also ihr Lieben, das ist gerade too much.
Ich hab hier kurz nochmal reingeschaut - und das haut mich einfach um. Es ist der komplette Wahnsinn, wie ich mich in allem wiederfinde, was hier geschrieben wurde. Das wühlt soviel auf, macht soviele verschüttete Bilder und Erlebnisse präsent. Ganz ehrlich, ich könnte mich heulend - für uns die hier zusammen - in die Ecke werfen. Und @jogi, natürlich lebe ich auch noch mit einem Mann zusammen, seit 12 Jahren, der ungefähr Dein Muster lebt. Und er sagte mir gerade heute, dass ich das nur positiv sehen muss ( als ich mich über die Probleme mit meinem Zahnfleisch und meinem Zahnersatz beklagt habe ...). Woraufhin ich trocken geantwortet habe, dass es langsam überhand nimmt mit den Dingen, die ich positiv sehen muss.
Manchmal bin ich an dem Punkt, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. Dass ich mich von meinem Leben nur gegängelt fühle. Nach aussen bin ich so positiv, und auch in meinem Inneren gibt es natürlich diesen Trend. Aber, ich gehe einen Schritt und falle zig mal auf die Schn... .
Früher dachte ich immer und war davon auch überzeugt : das wird schon wieder. Doch so langsam frage ich mich, was noch werden soll.
Ich habe das Empfinden dass ich da sitze, und meinem Leben dabei zusehe, wie es an mir vorüber zieht. Und dazu möchte ich flüsternd sagen : ein Sch - Gefühl! Und ganz laut sage ich : das will ich so nicht!
Naja, jedenfalls - es muss ja weiter gehen.
Durch das Lesen eurer offenen Schilderungen haben sich bei mir soviele Puzzlestückchen zusammen gefügt. Und ich weiss jetzt, dass ich mich wenn es hart kommt, auch sehr gut neben mich selbst stellen kann. Schmerzen minimieren, den Rest Selbstwertgefühl maximieren.
@Freisein durch Deine Schilderungen tauchen Bilder und Erinnerungen in mir auf, die ich gerne nie gehabt hätte. Eine Mutter die sich seit meiner frühesten Kindheit bei mir ausgeheult hat. Mich dann später immer nur in die Sch... geritten hat, und dasizt und sich bei dem Ganzen nur selbst leid tut. Diese Erinnerungen machen mich fertig! Tyrann oder Kleinkind. In Sekunden schnellem Wechsel.
Und ich bin nicht besonders stolz darauf, dass ich jetzt schon seit 12 Jahren mit einem Mann verheiratet bin, der sich genauso verhält.
Das vertraute, was mir Heimat bietet. Und ich fühle mich wie in meinem ganzen Leben nur alleine und bin verzweifelt. Das ist so krank.
Dabei war ich immer so stolz darauf, wiewenig mich meine Kindheit und der Rest beeinflusst hat. Ich habe wunderbarfunktioniert, und mir selbst und der Welt etwas vorgemacht. Das kracht gerade relativ geordnet in sich zusammen.
Da ich momentan nicht zum ersten Mal eine schwierige Zeit erlebe, werde ich wie immer ruhig zusehen und der Dinge harren, die dann kommen werden. Eigentlich könnte ich mich hinsetzen, und voller Lachen auf mich selbst zeigen. Mal wieder reingefallen und eigentlich Alles im A... . Und während ich dies schreibe, kommt von ganz unten tatsächlich ein starker Lachreflex. Ich sehe mich von Aussen an, und schüttel nur mit dem Kopf. Gleichzeitig pocht es in mir : das tut so weh, das tut so weh... .
Als ob ich es gespürt habe, hatte ich bereits vorgestern den Gedanken, dass ich mich mal wieder echt zusammen reissen muss. Nichts mehr mit Hängenlassen und Weltschmerz. Dem Leben die Stirn bieten und wieder einen eigenen Rythmus finden.
Als Jugendliche und bis ende 20 habe ich unglaublich oft versucht, meinem Leben ein Ende zu machen. Ins Wasser gehen, Tableten nehmen, Pulsadern aufschneiden, vom Hochhaus springen. Manches mehrfach. Doch entweder wurde ich errettet, oder ich habe es selbst nicht zuende geführt. Und dann kam irgendwann der Gedanke, dass es so nicht weitergeht. Eben: entweder - oder. Da habe ich mit mir selbst einen Pakt geschlossen, dass ich niemals wieder versuche, mich selbst zu töten. Ein Versprechen, dass ich mir selbst gegeben habe. Und ich halte mich daran.
Mein Mann rennt gerade an mir vorbei. Immer wenn es mir schlecht geht, ignoriert er mich komplett. Ich bin für ihn nur interessant, wenn es um ihn geht. Wenn er im Fokus steht und er mich mit seinen Plattheiten nerven und beschäftigen kann. Er bringt es ohne jedes Problem, wochenlang an mir vorbei zu laufen und kein Wort mit mir zu sprechen, wenn ich völlig verzweifelt bin und nur noch vor mich hinheule. Das erste was er dannmal wieder mit mir spricht ist : wo sind meine sauberen Klamotten - oder: was gibt es zu essen.
Er hat als kleines Kind direkt nach dem Krieg wegen einer Kinderkrankheit Wochen auf einer Isolierstation verbracht. Seine Mutter hat er in der Zeit nur ab und zu durch eine Glasscheibe gesehen. Infolge dieses Aufenthaltes hat er weitere Krankheiten bekommen, wegen derer er dann doppelt solange isoliert im Krankenhaus verbracht hat.
Das rührt mich zutiefst von Herzen. Ob es sein Verhalten mir gegenüber rechtfertigt, weiss ich nicht.
Lieben Gruss