Ich denke, hier geht doch recht viel durcheinander.
Ich hatte mir eigentlich bei diesem Thread gedacht, dass er für die sein soll, die in der Medizin traumatisert worden sind und mit den Folgen leben müssen.
Ich persönlich kann mich nicht wirklich mit der anderen Seite auseinander setzen. Ein Vergewaltigungsopfer fragt doch auch nicht danach, warum der Täter es vergewaltigt hat, oder?
Natürlich muss sich die Gesellschaft damit beschäftigen. Die Probleme brauchen eine Lösung. Und natürlich sehe das alles auch. Und es ist auch unfair, allen gegenüber. Deutschland ist ein Lobbyisten-Staat. Wir hatten an meinem alten Wohnort lange die Möglichkeit, das Schweizer Fernsehen zu empfangen. Da hat man erst man den Kontrast gesehen, was wir hier in Deutschland alles gar nicht erfahren. Wir glauben an unsere Medien. Aber in Wirklichkeit wird viel von ferngehalten. Und so ist es auch in der Medizin. In Deutschland wird Medizin massiv von Lobbyisten bestimmt. Medizin als Branche, als Industriezweig, in dem man viel Geld machen kann. Das ist die große Schwierigkeit, die hinter allem steht.
Und das sind die Rahmenbedingungen heute.
Aber wenn ich hier über meine Traumata in der Medizin schreibe, dann ist das lange Zeit her. Da kann ich nicht mit den Argumenten von heute kommen, den die Umstände damals waren andere.
Wenn wir über Geburtstraumata reden, dann schreiben manche hier, dass da Fehler gemacht wurden, dass es gewalttätig war, übergriffig. Das ist ja schon illegaler Bereich. Das verurteilt jeder.
Aber bei mir war das anders. Bei mir war alles legal. Die Eltern geben ihre Einwilligung, weil ihnen keine Wahl bleibt. Und man hat keine Wahl, wenn das Kind krank ist und man keine anderen Optionen anbietet.
Und das finde ich, ist der Punkt, wo man gerade in der Medizin den Leuten endlich klarmachen muss, dass eine Einwilligungserklärung keine Traumatisierung verhindern kann. Das ist der springende Punkt, auf den ich raus möchte. Und wenn es 1000-fach legal war und alles ohne Behandlungsfehler gelaufen ist, dann kann es trotzdem hochgradig traumatisch gewesen sein.
Auch das, was ein medizinischer Profi als Mini-Sache einstufen würde, kann extrem traumatisch sein.
Das ist der große Unterschied zwischen Psychotraumatologie früher und heute. Es braucht für eine PTBS oder sonstige Traumafolgenstörungen kein Erlebnis von katastrophalem Ausmaß. Und ganz besonders bei Kindern nicht.
Und Frauen in der Geburt ist sicher eine extrem verletzliche Situation. Da ist man vulnerabel, sowohl körperlich und auch psychisch.
Ich habe für mich gemerkt, dass ich diese Loyalitätskonflikte zu den Medizin-Profis abschalten und verlassen muss, sonst kann ich mir selbst nicht gerecht werden.
Und Medizin kann einfach schwer traumatisieren. Das geht bis zur pDIS und DIS. Und trotz dieser schweren Folgen wird man nicht ernst genommen. Und das ist der Punkt, wo sich endlich was ändern muss.
Es geht bei mir also nicht um die schwarzen oder weißen Schafe, sondern einfach nur um die Folgen, ganz egal, ob jemand Mist gebaut hat oder nicht. Medizin an sich ist der Auslöser für schwerste Traumafolgestörungen. Und dieses Denken, dass wir den Medizin-Profis gerecht werden müssten, das führt dazu, dass wir für uns selbst nicht erkennen können, was das mit uns gemacht hat.
Manchmal kann man als Eltern sein Kind schützen, aber immer geht das nicht. Und in dem Fall, wo es nicht geht, da muss man verlangen, dass die heute endlich mal das besser machen.
Hier geht es eben nicht um Peanuts. Kindermedizin kann so schlimme Traumatisierungen auslösen, dass diese Kinder den Rest ihrer Tage durch die Hölle gehen. Und das sollte auch jeder wissen, der arbeitet. Dann hätten sie vielleicht mal eine Motivation, es besser zu machen.
Und vieles ist einfach unnötig oder mit anderen Methoden zu ersetzen. Aber da denkt nicht mal einer drüber nach. Ich sage es immer wieder: Wenn das, was damals mit mir von medizinischem Personal gemacht wurde, heute ein Privatmann mit einem Kind tun würde, der würde sich in einem Prozess wegen schwerem sexuellem Missbrauch wiederfinden und ein paar Jahre Knast kriegen. Und sowas kann in Deutschland jeden Tag mit Kinder gemacht werden und es denkt noch nicht mal einer drüber nach. Dann soll man noch dankbar dafür sein, dass sie einem eine fette dissoziative Störung eingebrockt haben.
Ich darf das aushalten, ich ganz allein und die sind alle weg. Die haben sich von dem Geld, dass s sie an mir und anderen Patienten verdient haben, ein schönes Leben gegönnt. Und nach uns, die wir das Ziel dieser Medizin waren, fragt keiner.
Das muss man auch mal sagen dürfen. Und ich werde mich nicht entschuldigen, weil ich sauer bin, dass mein Leben so unnötig ruiniert worden ist. Warum dürfen Opfer von anderer Gewalt alle laut aufschreien, sich entrüsten und anklagen, bloß wir sollen das angeblich nicht dürfen. Die arbeiten da ja auch alle nicht, um uns eine Freude zu machen, sondern weil sie selbst das wollen und vielleicht keine andere Option hatten. Die arbeiten nicht zum Wohl der Menschen, sondern in erster Linie, weil sie sich für den Job entschieden haben und damit ihren Lebensunterhalt erarbeiten wollen. Das sind doch alle keine Ehrenamtler. Die gehen ihren Berufen nach so wie alle anderen ihren auch. Da sehe ich keinen Grund für eine irgendwie geartete Dankbarkeit. Bei den Ärzten hätten wir keine Nachwuchssorgen, wenn die mal mehr Medizin-Studienplätze aufmachen würden. Wir wissen, warum das nicht gemacht wird. Und in der Pflege? Da arbeiten viele, die anderswo nichts gefunden haben. Und jetzt, wo die Zeiten schlecht sind, gehen sie ja auch anderswo hin.
Natürlich gibt es da auch nette Menschen, die das aus Berufung machen. Das sind auch sicher viele, die jetzt während Corona durchgehalten haben, um dieses System zu stützen. Und das ist aller Ehre wert. Das will ich auch nicht vergessen.
Aber ich glaube, dass die ihre Patienten vergessen haben. Ich fühle mich als Opfer dieser unmenschlichen Brachialmedizin total vergessen. Es interessiert niemanden, was aus einem wird, was die Folgen sind, wenn die mit ihren Prozeduren fertig sind.
Ich habe so viele SV-Narben und wenn die jemand gesehen hat, dann haben mich die Leute angschaut wie eine Irre. Ich habe alles abbekommen, was damit ausgelöst wurde. Ich habe die Probleme am Hals, die die geschaffen haben. Und die sind alle weit weg, fragen nicht danach, was für ein mieses Drecksleben sie mir damit aufgedrückt haben.
Aber vielleicht muss man es erst mal über die Jahre und Jahrzehnte erleben, wie schlimm es sich am Ende auswirken kann.
Am Anfang ist man noch zuversichtlich, dass man das schon überkommt, wegsteckt. Man ist jung, vertraut noch drauf, dass irgendwelche Therapeuten das hinbiegen können...
Die Hoffnung stirbt zuletzt....
Und vielleicht muss man erst mal so alt werden, wie ich bin, um so selbstbewusst was anzuklagen, was so sinnlos und unnötig war und so viel Schaden produziert hat.
Ich glaube, wenn man für sich selbst was tun will, dann muss man raus aus dieser Verstrickung mit dieser Branche.
Wenn man es anders gemacht hätte, wäre es nicht so ausgegangen. Und wenn man schon Kinder, Patienten solchen Prozeduren aussetzt, dann muss man sich auch drum kümmern, dass sie hinterher damit ernst genommen und aufgefangen werden. Und weil das nicht passiert ist und nicht passiert, bin ich stinksauer. Wir pumpen ein Wahnsinnsgeld und Investitionen in die Betreuung von Opfern sexueller Gewalt und von Krebserkrankungen und noch in die Betreuung von Tansplantationspatienten. Aber an alle anderen Traumapatienten denkt keiner. Für die wird nichs gemacht. Wenn Du nicht zum Kreis der Erlauchten und Auserwählten gehörst, dann kannst Du in Deutschland vor die Hunde gehen. Das juckt keinen.
Es ist ungerecht und dagegen lehne ich mich auf.
Dass da aber jeder seinen Weg gehen muss, das habe ich schon lange verstanden. Nicht jeder empfindet das gleich.
Und warum alle medizinischen Traumata unter einen Oberbegriff gefasst werden sollten?
Damit sie leichter zu erkennen sind. Wenn man allgemeiner danach fragt oder in Fragebögen zur Diagnostik allgemein danach fragt, dann wird weniger übersehen. In der jeweiligen Einzeltherapie muss der Therapeut sowieso individuell auf das Trauma eingehen. Der wird vorher sowieso nachfragen, wenn er weiß, dass da in der Medizin war. Das konkrete Trauma wird also schon angesprochen werden, aber im zweiten Schritt. Es wird nicht übergangen. Aber ich sage mal so: Erst geht man mit dem groben Rechen drüber und dann mit dem feineren. Das wäre sicherer für alle und so ist sichergestellt, dass die Menschen oder Kinder mit seltenen Traumata nicht durch die Maschen fallen können. Wenn man eher nach Gefühlen oder Körpersensationen oder Triggern fragt, dann kommt man auch zu anderen und besseren Ergebnissen. Die Psychotraumatologie in Deutschland ist zum Teil halt auch schon wieder relativ veraltet. Deswegen konzentrieren sich die auch alle auf bestimmte Traumata und kümmern sich nicht um die medizinischen Traumata. Abe medizinische Traumata sind hammerhart. Die Folgen terrorisieren nicht selten einen Menschen sein Leben lang.
Und gerade hier im Forum ist es sicher so, dass manche Traumapatienten sind, aber nur eine Depression oder nur eine Phobie oder Angststörung diagnostiziert wurde. Mein Traumatherapeut sagt das auch, dass sich die meisten Therapeuten und Psychiater mit dissoziativen Störungen und den ganz schlimmen Traumafolgestörungen wie DIS, pDIS und artifizielle Störungen nicht auskennen. Und eine artifizielle Störung ist halt extrem harter Tobak. Und spätestens dann, wenn man auf diese Thematik zu sprechen kommt, läuft es den meisten Ärzten kalt den Rücken runter. Aber genau diese Störungen sind durch Medizin zumindest mitverursacht. Artifizielle Störungen fangen meistens als dissoziative Störungen an. Dann kümmert sich kein Mensch um die und irgendwann sind die sozial so kaltgestellt und emotional so verhungert, dass irgendwelche kindlichen Anteile in denen anfangen, sich selbst kaputt machen, um wieder in der Medizin zu landen. Natürlich wird dieses Kümmern und die Reinszenierungen teuer erkauft, auch zum Teil mit schweren Behinderungen später. Aber das sind auch die Folgen von medizinischer Traumatisierung. Und das sollte allen zu denken geben. Das Problem bei Kindern sind ja zum Teil auch die Reinszenierungen und schwere Selbstverletzungen, chronische Suizidalität, Misstrauen und Bindungsschwierigkeiten, Schulprobleme und und und.... Da kann man nicht mehr sagen, dass man den Kindern damit geholfen hätte, dass man ihnen das alles aufgeladen hat.
Ich glaube, ich muss ein Buch schreiben. Hier ist allen der Text zu lange und lesen mag es auch keiner. Vielleicht sollte ich für Menschen schreiben, die das lesen wollen und dafür bezahlen wollen. Dann würde ich sogar was dabei verdienen.
Mich wundert es, dass das Thema so einen Widerstand auslöst?
Es kann doch keiner wollen, dass Menschen/Kinder genau dann, wenn sie am vulnerabelsten sind, noch obendrauf brutal behandelt werden und traumatisiert werden.
Man kann mit dem Argument, dass man helfen wollte, nicht alles tilgen, was passiert ist und was Menschen als Folgen ertragen müssen.
Bei manchen waren die Folgen vielleicht nicht so gravierend und nachhaltig. Bei mir waren sie grauenhaft. Daher ist sicher die Wut und die Einstellung danach und dazu verschieden groß ausgeprägt. Mein Traumatherapeut lächelt mich manchmal an, wenn ich wütend deswegen werde, und sagt dann:Ahh, jetzt kommen die Aggressionen.... Ja, ist doch besser, wenn ich mich in einem Forum ärgere, als dass ich auf mich selbst losgehe. Und natürlich ist ein Teil der chronischen Suizidaliät und der SV auch, dass man von allen Seiten gesagt bekommt, dass man auf die nicht wütend sein darf, dass man dankbar sein sollte. Ich bin es aber nicht. Und ich fühle es so nicht. Und mit den späteren Therapien war es doch dann das Gleiche: Immer nur gequält werden und jeder verspricht, dass es dadurch besser werden würde, und es wurde immer nur schlimmer. Und statt dass es einem besser geht durch die Behandlung, geht es einem dadurch nur schlechter. Diese ständig enttäuschte Erwartung, das ist ja das, was einem dann auch in den späteren Traumatherapien so massiv auf die Füße fällt.
Mein Ex-Traumatherapeut kann heute noch ein Lied davon singen, dass ich ihm nicht geglaubt habe, was er mir sagt. Alles war in Frage gestellt, weil ein Arzt für mich keine Vertrauensperson mehr war. Ich habe ihm nichts geglaubt, egal, was er gesagt oder getan hat. Und da stehen dann Therapeuten vor einem gewaltigen Problem. Da keine Vertrauensbasis mehr und das macht die anschließenden Traumatherapien extrem schwierig. Er stand im Prinzip mit mir in einer Sackgasse. Mein Nervensystem hatte Panik vor Ärzten, vor Praxen, von Therapeuten, vor Arzthelferinnen, vor diesem ganzen System. Und dann ist man hochsuizidal, dauernd drohen die einem die Zwangseinweisung an und man kriegt noch mehr Angst. Meine Therapeuten sind mit mir durch die Hölle gegangen. So ein Mensch, der in der Medizin traumatisiert wurde, ist in vielen Bereichen der Traumatherapie ein Trümmerfeld mit besonderen Anforderungen. Und genau weil ich das weiß, deshalb sage ich, dass man das sehr viel wichtiger nehmen muss.
Ich weiß das noch wie heute, dass es in jeder Therapiestunde um meine Angst vor Zwangseinweisung ging. Diese Angst, zwangsweise in ein Krankenhaus zu kommen und fixiert zu werden und mit Pillen ruhig gestellt zu werden, die war schlimmer als alles Andere. Es hat lange gedauert, aber ein Arzt hat es dann begriffen und hat die Strategie geändert. Er hat mich alles machen lassen. Er hat mich 3 Jahre am Telefon behandelt, damit ich neu Vertrauen aufbauen konnte. Erst nach 3 Jahren habe ich ihn das erst Mal live getroffen. Das war zu Zeiten, wo Online-Therapie noch nicht mal angedacht war. Es war sehr schwer, nochmal jemanden zu vertrauen, der irgendwas mit Medizin zu tun hatte.
Diese medizinischen Traumata kommen durch die Hintertür wieder rein und richten fürchterlichen Schaden an. Das sind dann Leute, die einen Knoten irgendwo tasten und sich nicht zum Arzt trauen. Und wenn sie dann endlich alle Kraft zusammengesammelt haben und hingehen, dann hat der Knoten längst gestreut und dann wird vielleicht ein Bein abgenommen, dass man Monate vorher hätte retten können.
Aber es wird jeder selbst feststellen, wie einen diese medizinischen Traumatisierungen einholen.
Medizin lebt davon, dass Menschen ein positives Verhältnis zu ihr haben. Und wenn sie das kaputt gemacht hat, dann kann das am Ende Leben kosten.
Dieses Thema wird als sehr harmlos hingestellt, in Wirklichkeit ist es extrem bitter.