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Puh, was macht eine Frau, die sich z.Zt. etwas abseits gestellt fühlt?

Sie macht Ärger.

Ok, eine brave Frau, spricht mit ihrem Mann und klärt das auf.

Einer Puschel bricht die Welt zusammen. Weil auf einmal der Alltag ausgebrochen ist.

Der böse Mann guck fern, und schläft und selbst der Sex, naja, der war auch schon besser.

Also, liebes Puschelchen, was tust du jetzt? Du selbst, was unternimmst du jetzt?

Ich weiß nicht, was soll ich tun? Ich bin so gar nicht jemand der Ärger macht, so überhaupt nicht... Das ist für mich kein normaler Alltag, das ist viel extremer als vorher....

A


Weniger intim ist automatisch weniger Liebe?

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Hey Puschelchen,
wie lange wohnt ihr denn jetzt schon zusammen?
Hat sich da was seit dem Zusammenziehen verändert? Oder ist das erst seid er arbeitet?
Mich erinnert das an den Satz, warum die Kuh noch kaufen, wenn man(n) die Milch umsonst bekommt? Nein du bist keine Kuh.
Aber ich meinte damit, zusammenziehen, die Frau macht alles.
Keine Heirat und naja, anstrengen, kämpfen ist nun vorbei.
So kommt mir das vor.
Er hat dich sicher!
DAs Wild ist erlegt, er braucht nicht mehr jagen.
Uiiiii die Mönner sind da glaub ich fast alle gleich.
Was könntest du tun?


Das wichtigste wäre jetzt ihm nicht so sehr dein Bedürftigkeit zu zeigen.
Auch wenn es weh tut.
Fang an deinen Tank selber mal zu füllen.Tu dir gutes und mach dich schick für dich!
Kopf hoch

Danke für die Ansätze. Also kurz zu unseren Anfängen: wir kennen uns seit 3 ½ Jahren. Im Juni 2014 bin ich in meine neue Wohnung, gleichzeitig meine erste eigene, gezogen. Er zog quasi gleich mit ein, und danach kamen wir erst zusammen. Wir leben also schon seit vor der Beziehung zusammen. Immerhin bald zwei Jahre. Und was ich an ihm immer besonders mochte, er war noch nie typisch Mann. Klar, ein paar Dinge hat er natürlich schon, aber diese Klischeedinge hat er nicht. Von daher würde ich sagen, ist das bei ihm nicht so mit dem erlegten Wild und der Jagerei Ich meine, dafür leben wir schon zu lange zusammen, er hat mich schon lange sicher, wie du sagst. Sein Verhalten macht mir Sorgen seit er den neuen Job hat. Irgendwie hat es damit angefangen. An den Tagen und Wochen zuvor war alles wie immer. Klar hatte ich mich auch da mal zwischendurch beklagt, aber im Vergleich zu jetzt war das Pipifax. Wie abgeschnitten ist sein Verhalten plötzlich so. Wir hatten vorher schon Alltag, trotzdem fühlte er sich nicht so schlimm an wie jetzt. Und auch vor dem jetzigen Job hatte er einen anderen, der fast die gleichen Uhrzeiten hatte. Ich weiß noch wie toll die Wochenenden vor seinem Jobbeginn waren. Er hatte zwischen den beiden Jobs nur anderthalb Wochen Pause. An dem letzten Wochenende vor dem neuen Job hatten wir einen regelrechten Marathon, griechisch feiern, Sex, Spaß ohne Ende usw. Mir ist klar dass das kein Maßstab ist. Aber dieses Plötzliche ist heftig. Wie abgeschnitten, echt.

Er ruft mich jeden Morgen vor der Arbeit an, wenn er schon seit einer Stunde arbeitet. Und er sagte vorhin, dass ihm das nicht schmecken würde, dass er momentan so viel schläft. Gestern Abend auch wieder, er hat den ganzen Abend verschlafen. Er meinte, er würde sich immer recht erholt fühlen, aber gleichzeitig findet er es auch mehr als komisch, dass er das macht. Bis auf ein oder zwei Male gings ihm in der Regel wohl gut nachdem er aufgewacht ist. Er meint, dass vielleicht das Hin und Her mit den Jobs der letzten zwei Monate sich jetzt auf sein Gemüt ausschlägt, weil er nun das Gefühl hat, in seiner Arbeitsstelle endlich angekommen zu sein. Dass er jetzt erst die Spuren in seiner Psyche richtig wahrnimmt.

Wie auch immer, ich glaube einfach, was typisch Männermäßiges ist es nicht. Weil vor zwei, drei Wochen noch alles in Ordnung war, überwiegend… Er kam auch mal damit dass er ja nun auch ‘ne Ecke älter sei als ich. Aber ein Mann mit 43 im besten Alter sollte doch so kaputt nicht sein. Zumal er körperlich kaum arbeitet, und auch der Stress eher die Ausnahme im Job ist.

Wie kann ich ihm bloß helfen? Es tut mir in der Seele weh ihn so zu sehen, er wirkt so erschöpft...

Und ich muss noch hinzufügen, dass er sich sehr wohl schon noch Mühe gibt. Er macht immer schon alles im Haushalt fertig, ich muss nichts mehr machen. Selbst am WE, wo ich das alles machen könnte, weil er unter der Woche schon alles macht, hilft er mir. Er macht jeden Tag Essen fertig, er ist daran interessiert, wie‘s mir den Tag über ergangen ist. Es ist ja nicht alles weg. Es gibt ein paar Dinge, die ich ihm sehr hoch anrechne. Er lässt mich in allen Belangen so sein und tun und lassen, wie und was ich will. Mein Wohlbefinden ist für ihn das Wichtigste, dass ich nicht, wie in der Vergangenheit, dauernd Ärger erwarten muss. Dass ich tollpatschig sein darf wie ich nun mal bin. Er gibt mir das was ich von niemand anderem in der Form je bekommen habe.

Wenn ich ihm schon mal beim Schlafen zusehe, tut mir das so richtig Leid. Dann will ich ganz bedingungslos einfach nur für ihn da sein und ihm helfen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will ihm deswegen keinen Ärger machen…

Jetzt habe ich gerade mit ihm telefoniert, und er war auch richtig gut drauf. Hat nochmal angesprochen, dass er sein Schlafen momentan selbst für übertrieben hält. Aber auch nicht weiß was los ist. Gleich danach meinte er aber, dass doch da diese eine Sendung heute kommen müsste, die wir schon mal gucken. Ich gebe es auf, wirklich. Irgendwie ist der Wurm drin seitdem er die neue Arbeit hat. Ich sag ja, wie abgeschnitten...

Ich kann das jetzt mal so als nur Lesende überhaupt nichts schlimmes erkennen.

Er sagt selbst, dass er es komisch findet, dass er soviel schlafen muss. Aber was ist so schlimm daran? Lass ihn doch mal Zeit. Und, wenn ihm der Job jetzt Spaß macht, mag das jetzt vielleicht ein Push für ihn sein. Das ist aber doch nicht negativ.

Mein Mann war zeitlebens immer fort, außer Mittwoch und am Wochenende haben wir uns nicht gesehen. War halt so.

Was genau denkst du denn, was sein könnte. Dass er dich nicht mehr liebt? Da leg ich meine Hand ins Feuer, dass das noch bei ihm so ist, zumindest lese ich das von deinem Worten heraus.

Ok, sagen wir es mal so, z.Zt. Müssende vielleicht ein bisschen teilen. Und zwar mit dem Job.

Aber, eigentlich ist es doch schön, wenn er da seinen Platz gefunden hat. Und endlich ankommen kann, (firmenmässig).

Für ihn läuft alles rund und jetzt machst du Probleme.

Puschel, er kann nicht 24 Stunden auf deine beziehungsängste eingehen.

Klammer nicht so, mach es wie es Dubist schreibt, such dir auch was schönes. Ganz allein für dich. Nicht um im eine auszuwischen, nein,nur so, dass du aus den Grübeleien rauskommst.

Erzähl uns mal, was dir da so einfallen kann.

Naja, ich zweifle momentan schon daran dass er mich noch liebt...

Ich habe Angst, dass wir uns entfremden könnten. Ich lese zum Beispiel gerne mal, oder höre Musik. Das kann ich für mich alleine tun. Aber was ist wenn wir uns so ein bisschen auseinander leben? Ich will das nicht.

Ich freue mich sehr darüber, dass er da glücklich ist. Aber früher hat sich sein arbeitsmäßiges Glücklichsein noch positiver auf uns ausgewirkt. Ich kann an nichts, an wirklich gar nichts festmachen, wieso er momentan so ist. Er selbst kann es ja nicht mal...

Ich klammere eigentlich nicht, zumindest lasse ich es nicht raus. Er ist immer derjenige, der mich überall dabei haben will, der ständig fragt, ob ich mich bei ihm einkuschle. Und dann klingt das wie letzte Woche so, als wäre ich diejenige, die immer an ihm hängt. Selbst bei seinem Nebenjob soll ich mitfahren, zum Spaß. Er ist mir zu widersprüchlich in dem was er sagt und was er tut. Das ist anstrengend für mich.

Liebe Puschel, ich danke icefalki für ihre Worte.
Denn so dachte ich auch. Ich kann da auch nichts schlimmes erkennen was du so erzählst.
Er hilft dir wo er kann, ist müde von der Arbeit und vielleicht hat er auch einen Vitamin D Mangel jetzt vom Winter. Ist deshalb nur müde?

Du erwartest glaube ich zuviel.
Eine Beziehung ohne Alltag, wo man auch mal alleine sein múß gibt es glaub ich nicht.
Sorry Puschel!

Siehst du, Dubist denkt das gleiche wie ich. Und Dubist ist da viel strenger (lach).

Puschel, leg nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Hat er mal ein bisschen widersprüchlich geklungen, mag ja sein, aber manchmal ist man eben auch mal widersprüchlich.

Bin ich auch mal. Da stört mich die Mücke an der Wand und beim nächsten Mal, sehe ich sie gar nicht.

So ist es eben. Lass ihn einfach ein Mensch sein, er verzeiht dir doch auch deine Fehler.

Du darfst alles bei ihm sein. Also, dieses Recht hat er auch.

Und deine Angst, weißt du doch. Unsere Ängste sind übertrieben.

Ich finde es trotzdem doof, ehrlich. Vielleicht stimmt das mit dem Vitamin D - keine Ahnung. Aber normal ist das glaube ich nicht. Das sagt ja sogar er selbst... Naja, mir bleibt ja auch nicht viel übrig als abzuwarten und ihn in Ruhe zu lassen....

Genau, du übst dich jetzt in Geduld, hirnst jetzt nicht mehr weiter und lernst Vertrauen.

Das ist das, was wir alle lernen müssen. Die Paniker, die KrAnkheitsängstler, die Bindungsängstler, Vertrauen zu sich und bei dir zu Euch.

Ich möchte so gerne einfach vertrauen. Glaubt mir bitte, ich hirne nicht zum Spaß, ich mache das nicht gerne. Es belastet mich und macht mich auf Dauer gesehen fertig. Ich versuche es abzustellen, wirklich, ich versuche es.

Puschel, hör, du musst da vielleicht mal anders dran.

Ich schreib dir jetzt nur mal auf, wie ich, also vor der Therapie gedacht habe. Also vor den Erkenntnissen, warum und wieso ich die Angst habe.

Ich dachte, ich müsste sterben oder würde verrückt werden. Wirklich. Jeden Tag. Aus Scham habe ich es niemanden gesagt. Es wurde schlimmer und ich hab es meinem Mann gesagt. Deutlich merkte ich, dass er mir da nicht helfen kann. Also, Maul behalten, und weiter gemacht.

Wenn du wirklich meinst, dein letztes Stündlein hätte geschlagen, kommt irgendwann der Gedanke, was Solls. Dann verrecke ich halt. Ich erspar die die den Rest.

Ich starb nicht, ich wurde nicht verrückt. Ich habe damit sehr lange gelebt. Ich konnte den Alltag meistern. JEDER Tag war eine Herausforderung und zwar, wenn das Muster abwich. Solange der normale Trott herrschte, solange ging es irgendwie. Kam was Neues dazu, Panik.

Was ich dir damit sagen möchte, dass du ähnlich reagierst. Solange dein Partner den Vorstellungen entspricht, die für dich wichtig sind, solange hält sich deine Angst in Grenzen.
Weicht er ab, (und das passiert eben) gerätst du in einen Angstzustand und verzweifelst.

Du kannst jetzt nur folgendes tun: Abwarten, Angst geschüttelt da durch und dann wird es wieder besser, bis der nächste Umstand Kommt, der deine normale Welt wieder erschüttert.

Ich habe so 17 Jahre gelebt. Bis zum Supergau, dann medis und Therapie.

Oder du machst dem Unsinn ein Ende und gehst in eine Therapie.

Das Problem liegt bei dir. Die Umstände, warum und wieso, die andere Sicht auf deine Probleme, das ist ein langer Weg. Er lohnt sich aber.

Was du und was ich habe/hatte ist erlerntes Verhalten, oder negative Erfahrungen aus der Kindheit. Die Problematik gilt es erstmals anzunehmen.

Ich habe Angst. Ich fühle mich hilflos. Ich vertraue nie, was auch immer.

Du kannst jetzt, so wie ich, irgendwie, total verkorkst weiter machen, und sehenden Auges in dein Unglück rennen, oder du lässt dir da raushelfen.

Die Angst geht nicht einfach weg. Die Verhaltensmuster sind einfach in dir drin. Die gilt es zu lösen.

Deine und meine Angst sind echt, gefühlt, ich dachte, ich sterbe, du traust dem Frieden nicht.

Dein worst case, wie willst du das durchstehen, wenn dein Partner, so wie du ihn beschreibst, ein beinahe perfekter Mann ist und die Wirklichkeit vielleicht nur normal ist.

Wobei es nicht an ihn liegt, sondern du hast das Problem. Und eine längere, oder andauernde Beziehung noch viel mehr Probleme einhalten wird. Ist so. Partnerschaft ist ein ständiges Auf und Ab. Auch bei ganz normalen (gesunden) Menschen.

Meine eigene Problematik hab ich erkannt und die Sichtweise darauf geändert. Das war ganz harte Arbeit. Hat sich aber gelohnt.
Und ich muss immer und immer wieder daran arbeiten. Ok, bei mir ist es chronisch, deshalb muss ich immer achtsam sein.

Die Gefühle kann man aber lernen zu analysieren. Warum fühle ich das gerade? Wo drückt der Schuh? Was will ich denn wirklich? Ist das nötig oder nicht.

Das alles kannst du auch lernen.

Du fühlst, irgendwas stimmt nicht. Bei wem stimmt was nicht?

Ich glaube ich habe verstanden was du meinst. Eigentlich habe ich keine Wahl. Ich kann mir nicht vorstellen, mich zu trennen. Wegen sowas schon gar nicht. Das steht also ausser Frage. Also muss ich da durch. Mit hat dein Beitrag Mut gemacht. Wir haben jetzt vielleicht ein kleines Liebestief, aber die Vergangenheit hat mir auch gezeigt, dass aus dem Tief schnell wieder ein Hoch werden kann. Für mich ist es deswegen ein Liebestief weil momentan vieles zwischen uns liegen bleibt. Aber nach einem Tief kommt auch immer ein Hoch. Ich versuche gerade das nötige Vertrauen aufzubringen damit mein Hirnen aufhört und ich auch besser für ihn da sein kann falls es ihm doch nicht so gut geht. Wenn ich ihn so sehe tut mir mehr als Leid dass ich überhaupt so ein grosses Thema daraus mache, zwar nicht vor ihm aber in meinem Innern. Er hat das nicht verdient. Ich komme mir so schlecht und undankbar vor. Dabei bin ich für viele Kleinigkeiten schon so dankbar.

Puschelchen, das ist sehr gut, dass du das so sehen kannst, bzw. dich bemühst, das so zu sehen und ja, Die Alternative ginge nur in eine negative Richtung.

Und versuche deinen Fokus etwas zu ändern. Ich hatte damals bei der Arbeit u.a. Mit Alk. zu tun. Wenn die dann nichts getrunken hatten, kam es manchmal zu einem Krampfanfall. Ich habe bestimmt mehr akute Anfälle gesehen, als ein Arzt.

Mit meiner Angst war das der Supergau und ich habe mich immer davor gefürchtet. Da hast du eine Gruppe vor dir, und weißt (fühlst) innerlich, dass da jetzt wieder einer vom Stuhl krachen wird. Trotzdem habe ich weiter gearbeitet. Und, wenn's passiert ist, auch das überstanden, irgendwie.

Ist so ähnlich wie bei dir. Du fühlst, ahnst, interpretiert deine eigenen Ängste total rein. Manchmal hast du recht und dann bist du erschüttert. Aber wie bei mir, machst du weiter.

Meine Alternative wäre den Job aufgeben gewesen. Und was hätte es mir gebracht? Woanders wäre was ähnliches gewesen. Also hab ich durchgehalten. Letztendlich war es nicht mein Anfall, aber damals war ich so hoch im Adrenalin, dass mich das jedes Mal total aus der Bahn geworfen hat.

Was ich dir vorschlagen will, versuche mal, wenn dich deine Gedanken wieder einholen, hier gleich deine Lösungsmöglichkeiten, oder die Konsequenzen zu schreiben.

Als Beispiel nehmen wir jetzt seine widersprüchlichen Aussagen.

Du schreibst uns z.B.: gestern hat er sich beschwert, dass er Zuviel schläft und das verändern will und heute schnarcht er wieder vor der Glotze rum.

Und dann versuchst du mal wirklich uns deine Angst zu beschreiben. Nicht oberflächlich, sondern ganz echt.

z.B. Meine Gefühle beinhalten jetzt Hass, Zorn, Unsicherheit, ich bin beleidigt, ich fühle mich gekränkt. Also deine echten Gefühle.

Und dann deine Lösungsstrategien.

Ich/wir könnten dann versuchen, dich darin zu unterstützen.

Ich könnte mir vorstellen, dass du dann ein bisschen weiter kommst.

Immer nur die Angst beschreiben, das hilft nicht wirklich weiter. Beschreibe deine Gefühle dabei. Hinterfrage dich. Ok, warum bin ich so getriggert, weil er das und das gemacht, gesagt hat? Was stört mich wirklich? Stört mich, weil ich ihn mit der Arbeit teilen muss? Bin ich vielleicht darauf eifersüchtig? Versuche mal schonungslos deine ehrlichen Gefühle rauszufinden.

Kann soweit gehen, dass du dich mal anschaust und dich fragst, wer bin ich eigentlich, dass ich solche Anforderungen an meinen Partner stelle? Wo ist mein Selbstbewusstsein geblieben?

Ist weniger nicht mal mehr? Bin ich es selbst, die nur den Kick haben möchte? Und dann? Hab ich überhaupt dazu das Recht dazu, mit meinen ganzen Unzulänglichkeiten solche hohen Erwartungen zu haben?

Und ist stinknormal nicht auch gut? Gemeinsam langweilig vor der Glotze? Vertraut zuhause, Beine hochlegen, und entspannen? Nix denken? Nix machen? Rumlümmeln.

Puschel ich mach das auch oft. Mich immer hinterfragen, mich analysieren, je nach Situation. Das geschieht mit der Zeit unbewusst. Ist aber lernbar. Man spürt es an den negativen Gefühlen, ich merkt das bei mir im Bauch.

Und dann bleib bei dir, nicht bei ihm. Und ein schlechtes Gewissen ist Quatsch. Probleme analysieren und Strategien innerlich haben. Auswege, andere Gedankengänge, loslassen lernen.

Also dadurch dass ich heute frei hatte, konnte ich viel über mich und die ganze Situation nachdenken.

Ich versuche mal zu beschreiben was so on den letzten Tagen oder Wochen in mir vorgeht.

Wenn er so komisch wird, dass er plötzlich nur noch Augen für die Glotze hat, fühle ich mich vernachlässigt bzw beiseite gestellt. Das macht mich traurig und wütend zu gleich. Oft kriege ich aber die Kurve dass ich es nicht allzu sehr zulasse dass ich mich reinsteigere. Wenn aber dummerweise im Fernsehen etwas über Hochzeiten kommt, alleine schon die Tatsache dass es darum geht dass irgendjemand heiratet, versetzt mir das einen Stich ins Herz weil ich mittlerweile glaube dass er mich nie heiraten wird. Dabei kommen mir diese ganzen Situationen die wir hatten in denen er mir aus tiefstem Herzen gesagt hat dass er mich heiraten will. Und dann denke ich daran dass er das schon ewig nicht mehr gesagt hat, schon gar nicht so intensiv. Dann fühle ich mich weniger bzw ungeliebt und zweifle daran dass er mich immer noch so sehr liebt.

Oder wenn Sexszenen kommen, dann fühle ich mich komisch und habe das Gefühl dass es mit mir zu tun hat, weil eben bei uns in der Hinsicht ein Auf und Ab herrscht. Dann wünsche ich mir immer die alten Zeiten zurück und habe Angst, dass er eines Tages vielleicht sagt, dass es kein Wunder sei dass das bei uns so ist, weil das an mir liegt.

Ich habe das alles schon mal mit ihm erlebt, wenn ich dann im Fernsehen genau sowas sehe und merke dass genau das mir so fehlt, geht's mir einfach schlecht. Dann kommen meine Verlustängste auf, mein Selbstbewusstsein leidet und ich merke wie ich ein immer längeres Gesicht ziehe.

Ich weiß immerhin wie toll und begehrt ich mich mal gefühlt habe durch ihn. Und wie geliebt ich mich gefühlt habe. Seine Liebe zeigt sich heute in den vielen schönen Kleinigkeiten, wie dass er für mich sorgt, sich um mich sorgt. Habe ja schon einiges hier berichtet. Aber ich kriege diese Dinge nicht aus dem Kopf. Wenn ich sehe wie um Fernsehen jemand heiratet könnte ich auswandern. Ich traue mich dann gar nicht mehr ihn anzusehen, weil ich ihm nicht zeigen will, wie sehr mir das nahe geht. Ich möchte ihm nicht zeigen wie sehr mir der Sex von vorher fehlt. Ich will nicht bedürftig erscheinen und so sitze ich dann frustriert neben ihm und versinke in meinen Gedanken ohne was zu sagen. Ich bin so jemand der lieber so tut als sei ihm alles egal als zuzugeben dass man verletzt, gekränkt oder frustriert ist.
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So, das gefällt mir jetzt schon besser.

Deine Gefühle, dein Denken, deine Ängste, deine Wünsche. Und was das wichtigste ist, so zu tun, als ob dir das alles nichts ausmachen würde.

Das meine Liebe ist der Knackpunkt. Und da solltest du ran. Mach den Mund auf und teile dich mit.

Und zwar in der Ichbotschaft. Ich möchte heiraten, ich möchte geliebt werden, ich brauch Dich, ich möchte meine Probleme in den Griff bekommen.

Und dann warte ab was dann kommt.

Und habe davor keine Angst. Selbst wenn das evtl. anders läuft, als du dir das vorstellst.

Da liegt die Ursache. Du kannst/willst aus Angst heraus dich nicht mitteilen. Er könnte ja gehen, oder schlimmstenfalls sagen, nö, Heiraten will ich noch nicht.

Ängste entstehen, wenn man sich nicht annehmen will. Magst ja ein bisschen bedürftig rüberkommen, aber das bist du doch im Grunde noch. Oder?

Solange du dir dein Mäntelchen herumhängst und nicht mit der Sprache rausrückst, bzw. dir das selbst nicht eingestehen willst, solange hängst du in deiner Angst fest.

Deine wirkliche Arbeit an dir ist genau das, was du nicht sein willst. Da solltest du ran.

Spucks aus. Teil dich mit , egal was dabei rauskommt. Und dann sprechen wir weiter darüber.

Nenn es Konfrontation. Da mussten wir alle durch. Das ist therapeutische Arbeit. Und dass dir jetzt beim Lesen meiner Zeilen bzw. beim dran denken sowas zu tun, dein Puls in die Höhe schießt, da würde ich beinahe drauf wetten.

Da liegst goldrichtig! Mein erster Gedanke war: Nee, ich mache alles nur nicht das.

Ehrlich, ich kann mir gerade nicht vorstellen wie ich das anstellen soll. Ich bin schon irgendwie bedürftig, aber ich kam immer auch sehr gut alleine klar. Mich verletzt, dass es nicht mehr wie früher ist. Wenn man jede Woche hört dass der Partner einen unbedingt heiraten will, nagt das sehr an einem wenn es plötzlich wirkt als wäre das alles nie gewesen. Nicht mal ein ich liebe dich kriege ich noch zu hören. Das tut schon weh, früher habe ich das beinahe alles im Überfluss gehabt: Sex, Heirat und ILD. Und das was damals zu viel war fehlt mir heute sehr.

Haha, du schreibst dich schon wieder raus. Interessiert nicht. Weiß ich alles.

Ich hätte dir auch seitenlange Symtome schreiben können. Tagelang, bin auch nicht an den Kern gekommen. Ist aber genau das Problem.

Du willst es nicht sein. Bist du aber. Ich hab nicht jahrelang umsonst gelitten, um nicht zu wissen, wie es dir dabei geht. Aber das ist der Knackpunkt.

Du bist schwach. Igitt. Abhängig von deinem Partner und leidest wie ein Hund. Und willst das nicht anschauen.

Nun, was dann? Woher kommt die Schwäche? Das Angewiesensein auf die Stimmungen eines andern? Wer bist du eigentlich? Und warum?

Hatten wir zwar schon alles, aber wenn's besser werden soll, das sind deine Themen.

Und Konfrontation. Ich will heiraten, weil ?

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Dr. Reinhard Pichler
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