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Ich stehe seit rund einem Dreivierteljahr mit einem sehr unabhängigen, frauenliebenden - hat meines Wissens immer/häufig mehrere („)Freundinnen(“) gleichzeitig; er hält nichts von sexueller Treue; es macht ihm Freude, immer weitere Frauen kennenzulernen - bindungsängstlichen (geprägt durch Kindheit/Jugend; er hat sehr große Angst davor, zu lieben und geliebt zu werden) Mann in Mailkontakt. Dummerweise habe ich ihm schon relativ früh meine tiefen Gefühle für ihn per Mail mitgeteilt, noch bevor wir uns mal hätten „richtig“/alleine zu zweit treffen können; davor hatte er einem Treffen an und für sich schon zugestimmt, da er aber beruflich sehr flexibel sein muß, wurde daraus leider nichts. Er teilte mir auch mit, daß er gerade einige Frauen hätte und, wie er mailte, „keine Zeit“ für eine Liebesbeziehung.

Nachdem er erst mit meinen Liebesbekundungen kein Problem hatte, reagierte er irgendwann einmal mürrisch und dann – aufgrund eines Mißverständnisses (das ich sofort ausräumen konnte) - sehr „hysterisch“. Ich könnte mir denken, daß da seine Ängste (mit Verspätung) in ihm hochzusteigen begannen; ich gebe zu, es war natürlich nicht schlau von mir gewesen, ihn vor einem näheren Kennenlernen mit meinen Gefühlen zu „überrollen“ , zumal ich da ja schon von seinen Ängsten wußte; nach seinem ersten „Überreagieren“ habe ich auch allergrößtenteils von weiteren „Anmachereien“ abgesehen. Unser zweimal kurzfristig abgerissener Mailkontakt kam wieder in Gang (aber immer nur auf meine Initiative hin) und wurde wieder locker-fröhlich.

Er meldet sich leider nie von sich aus, antwortet immer „nur“ - dies allerdings (so gut wie immer) sofort und dabei sehr nett, was ich bei seinen überdurchschnittlich vielen beruflichen und privaten Kontakten als nicht ganz selbstverständlich ansehe. Bei einer kurzen Begegnung vor anderthalb Monaten in der Gegenwart anderer Leute und später ganz kurz alleine zu zweit schien er mir auch etwas „zutraulicher“ als zuvor, es kam zu leichten Berührungen (Umarmungen gab es auch); knapp zwei Wochen später schien er, als wir uns über den Weg liefen, jedoch ein wenig unsicher hinsichtlich meiner Gegenwart; als dann wieder der wohl für ihn nötige Abstand da war, antwortete er mailmäßig in alter Fröhlichkeit.

Leider werde ich ihn wohl erst in ein paar Monaten wiedersehen können (es kommt dazu, daß er im europäischen Ausland lebt, aber beruflich häufiger in Deutschland ist (dann aber sehr wenig Zeit hat)), und auch dann nur in Gegenwart anderer Leute. Ich würde sehr gerne den Kontakt ausweiten (telefonieren oder mal einen Treff); auf den Telefonier-Vorschlag hat er nie reagiert (was ja einer Absage entspricht). Ich denke, ich habe mir durch mein „Vorpreschen“ damals ganz schön viel verdorben, aber rechne mir immer noch Chancen aus: Ich habe einen dicken Geduldsfaden, sehe ziemlich gut aus und bin selbstbewußt ; zudem kenne ich seine Problematik und habe Verständnis für Menschen, die (tiefe) Ängste haben. (Bin ja selbst nicht ganz unbelastet von (anderen) Ängsten und auch nicht die Allerunkomplizierteste). Klar, ich hätte lieber einen Mann „für mich alleine“ – aber so ganz aussuchen, wohin die Liebe fällt, das geht (jedenfalls bei mir) halt nicht.

Vielleicht haben ja einige Leute hier im Forum (die Ihr womöglich selbst Bindungs-/Beziehungsängste habt oder mit Menschen zusammen seid/wart, die solche Ängste haben, und/oder die Ihr eher lockere (sexuelle) Beziehungen den tiefergehenden/monogamen vorzieht) Tips, wie ich den Kontakt zu ihm weiter ausbauen könnte. Ich denke, ein gewisses Vertrauen hat er schon zu mir; er ist halt sehr passiv hinsichtlich des Kontakts. Die Kontakte im realen Leben zwischen ihm und mir könnten nur dann mehr/intensiver werden, wenn er das wollen würde; bis dahin kann ich ihm nur bei wenigen Gelegenheiten – wo wir dann nicht wirklich für uns sind - begegnen. Daß sich an meinen Gefühlen für ihn nichts verändert hat, weiß/ahnt er. Da er u. a. sehr intelligent und attraktiv ist, mangelt es ihm auch nicht an (gutaussehenden) Interessentinnen.

Täte mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein paar Tips hättet – oder mir einfach die Däumchen etwas drücken würdet! Vielen Dank!

Meise

P. S.: Bitte schon vorab um Entschuldigung, falls ich erst mal nur morgen – kurz – reinsehen kann und dann ca. 1 Woche nicht; bin dann eine Weile nicht im Net.

05.01.2015 22:12 • 08.01.2015 #1


7 Antworten ↓


*kicher* Ich hab ja wohl den einsamen Rekord gebrochen: null Antworten, na sowas - da werde ich mir meine Antworten eben selber suchen (müssen).

A


Wie Ausbau von Kontakt zu Beziehungsängstlichem?

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hi meise

wenn ich das so lese stellt sich mir die frage ob du nicht selber bindungsangst hast! du weisst das du diesen mann nie bekommst aber wartest auf ihn.. ich sehe dich so gerne, aus der ferne denk mal drüber nach!

lg

Hi Meise,

wie Du den Kontakt zu ihm weiter ausbauen kannst, dafür habe ich keinen Tipp. Lediglich paar Gedankenimpulse für Dich. Es ist heutzutage nichts verwerfliches mehr daran, wenn man Loyalität dem Vorzug vor moralischer Treue einräumt und entsprechend sein Leben mit mehr als nur einem Partner gestaltet. Das Thema Polyamorie ist ja mittlerweile in vieler Munde. Du hast den Vorteil, dass Du weißt, dass Du ihn nie für Dich haben wirst, vielleicht auch nicht mehr, als das was jetzt ist. Wichtig ist vielmehr, dass Du nicht den Fehler machst, Dein Leben komplett nach ihm auszurichten, denn dann kann es sein, dass Deine Bedürfnisse nicht oder zu wenig gestillt werden. Auch wenn Du sagst, dass man es sich nicht aussuchen kann, wohin die Liebe fällt, wirst Du wahrscheinlich ein ganz anderes Bild erhalten, wenn er sich wirklich auf eine dauerhafte Liebesbeziehung einlassen würde. Ich kenne das Phänomen selber gut genug. Durch die Entfernung und den relativ geringen Kontakt werden die Augenblicke die man dann miteinander hat nur umso goldener. Oftmals verschwindet der Glanz, wenn man das ganze dann in eine Dauerbeziehung überführt.
Es muss nicht zwingend Bindungsangst sein, die Menschen dazu veranlasst, einer festen Basis auszuweichen. Ich kenne das von mir selber. Auf der einen Seite wäre eben genau dieses Verbindliche und feste das was man sich wünscht, wenn man es aber dann hat, merkt man, dass es zu eng wird und ein gewisser Freiraum fehlt. Das ist eher das, was dann zu Konflikten führt.

Halte an ihm fest und schau zu was sich entwickelt, jedoch konzentriere Dich dennoch auf Dich und das was in Deiner Reichweite ist. Nicht, dass Du irgendwann einem Traum hinterhertrauerst, der sich doch nicht so erfüllt hat, wie Du ihn Dir gewünscht hast.

Hi, Ihr zwei,
ich danke Euch sehr für Eure Beträge!

Nein, lieber Bilbo,
ich habe ganz bestimmt keine Bindungsangst. Ich würde denjenigen welchen allzu gerne nicht nur aus der Ferne - sondern sehr, sehr nah und sehr, sehr oft - neben mir sehen. Danke für Deinen Beitrag.

Hi, No_Smile,
danke für Deinen Beitrag! Nein, ich habe nicht vor, mein Leben nach ihm auszurichten. Mich wurmt natürlich, daß ich mich, die ich meine, sehr gut zu ihm zu passen und ihm auch (denke ich) zu gefallen, bei ihm noch so sehr an der Randposition befinde.

Zitat:
Auf der einen Seite wäre eben genau dieses Verbindliche und feste das was man sich wünscht, wenn man es aber dann hat, merkt man, dass es zu eng wird und ein gewisser Freiraum fehlt. Das ist eher das, was dann zu Konflikten führt.
Das ist das, was mich immer ein wenig verwirrt. (Aber kann sein, ich bin auch etwas aus der Art geschlagen.) Ich finde es persönlich sehr reizvoll, mit einem Partner, den man liebt und bei dem man sich - auch sexuell - fallenlassen kann, alles zu tun, was beiden (also auch sexuell) Freude macht. Warum scheint es so vielen Menschen so schwer zu fallen, sich in einer Beziehung frei zu fühlen? Entscheidungen für oder gegen jemanden/etwas muß man täglich fällen. Was einem an Quantität - viele Partner (zur gleichen Zeit) - fehlt, mag die Tiefe und der Reichtum einer einzigen (zu einem bestimmten Zeitraum bestehenden) Beziehung ausgleichen. Ich finde es auch durchaus in Ordnung, daß sich Partner darüber austauschen, welche Bedürfnisse der eine oder andere (ob jetzt vor der Partnerschaft oder während dieser (man verändert sich ja auch bzw. das Wissen, daß das Leben mal enden wird, stellt sich ja auch erst ab einem gewissen Alter so richtig ein)) zu einem bestimmten Zeitpunkt hat. Und das kann natürlich auch beinhalten, daß man/frau gerne noch das eine oder andere (sexuelle) nachgeholt hätte. Sicher mag das dann für den Partner kränkend sein. Aber ein Seitensprung wäre das dann unter Umständen noch mehr.
Ich finde es bedauerlich, daß so oft die Regel zu sein scheint, daß viele Leute gerade mit dem Partner nicht offen und ehrlich (über Bedürfnisse etc.) reden zu können meinen. Wozu ist ein Partner denn dann da, frage ich mich.

Es ist auch nicht so, daß ich gänzlich uneifersüchtig wäre. Das Intimste möchte ich schon gerne mit jemandem teilen, den ich liebe. Nicht aus Verklemmtheit - sondern, weil ich denjenigen dann eben mehr begehre als sämtliche Chippendales hoch 10.

Zitat:
Halte an ihm fest und schau zu was sich entwickelt,
Das ist ein süßer Rat, danke schön!

Zitat:
jedoch konzentriere Dich dennoch auf Dich und das was in Deiner Reichweite ist. Nicht, dass Du irgendwann einem Traum hinterhertrauerst, der sich doch nicht so erfüllt hat, wie Du ihn Dir gewünscht hast.
Ja, da das Gleichgewicht zu halten, das ist natürlich immer eine Sache. - Jedenfalls habe ich die nächsten Monate bis zum nächsten Sehen eh genug um die Ohren. Ich denke, ein regelmäßiger, aber nicht allzu heftiger Kontakt von meiner Seite aus dürfte erstmal das Richtige sein bis zum nächsten Sehen. Und dann nicht gerade in Sack und Asche dort erscheinen.

Zitat:
Es ist heutzutage nichts verwerfliches mehr daran, wenn man Loyalität dem Vorzug vor moralischer Treue einräumt und entsprechend sein Leben mit mehr als nur einem Partner gestaltet.
Ich kann es mir jetzt irgendwie nicht ganz so vorstellen: Wenn man verschiedene Partner hat: bestehen dann nicht unterschiedliche Abstufungen hinsichtlich des Gefühls, das man für diese Partner hat? À la: Der eine Partner ist einem dann doch lieber als der andere (der mehr auf die sexuelle Rolle festgelegt wird oder der dritte auf die mehr freundschaftliche, etc.?).

Zitat:
Oftmals verschwindet der Glanz, wenn man das ganze dann in eine Dauerbeziehung überführt.
Das mag natürlich sein. Aber ich denke, daß Menschen, die sich dann auch Mühe geben, eine Beziehung immer wieder aufs Neue neu zu erfinden/zu beleben und sich und dem anderen zugestehen, daß man sich ja auch weiterentwickelt/verändert, und die nicht gleich davon ausgehen daß eine Beziehung in Routine enden muß, aber die auch nicht mit total unrealistischen Vorstellungen in eine Beziehung gehen, gute/bessere Karten haben, eine glückliche (Dauer-)Beziehung zu haben. Eine Freundin von mir wußte, daß sie keinen Besseren finden würde, und bei ihm war es das Gleiche, also wurde geheiratet.

Sicherlich wird kein Mensch je alle gewünschten Aspekte für einen anderen erfüllen (traumhaften Sex, wann immer man will, stets das richtige Wort, etc.). Aber irgendwie finde ich es schade, daß zumindest dieser Mann, den ich liebe, solchen Menschen, die eine Beziehung wünschen/in einer sind, gleich von vorneherein abspricht, daß starkes Begehren für einander lange/für immer andauern kann und nicht in Pflichtsex runterdümpelt. (Man muß natürlich auch was dafür tun.)

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mir eure Beiträge durchgelesen habe, finde auch ich den Mut meine geschichte zu erzählen. Da meine Geschichte sehr lang ist, will ich ich niemanden meinen roman aufzwängen , also hier eine kurzform: ich hab vor 8 jahren einen mann kennengelernt, der unter Bindungs und verlustangst leidet.vor ca 1,5 jahren hat er angefangen meine gefühle zu erwiedern , er hat vor 2 monaten den kontakt zu mir wieder gesucht( er bricht den kontakt ab sobald es ihm zu viel wird).
Er kennt sein problem und weiss auch dass er hilfe braucht aber er kommt nicht in die puschen oder hat angst. Wir waren noch nie zusammen und er sagt immer dass einzige was uns trennt ist seine krankheit er bemüht sich sehr um mich aber diese krankheit kontrolliert ihn zu sehr. Meine hoffnung von einem profi hilfe zu bekommen hat sich in den letzten tagen zerschlagen , da ich mir keine sitzung(80 euro pro sitzung) leisten kann.
Er sagt unser weg führt über dritte,also die bereitsschaft sich helfen zu lassen ist da.

Nun weiss ich nicht wo ich hilfe herbekommen soll er ist ein wundervoller mann und ich möchte nicht aufgeben ehe ich es nicht versucht hab.

Bin für jeden rat/hilfe dankbar.

Zitat von Mina28:
Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mir eure Beiträge durchgelesen habe, finde auch ich den Mut meine geschichte zu erzählen. Da meine Geschichte sehr lang ist, will ich ich niemanden meinen roman aufzwängen , also hier eine kurzform: ich hab vor 8 jahren einen mann kennengelernt, der unter Bindungs und verlustangst leidet.vor ca 1,5 jahren hat er angefangen meine gefühle zu erwiedern , er hat vor 2 monaten den kontakt zu mir wieder gesucht( er bricht den kontakt ab sobald es ihm zu viel wird).
Er kennt sein problem und weiss auch dass er hilfe braucht aber er kommt nicht in die puschen oder hat angst. Wir waren noch nie zusammen und er sagt immer dass einzige was uns trennt ist seine krankheit er bemüht sich sehr um mich aber diese krankheit kontrolliert ihn zu sehr. Meine hoffnung von einem profi hilfe zu bekommen hat sich in den letzten tagen zerschlagen , da ich mir keine sitzung(80 euro pro sitzung) leisten kann.
Er sagt unser weg führt über dritte,also die bereitsschaft sich helfen zu lassen ist da.

Nun weiss ich nicht wo ich hilfe herbekommen soll er ist ein wundervoller mann und ich möchte nicht aufgeben ehe ich es nicht versucht hab.

Bin für jeden rat/hilfe dankbar.


Ich finde, Du machst einen erheblichen Denkfehler. Aus Deinen kurzen Äußerungen geht jedenfalls hervor, dass ER Hilfe benötigt und nicht DU. Warum sollst Du bitte schön einen Profi angagieren, damit der Beziehung eine Chance eingeräumt wird?
Von Deiner Seite scheint es keiner Hindernisse zu geben, sondern von seiner. Das heißt, er muss sich primär Hilfe holen und sich mit seinen Problemen - notfalls auch mit therapeutischer Maßnahme - auseinandersetzen. Es ist SEIN Weg, und noch nicht UNSER. Auch wenn Du nichts unversucht lassen möchtest, sehe ich persönlich hier den falschen Ansatz. Du kannst in Unterstützen, sobald er einen Heilungsweg angefangen hat, aber wenn ihr noch nie zusammenwart, ist es schon ziemlich skurril, den gemeinsamen Weg so zu beginnen. Wie gesagt, nur meine Meinung.

Ja natürlich muss er sich die hilfe suchen- das sagt er selbst auch aber iwie scheint er angst vor diesem schritt zu haben und deswegen wollte ich mal mit einem experten reden,fragen was ich tun kann im ihn zu puschen ohne druck aufzubauen:/

Es ist alles bisschen kompliziert





Dr. Reinhard Pichler
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