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Hallo!

Ich weiß bald nicht mehr wohin und auch nicht mehr weiter.
Es bestehen mehrere Schwierigkeiten von meiner Seite aus und von seiner Seite aus auch. Und ich weiß nicht, wie wir diese beide bewältigen können.

Ich habe große Schwierigkeiten meinem Partner zu vertrauen. Ich weiß nie, ob ich mich auf das, was er sagt verlassen kann, ob das wirklich authentisch und ehrlich ist oder mir nach dem Mund geredet.
Es kann nämlich von heute auf den anderen Tag plötzlich ganz anders sein. Häufig teilt er mir sein wirkliches Denken, Fühlen und seine eigene Meinung nicht mit. Dies macht er auch in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, aus Angst vor Ablehnung und nicht mehr dazuzugehören.
Bis es dann irgendwann zum Vulkanausbruch kommt und er dann sagt, dass ich ihn einenge, manipuliere und/oder kontrolliere. z. B. macht er dann meine Gefühle lächerlich oder runter, spezifisch Ängste die ich habe, in denen er sich verständnisvoll zeigt - und dann das komplette Gegenteil - Ablehnung, Ignoranz, Zurückweisung, Geringschätzung. Große Gefühlskälte.

Bei mir ist es schon soweit, dass ich mich häufig nicht mehr mitteilen kann und möchte, aus Angst, dass es abprallt und ich sowieso nicht verstanden werde bzw. meine Gefühle und ich ein Störfaktor sind. Wünsche äußer ich schon gar nicht mehr, da verdreht er die Augen und ist genervt, z. B. gemeinsames Kuscheln / Streicheleinheiten. Nähe nur, wenn er möchte, wenn ich die Nähe wünsche, dann ist das nicht akzeptabel.

Wenn wir über seine Ängste sprechen fällt häufig der Satz Ich mache alles was du willst, ich will dich nicht verlieren., Ich kann es dir nicht Recht machen.
Ich habe schon oft angesprochen, dass ich das gar nicht möchte und das auch nicht seine Aufgabe ist. Das ich mir wünsche, dass er mir ehrlich seine Meinung kundtut und mir sagt, wenn ihn etwas stört, wenn er Angst hat, wütend ist, traurig ist, etc. Es scheint einfach nicht anzukommen.

Ich hoffe ich finde hier jemanden, der sich die Situation vorstellen kann oder auch schon mal gehabt hat und Lösungswege gefunden hat.

Viele Grüße

18.06.2015 13:17 • 19.06.2015 #1


6 Antworten ↓


Hi, das, was du dort beschreibst kenne ich sehr gut. Mein Mann und ich haben uns räumlich getrennt, denn es ging bei uns hoch her. Nun sind wir jedoch beide Beziehungsphobiker, der eine mehr, der andere etwa weniger. Ich habe mich im eigenen Interesse auf den Weg gemacht und suche eine Therapie. Ob das alles etwas bringen wird, dass gilt es abzuwarten. Fakt ist, dass man auf jeden Fall Ruhe und Besonnenheit walten lassen muss, denn jede Verbindlichkeit endet bei uns auf jedem Fall im absoluten Chaos.
Es fühlt sich zwar richtig mies an zu wissen, dass man dem Menschen, den man auf irgendeine Weise sehr liebt, nicht nahe kommen kann und wenn man ihm nahe war muss man damit rechnen, dass er kurz darauf flüchtet, ABER er kommt irgendwann wieder zurück. Da hat man erstmal eine Konstante - auch wenn sie kein sicherer Trost ist, aber was ist im Leben schon konstant oder gibt einem Sicherheit?
Ich versuche mich selbst zu begreifen und dazu muss ich stabil sein - und ich finde es wirklich interessant zu schauen, was diese Hiobsbotschaft bei mir an- und ausrichtet.
Ich denke, dass es wichtig ist auf sich zu schauen und vor allem achtsam mit sich selbst umzugehen.
Auf jeden Fall finde ich es ganz erstaunlich, dass wir nicht alleine mit diesem Umstand sind!

A


Wenn beide eine Bindungsangst haben

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Hallo earthquake,

eure Situation kann ich mir sehr gut vorstellen.
Einiges verstehe ich allerdings nicht.
Zitat:
Ich habe große Schwierigkeiten meinem Partner zu vertrauen. Ich weiß nie, ob ich mich auf das,
was er sagt verlassen kann, ob das wirklich authentisch und ehrlich ist oder mir nach dem Mund geredet.


Warum sprichst du von Vertrauensverlust, nur weil Dein Partner lange braucht, bis
er deutlich sagt, was er möchte?
Du kannst Dich immer auf das beziehen, was er gesagt hat. Nichts sagen heißt , bis auf
weiteres einverstanden sein.

Zitat:
z. B. macht er dann meine Gefühle lächerlich oder runter,


Das solltest Du ihm erklären und wenn nötig sogar verbieten. Dazu hat er kein Recht.

Zitat:
Das ich mir wünsche, dass er mir ehrlich seine Meinung kundtut und mir sagt, wenn ihn etwas stört,
wenn er Angst hat, wütend ist, traurig ist, etc. Es scheint einfach nicht anzukommen.


Erstens, wenn Du seine Meinung ehrlich hören möchtest, solltest Du anfangen
auch in seinem Verhalten zu lesen. Dann ist es auch erforderlich, das ihr beide
akzeptieren lernt, das man seinen Lebenspartner nicht ändern kann.

Zitat:
Wenn wir über seine Ängste sprechen fällt häufig der Satz Ich mache alles was du willst, ich will dich
nicht verlieren., Ich kann es dir nicht Recht machen.


So geht so etwas auch sehr schlecht. Wenn du möchtest, das Dein Partner Dir mal was sagt oder Dir zuhört,
musst Du erst mal die Voraussetzung dafür schaffen.
Also braucht es eine Situation, in der nicht du, sondern er unzufrieden ist.
Und wenn er dann was fordert, dann kannst Du ihn vermutlich sprachlich
erreichen. Sonst lässt er das abprallen und Du hast den Frust.

Zitat:
Bis es dann irgendwann zum Vulkanausbruch kommt und er dann sagt, dass ich ihn einenge,
manipuliere und/oder kontrolliere.


Entweder es gibt dann bei dir auch einen Vulkanausbruch, oder Du sagst ihm dann, das Du das so nicht
akzeptierst. Entweder er soll sofort sagen, was ihm nicht gefällt, oder nicht so heftig sein.

Viele Grüße

Hotin

Zitat von Sonntagnachmittag:
Hi, das, was du dort beschreibst kenne ich sehr gut. Mein Mann und ich haben uns räumlich getrennt, denn es ging bei uns hoch her. Nun sind wir jedoch beide Beziehungsphobiker, der eine mehr, der andere etwa weniger. Ich habe mich im eigenen Interesse auf den Weg gemacht und suche eine Therapie. Ob das alles etwas bringen wird, dass gilt es abzuwarten. Fakt ist, dass man auf jeden Fall Ruhe und Besonnenheit walten lassen muss, denn jede Verbindlichkeit endet bei uns auf jedem Fall im absoluten Chaos.
Es fühlt sich zwar richtig mies an zu wissen, dass man dem Menschen, den man auf irgendeine Weise sehr liebt, nicht nahe kommen kann und wenn man ihm nahe war muss man damit rechnen, dass er kurz darauf flüchtet, ABER er kommt irgendwann wieder zurück. Da hat man erstmal eine Konstante - auch wenn sie kein sicherer Trost ist, aber was ist im Leben schon konstant oder gibt einem Sicherheit?
Ich versuche mich selbst zu begreifen und dazu muss ich stabil sein - und ich finde es wirklich interessant zu schauen, was diese Hiobsbotschaft bei mir an- und ausrichtet.
Ich denke, dass es wichtig ist auf sich zu schauen und vor allem achtsam mit sich selbst umzugehen.
Auf jeden Fall finde ich es ganz erstaunlich, dass wir nicht alleine mit diesem Umstand sind!



Hallo Sonntagnachmittag! Seid ihr denn noch zusammen? Wir versuchen diese Beziehung seit 1 1/2 Jahre...ich bin vor lauter Wut aus verschiedenen Gründen ich glaube 7 mal gegangen oder so...mit meiner früheren Beziehung war das gar nicht so. Ich habe zwar ein Klammer-Verhalten bei Distanz gezeigt, aber da hatte ich das Gefühl, dass die Angst sehr gering war. Ich war sehr oft schon in Therapie. Richtig Erfolg hatte ich immer nur kurzfristig. Dann war ich beim Heilpraktiker. Beim Heilpraktiker hatte ich für mich persönlich mehr Erfolg. Jedoch die Verlustängste sind sehr stark. Es wird immer vom Selbstwert gesprochen...mir ist das nicht konkret genug, das ist mir zu abstrakt.
Schön zu hören, dass es nicht nur mir so geht, ja. Danke für deine Antwort!

Zitat von Hotin:
Hallo earthquake,

eure Situation kann ich mir sehr gut vorstellen.
Einiges verstehe ich allerdings nicht.
Zitat:
Ich habe große Schwierigkeiten meinem Partner zu vertrauen. Ich weiß nie, ob ich mich auf das,
was er sagt verlassen kann, ob das wirklich authentisch und ehrlich ist oder mir nach dem Mund geredet.


Warum sprichst du von Vertrauensverlust, nur weil Dein Partner lange braucht, bis
er deutlich sagt, was er möchte?
Du kannst Dich immer auf das beziehen, was er gesagt hat. Nichts sagen heißt , bis auf
weiteres einverstanden sein.

Für mich persönliche sind klare und echte Aussagen und Antworten wichtig. So kann ich dem anderen vertrauen und weiß, dass das was gesagt wird auch so gemeint ist und sich in Taten/Verhaltensweisen zeigt. Und das ist selten der Fall. Ich weiß nicht warum, ich kann nur deuten, dass es darauf beruht, dass er Angst hat mich zu verlieren und auch Angst hat von mir abgelehnt zu werden, weil er Dinge anders sieht oder eine andere Meinung hat wie ich. Nichts sagen heißt bei ihm gar nicht einverstanden sein, nichts sagen heißt bei ihm, sich nicht trauen sich selber zu äußern oder auch Konflikten aus dem Weg zu gehen, weil Konflikte mit etwas Negativen aus der Vergangenheit verbunden wird und er befürchtet, wir haben kein harmonisches Verhältnis mehr.

Zitat:
z. B. macht er dann meine Gefühle lächerlich oder runter,


Das solltest Du ihm erklären und wenn nötig sogar verbieten. Dazu hat er kein Recht.

Das Thema haben wir immer wieder. Ich äußer mich auch, dass mich das sehr verletzt und versuche es durch Empathie Beispiele, wie er sich fühlen würde. Er fühlt sich für meine Gefühle oft verantwortlich und schuldig.

Zitat:
Das ich mir wünsche, dass er mir ehrlich seine Meinung kundtut und mir sagt, wenn ihn etwas stört,
wenn er Angst hat, wütend ist, traurig ist, etc. Es scheint einfach nicht anzukommen.


Erstens, wenn Du seine Meinung ehrlich hören möchtest, solltest Du anfangen
auch in seinem Verhalten zu lesen. Dann ist es auch erforderlich, das ihr beide
akzeptieren lernt, das man seinen Lebenspartner nicht ändern kann.

Das ist sau schwierig, das herauszulesen. Weil verbal und nonverbal nicht kongruent sind. Und verbal kommen oft verschiedenste Versionen, wo mich unsicher machen. Ich möchte einfach vermeiden, dass er Dinge tut, nur für mich, obwohl es ihm nicht gut tut oder ihn unglücklich macht. Ich meine es ist nicht seine Verantwortung, aber wenn ich es anspreche, dann wird es schwierig.

Zitat:
Wenn wir über seine Ängste sprechen fällt häufig der Satz Ich mache alles was du willst, ich will dich
nicht verlieren., Ich kann es dir nicht Recht machen.


So geht so etwas auch sehr schlecht. Wenn du möchtest, das Dein Partner Dir mal was sagt oder Dir zuhört,
musst Du erst mal die Voraussetzung dafür schaffen.
Also braucht es eine Situation, in der nicht du, sondern er unzufrieden ist.
Und wenn er dann was fordert, dann kannst Du ihn vermutlich sprachlich
erreichen. Sonst lässt er das abprallen und Du hast den Frust.
Wenn er unzufrieden ist, spricht er nicht. Ich müsste es provozieren, in dem ich tagelang kritisiere und Vorwürfe mache. Vorher wird geschwiegen. Nur damit es nicht zum Konflikt kommt.

Zitat:
Bis es dann irgendwann zum Vulkanausbruch kommt und er dann sagt, dass ich ihn einenge,
manipuliere und/oder kontrolliere.


Entweder es gibt dann bei dir auch einen Vulkanausbruch, oder Du sagst ihm dann, das Du das so nicht
akzeptierst. Entweder er soll sofort sagen, was ihm nicht gefällt, oder nicht so heftig sein.

Bei mir endet dass in Angst und endlosem Weinen. Er blockiert und ignoriert mich dann und tut so als wäre ich nicht da. Es ändert sich trotz Gesprächen einfach nix

Hallo earthquake,

bitte sei mir nicht böse.
Habe den Eindruck, ihr macht es euch ziemlich schwer.

Zitat:
Für mich persönliche sind klare und echte Aussagen und Antworten wichtig. So kann ich dem anderen
vertrauen und weiß, dass das was gesagt wird auch so gemeint ist und sich in Taten/Verhaltensweisen zeigt.


Zu diesem Punkt habe ich eine völlig andere Meinung.. Was Du hier beschreibst,
scheint nicht das zu sein, was jeder daraus verstehen soll.
Ich wiederhole. Wenn Du Deinem Partner nicht vertraust, dann trenne Dich
von ihm. So und nicht anders.
Deine Forderung nach klaren Aussagen wird einen völlig anderen Grund haben.
Sobald Dein Partner längere Zeit nicht sagt, was er denkt und möchte, steigt bei Dir Deine persönliche
Unsicherheit. Dafür kann er doch nichts. Fehlt es Dir an Selbstbewusstsein? Vermutlich nervst Du ihn sogar
mit der ewigen Fragerei.

Zitat:
Nichts sagen heißt bei ihm gar nicht einverstanden sein, nichts sagen heißt bei ihm, sich nicht trauen
sich selber zu äußern oder auch Konflikten aus dem Weg zu gehen, weil Konflikte mit etwas Negativen
aus der Vergangenheit verbunden wird und er befürchtet, wir haben kein harmonisches Verhältnis mehr.


Das ist doch sein Problem und nicht Deins. Wenn er aus Angst nichts sagt, ist er doch selbst schuld.
Da solltest Du ganz konsequent sein. Er hatte die Chance sich dazu zu äußern. Macht er das nicht, muss er das akzeptieren, was Du entscheidest.
Ihr könnt doch nicht mit so vielen wenn und hätte er und wollte eigentlich leben.
Darüber werdet ihr ja verrückt.

Zitat:
Ich äußer mich auch, dass mich das sehr verletzt und versuche es durch Empathie Beispiele, wie er sich
fühlen würde. Er fühlt sich für meine Gefühle oft verantwortlich und schuldig.


Du hast nichts davon, das er sich dafür verantwortlich oder schuldig fühlt.
Das einzige, wovon Du etwas hast ist, wenn er es morgen besser macht.

Zitat:
Ich möchte einfach vermeiden, dass er Dinge tut, nur für mich, obwohl es ihm nicht gut tut oder i
hn unglücklich macht.


Du denkst aber um die Ecke. Das ist überflüssig, was Du da sagst. Das kannst Du nicht vermeiden. Er ist
ganz allein für das verantwortlich, was er sagt und tut..
und Du bist auch nur für das verantwortlich, was Du sagst und tust.

Zitat:
Wenn er unzufrieden ist, spricht er nicht. Nur damit es nicht zum Konflikt kommt.


Dann musst Du das einfach bis auf weiteres so akzeptieren. Verhältst Du Dich denn so, das er auch Angst
haben muss, Dir seine Meinung und seine Wünsche zu erzählen? Hat er kein Vertrauen zu Dir? Wie gehst Du
damit um, wenn Du kritisiert wirst?

Zitat:
Bis es dann irgendwann zum Vulkanausbruch kommt und er dann sagt, dass ich ihn einenge,
manipuliere und/oder kontrolliere.


Zitat:
Bei mir endet dass in Angst und endlosem Weinen.


Sagte ich nicht, Du kannst vermutlich nicht mit Kritik umgehen. Warum endet das bei
Dir mit Angst?

Zitat:
Für mich persönlich sind klare und echte Aussagen und Antworten wichtig

Dann sind klare Aussagen also doch nicht das, was Du möchtest.

Was willst Du dann in Wirklichkeit?
Bisher kann ich das noch nicht herauslesen.

Viele Grüße

Bin dir nicht böse.

Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die beide gleiche Ängste haben, dann ist es häufig, dass sich die Verbindung schwierig gestaltet.

Mein Endziel ist es, dass wir beide es schaffen, einander zu vertrauen und uns überwinden können oder damit umgehen zu lernen bzgl. Verlustängste, Ablehnungsängste und Verlassenängste.

Ich kann dir das nicht erklären mit den echten Aussagen - ich versuche ein Beispiel zu finden, mag sich blöd anhören, aber ich glaube das erklärt es am einfachsten:
Ich finde Paris total interessant und würde die Stadt echt mal gerne sehen. Ich würde mich voll freuen, wenn wir dort hingehen.
Auf dem Weg nach Paris dann eigentlich interessiert mich Paris so überhaupt gar nicht, ich möchte gerne nach Hause zurückfahren.
Solche Beispiele meinte ich unter anderem mit Verlässlichkeit und Vertrauen.

Thema Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl ...das ist ja meistens der fehlende Grundbaustein bei Menschen, die von Angststörungen, Phobien usw. betroffen sind.
Anderen Menschen vertrauen zu können ist immer wieder schwierig. Aber für immer alleine zu bleiben, ist für mich nicht die Lösung und auch nicht der richtige Weg.

Wenn wir über Wünsche und Interessen sprechen, bin ich offen, höre zu und frage nach. Oft teilt er sie aber gar nicht erst mit, vor allem Wünsche, aber das ist nicht nur in unserer zwischenmenschlichen Beziehung so.
Bevor ich noch weiterschreibe, merke ich gerade, dass sich was gedanklich ändert. Deine Worte bewegen meine Gedanken in eine andere Richtung.
Danke dir!





Dr. Reinhard Pichler
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