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Hallo ich bin 19 Jahre alt und in einer Beziehung.
Ware davor knapp 2 Jahre single und hab mir in dieser Zeit geschworen nie wieder einen Kerl so an mich ranzulassen wie meinen Ex.
Fuer mich war die Sache klar, Liebe ist ein selbstzerstörerischer Versuch sich mithilfe eines Lebensgefährten vollständiger zu fühlen.
Ich fühlte mich zwar einsam und wünschte mir eine Beziehung, jedoch hab ich für mich klare Regeln aufgestellt. Ich würde meine Entscheidungen niemals mehr von meinem Partner abhängig machen, ich würde mir keine Grenzen setzen lassen abgesehen vom fremdgehen und ich wuerde nie wieder mit einer Person zu einer Person verschmelzen. Pflege der eigenen sozialen Kontakte, regelmäßige Aktivitäten ohne Partner etc.
Ein autonomes Leben führen trotz Partner.
Die Sache war die, dass ich diese Regeln auch in meiner letzten Beziehung schon aufgestellt hatte.
Hatte mich nach zahlreichen Schlussmach-Drohungen jedoch dann dazu entschieden etwas mehr auf sein Bedürfnis nach Nähe einzugehen.
Nach einanhalb Jahren hatte ich dann schließlich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und bin aus der Beziehung geflohen.
Das Bemerkenswerte daran ist jedoch, dass wir eine Fernbeziehung führten.
Nun bin ich also erneut in einer Beziehung.
Ein halbes Jahr sind wir zusammen. Noch dazu leben wir zusammen.
Ich liebe ihn und er passt toll zu mir. Und ich wuerde wirklich gern mit ihm alt werden. Mit ihm eine Familie gründen.
Jedoch kommen nach und nach die gleichen Gedanken auf wie beim Letzten Mal:
Er ist so sehr auf mich fixiert.
Macht sich so abhängig von mir.
Will nie was ohne mich Unternehmen.
Kann es nicht nachvollziehen wenn ich das Bedürfnis hab ohne ihn was zu machen
Versteht nicht dass unsere gemeinsame Zeit nicht immer Priorität für mich hat etc.
Ich fühl mich hin und hergerissen.
Zum einen: Bin ich das Problem oder er?
Zum anderen: Bin ich überhaupt für Beziehungen geeignet?
Gestern habe ich mich dabei erwischt zu bereuen dass ich diese Beziehung mit ihm eingegangen bin.
Ich hätte von Anfang an sagen sollen ich wolle nur Freundschaft plus oder sowas.
Ich bin mir sicher, unsere gemeinsame Zeit hätte dann von ganz allein Priorität für mich gehabt.
Aber es ist nunmal zu spät ich kann keinen Schritt mehr zurückgehen. Das sag ich aus Erfahrung, habe dies bei meinem Ex nämlich auch probiert.
Ich sehe nur noch zwei Möglichkeiten.
Sofort Schluss machen oder auf seinen Wunsch das Wir-Sein auszuleben eingehen, bis mir wieder die Luft wegbleibt und mir gar nichts anderes übrig bleibt als wieder zu fliehen.
Beides würde darauf hinauslaufen, dass ich mich einsam selbstbemitleide und meinem Freund jahrelang hinterhertrauer.
Aber ich will nicht dass es dieses Ende nimmt.
Ich hab heute auch mit meinem Freund über meine Befürchtungen gesprochen, mich früher oder später zu eingeengt zu fühlen.
Er ist auch sehr verständnisvoll.
Doch was soll er denn schon machen?
Er engt mich ja gar nicht aktiv ein.
Er geht nunmal auf Konzerte um mit mir auf einem Konzert zu sein. Ich geh mit ihm auf Konzerte um auf einem Konzert zu sein und wenn noch andere dabei sind, bin ich nunmal viel motivierter.
Es verletzt ihn dass mir die Zeit mit meinen Freunden wichtiger ist , als die Zeit mit ihm, den ich sowieso täglich sehe.
Und wenn er dann mal paar Tage auf Geschäftsreise ist, hat natürlich auch für mich die Zeit mit ihm Priorität.
Er fordert ja auch gar nichts aktiv, man merkt es aber natürlich wenn er verletzt ist oder sich vernachlässigt fühlt. Und das reicht schon dass ich mich eingeengt fühle.
Ich will ja nicht dass er traurig ist.
Und so sehe ich mich dann regelmäßig in einem Konflikt.
Freiheiten ausleben oder meinen Freund glücklich machen.
Also wie gesagt er ist eingeweiht, ich vermute er hat extreme Verlustängste und klammert deswegen so. Und ich hab höchstwahrscheinlich Bindungsangst.
Wir lieben uns und keiner von uns will, dass diese Beziehung scheitert.
Aber diese Kombination ist wirklich problematisch.
Hat wer Tipps, Meinungen, eigene Erfahrungen?

Danke im Vorraus,
Liebe Grüße !

12.08.2014 19:13 • 14.08.2014 #1


11 Antworten ↓


Liebe ist nun mal geben und nehmen....auch da sollte man Kompromisse eingehen.
Ich denke,wenn du mit deinem Freund ausführlich darüber sprichst,dir Freiraum zu lassen,
könnte es schon klappen mit eurer Beziehung.
Freiraum in dem Sinne deinen Interessen,Hobbys nachzugehen,ich schliesse da
auf jeden Fall fremd gehen aus!

A


Will meinen Freund nicht verlassen

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Das hört sich ja nach totaler schwarz-weiß-Malerei an.
Da gibt es bestimmt einen gesunden Mittelweg.
Wenn du ihm zeigst, dass du bereit bist auch mehr auf seine Bedürfnisse einzugehen, dann wird er dir bestimmt auch mehr Freiraum lassen ohne sie vernachlässigt zu fühlen.

Aber wenn du schon sagst, dass deine Freunde eine höhere Priorität haben als deine Beziehung, glaube ich, dann solltest du da ansetzten. Es zeigt ja nur, dass DU lieber Zeit mit deinen Freunden verbringen willst als mit ihm.

Zitat von Shalimar:
Liebe ist nun mal geben und nehmen....auch da sollte man Kompromisse eingehen.
Ich denke,wenn du mit deinem Freund ausführlich darüber sprichst,dir Freiraum zu lassen,
könnte es schon klappen mit eurer Beziehung.
Freiraum in dem Sinne deinen Interessen,Hobbys nachzugehen,ich schliesse da
auf jeden Fall fremd gehen aus!


Ja fremd gehen ist für mich auch ganz selbstverständlich ein Tabu. Und auch wenn er immer wieder sagt dass er mir vertraut, sagt er ganz klar, dass er nicht will, dass ich bei Typen schlafe.
Kann ich auch verstehen, aber mein Freundeskreis besteht nunmal aus Typen.
Und generell, hab ich irgendwie n Problem damit, dass da jemand ist, der darauf wartet dass ich abends heimkomme. Denn in der Ortschaft hier ist es abends mehr als kompliziert von A nach B zu kommen abends. Weshalb meine Pläne mit meinen Freunden etwas zu unternehmen meist mit einer Absage meinerseits enden.
Deswegen, es ist ja nicht so, dass ich stur meine Freiheiten durchsetze.
Wenn ich mit meinen Leuten was unternehme dann nur wenn er beruflich weg ist . Und auch nur wenn ich sicher heimkomme....also ehrlich gesagt hab ich seit wir zusammen sind erst 2mal abends ohne ihn was unternommen.
Einen meiner besten Kumpel (mit dem ich halt leider vor der Beziehung mal was hatte) hab ich seit nem halben Jahr nicht mehr gesehen.
Wie man vllt merkt, bin ich sehr wohl gewillt ihm entgegenzukommen, aber ehrlich gesagt ist mir das zu viel entgegenkommen momentan.
Ich werd von den wenigsten meiner Leute ueberhaupt noch gefragt ob ich mal wieder Zeit hab.
Ich hab einfach so zwischendrin mal das Gefühl, dass da gar kein Platz mehr fuer mein Leben ist, ich hab das Gefühl, mein Leben fuer die Beziehung aufzugeben.
Mein Freund hingegen gibt alles bereitwillig fuer mich auf. Und kann wohl deswegen auch nicht nachvollziehen was ich an der Sache so schlimm finde.
Okay ich sehe es ein, dass in einer Beziehung jedes Wochenende mit den Kumpels trinken und dann irgendwo einschlafen nicht drin ist.
Ich bin jetzt nunmal nicht mehr single.
Ich hab ausführlich mit ihm gesprochen, er verstand das Alles jedoch eher als Vorwurf, dass er mich unter Druck setzt, aber so ist es ja nicht, eine Beziehung generell setzt mich unter Druck. Ja und zudem macht er sich jetzt natürlich wieder wahnsinnige Sorgen mich zu verlieren. Und das ist wirklichverstäbdlich....
Ich weiß prinzipiell dass meine Freiheitsforderungen meist unangebracht sind und sag mir dann immer Ganz ruhig, mach dir kein Stress, er ist verständnisvoll und setzt dich auch gar nicht unter Druck, das bildest du dir nur ein. Reiß dich zusammen und genieß die Beziehung
In schwachen Momenten jedoch denk ich mir, dass mein Freund krankhaft eifersüchtig ist und viel zu viel von unserer Beziehung / mir erwartet. In den Momenten wie heute, wenn ich ihm dann an den Kopf werfe, dass seine Vorstellung von Beziehung gestört ist und seine Art zu lieben ungesund ist. Ehrlich gesagt bin ich mir aber nicht sicher welche der beiden Stimmen die vernünftigere ist, kann ja zum einen sein, dass ich die Beziehung nur schön reden will und den Schein damit bewahre dass ich mir einrede selbst das Problem zu sein.
Zum anderen kanns jedoch auch sein, dass ich mir einrede, dass er das Problem von uns beiden ist, um nicht einsehen zu müssen dass ich niemals einen Mann finden werde der mir dieses Ausmaß an Freiheiten in einer Beziehung gewährt.
Was denkt ihr welche der beiden Stimmen recht hat?!

Danke fuer die Antworten !

Zitat von Pestor:
Das hört sich ja nach totaler schwarz-weiß-Malerei an.
Da gibt es bestimmt einen gesunden Mittelweg.
Wenn du ihm zeigst, dass du bereit bist auch mehr auf seine Bedürfnisse einzugehen, dann wird er dir bestimmt auch mehr Freiraum lassen ohne sie vernachlässigt zu fühlen.

Aber wenn du schon sagst, dass deine Freunde eine höhere Priorität haben als deine Beziehung, glaube ich, dann solltest du da ansetzten. Es zeigt ja nur, dass DU lieber Zeit mit deinen Freunden verbringen willst als mit ihm.



Nein so ist das nicht.
Ich sehe ihn jeden Tag außer wenn er beruflich weg ist.
Und ich genieße die Zeit mit ihm auch wieder viel mehr seit er regelmäßig fuer paar Tage weg ist. Das ist nunmal das gute am vermissen. Man lernt den Partner wueder zu schätzen.
Was er natürlich ganz anders sieht: ich brauch dich nicht zu vermissen um dich zu schätzen blabla.
Der ist in Thema Liebe einfach ganz anders gestrickt als ich.
Er liebt so intensiv und bedingungslos. Und ich denk jedes Mal ans abhauen wenn wir ne Auseinandersetzung haben.
Aber da ich wie vorhin schon beschrieben, wirklich selten was mit Freunden unternehme seit der Beziehung und es mir nunmal wichtig ist, dass mein Leben außerhalb der Beziehung nicht vollkommen verkommt haben meine Freunde gelegentlich mal mehr Priorität.
Ist das unnormal? Egoistisch? Desinteressiert gegenüber meinem Freund?
Ich liebe ihn doch, aber dafür muss ich doch nicht mit ihm zu einer Person verschmelzen, die nur noch im Doppelpack anzutreffen ist. Oder ist das auch eine gängige Entwicklung in einer Beziehun?

Danke fuer die Antwort

Okay, zweimal in einem halben Jahr ist natürlich, selbst für 'nen Stubenhocker, sehr wenig. diese Relation hast du vorher nicht genannt. Es hörte sich mehr so an als wärst du drei von vier Wochenenden nur auf Partys mit Freunden.

Nur Kerle?
Da würd ich auch irgendwann nervös werden.

Dein bester Kumpel, ist dein Exfreund?!

Vielleicht geht es deinem Freund nicht darum, dass du weggehst, sondern mit wem du weggehst.
Es sind ja scheinbar immer nur andere Kerle.

Warum gibt es da keine Freundin, frag ich mich.

Zitat von Pestor:
Okay, zweimal in einem halben Jahr ist natürlich, selbst für 'nen Stubenhocker, sehr wenig. diese Relation hast du vorher nicht genannt. Es hörte sich mehr so an als wärst du drei von vier Wochenenden nur auf Partys mit Freunden.

Nur Kerle?
Da würd ich auch irgendwann nervös werden.

Dein bester Kumpel, ist dein Exfreund?!

Vielleicht geht es deinem Freund nicht darum, dass du weggehst, sondern mit wem du weggehst.
Es sind ja scheinbar immer nur andere Kerle.

Warum gibt es da keine Freundin, frag ich mich.



Nein nicht mein Exfreund wir waren schon immer nur Freunde, in nem schwachen Moment als ich mich einsam fühlte und er wohl einfach Lust auf Sex hatte, haben wir dann mal rumgemacht.
Ich war auch ne Zeit in ihn verliebt, das hab ich jetzt meinem Freund nicht erzählt, er weiß nur, dass ich was mit ihm hatte. Er sieht sowieso schon in jedem Kerl nen Konkurrenten.
Naja, ich hab da noch meinen gleichgeschlechtlich besten Kumpel der eine Freundin ganz gut ersetzt.
Ach ich weiß nicht, in meinem alten Heimatort hatte ich schon auch Freundinnen, ziemlich enge sogar, aber hier ( lebe seit 3 Jahren hier) hat sich das nicht so ergeben. Es gibt ein Mädchen mit dem ich ab und zu mal was unternehme, dann aber auch nur mit anderen zusammen. Mädchen sind nunmal meist zickig und launisch. Mir reicht da meine Weiblichkeit schon aus. Und Naja ansonsten hab ich noch die Schwester meines Freundes als Freundin. Aber Sie ist nicht unbedingt die, der ich alles anvertraue, es geht ja immerhin um ihren Bruder.

Also meinst du, dass es schon angebracht ist, mir mehr Freiheiten zu nehmen ?

Ich hege doch einfach den sehr starken Verdacht, dass es deinem Freund nicht darum geht wie oft du weggehst sondern mit wem.

Aus der Sicht deines Freundes, gehst du, wenn dann, mit fremden Kerlen feiern, trinkst, hast deinen Spaß und schläfst dann dort auch noch.

Versuch doch mal, gedanklich, dich in seine Position zu versetzen.
Du bist zu Hause oder arbeiten und er geht mit fremden Mädels weg, feiert, trinkt und schläft dann bei ihnen.
Wie ruhig würdest du da auf Dauer bleiben?

Also nochmal, ich denke, es geht nicht darum wie oft du weggehst, sondern mit wem.

Ja klar, aber was soll ich denn machen? Meine Freunde sind nunmal månnlich und auch er hat weibliche Freunde mit denen er zwar nicht ohne mich trinkeb geht, aber auch das wär kein Problem für mich.
Und generell hat er nunmal was dagegen wenn ich ohne ihn was Unternehmen will, wenn er grade nicht weg ist. Klar unsere Zeit ist nunmal begrenzt. Er ist Ca. Jede zweite Woche weg.
Aber wenn ich während er da ist einen Abend weg wäre, sät das dich nicht der Weltuntergang?!
Und auch er hat weibliche Freunde, mit denen geht er zwar nicht ohne mich trinken, aber auch das wär kein Problem für mich.
Und ja ich kann ihn natürlich auch jedes Mal mitnehmen wenn ich mich mit den Jungs treffe, aber da hab ich auch nicht immer Lust drauf.
Jeder braucht doch noch ein paar eigene Abende ohne Partner, oder?!
Außer er natürlich.

Tja, da bleibt euch nur das Gespräch und gegenseitige Rücksichtnahme.
In einer Beziehung muss man immer Kompromisse eingehen, du musst jetzt selbst entscheiden, ob du bereit bist, diese Kompromisse einzugehen und danach deine Prioritäten setzen.
Wenn es dich zu unglücklich macht, kannst du dich trennen.
Wenn er es aber wert ist, dann bleib bei ihm, er wird bestimmt versuchen dir so weit wie möglich entgegen zu kommen.

Ja er ist es wert, aber manchmal entstehen fuer mich so Extremsituationen, in denen ich mich so hin und hergerissen fühle, dass ich total durchdrehe und alles falsch mache, was man falsch machen kann. Und einen Tag später kann ich gar nicht mehr verstehen warum ich so Ar. gehandelt habe. Ich hab Angst, dass mein Drang nach Freiheit stärker ist als die Vernunft. Und, dass ich ihn irgendwann wegen angeblicher Einengung verlasse. Wie meinen Exfreund damals, dem ich 2 Jahre extrem hinterhergetrauert habe. Ich befürchte nicht fähig zu sein, Beziehungen zu führen.

Zitat von dorocha:
Ja er ist es wert, aber manchmal entstehen fuer mich so Extremsituationen, in denen ich mich so hin und hergerissen fühle, dass ich total durchdrehe und alles falsch mache, was man falsch machen kann. Und einen Tag später kann ich gar nicht mehr verstehen warum ich so Ar. gehandelt habe. Ich hab Angst, dass mein Drang nach Freiheit stärker ist als die Vernunft. Und, dass ich ihn irgendwann wegen angeblicher Einengung verlasse. Wie meinen Exfreund damals, dem ich 2 Jahre extrem hinterhergetrauert habe. Ich befürchte nicht fähig zu sein, Beziehungen zu führen.


Das ist genaus das, was du ihm sagen solltest.
Es wird schwer, da noch mehr Tipps zu geben ohne euch beide zu kennen.

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Dr. Reinhard Pichler
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