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Ja, das meinte ich, es ist eine andere Generation und sich Hilfe zu holen verpönt weil man dann als Verrückte da stand. Das ist heute sicher anders.

Weisst du wenn man immer seine Bedürfnisse hintenanstellen musste, dann ist es schwer, gut zu sich zu sein. Man muss das dann ja erstmal lernen, 1. die Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen, 2. sich zu erlauben, dass man diese Bedürfnis hat und 3. es dann unabhängig von aussen zu stillen.

Bei mir ist der Körper hilfreich, d.h. Im Körper wahrnehmen ob sich etwas gut anfühlt oder nicht (wobei ich in Zeiten stärker Ängste keine Kontakt mehr zum Körper habe, das ist ein bisschen die Krux). Mein Verstand der funkt da immer dazwischen, dem Denken und der Wahrnehmung von Situationen kann ich nicht immer trauen, oft ist die Wahrnehmung verfälscht. Es ist also nicht ganz einfach, aber ich denke, man kann das lernen.

Das mit der Wahrnehmung ist ja so eine Sache. Mißbrauchsopfer( dazu zähle ich mich) trauen oft der eigenen Wahrnehmung nicht.
Das hast du dir eingebildet
du hattest schon immer eine blühende Phantasie

ach..du wieder...man kann sich auch Dinge einreden!

kotz...

Achtsamkeit geht anders.

wichtig ist...unsere Gefühle sind richtig ! nicht falsch..weil sie irgendwm nicht in den Kram passen.

A


Borderline Mutter - gibt es hier Überlebende?

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Zitat von lechatnoir:
Das mit der Wahrnehmung ist ja so eine Sache. Mißbrauchsopfer( dazu zähle ich mich) trauen oft der eigenen Wahrnehmung nicht.
Das hast du dir eingebildet
du hattest schon immer eine blühende Phantasie

ach..du wieder...man kann sich auch Dinge einreden!

kotz...

Achtsamkeit geht anders.

wichtig ist...unsere Gefühle sind richtig ! nicht falsch..weil sie irgendwm nicht in den Kram passen.


Ja oder das bist nicht du, du spinnst, was ist denn das wieder für ein Blödsinn, das war so dumm von dir etc.

Du hast schon recht, die Gefühle sind in dem Moment echt. Ob sie richtig sind, daran zweifele ich noch immer, das stimmt. Ich hab einfach das Gefühl resp. die Erfahrung gemacht, dass ich Situationen oft falsch bewerte. D.h. das meistens zu schwarz sehe. Aber das stimmt, du machst mich gerade darauf aufmerksam, dass ich dann wieder an mir zweifle. Ach je

Hallo zusammen,

puh die Resonanz zu diesem Thema scheint wieder erwacht.
@phoenixg... ich habe das Buch schon gelesen und fand das Thema mit den Märchenfiguren sehr treffend. Allerdings ist es für mich auch sehr provokant im Hinblick auf Betroffene geschrieben, so dass ich am Ende das Gefühl hatte ebenfalls eine böse Märchenfigur zu sein. Was auch leider teilweise zutrifft. Du hast weiterhin völlig recht, dass wir keine biologische Verpflichtung unseren Eltern gegenüber haben.

@hurt... wenn ich deine Geschichte lese dann hast du mein Mitgefühl und meinen Respekt, dass du einen Weg für deinen Kampf gefunden hast. Du kannst Stolz sein auf jeden Tag und jedes Jahr und wenn du es geschafft hast in der Natur die täglichen Kleinigkeiten zu schätzen so bist du für mich ein achtsamer Mensch.

@Tuffie 01... Die Überschrift ist meiner Ansicht nach treffend gewählt. Der erste Schritt aus dem Abgrund ist die Erkennis, dass man überlebt hat. Ich habe meine Kindheit überlebt. Der Krieg ist vorbei. Die Angst die ich heute spüre ist ein Nachhall aus dieser Zeit und nicht im hier und jetzt verankert. Das ist wichtig für den täglichen Kampf und für die Hoffnung. Und viele wie ich,die auf der Grenze leben und die ich kennenlernen durfte sind ÜBERLEBENDE. Wenn ich mich meinen Dämonen stelle, dann versuche ich mich daran zu erinnern und mit einigen konnte ich so Waffenstillstand schließen. Dies ist tatsächlich ein therapeutischer Schritt zum Aufbau eines eigenen Selbstbewusstseins und ist nicht stigmatisierend auf die Täter bezogen.
Auch meine Mutter ist, in gewisser Weise, eine Überlebende ihrer Kindheit, bezogen auf die dunklen Seiten.
Meiner Erfahrung nach tendieren Überlebende zwischen drei Grundhaltungen. Sie verharren in der Opferhaltung, da sie denken nur so überleben zu können. Sie werden zu Helfern und versuchen anstatt sich selbst anderen zu helfen. Oder sie werden Täter, um verweifelt und fehlgeleitet ihre Vergangenheit in Schach zu halten.
In diesem Dreieck unterscheidet sich JEDER in Facetten und Symptomen vom Anderen bei ähnlicher Grundproblematik.

Wünsche euch einen schönen Abend

Hallo BellaM

Ich habe einen Angehörigen der sagt das er Borderline hätte , ich habe soviel trauriges über diese krankheit gehört und das zieht mich runter . meine Frage zu dir, wie hast du es geschafft damit umzugehen?

Hallo Jogi,

dankeschön für Deine lieben Worte ...

Du schreibst, dass Du Dir unsicher bist bezüglich Kontakt zu Deiner Mutter. Ich kenne dieses Hin und Her aus früheren Jahren sehr sehr gut. Da war mir das Alles aber überhaupt noch nicht klar - ich habe nur immer gespürt, dass es mir in ihrer Nähe unheimlich schlecht geht. Immer wenn ich bei ihr war, war mir unbeschreiblich schwindelig und ich hatte quasi Luftleere im Gehirn. Damals habe ich mich immer sehr darüber gewundert. Nachdem ich den Kontakt zu ihr bereits vorher einige Male für mehrere Monate und einmal auch für mehr als ein Jahr abgebrochen hatte - letztlich aber immer wieder zu ihr gegangen bin, habe ich den Kontakt nach dem von mir Beschriebenen, entgültig und für immer abgebrochen.
Für mich geht es darum zu verhindern, dass sie sich jemals wieder in mein Leben einmischen wird. Denn, da bin ich mir sicher, nur darum geht es ihr in dem Versuch, nach so vielen Jahren wieder Kontakt zu mir herstellen zu wollen!
Es tut mir weh so von meiner Mutter zu schreiben, und ich begreife es eigentlich immer noch nicht, wie man so sein kann, wie sie. Aber ich weiss dass ich es verhindern muss, dass sie jemals wieder einen Fuss in mein Leben setzt.
Wie Du das handhaben wirst, musst Du für Dich irgendwie herausfinden. Denn wie Freisein schreibt, wird man von diesen Menschen nichts anderes bekommen, als das wie es schon immer war/ist. Und das tut uns ganz klar nicht gut. Das ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung und ein bitterer Lernprozess.

Mir ist jetzt schon lange klar, dass es keinerlei Basis für eine gemeinsame Kommunikation gibt. Wie denn auch? Denn hätte sie jemals eine eigene reale Wahrnehmung für sich selbst gehabt, wäre Alles ganz anders gelaufen. Es ist für mich schlimm, und es hat lange lange gedauert, aber jetzt weiss ich, dass ich mit meiner Mutter nie wieder ein Wort reden werde.
Mein eigenes Leben ist wichtiger. Und ich weiss jetzt wie wichtig es ist, solch belastete Kontakte genau unter dieser Prämisse zu sehen.
Ich wünsche Dir, dass Du für Dich bald eine Antwort findest!

Lieben Gruss

Dieses Problem habe ich auch....mit dem Kontakt.

Hatte ihn schon für Jahre gekappt..immer wieder hier und da. Aber sie kommt dann immer wieder ganz nett an ...bis es wieder kracht.

Aktuell wieder ein Konflikt, bei dem sie meine Grenzen ignoriert und mich benutzen will. Nun habe ich den Kontakt wieder komplett abgebrochen...aus Selbstschutz. Anders geht es nicht.

Typisch Borderline Alles oder nichts.

Leider ist bei meiner Mutter auch viel Bösartigkeit dabei. Das kann ich nicht alles mit Krankheit erklären.

und dann immer dieses leidige bin ich wirklich Schuld?

* sie redet mir ein, daß ich mich falsch verhalte, wenn SIE ihren Willen nicht bekommt.....das war schon immer so.

Besser wäre gar kein Kontakt. Aber das bekomme ich nur phasenweise hin.

Es tut weh, daß die eigene Mutter nicht das beste für ihre Tochter will. Ganz im Gegenteil.

Hab mal 20 Kilo abgenommen und sah toll aus...sie hat mir fast ins Gesicht gespuckt und wurde wütend..vor Neid. Hat mich dann gleich schlechtgemacht wegen irgendetwas....und süffisant gelacht.

Wie kann man bloß so sein?

Zitat von tuffie 01:
Hallo BellaM

Ich habe einen Angehörigen der sagt das er Borderline hätte , ich habe soviel trauriges über diese krankheit gehört und das zieht mich runter . meine Frage zu dir, wie hast du es geschafft damit umzugehen?



Hallo Tuffie!

Ich hab die Diagnose mit Ca 20 Jahren bekommen, ich hab in der Jugend damit eher zu kämpfen gehabt ( Ritzen, Trauer, Magersucht, Dro. usw).
Es kommt auf die Form der Erkrankung an und auf deine eigene Einstellung dazu. Je schneller man es akzeptiert umso einfacher ist es finde ich.
Es gibt ja Menschen die Diagnosen erhalten und darüber immer wieder reden, grübeln, weinen sich dagegen wehren und das Ende vom Lied? Richtig man kann eh nichts dran ändern, lieber solch eine Diagnose womit man arbeiten kann anstatt sowas wie Krebs, ALS oder MS das finde Ich persönlich viel schlimmer.
Ich kann damit sehr gut leben man merkt mir das auch nicht wirklich an und ich denke es gibt definitiv schlimmere Erkrankungen als Borderline, ich war auch damals froh als ich es erfahren habe somit konnte ich eben meine Gedanken und mein Handeln verstehen hatte wohl auch einen super Psychiater!

Es ist kein Weltuntergang aber wenn man weiß das man unter der Sache leidet sollte man auch Hilfe in Anspruch nehmen, hab ich damals ja auch gemacht.
Ich hoffe dein Angehöriger schafft das auch

LG

Und die Gefühlswelt (ist ja meist das Problem bei Borderline) kann man auch richtig einschätzen wenn man sich eben damit auseinander setzt. Wenn man nichts macht dann hat man eben Pech gehabt!
Weil der logische Menschenverstand leidet deswegen nicht und wenn man sich wirklich mal nicht sicher ist, kann man den einsetzen und das Problem haben ja meist nicht nur die Borderliner

Klar denken ist für viele eine Kunst und ein Hindernis zugleich

Danke Bella,

AHHHHHHHHH ich dachte der Menschenverstand leidet unter dieser Krankheit . Aha , so ist dass alo aus .
Na dann weiß ich ja das er auch andere Wege einschlagen könnte wenn er es wollte außer der jenige ist Dorgenabhängig,mal überlegen ist er dass? iCH KANN ES MIR JETZT nicht vorstellen aber auch dafür gibt es sicherlich auch Hilfe

Meine Mutter ist zum Glück nicht bösartig. Aber die Schuldfrage kam auch immer wieder. Als das bei mir anfing mit den Ängsten und Depressionen. Da war sie so von Schuldgefühlen geplagt, dass ich mich um sie kümmern musste (statt umgekehrt, wie so oft, wenn ich mit einem Problem zu ihr kam). Das kommt immer wieder, aber für mich erübrigt sich die Schuldfrage. Es geht für mich nicht um Schukd oder Nichtschuld, sondern darum, dass ich gesund werden will. Da helfen mir Schuldzuweisungen überhaupt nicht weiter. Ich mein, wenn ich früh schwanger geworden wäre, dann hätte es mein Kind sicher auch nicht leicht gehabt mit mir, mit diesen Ängsten und Depressionen. Es wäre ihm vielleicht genau so schlecht ergangen. Und natürlich wäre ich dann daran mit Schuld, aber dennoch hätte ich mein Bestes getan für das Kind. Habt ihr die Sendung gesehen, das Traumata über Generationen weitervererbt werden? Da kann z. B. der Enkel noch die Traumata von den Grosseltern vererbt bekommen. Da ist niemand schuld daran, das ist einfach Pech oder wenn es nicht so ist, dann ist es eben Glück. Das ist alles meiner Meinung nach.

Meine Mutter hat ihr Bestes getan, das weiss ich. Sie wurde ja geschlagen und hat geschworen uns Kinder nie zu schlagen. Daran hat sie sich gehalten. Sie hat einfach Angst vor Menschen, die sind alle böse und wollen ihr Schlechtes. Aber das liegt daran, dass sie so Angst hat vor Menschen, bestimmt auch aufgrund ihrer Erfahrungen in der Kindheit. Vielleicht hat sie auch ein Traumata geerbt von ihrer Mutter, die war nämlich schon sehr früh ohne Mutter und musste den ganzen Haushalt schon mit ich glaube etwa 8Jahren schmeissen, weil sie das einzige Mädchen war in der Familie. Den zweiten Weltkrieg hat sie auch miterlebt, wobei in der CH das ja nicht so schlimm war. In Deutschland war das aber sicher heftig.

Es gibt mir auch ein ungutes Gefühl, wenn ich schlecht über sie schreibe. Obwohl ich eher denke, dass ich nicht schlecht über sie schreibe, sondern sie in Schutz nehme. Vielleicht beides?

Dennoch haben wir Betroffenen sicher ähnliche Prägungen miterlebt und ich möchte mich gerne darüber austauschen. Das ist meine Intention für diesen Thread. Auch zu sehen, wie geht's euch im Alltag damit, wo habt Ihr Probleme?

Bei mir ist das sicher das Ding mit der Wahrnehmung, ich kann der nicht trauen, meine tiefe Verunsicherung, und dir beinahe Todesangst bei Konflikten. Ich bin (zu) sehr harmoniebedürftig.

Ich habe mich mit meiner Vergangenheit auseinander gesetzt in einer Verhaltenstherapie , wahnsinn was da in mir abging aber auch interessant und im nachhinein sehr hilfreich.
Ich weiß das meine Eltern nicht die allerbesten waren und ich auf Grund ihres Verhalten wirklich eine Störung bekommen habe ,Angststörung, mein inneres Kind ,die eingeschüchterte ängstliche hilflose Tuffie weint an manchen Tagen ganz laut , ich bin es gewohnt und ich habe es so gelernt mich zu ignorieren im Kindesalter , was der Auslöser war bei meinen Eltern , da habe ich keine Ahnung, sie war mit allem Überfordert und gab jegliche verantwortung an mich ab bzw viellecht auch an meine anderen Geschwistern und mein Vater war nur happy wenn er Alk. drauf hatte ,schrecklich meine anderen Verwandten emfand ich damals als Kind einfach nur schrecklich insbesondere mein Onkel .Außer eine Tante ,diese hielten sie immer für DUMM ; VERSTAND MICH GLAUBE ICH UND WAR EIN HERZENSGUTER MENSCH. ich glaube ihr habe ich es zuverdanken das ich heute noch seelisch am leben bin.
Ich setzte mich mit meinem inneren Kind auseinander diese Methode ist für mich die Heilsamste.

Hallo Hurt,

ich danke dir für die lieben Wünsche. Ich denke du hast für dich einen Lösung gefunden, mit der du dich dem negativen Einfluss entzogen hast.

Ich fühle mich was einen solchen, konsequenten Schritt betrifft innerlich sehr zerrissen. Meine Mutter war eigentlich auch nicht bösartig und tut mir auch irgendwie Leid.
Ich habe mir meine eigene Welt geschaffen, weit weg von meinem Elternhaus und nie mit meinen Eltern über meine Gefühle oder Sorgen oder Finanzen gesprochen. Eigentlich konnten sie seit ich 18 bin gar nicht mehr wissen wie mein Leben ist. Das war meine Abwehr. Meine Mutter hätte jegliche Information für Macht- und Kontrollspiele genutzt. Sie hätte mir zugehört, Aufmerksamkeit gespiegelt und es kurz darauf für ihre Zecke und Bedürfnisse eingesetzt. Daraus wäre ein Streit entstanden, welcher teilweise extrem eskalieren konnte und danach wäre Sendepause gewesen. Bei meinem Vater habe ich in meiner Jugend mehrmals versucht mich emotional zu öffnen. Die Antwort war immer dieselbe... Junge, in dieser Welt zählt nur Stärke!. Ich habe meinem Vater dann meine Stärke spüren lassen und da ich sehr viel von meiner Mutter gelernt hatte und ein ausgeprägtes Auge für wunde Punkte entwickelte, hörte ich erst auf wenn mein Vater genauso schwach wie gegenüber meiner Mutter war. Ich wollte ihm vor Augen halten wie falsch seine Aussage war und das er endlich munter wird. Er hat sein ganzes Leben in einer völlig vergifteten Beziehung verbracht, geduldig ertragen und das Negative abgespalten, irgendwo tief in sich vergraben bis zu seinem Ende.
Die wirklichen Kämpfe habe ich mit meiner Mutter geführt, zumindest ab dem Zeitpunkt als ich mich wehren konnte. Die Zeit davor ist mein tiefster Abgrund.
Trotz allem hatte ich vor meiner Mutter stets mehr Respekt als vor meinem Vater. Ich habe sie gehasst und gleichzeitig wollte ich von ihr geliebt werden.

Nach dem Wegzug aus diesem Umfeld bin ich mit anfang 20 aufgeblüht. Mein Selbstwertgefühl ist gestiegen, meine Schamgefühle beinahe ganz verschwunden und die Konflikte mit meiner Mutter nahmen ab. Nur mein Gefühlschaos, die Melancholie, die Euphorie, das stete Zweifeln an mir und das Grübeln blieb. Chaotisch sehe ich meine Gefühle, da ich in zwei Modi funktioniere. Modus eins ist mein Alltagsmodus.
Sehr angepasst, aufmerksam und gewissenhaft. Gleichzeitig gefühlsarm, sarkastisch und ein gewisses Charisma wird mir nachgesagt. In diesem Modus war und bin ich beruflich recht erfolgreich, was schlicht daran liegt, dass ich Angst und Schmerz in diesem Zustand vermindert wahrnehme und so in gewissen gefährliche Situationen funktioniere wie ein Uhrwerk. Gleichzeitig suche ich diese Situationen um Bestätigung und Aufmerksamkeit zu bekommen. Modus zwei ist... kompliziert... und kommt in engen Beziehungen zum Tragen. Nähe / Distanzproblematik, intensive positive und negative Gefühle, Spalten, Projizieren. Ich kann ein Lied davon singen.
In stabilen Beziehungen mit normalen Partnern treten diese Dinge weniger in Erscheinung. Dafür bekomme ich nach 3-5 Jahren massive Gefühle von Langeweile, Leere und Sehnsucht, meist wenn es um Zusammenzug, Heirat oder generell mehr Nähe geht. Meine Gefühle sterben regelrecht ab. Das wird so unerträglich, dass es mich innerlich zerreißt und ich schleiche mich aus der Beziehung. Dabei habe ich dreimal mir sehr wichtige und liebe Menschen nachhaltig verletzt. Sie waren mir nicht mal böse, da sie trotz aller Beteuerung die Schuld bei sich suchten und ich bin meinerseits nach einer anfänglichen euphorischen Phase (da der Druck weg war) in Schuldgefühlen ersoffen. Danach habe ich mir keine stabilen und normalen Partner mehr gesucht. Es folgten ab anfang 30 Borderlinebeziehungen und die intensive Beschäftigung mit diesem Thema. In diesen Beziehungen herrscht eine große Intensität von wechselhaften Gefühlen auf beiden Seiten und ich habe nicht das Gefühl, den anderen nachhaltig verletzen zu können... es herrscht sozusagen Waffengleichheit. Enspannend ist das weniger aber ich kann meine Gefühle ausleben und habe einen Bezug zu mir selbst.

Das ist der Preis meiner Kindheit und das Erbe meiner Eltern. Diese Muster sind definitiv vererbar und werden durch das Verhalten von unreflektierten Eltern in der Kindheit aktiviert. Diesen Preis hat auch meine Mutter gezahlt und das verbindet mich ein Leben lang. Zwar nicht biologisch aber seelisch. Ich habe keine Kinder denn ich möchte nicht riskieren, dass sie diesen Preis ebenfalls bezahlen.

@Tuffie 01... Das Konzept des inneren Kindes finde ich sehr gut und treffend. Es bringt es gerade bei dieser Problematik auf den Punkt. Wenn sich zwei Menschen mit emotional instabiler PS Typ Borderline streiten, dann wirkt es, als würden sich zwei kleine Kinder im Sandkasten mit Schäufelchen hauen und dann bockig das Weite suchen, um sich irgendwann schmollend wieder anzunähern.
Es wirkt bei mir z.B. Wunder wenn mein inneres Kind in so einer Situation direkt angesprochen wird und gibt Nicht-Betroffenen einen Ansatz von Verständnis.

also ihr Lieben, das ist gerade too much.
Ich hab hier kurz nochmal reingeschaut - und das haut mich einfach um. Es ist der komplette Wahnsinn, wie ich mich in allem wiederfinde, was hier geschrieben wurde. Das wühlt soviel auf, macht soviele verschüttete Bilder und Erlebnisse präsent. Ganz ehrlich, ich könnte mich heulend - für uns die hier zusammen - in die Ecke werfen. Und @jogi, natürlich lebe ich auch noch mit einem Mann zusammen, seit 12 Jahren, der ungefähr Dein Muster lebt. Und er sagte mir gerade heute, dass ich das nur positiv sehen muss ( als ich mich über die Probleme mit meinem Zahnfleisch und meinem Zahnersatz beklagt habe ...). Woraufhin ich trocken geantwortet habe, dass es langsam überhand nimmt mit den Dingen, die ich positiv sehen muss.

Manchmal bin ich an dem Punkt, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. Dass ich mich von meinem Leben nur gegängelt fühle. Nach aussen bin ich so positiv, und auch in meinem Inneren gibt es natürlich diesen Trend. Aber, ich gehe einen Schritt und falle zig mal auf die Schn... .
Früher dachte ich immer und war davon auch überzeugt : das wird schon wieder. Doch so langsam frage ich mich, was noch werden soll.
Ich habe das Empfinden dass ich da sitze, und meinem Leben dabei zusehe, wie es an mir vorüber zieht. Und dazu möchte ich flüsternd sagen : ein Sch - Gefühl! Und ganz laut sage ich : das will ich so nicht!

Naja, jedenfalls - es muss ja weiter gehen.
Durch das Lesen eurer offenen Schilderungen haben sich bei mir soviele Puzzlestückchen zusammen gefügt. Und ich weiss jetzt, dass ich mich wenn es hart kommt, auch sehr gut neben mich selbst stellen kann. Schmerzen minimieren, den Rest Selbstwertgefühl maximieren.

@Freisein durch Deine Schilderungen tauchen Bilder und Erinnerungen in mir auf, die ich gerne nie gehabt hätte. Eine Mutter die sich seit meiner frühesten Kindheit bei mir ausgeheult hat. Mich dann später immer nur in die Sch... geritten hat, und dasizt und sich bei dem Ganzen nur selbst leid tut. Diese Erinnerungen machen mich fertig! Tyrann oder Kleinkind. In Sekunden schnellem Wechsel.
Und ich bin nicht besonders stolz darauf, dass ich jetzt schon seit 12 Jahren mit einem Mann verheiratet bin, der sich genauso verhält.
Das vertraute, was mir Heimat bietet. Und ich fühle mich wie in meinem ganzen Leben nur alleine und bin verzweifelt. Das ist so krank.

Dabei war ich immer so stolz darauf, wiewenig mich meine Kindheit und der Rest beeinflusst hat. Ich habe wunderbarfunktioniert, und mir selbst und der Welt etwas vorgemacht. Das kracht gerade relativ geordnet in sich zusammen.

Da ich momentan nicht zum ersten Mal eine schwierige Zeit erlebe, werde ich wie immer ruhig zusehen und der Dinge harren, die dann kommen werden. Eigentlich könnte ich mich hinsetzen, und voller Lachen auf mich selbst zeigen. Mal wieder reingefallen und eigentlich Alles im A... . Und während ich dies schreibe, kommt von ganz unten tatsächlich ein starker Lachreflex. Ich sehe mich von Aussen an, und schüttel nur mit dem Kopf. Gleichzeitig pocht es in mir : das tut so weh, das tut so weh... .

Als ob ich es gespürt habe, hatte ich bereits vorgestern den Gedanken, dass ich mich mal wieder echt zusammen reissen muss. Nichts mehr mit Hängenlassen und Weltschmerz. Dem Leben die Stirn bieten und wieder einen eigenen Rythmus finden.

Als Jugendliche und bis ende 20 habe ich unglaublich oft versucht, meinem Leben ein Ende zu machen. Ins Wasser gehen, Tableten nehmen, Pulsadern aufschneiden, vom Hochhaus springen. Manches mehrfach. Doch entweder wurde ich errettet, oder ich habe es selbst nicht zuende geführt. Und dann kam irgendwann der Gedanke, dass es so nicht weitergeht. Eben: entweder - oder. Da habe ich mit mir selbst einen Pakt geschlossen, dass ich niemals wieder versuche, mich selbst zu töten. Ein Versprechen, dass ich mir selbst gegeben habe. Und ich halte mich daran.

Mein Mann rennt gerade an mir vorbei. Immer wenn es mir schlecht geht, ignoriert er mich komplett. Ich bin für ihn nur interessant, wenn es um ihn geht. Wenn er im Fokus steht und er mich mit seinen Plattheiten nerven und beschäftigen kann. Er bringt es ohne jedes Problem, wochenlang an mir vorbei zu laufen und kein Wort mit mir zu sprechen, wenn ich völlig verzweifelt bin und nur noch vor mich hinheule. Das erste was er dannmal wieder mit mir spricht ist : wo sind meine sauberen Klamotten - oder: was gibt es zu essen.

Er hat als kleines Kind direkt nach dem Krieg wegen einer Kinderkrankheit Wochen auf einer Isolierstation verbracht. Seine Mutter hat er in der Zeit nur ab und zu durch eine Glasscheibe gesehen. Infolge dieses Aufenthaltes hat er weitere Krankheiten bekommen, wegen derer er dann doppelt solange isoliert im Krankenhaus verbracht hat.
Das rührt mich zutiefst von Herzen. Ob es sein Verhalten mir gegenüber rechtfertigt, weiss ich nicht.

Lieben Gruss

@Hurt du beschreibst das richtig, aufstehen und dem Leben die Stirn bieten. Aber nicht im Sinne eines Kampfes, denn den Kampf hatten wir schon. Hier fiel auch das Wort Krieg, so fühlte ich mich immer, wenn ich wieder mal zusammengebrochen war, als ob ich Jahre im Krieg verbracht hätte und nun total erschöpft bin. Das war so ein Gefühl.

Aber für dein Recht kämpfen, das ist wichtig. Und was ist dein Recht, wirst du vielleicht fragen? Du hast ein Recht auf ein glückliches Leben! DAs ist das Geburtsrecht und unsere heilige Pflicht, dass es uns gut geht und wir zufrieden sind mit uns und unserem Leben.

Liebe Freisein,

Dein Gefühl kenne ich auch sehr gut. Als ob in einem etwas tobt, so zerrissen und ausgelaugt wie nach solchen Momenten habe ich mich sonst nie in meinem Leben gefühlt. Das kommt scheinbar aus dem Nichts, ist eine zeitlang da, und dann auch genauso unmittelbar wieder verschwunden. Manchmal nicht so heftig - manchmal reisst es mir den Boden unter den Füssen weg.
Zum Glück! komme ich seit einigen Jahren relativ gut damit zurecht. So ungefähr : abwarten, Tee trinken, sich möglichst nicht damit identifizieren und einfach warten bis es wieder vorbei ist.
Denn Dein Gedanke von dem Recht auf ein glückliches Leben bekommt auch in mir immer mehr Raum. Damit stemme ich ich gegen diese Flut von Angst, Schrecken und dem Gefühl, dass meine Welt gleich unter geht. Und es klappt meistens immer besser.

Dankeschön dass niemand gemeckert hat, dass ich von dem eigentlichen Thema ja ziemlich weit abgeglitten bin. Es hat gut getan, mich nochmal daran zu erinnern und hier darüber zu schreiben.
Und ich stelle immer wieder fest, wie ich bei diesem gesamten Thema, komplett konfus werde. So als würden hinter einem schlecht gemachten Schutzwall diverse und unübersehbar viele Containerladungen voller dunkler und nie gesehener Sachen stehen.
Nachdem ich vor Jahrzenten zig Therapien gemacht habe, und mich das kein Stück weiter gebracht hat, habe ich auf Verdrängen und einfach stur nicht mehr Dahinsehen geschaltet. Aber natürlich holt mich das ein. Darüber bin ich mir auch immer bewusst gewesen.
Ich hatte immer gehofft, dass die Zeit einen gewissen Abstand erbringt. Dass sich Puffer aufbauen. Und in gewisser Weise ist es auch so. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, wie es jetzt immer wieder mein Leben beeinflusst. Das ist echt hart!

Jedenfalls habe ich mir gestern erstmal ganz viel Räucherwerk bestellt, um mal wieder die Energie zu klären. Das habe ich früher öfter mal gemacht, es die letzten Jahre aber völlig aus den Augen verloren.
Manches hängt einfach im Energiekörper , in der Aura oder den Chakren fest - dem werde ich jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Dampf machen.
Wer interessiert ist, und als Neueinsteiger ein paar Tipps bekommen möchte, kann mich sehr gerne anschreiben. Ich gebe mein Wissen gerne weiter, und erhalte auch gerne gute Ratschläge!

Vorgestern habe ich eine vorläufige Prothese für einen herausgefallenen Frontzahn bekommen. Was habe ich mich geschämt mit der Zahnlücke. Aber mit dem Neuen ist es auch nicht besser. Jetzt rede ich wie im Unterwasserlabor. Nach drei bis vier Tagen soll es gelingen, wieder vernünftig zu sprechen. Aber ich trage das Ding nur jeweils eine Stunde pro Tag. Kann also dauern . Jedenfalls habe ich gestern als ich Nordic Walking gehen war, Kinderlieder vor mich hingesungen - sozusagen als Sprachübung. Das war anders. Aber ich staune - es ging mir insgesamt danach besser.

Viele schöne und ganz liebe Grüsse

Ich glaub ganz los wird man das nie. Aber du hast das schön geschrieben, wie du einen Umgang damit gefunden hast.

Übrigens fand ich nicht, dass du vom Thema abgekommen bist

Ich bin immer wie mehr der Überzeugung, dass mir die Traumatherapie und das Walking in your Shoes doch geholfen hat. Die erste Therapie die wirklich greift. Man spricht ja in solchen Fällen von Entwicklungstraumata. Und dann sind ja da noch die Generationsübergreifenden Traumata. Nein, wenn ich recht überlege, dann fiel vor allem beim WIYS eine Last ab. Vielleicht helfen auch beide.

@Freisein

danke für Deine Hinweise, werde am Wochenende mal ganz in Ruhe nach diesen Formen der Therapie googeln, bzw. um nicht ganz der gläserne Bürger zu sein, benutze ich schon lange eine andere Suchmaschine . Jedenfalls möchte ich unbedingt etwas tun - so geht es nicht weiter!
Momentan kann ich deutlich spüren, wie sich in mir etwas verändert. Da ist wieder Mut, die Dinge anzugehen und mich zu bewegen. Das war viele Jahre so komplett away. Da bin ich nur noch durchs Leben geschlichen und habe es als gegeben hingenommen.
Es ist so schön, dass es nach langen Tälern, auch wieder ein Aufwärts gibt. Hier mit Euch zu schreiben, hat mich ganz grossartig unterstützt.
Ich merke, wie ich aus dieser jahrelangen nebeligen Brühe, jetzt langsam wieder ins Licht komme. Alles wird plötzlich wieder freier und leichter. Und so ganz unvermittelt. Gerade die letzten Tage waren die Härte.

Aber ich habe diesen innerlichen Absturz einfach nicht angenommen. Ich habe mich hingesetzt und gelesen, oder aus dem Fenster geschaut. Und ich habe Alles was ich jemals an Gutfühlen und beschützt sein erfahren habe, immer wieder in mein Bewusstsein geholt. Körperlich und Psychisch ging es mir wirklich schlecht. Doch ich habe diesen Raum des Wohlfühlens ganz stark in mich hineingeholt, und das Empfinden aufgebaut, dass mir nichts schlimmes passieren wird. Und plötzlich war Alles bedrückende weg. Ich habe das gar nicht so richtig mitbekommen. Mitten im Alltag ist es mir auf einmal aufgefallen, dass der ganze Druck nicht mehr da ist.
Und das Beste ist, ich habe keine Angst mehr davor, dass es zurück kommt. Denn je öfter ich diese Erfahrung mache, dass diese innere Misere keinerlei Auswirkungen auf mein Leben hat - umso stärker und gelassener gehe ich damit um! Und wenn es einmal wieder kommt, sage ich dem : hau ab! Ich will das nicht, und ich brauche das nicht.

Was sich hier gerade so einfach, wie nach einem drei Tage Programm anhört, hat in Echtzeit fast 30 Jahre gedauert. Und es hat sich im Wesentlichen um diese drei Entwicklungsschritte gedreht. Leiden, Bewusstmachen, Abtauchen. Jeweils in beliebiger Reihenfolge, für beliebig lange Zeiten. Seitdem das Bewusstmachen die meiste Zeit einnimmt, geht es stetig Bergauf! Aber das braucht wie gesagt Zeit. Und man muss innerlich in der Verfassung sein, diese Schritte zu gehen und die Erkenntnisse anzunehmen.
Jeder lebt das in seinem eigenen Rythmus und in seiner eigenen Zeit, denke ich.

Gestern konnte ich mit meiner Zahnprothese schon fast normal sprechen - der Körper lernt tatsächlich im Schlaf!

Ich würde mich riesig darüber freuen, wenn Interesse besteht, hier noch weiter zu schreiben. Leider erinnere ich mich nicht mehr an jeden Namen - würde aber jeden gerne persönlich ansprechen - um auszudrücken, wie persönlich und mit wieviel Nähe ich alle Beschreibungen gelesen und empfunden habe.
Das würde ich gerne noch für ein paar Momente aufrechterhalten. Miteinander reden, Anteilnehmen und zuhören.

Liebe Grüsse
Sponsor-Mitgliedschaft

@Jogi79

leider bin ich die letzten Tage sehr betriebsblind hier durchmaschiert. Und ich nehme erst jetzt richtig auf, was Du geschrieben hast.
Deine Reflektion über Dich selbst, so wie Du Dein Leben bis hierher siehst und erlebst, finde ich ganz erstaunlich. Wenig Menschen sind so ehrlich sich selbst gegenüber.
Wie hast Du Dir diese Erkenntnisse erarbeitet? Und wieweit hast Du damit abgeschlossen - oder ist es immer noch ein Thema für Dich?

ganz lieben Gruss

kann gerade nicht aufhören zu denken und zu sabbeln...

alles was ich in diesem Thread lese, beschäftigt mich. Überall finde ich ein Stückchen von mir selbst. Und es hat sich eine Tür aufgemacht. Und die Erkenntnisse purzeln auf mich. Aber auf eine angenehme Weise.
Bisher habe ich so verachtend auf mich selbst und andere Menschen geblickt, was mir auch immer sehr wehgetan hat. Doch es war mir nicht möglich, diese Sichtweise und Einstellung aufzugeben. Ich war absolut gefangen in dieser Prägung, und habe mich darin immer nur um mich selbst gedreht.
Und plötzlich geht es auch anders.
Die ganzen Jahre habe ich versucht, dieses Problem intellektuell zu lösen. Und bin immer wieder an der gleichen Stelle gescheitert. Blockaden und Einstellungen lassen sich intellektuell nicht lösen. Die Einsichten sitzen woanders.

Danke fürs Lesen von soviel Ich-Betrachtung, ihr habt was gut bei mir

Hallo
Der Austausch hier im Forum tut mir ebenfalls sehr gut. Ich finde, dass die Fähigkeit zu reflektieren bei allen Personen in diesem Thema für mich spürbar ist. Jeder auf eine andere Art und Weise, je nachdem wie unterschiedlich die Lebenserfahrungen sind bzw. waren. Eure Erfahrungen und Lösungswege sind für mich sehr interessant und motivierend.
@Hurt
Ich denke jede Veränderung oder Erkenntnis an sich selbst im Leben bedeutet Leid. Es werden alte, vertraute Muster aufgegeben und die Zukunft mit der Veränderung oder der Erkenntnis ist ungewiss. Ergo steht dem Willen zur Veränderung Angst, Zweifel und Unsicherheit gegenüber. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diesem Leid ein viel größerer Leidensdruck entgegen stehen muss, um die Veränderung durchzuziehen oder die Erkenntnis anzunehmen. Dieser Leidensdruck ist und war bei mir gegeben. Wie du es sehr treffend beschrieben hast kommt es auch bei mir wie in Schüben. Seit meiner Kindheit habe ich das Gefühl irgendwie anders zu sein. Wie wenn ich draußen im Dunkeln stehe und durch ein Fenster in ein helles, gemütliches Haus schaue. Das Haus symbolisiert die Gesellschaft in der wir leben. Ich habe irgendwie Sehnsucht nach dem Inneren des Hauses, spüre aber auch, dass dies nicht mein Ding ist und ich dort nicht glücklich werden würde. Aus dieser Sehnsucht und meinem Gespühr entsteht in mir sehr viel Grübelei und ein permanentes Gefühl, hin und her gerissen zu sein. Als Gegenpol dazu habe ich seit meiner Kindheit einen Freundeskreis aus Gleichgesinnten. Ohne diese Bezugspersonen wäre Erkenntnis oder Reflektion für mich kaum möglich. Dieser Freundeskreis hat sich in ganz kleinen Schritten über Jahre erweitert und mit meinen engsten Bezugspersonen kann ich sehr tiefgründig und offen sprechen. Sie haben ähnliche Probleme und unterschiedliche Verhalten damit umzugehen. Ich kann hier sehr ehrlich schreiben, da es ein Stück weit anonym ist. Im Alltag sieht das wiederum anders aus und wenn meine Schübe kommen, dann sind Reflexion und Ehrlichkeit fiese Endgegner
Ich denke ihr habt vollkommen recht, das wird nie ganz verschwinden, aber mit dem Alter weniger belastend. Das spüre ich auch. Für mich sind große Themen dabei: Vertrauen aufbauen zu können, eigene Projektionen erkennen und akzeptieren und die Spaltung, mein miesestes Thema. Diese Themen sind sehr schwierig für mich, da sie unbewusst ablaufen und ich es in der jeweiligen Situation absolut nicht akzeptieren kann. Mir ist da quasi nur Flucht oder Kampf möglich.

Herzliche Grüße

A


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