@Jogi79 schön dass du hier schreibst, darüber freue ich mich sehr. Der Thread ist leider irgendwie inaktiv geworden, darum freue ich mich umso mehr, wenn nun doch ein Betroffener schreibt.
Wie ich den Umgang zu meiner Mutter gestalte.... als erstes muss dir vollkommen klar sein, dass es bei dieser Person nichts mehr zu holen gibt. Kein Verständnis, kein Trost, keine Liebe wie du sie dir gewünscht hättest. Es gibt keine Ratschläge die dir helfen könnten und dein Vertrauen zur Menschheit wird durch die Mutter nicht gefördert, sondern zerstört. Das muss dir erst mal bewusst sein, es gibt nichts zu holen dort, gar rein gar nichts.
Mit diesem Bewusstsein und dem Bewusstsein, dass sie halt auch einfach nur krank ist und dem Bewusstsein über die Generation, in der psychische Krankheiten noch ein grösseres Tabu waren als heute, kann ich reduzierten Kontakt aufrecht erhalten, ohne dass ich dabei zu Grunde gehe. Aber ich muss nach wie vor den Kontakt stark beschränken und muss aufpassen, dass ich mich nicht in ihre Liebelingshassthemen verstricke, wo ich dann wie schon seit Kindheit, zwischen Stühlen und Bänken bin. D.b. ich lenke vom Thema ab auf etwas anderes, das Wetter oder etwas aus der Presse, spiele die unverfängliche und muss dann meistens auch schnell wieder weg weil ich noch irgendwas (vorgeschobenes) los habe.
Das ist meine Strategie und die funktioniert im Moment gut.
Den Kontakt kann ich persönlich nicht abbrechen, das bringe ich nicht übers Herz. Sie kann ja nichts dafür, hatte es sehr schwer in ihrer Kindheit. Aber ich bin in der glücklichen Lage, nach nun über 40 Jahren mit ihr, einen Umgang gefunden zu haben, bei dem es mir nachher nicht immer schei. geht. Dazu notwendig war das loslassen, wie ich sagte, ich werde nichts von dem kriegen, was ich mir von ihr wünschte, Mentale Unterstützung oder Iwas in die Richtung. Als ich das konnte, ohne Trauer oder Gram dabei noch zu fühlen, und mit dem Verständnis für die Krankheit, das waren meine Schlüsselpunkte.
17.09.2017 18:23 •
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