Liebe mahakali,
zunächst habe ich damit angefangen, nichts, was mein Mann im Haushalt erledigt hat, nachzuputzen. Es war ja ok so, nur, daß er hätte eben nochmal mitm Lappen hätte drübergehen können.., Du weißt, was ich meine..
Ich habe mal ein Buch, was ich gelesen hatte liegen lassen, nicht gleich das Lesezeichen ´rein und weggestellt. Es ist gemütlich in einer Küche, wenn der Suppentopf auf der Herdabdeckung steht und nicht irgendwo versteckt.
Ich kann es schlecht beschreiben, es sind eben Spuren da, Wohnspuren, ein gebrauchtes Glas darf auf dem Tisch bleiben, das Bad ist auch sauber, wenn mal nur eine Rolle Klopapier auf dem Reserveständer ist, und nicht drei, und wenn die Handtücher mal nicht genau die Richtung Nord-Süd haben.
Am Abend lasse ich schon mal unseren Markt im Wohnzimmer auf dem Tisch stehen, ich schlafe ja sowieso.
Es hat sich irgendwie ergeben. Wenn mein Mann meint, daß wir schlafen gehen könnten, räume ich da nicht erst groß auf, sondern nutze vielleicht diese viertel Stunde, um mit ihm noch im Bett an seiner Seite zu liegen, zu gammeln und zu klönen. Das bringt mir mehr, als ein aufgeräumter Tisch nachts.
Ich habe das Gefühl, daß ich mich mit meiner Putzerei selber unter Druck gesetzt habe. Freitags war grundsätzlich Putztag, will heißen, das Sofa wurde abgerückt, auf den Schränken geputzt, etc. Ich war dann freitags echt im Eimer. Und das, wo das Wochenende eigentlich beginnt. Habe es dann auf zwei Tage verteilt, genau nach Plan, damit ich ja nicht eine Ecke vergesse. Dann habe ich diese Putztage ganz ausfallen lassen, und das gemacht, was nötig war. Wirklich nötig! meine ich, und nicht das, was nach Plan d´ran war.
Es lebt sich leichter so.
Peppi, genau daher habe ich meinen Ordentlichkeitsfimmel. Es ging mir wie Dir. Schlampig ohne Ende großgeworden, und auch ich habe meine Mitschülerinnen beneidet um ihr ordentliches und geregeltes zu Hause. Freundinnen hatte ich als Kind nie. Es stand sogar mal klein an unserer Hauswand mit grüner Kreide: (Mein Name) ist doof!
Dazu war ich, wie man heute wohl sagt, ein Mobbingopfer, aber das führt jetzt zu tief in die Ursachen meiner Angst.
Ich erinnere mich gerade, als eine Mitschülerin Geburtstag hatte, sie hatte Mädchen in der Klasse eingeladen, ich dachte, mich auch. Dann kam ich dahin im einzgen schönen Kleidchen mit einem kleinen Geschenk und habe da geklingelt. Die Mutter machte dann auf und sagte:Oh, mit Dir haben wir gar nicht gerechnet.. Schei*e, ich muß gerade heulen, wenn ich daran denke.. Schön krank, wie?
16.07.2013 07:52 •
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