@hereingeschneit:
Danke für deinen Lösungsansatz.
Ich verstehe was du meinst. Es klingt plausibel für mich. Dennoch „widerspreche“ ich dir ein wenig. Sicher, ich bin wahrscheinlich einer der harmoniebedürftigsten Menschen dieser Erde. Ich komme mit Streit oft nicht zurecht und schlechte Stimmung beeinflusst mich sehr. Sicher hätte ich mit ihm am liebsten jeden Tag Spaß und was weiß ich was noch alles. Und meine ausgeprägte Sensibilität kommt dem nicht gerade zu Gute. Ich bewerte alles mehr als über, fühle mich schnell ungeliebt. Und das muss ich ändern, das weiß ich. Seit ich ihn kenne und ich nach den ersten privaten Kontakten (haben uns bei der Arbeit kennengelernt) gemerkt habe, dass ich ihn sehr mag, liegt mir sein Wohl am Herzen. Ich habe, obwohl wir noch nicht zusammen waren, immer viel dafür getan dass es ihm gut geht. Und damals haben wir weder zusammengelebt noch gab es irgendwelche Launen, weil wir uns eben meist dann gesehen haben, wenn uns danach war, was meist dann kam, wenn wir beide gut drauf waren. So oder so kann man es auf jeden Fall nicht vergleichen mit einem tagtäglichen Zusammenleben unter einem Dach. Von daher fiel es mir damals wahrscheinlich alles etwas leichter.
Teilweise bin ich schon bockig, das muss ich zugeben. Aber das liegt hauptsächlich daran, dass ich ihn nicht so ganz verstehe. Es ist manchmal so gar nicht ersichtlich, wieso er so schlagartig ganz komisch drauf ist usw. Als sein Vater vor ein paar Jahren gestorben war, da war mir das natürlich klar. Als er dann immer mal wieder in ein Tief verfiel, wusste ich genau, was los ist und er sagte es auch. Jetzt aber sagt er mir, es geht ihm gut, wobei man irgendwo doch spürt, dass es nicht so ist, zumindest nicht ganz. Nicht dass ich ihm unterstellen will dass er mich anlügt. Aber vielleicht weiß er selbst manchmal nicht so ganz wieso das so ist. Und ich beziehe halt sehr schnell seine Launen auf mich, weshalb ich dann wieder in Gedanken verfalle und mich sorge. Er würde es mir einfach leichter machen, wenn er mir erklärt, was mit ihm los ist. Dann kann ich entsprechend auch mehr für ihn da sein. Ihn beschäftigen glaube ich manchmal Dinge, die ich unterschätze, dass sie ihn so beschäftigen…
Ich habe letztes Jahr mehr mit ihm gelitten als wegen ihm. Wir sind das ganze Jahr durch dick und dünn. Wir haben uns trotz Krise (nicht untereinander, aber von außen) nicht getrennt. Wer als frisches Paar so ein Jahr wie das letzte bestanden hat, der gehört m. E. schon auf Dauer zusammen und kann auch zusammen bleiben. Ich muss meine Gedankenspiralen in den Griff bekommen und lernen, nicht mehr so abhängig von seinen Gefühlen zu sein.
Er hat diese Woche noch frei. Heute, 15 Minuten bevor ich aufstehen musste, wurde er plötzlich schmusig, er wollte Sex. Komischerweise, entgegen meiner Aussage von gestern, hätte ich auch irgendwie gern gewollt, aber ich habe ihm gesagt, dass ich gleich aufstehen müsse und dass das warten muss. Kein Problem, für ihn nicht, für mich auch nicht. Gestern Abend sagte er schon, er hätte durch den ganzen Stress ganz vergessen, sich um mich zu kümmern und dass wir es uns heute unbedingt mal wieder gemütlich machen sollten. Tat mir irgendwie sehr Leid heute Morgen, aber gut, wenn man zur Arbeit muss, muss man eben.
Er hat mich heute ein Stück auf dem Weg zur Arbeit begleitet, total süß. Mir tut es in solchen Momenten in der Seele weh, richtig weh, dass ich so viel von ihm erwarte, obwohl er schon mehr macht als viele andere Menschen! Das nagt heute schon den ganzen Tag an mir. Jetzt hat er sich heute um 9h 45 wieder hingelegt, seit hat er sich nicht mehr gemeldet. Ob er sauer ist?
04.02.2016 12:48 •
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