ich geschrieben.

Und wenn ich sehe, wie die Menschen in der Medizin und auch die Kinder dort, oft extremen Qualen ausgesetzt sind, finde ich, dass denen ein bisschen Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Gesellschaft auch gut täte.
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@Nemony

Ich glaube, Du hast es immer noch nicht ganz verstanden. Das war alles legal und das waren - soweit ich das nachvollziehen - normale medizinische Profis. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das erkären soll... ? Ich will ja auch nicht Details schreiben, weil das zu sehr ans Eingemachte geht... Ich sage es mal so: Es gibt Überschneidungen in der Medizin, die sozusagen eigentlich das Gleiche ist wie sexueller Missbrauch an Kindern. Aber das Ganze ist Medizin, es ist legal, und von außen betrachtet, ist das auch rein Medizin. Aber natürlich könnte jeder Arzt, jede Pflegekraft , solche Dinge auch ausnutzen, wenn er/sie päd. wäre. Aber die Gesinnung können wir von außen nicht sehen. Das wäre ja noch ein klarer Fall.

ABER:
Selbst wenn der Profi keine solche schmutzige Phantasie hätte, das, was passiert, ist aus der Sicht des Kindes ein Übergriff. Und der Grund ist, dass der Körper es so sieht. Da greifen uralte Mechanismen im Körper. Und das hat man ganz lange gar nicht verstanden. Das sind die Erkenntnisse der Evolutionspsychologie. Wir haben allein diese Dinge, die ich erlebt habe, bei 80.000 Kindern pro Jahr. Dann kannste Dir mal vorstellen, was das für Ausmaße hat. Da sind andere Fachrichtungen, wo Ähnliches gemacht wird, noch nicht eingerechnet.

Ich will nicht weiter in die Details gehen. Nur wir wissen heute, dass in der Medizin mit Kindern und Erwachsenen Dinge gemacht werden, die unser Körper überhaupt nicht wegstecken kann. Und das wirkt sich dann irgendwann auf die psychischen Funktionen aus. Das hat man alles unterschätzt bzw. gar nicht gesehen. Und jetzt wachen die alle langsam auf und begreifen, womit sie es wirklich zu tun haben. Das Problem ist, dass wir Medizin als was generell Gutes einsortieren und uns gar nicht vorstellen können, dass unsere Körper diese Vorstellung nicht übernehmen und total entgegengesetzte Reaktionen ausbilden.

Die Folgen sind oft genauso schlimm oder noch schlimmer als bei einem sexuellen Missbrauch oder Gewalt. Und ich bin hier kein Verfechter meines alleinigen Unrechts oder Unglücks, sondern bei sexueller Gewalt und physischer Gewalt, sogar bei emotionaler Gewalt sind sich heute alle einig, dass das schadet und schlimme Folgen hat. Das ist anerkannt worden. Diese Anerkennung gibt es in dem Bereich, in dem ich drin war, bis heute nicht. Dh dafür muss erst noch gekämpft werden. Und ich kann auch verstehen, warum das so ist. Das ist ein absolutes Tabu. Darüber redet niemand.

Da werden zum Teil aus nichtigem Anlass bei Kindern, bei Kindern im ersten Lebensjahr, die man ich als Vergewaltigung auf Rezept bezeichnen würde. Das wird dann so durchgezogen, dass es weder Beruhigungsmittel, noch Schmerzmittel gibt und die Kinder werden fixiert. Und wenn ein Kind chronisch krank ist, dann wird sowas regelmäßig gemacht. Die Prozeduren, die die anwenden, stehen bei Menschenrechtsorganisationen auf der Liste der Foltermethoden (!). Brutaler geht immer, aber das ist schon heftig. Die Kinder brüllen vor Schmerzen und winden sich und wehren sich. Und andere dissoziieren halt und lassen dann alles über sich ergehen. Teilweise waren die Eltern nicht mal dabei, wenn das aus Gründen der Sterilität des Behandlungsraums so üblich ist.

Man kann alles scheinbar rechtfertigen. Und ich denke, dass die meisten Menschen und Eltern keine Ahnung haben, was so alles auf einen Menschen oder ein Kind in der Medizin wartet. Das ist normale Medizin, das keine Kinderschänder. Aber das was sie tun, ist praktisch das Gleiche wie Kinder schänden. Für die Kinder ist es keiner Unterschied. Die können es noch gar nicht bewerten, ob es legal ist oder nicht, macht keinen Unterschied. Und es macht extrem psychisch krank. Und den meisten Therapeuten und Ärzten ist der Zusammenhang nicht klar. Am Schluss denken alle, man wäre eine Missbrauchspatientin. Wenn Du Pech hast, kommst du noch an eine irregeleitete Traumatherapeutin, die Dir einredet, da war was oder andere Personen, die dann unbedingt eine Erklärung haben wollen für etwas, was man sich nicht erklären kann. Und in der Therapie macht da wahnsinnige Probleme. Die Therapeuten sind darauf nicht geschult. Ich muss meinem neuen Traumatherapeuten auch ab und zu was erklären und er weiß da echt nicht weiter. Sexueller Missbrauch kann er behandeln, das hat er schon oft gemacht. Da ist er fit. Aber das, womit ich bei ihm ankomme, ist für ihn auch oft unbekannte Materie.

Und ja, wir Traumatherapie schon lange. Aber auch dieser Traumatherapien hatten nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit. Die Erfolgsquote sieht gar nicht so rosig aus. Vor vielen Jahren habe ich auch geglaubt, dass man alles mit Therapie wieder fit machen kann. Aber die Risiken, die Nebenwirkungen, die Komplikationen und all den Kram, der da noch mitspielt, die hatte ich nicht auf der Rechnung.

Die meisten Therapeuten sind heute noch nicht auf dem höchsten Level. Viele kennen sich mit Trauma und Dissoziation kaum oder gar nicht aus. Von daher werden aus kleinen Fällchen oft endlose Therapiekarrieren und viele Versuche, zu landen, es zu schaffen. Wir scheitern mit Begeisterung.

Für die Zukunft stehen die Chancen besser, weil wir jetzt modernere Traumatherapien bekommen haben. Aber die sind auch nicht überall für jeden zu haben. Das kommt. Man darf da nicht in Panik verfallen. Aber eins ist auch klar. Die Traumatherapeutinnen, die vor zehn Jahren topaktuell sind, sind heute meistens 5 Jahre hinter dem aktuellen Stand. Und genau das kann den Unterschied zwischen geglückter und erfolgloser Traumatherapie bedeuten.

Du wirst sicher was finden, was Dir weiterhilft. Du hast ja auch eine gewisse Basis. Das hilft schon was. Aber ich denke heute auch, dass Dir noch nicht klar ist, wie schwer solche Traumata zu Buche schlagen können. Du bist da auch noch nicht durch. Traumata sind ziemlich unberechenbar. Mal erwartet man das Schlimmste und es geht relativ gut vorbei, das Nervensystem fängt sich wieder. Und bei anderen Dingen, wo man erst denkt, das war doch nichts, kommt es wie der Donnerbalken von hinten und nietet Dich komplett um.

Ich dachte früher auch, ich hätte alles gut überstanden, hätte alles im Griff. Ich war ultimativ gut drauf, erfolgreich. Der Grund, warum so viel so gut lief, war, dass alles dissoziiert war. Und eines Tages kam es dann mit voller Wucht zurück. Und dann geht der Funktionsmechanismus flöten. Dann kommen die Eps hoch und die AnPs wechseln nicht mehr so praktisch wie früher. Man hat immer weniger Kontrolle und der Körper jagt einen immer weiter in die Panik oder in die Dissoziation im Sinne von Rumsitzen wie ein kaputter Roboter. Von innen macht man sich Druck, aber man bewegt sich nicht. Man sitzt eine dreiviertel Stunde vorm Staubsauger und will saugen und pusht sich. Man glotzt den Staubsauger an und der Staubsauger glotz einen an. Und nix passiert. Irgendwann schafft man es nicht mehr, das ganze dissoziierte Zeug zurückzuhalten. Man kann sich immer weniger kontrollieren und steuern. Der Alltag wird immer schwerer und die depressiven Gefühle werden immer schwerer. Über PTBS und Trauma schreien viele mit Beschreibungen von Flashs. Nein, so ist das nicht. Das grundlegende Gefühl von Traumata ist Depression, Wut, Vorwürfe, entweder gegen sich selbst oder/und andere und vieles mehr, viele Ängste, dass man es immer wieder durchgeht. Wo war der Fehler, was habe ich gemacht, dass ich hier so lande und was passiert mir als nächstes.

Nie mehr behandeln lassen geht nicht. Aber ich habe damit ein Problem und ich habe enorme Schwierigkeiten mit Ärzten und all dem, ich bin mit niemandem zufrieden, es gibt oft Krach, häufige Behandlerwechsel oder ich lasse eben Erkrankungen hängen und vor sich hin schwelen und gehe oft erst viel zu spät zum Arzt. Ich kaufe meine Medikamente over the counter, lasse mir hier und da was verschreiben, nehme zuviel, zu wenig, grade wie ich Lust und Laune habe.... Das sind alles die Folgen des fehlenden Vertrauens in die Medizin.

Ich glaube, wenn ich alle Folgen von medizinischen Traumata festhalten und beschreiben wollte, muss ich echt ein Buch schreiben. Aber ich glaube, das würde ich nicht schaffen.

Mag sein, dass ich hier giftig rüberkomme... Ich bin es eigentlich nicht. Aber man hat mir viel angetan und anderen Kindern auch. Das ist schon auch sehr ähnlich zu den Traumata in der Geburt. Und es fällt uns Betroffenen doch eh schon schwer genug, uns zu wehren und diese Dinge offenzulegen. Wenn dann noch wieder Medizin-Profis dazu kommen und mir alles, was ich mühseelig und mutig hier reingetippt haben, auseinander nehmen, dann verkarafte ich das nicht auch noch.

Es ist schon so, dass ich sehr oft und sehr viel meine Innenkindanteile hier gut im Griff haben muss und sie trösten muss, weil sonst innerlich der Gaul durchgeht. Die sitzen ja in mir drin und lesen hier mit. Die flippen dann schon aus und den einen oder anderen Heulkrampf muss ich dann schon auch auffangen, Erklären, dass die Leute hier, nicht genau wissen, was da war und dass sie die Kinder in mir nicht sehen können.

Ich glaube, das kennen wir alle sehr, dass die Nöte doch sehr erbarmungslos über uns herfallen. Und oft ist man eben allein damit und ich muss auch akzeptieren, dass ich oft allein damit bin und halt mal wieder leide, während andere glücklich sein können.

Warum hast oder hattest du Angst zwangseingewiesen zu werden ?
Wurdest du das jemals....hat man dich fixiert und medikamentös ruhig gestellt ?
Vielleicht im geschlossenen Bereich ?
Wegen Suizidandrohung oder selbstverletzendem Verhalten ?
Empfindest du eine psychische / psychiatrische Erkrankung als persönlichen Makel,
weshalb du die *Schuld* bei anderen suchst,
die Verursacher dir etwas angetan haben, was zu deinen Problemen geführt hat ?

Das ist nur ein Gedanke. Mehr nicht.

@Nemony

Du liegst mit vielen Deiner Aussagen richtig.

Ich habe mich nie als Sprachrohr für diese Themen gesehen. Mehr als sie mal in der virtuellen Welt in einem Forum zum Thema zu machen, hatte ich nie vor. Ich bin noch im Stadium des Sich-Auskotzens. Und mehr geht vielleicht noch nicht.

Es ist ja auch ein langer Prozess des Bewusstwerdens. Es ist eine große Schwierigkeit, dass man bei medizinischen Traumata eigentlich selbst drauf kommen muss, dass da die Quelle des Übels liegt. Das geht nur sehr langsam und schrittweise. Da kommt eben nicht von außen eine ganze gesellschaftliche Struktur, die dieses Thema vorab schon aufbereitet hat.

Und aus Dir spricht ein Medienprofi. Und ich denke, dass Du Dein professioneller Rat sehr gut ist. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, so ein Thema gezielt auszuarbeiten und über Social Media Aufklärung zu betreiben, statt sich getriggert in bulimischer Form in einem Internet-Forum auszukotzen.

Im Gegensatz zu Dir glaube ich aber, dass man andere Menschen dann emotional interessieren kann und erreicht, wenn man auf die Zusammenhänge hinweist und auf die Folgen, die diese medizinischen Traumata haben. Die Betroffenen schildern ja meistens ihre traumatische Erfahrung wieder. Da denke ich, dass das andere gar nicht so abholt. Ich glaube, auf die Schilderungen der traumatischen konkreten Situation reagieren eher die, die genauso betroffen sind. Die treffen sich da, das macht innerlich. Aber wenn man die Folgen aufzeigt und warum sie entstehen, hat meiner Meinung nach noch einen ganz anderen Impact. Und dieser Impact führt dann auch dazu, dass eine Motivation innerhalb der Gesellschaft entsteht, dass man sich dieser Sache annehmen möchte. Man erkennt auch, dass Verbesserungen möglich sind dass sie oft einfach zu erreichen sind. Ich würde sagen, dass das Darstellen und die Aufklärung über die Folgen zu einer Sinnstiftung führen. Und über diese Sinnstiftung entsteht der Wille zum Handeln, zum Helfen und zur Prävention.

Und ich bin sicher, dass Du hier gute Ratschläge gegeben hast. Wenn man wirklich das Sendungsbewusstsein hätte und diese Problematik in der Gesellschaft wirkungsvoll vertreten wollte, dann müsste man das professionell und clever ausgearbeitet präsentieren und streuen. Social Media funktioniert nur über geschickte, geplante und gekonnte Manipulation im positiven Sinn. Lange komplizierte Sätze funktionieren nicht. Das kennt man aus der Werbung. Inhalte müssen klar und schnell erfasst werden. Emotionen müssen ausgelöst werden, sicherlich auch durch Bildmaterial ausgelöst und verstärkt werden. Personen, die eine vertrauensvolle Beziehung in Sekundenschnelle aktivieren können, sind gefragt.

All das erfülle ich hier sicher gerade nicht. Aber eine PR-Tour hatte ich auch gar nicht geplant.

Es wäre sicher sehr für die Sache dienlich, wenn man das Ganze sachlich und gezielt über Social Media in der Gesellschaft einbringt. Wahrscheinlich braucht es das. Und andere Betroffenengruppen haben ja genau den Weg gewählt und haben damit viel Reichweite und Einfluss erworben. Da darf man nicht naiv sein. Erfolg kommt nicht durch Zufall, sondern durch Marketingstrategie. Und es braucht auch immer Personen, die für die Sache stehen, die die Menschen in den Bann ziehen. Gesichter, Stimmen, Statements, die hängen bleiben, die die Blicke und die Ohren auf sich ziehen.

Aber ich bin kein Werbeexperte. Um ein Profil, eine Marke, eine Non-Profit-Organisation aufzubauen und sie zu etablieren braucht man viele Wege, viele Menschen und auch einiges an Geld. Ich habe das nie so groß gedacht.

Aber vielleicht denkst Du das schon. Das wäre auch schön. Je mehr Verfechter für die Sache, desto besser.

A


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