App im Playstore
Pfeil rechts
1009

Zitat von puschel1990:



Ich muss nochmal auf ein anderes Thema zu sprechen kommen, nämlich die Arbeit.

Ich habe mich letzte Woche zur Arbeit geschleppt, am Freitag ging es dann einfach nicht mehr und ich bin seitdem bis einschließlich morgen krankgeschrieben. Ich habe so ein unglaublich schlechtes Gewissen, obwohl eigentlich alle sehr verständnisvoll reagiert haben. Ich spiele mit dem Gedanken, morgen doch schon wieder zu gehen, obwohl ich weiß dass es noch etwas zu früh ist, weil ich keine Ruhe habe. Ich habe Angst, dass ich entlassen werden könnte. Dabei war bisher überhaupt keine Rede davon, dass ich irgendwelche Konsequenzen zu erwarten hätte...



Das kenne ich auch, @puschel1990 mit dem schlechten Gewissen. Ich war auch in der Probezeit und bin so krank geworden.
Es bringt nichts eher zu gehen, dann hast Du nacher einen Rückfall und liegst richtig flach. Geh zum Arzt und laß Dir noch einen Krankenschein geben, wenn Du Dich nicht gut fühlst.
Ich wünsche Dir gute Besserung, liebes Puschelchen.

Meine Gedanken dazu:
Unsere Launen, unsere Gefühlslage ist von sehr vielen Dingen abhängig. Z. B von unserem Umfeld, Sonnenschein oder Regen, die Aura der Menschen, mit denen man zusammen ist.... und auch von unserer Gesundheit.
Nur ein Beispiel. Wenn es mir gut geht und ich muss irgendeine Arbeit machen, z. B. Böden wischen, dann mach ich mir Musik an, sing vielleicht, bin fröhlich und mache meine Arbeit (manche tanzen dabei vielleicht sogar dazu). Wenn dann irgendjemand dazu kommt (z. B. Partner) und schimpft, jammert, dass alles Sch. ist, dann kann ich darauf gefühlvoll eingehen.
Wenn es mir aber selber schlecht geht, weil ich Kopfweh habe, weil mir was weh tut, weil mich ein Problem belastet, dann will ich keine Musik oder eine andere Musik und ich mache die Arbeit schon widerwillig, weil ich einfach meine Ruhe will, mich hinlegen will.... Wenn dann der Partner kommt und schimpft und jammert, reagiere ich nicht besonders gefühlvoll. Dann könnte sich eine Spirale der Negativität in Gang setzen. Jeder fühlt sich unverstanden, nicht beachtet.....
Ich glaube sowas in der Richtung war jetzt bei euch.

Dir ging es gut, arbeitsmäßig, geldmäßig.... Dann wurdest du krank und dir wurde vieles zuviel. Hinzu kommen noch die Ängste, dass du vielleicht deine Arbeit wieder verlieren könntest... Deine Aura/Ausstrahlung verändert sich unausweichlich. Das spürt dein Partner und wenn er selbst nicht in einem Hoch ist, wird er dich nicht aufbauen können, sondern eher noch weiter hinunterziehen.

Zitat von puschel1990:
Was mich einfach stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass ihm in solchen Phasen alles egal ist. Wenn ich merken würde, dass das nicht so ist, würde mich das vielleicht alles gar nicht so stören...

Also mir ist vieles egal und es lebt sich damit leichter. Deshalb kann ich dir auch sagen, wenn es ihm egal ist, macht er auch nicht Schluß, gerade weil es ihm egal ist. Ich würde dann denken: Wenn dich das so stört, dann mach gefälligst du Schluß.
Wenn mein Partner kein Verständnis hat, dass ich in Momenten, wo es mir selber nicht gut geht, gerade nicht auf seine Problemchen eingehen kann und will, dann kann er gehen oder leiden oder.... Ist mir egal.
Wenn er sich sogar deswegen trennen würde, dann war es nicht der richtige für mich. Ich erwarte nicht, dass er mich immer aufbauen kann, immer rücksichtsvoll ist, nein, ich erwarte nur, dass er nicht beleidigt ist, wenn ich mal nicht will. Hoffe du verstehst was ich meine.

A


Weniger intim ist automatisch weniger Liebe?

x 3


Hallo ihr Lieben!

Ich bin erst danach an dem Montag wieder zur Arbeit gegangen, dafür habe ich mich weitestgehend auskurieren können!

@hereingeschneit, ja, ich verstehe was du meinst. Es ist nur so, dass ich mich auf ein paar wenige Tage mittlerweile ganz gut einstellen kann wenn sowas mal ist. Aber mittlerweile ist seit über drei Wochen so richtig der Wurm drin. Er war auch am Kränkeln, es ging aber irgendwie, dann ist die Arbeit bei ihm momentan sehr monoton, bei mir war es von meinen Kollegen her sehr quengelig, weil die auch teilweise krank waren. Es nervt momentan einfach alles nur noch so sehr, ich schlafe nur noch, ob nachmittags nach der Arbeit oder abends, am Wochenende, mir fehlt die Kraft zu mehr...

Ach puschelchen,
das Leben ist ein auf und ein ab, einfach so generell.
Partnerschaftlich gesehen gibt es Phasen, da baut man sich gegenseitig auf, zieht sich gegenseitig runter und manchmal baut einer den anderen auf oder zieht ihn mit runter. Alles hängt immer von vielen Faktoren ab. Es ist einfach so und dann meistens die Schuld beim Partner suchen, weil der halt grad nicht so tickt, wie man es erwartet oder erhofft ist meistens nicht gerecht.
Es ist aber verlockend die Schuld den anderen zu geben, die Verantwortung für die eigene Ausstrahlung, das eigene Handeln oder Nichthandeln einfach zu ignorieren. Heißt ja nicht, dass man selbst immer an allem Schuld ist, bedeuted halt nur, dass viele Faktoren mitspielen und niemand immer gleich drauf ist.
So kann es durchaus schlechte Phasen geben, die länger andauern, aber auch gute Phase von längerer Dauer, die man dann gern vergisst, wenns mal wieder länger dauert mit den schlechten Launen.

Zitat:
Es nervt momentan einfach alles nur noch so sehr, ich schlafe nur noch, ob nachmittags nach der Arbeit oder abends, am Wochenende, mir fehlt die Kraft zu mehr...

Dann mach einfach auch nicht mehr und gönn deinem Körper die nötige Ruhe.
Alles Gute dafür.

Hallo ihr Lieben!

Ist schon eine ganze Weile her dass ich mich hier gemeldet habe.

Ich habe einfach mal testen wollen, ob und wie lange ich ohne Forum klarkomme, inwieweit es mir fehlt, mich austauschen zu können und ob ich dadurch auch eine Besserung bei mir selbst feststellen kann.

Also erstmal gibt es Erfreuliches, ich habe nun eine feste Zusage dass ich meinen Job behalten darf und übernommen werde von der Leihfirma, also feste unter Vertrag stehen werde in meinem Betrieb.

Partnerschaftlich hatte ich wesentlich mehr Höhen als Tiefen in den vergangenen Wochen. Mir ist aufgefallen dass ich nun schon etwas entspannter Dinge ansprechen kann ohne wer weiß was für Ängste zu haben. Auch komme ich mittlerweile wesentlich besser mit seinen Launen klar. Ich habe mich im Fitnessstudio angemeldet und das hilft mir denke ich auch, mein Selbstbewußtsein zu bessern und einen Ausgleich zu haben zum Alltag. Noch gehe ich absolut sporadisch hin, aber ich muss mich auch erstmal langsam wieder an Sport gewöhnen. Mein Freund findet das sehr gut dass ich das mache, zumal es mir selbst einfach sehr hilft, etwas für mich zu tun.

Nicht dass ihr mich falsch versteht, es war viel viel Schönes dabei, aber ich musste auch den ein oder anderen Tiefschlag bzgl meines Freundes ertragen. Was aber nicht so schlimm für mich war da ich allgemein einen besseren Gesamtzustand habe.

Mein Job macht mir an sich sehr viel Spaß, aber genau da habe ich momentan ein bisschen Schwierigkeiten.

Wir mussten kürzlich aber umstrukturieren da wir extremen Personalwechsel hatten und dadurch bin ich in eine andere Rolle geschlüpft, also ein anderes Tätigkeitsfeld. Soweit kein Problem. Jetzt ist es aber so dass ich in diesem neuen Aufgabengebiet noch nicht ganz eingearbeitet bin und in unserem Bereich, der aus vier Mädels inkl. mir besteht, zwei Damen schwanger sind und in kurzen Abständen nacheinander in Elternzeit gehen werden. Jetzt ist der Druck für mich sehr groß da die erste bereits im Juni geht. Der Druck kommt nicht nur von mir, sondern auch von den Kolleginnen da die auch wollen dass das alles läuft. Mit dem Druck kann ich gerade nicht so umgehen. Er bereitet mir irgendwie Bauchschmerzen. Kommende Woche steht viel neben der Reihe an und das macht mich total unruhig. Jetzt so nach den ersten 6 Monaten merke ich dass ich mal ein paar Tage frei bräuchte. Ein neuer Job ist immer sehr anstrengend. Und gerade jetzt muss ich noch mehr geben. Ich weiß dass ich, aufgrund des Personalmangels, ich mir keine Sorgen machen muss dass ich gekündigt werden könnte wenn ich nicht so funktioniere. Aber das ist mein eigener Anspruch an mich selbst.

Ich bin insgesamt relativ unsicher, versuche jeden Fehler akribisch zu vermeiden und dadurch bin ich unselbstständig. Es ist ähnlich wie in meiner Partnerschaft (noch vor einiger Zeit, ist deutlich besser geworden), ich stelle Parallelen fest, diese Unsicherheit, lieber nix tun als irgendwelche Konsequenzen erleben zu müssen und und und. Ihr kennt das ja.

Vielleicht stelle ich mir die kommenden Wochen auch viel schwieriger vor als sie sein werden. Aber es lässt mich seit Freitag, seitdem ich das weiß, nicht ruhig schlafen. Meine Kolleginnen sprachen mich Freitag auf diese Unsicherheit an, dass ich ruhig Fehler machen könne, ich ruhig selbstständiger (was ich eigentlich auch am liebsten habe) handeln dürfe. Nur durch die Vergangenheit mit den Jobs bin ich so geschädigt und unsicher dass ich mein eigenes Tun und Handeln immer hinterfrage, und mich nicht traue, aktiv zu werden. Dabei meinten die Kolleginnen in dem Gespräch, dass ich das ruhig tun könnte und dass ich das doch eigentlich alles kann und ich mir selbst im Weg stehe.

Was meint ihr, wie ich daran arbeiten kann? Obwohl wir so wenig Personal haben, will ich mich darauf nicht ausruhen und vor allem mir selbst ein angenehmes Arbeiten ermöglichen. Ich werde diese Probleme immer wieder haben...

Danke euch für eure Mühe

Liebe Puschel, freut mich sehr, mal wieder von dir zu hören. Lass dich mal drücken.

Ich geh mal schnell auf deine Arbeit ein. Du weisst um deine Probleme, jetzt tust du das Gleiche, wie mit deinem Freund. Hab Vertrauen.

Ich kenn das auch, dass man Fehler vermeiden möchte und sich dann deswegen blockiert. Hier hilft nur eins. Du gibst dein Bestes, und hast Vertrauen zu dir selbst. Hör auf, dir Horrorszenarien auszumalen, wenn sie kommen, bleib bewusst im Hier und Jetzt. Ist eine Kopfsache.

Einarbeitung dauert, Wunder gibt es nicht. Und glaub doch deinen Kolleginnen. Und wenn's mal verrutscht, wird keiner sterben. Wirst du auch noch hinbekommen,hast ja wirklich schon ne ganze Menge geleistet. Alle Achtung.

@Icefalki :

Danke für deine Antwort. Die letzten zwei Wochen hatte sich die Arbeit für mich tatsächlich entspannt.

Ich hatte den Eindruck, wenn ich einfach mal mache, ohne 500 Mal drüber nachzudenken, dann fühle ich mich danach besser, und das sogar, obwohl ich einen Fehler gemacht hatte. Die anderen hatten mich dann sogar noch eher ermutigt und mir gesagt, dass sie bestimmte Dinge auch mehrfach falsch gemacht haben, bis es gefruchtet hat.

Jetzt geht es mir auf der Arbeit wieder relativ gut, jetzt fühle ich mich privat beschissen.

Ich sagte ja schon, dass auch die letzten Monate nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen war. Aber dass ich ziemlich gut damit klar kam, weil sich in meinem Kopf endlich mal der Schalter ein bisschen umgelegt hat.

Seit dem Wochenende fühle ich mich zum ersten Mal seit längerem wieder recht hilflos.

Wir hatten Mittwoch, Donnerstg, Freitag so richtig schöne Tage wie früher auch. Ich hatte das Gefühl, dass alles so richtig in Ordnung ist und wir beide mehr als glücklich sind. Samstag und Sonntag war die Stimmung dermaßen im Keller ohne einen bestimmten Grund. Seinerseits. Ich weiß nicht, was er hatte, er sah aus, als ginge er auf eine Beerdigung, er klang auch genauso und dann etwas, was mich sehr beschäftigt.

Er meinte, er will noch schneller unsere finanziellen Baustellen loswerden. Eigentlich sehr löblich, will ich auch. Das Gute ist, dass ich dadurch, dass ich von der Leihfirma jetzt auch vertraglich endlich in meinem jetzigen Betrieb stehe, gleichzeitig automatisch auch mehr Geld bekomme. So nach dem Motto, unsere finanzielle Situation verbessert sich gerade deutlich und das nur, weil ich von der Leihfirma weg bin, ohne mehr zu arbeiten, ohne nix. Er meinte, er will aus seinen Gaben und Talenten was machen und damit ein paar Hundert Euro im Monat mehr machen, ohne großartige Anstrengung (er ist von seiner Familie her immer schon sehr unternehmerisch gewesen). Eigentlich auch löblich, wenn ich denn das Gefühl hätte, es ginge nur um eine Verbesserung. Aber das wirkt nach allem anderen als das. Er wirkt auf mich, seit er das gesagt hat, dermaßen unzufrieden mit seinem bzw. unserem Leben, das kränkt mich sehr. Letzte Woche war noch alles gut und seiner eigenen Aussage nach wäre er der glücklichste Mann auf der Welt und seit er das am WE gesagt hat, wirkt er so, als ob er genau das Gegenteil wäre. Ich kann verstehen, dass er sagt, er möchte mehr aus seinen Möglichkeiten machen, mit mir zusammen. Aber er hat unser Privatleben dabei gleichzeitig relativ schlecht geredet. Das klang so, als ob das alles andere als erstrebenswert wäre. Und das hat mich sehr zu Nachdenken gebracht. Er meinte, das wäre nicht so. Aber ich weine schon den ganzen Tag für mich alleine, weil es sich anfühlt, als ob er mehr oder weniger seine eigenen Pläne verfolgt. Er meinte, wir würden den Ar. nicht hochkriegen und nur unsere Freizeit genießen, anstatt was daraus zu machen. Ich sagte, und was ist, wenn man einfach glücklich ist mit dem, wie es ist? Ich bin schon immer einfache Arbeitnehmerin gewesen, ohne Hang zur Karriere oder soetwas. Mich macht einfach fertig, dass es so scheint, als ob ihm das alles so nicht reicht. Und das von einem Tag auf den anderen. Und er meinte, er hätte das monatelang verdrängt. Das hat mich noch mehr verletzt, weil ich ihm vor langer Zeit mal das Versprechen abgenommen habe, dass er mir so wichtige Dinge bitte zeitnah erzählen soll.

Es fühlte sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn jemand seine Talente nutzen will, er ist unternehmerisch sehr begabt. Er meinte auch, er will nicht die Freizeit wer weiß wie dafür opfern. Aber das Gefühl, dass er schon lange relativ unzufrieden ist, und davon nichts zu wissen, kränkt mich einfach. Von einem Tag auf den anderen zweifle ich plötzlich, ob das alles noch so funktionieren kann. Ob sich unser beider Leben so noch vereinbaren lässt. Er hat unsere Freizeit relativ abfällig beschrieben, es kam zumindest sehr so rüber. Und ich sagte ihm heute Morgen dass ich mich damit gerne beschäftigen werde. Aber er klang heute weiter so, als stünden wir gerade vorm Weltuntergang und mich macht fertig, dass ich das Gefühl haben muss, dass ihm das mit mir so, wie es ist, nicht reicht.

Klar, wir haben Alltag, damit habe selbst ich mich mittlerweile relativ gerne abgefunden. Er sagte gestern z.B.: ich will was aus meinen Möglichkeiten machen. Es kann doch nicht alles sein, dass ich am frühen Nachmittag ausstempel und mir nur Gedanken darum mache, was wir heute essen und wir abends beim Krimi und einem Glas Wein sitzen.

Ich frage mich, ob er vielleicht in einer Art Midlife crisis steckt oder so? Er sagte immer, er wäre weit davon weg. Aber irgendwie erinnert mich sein plötzlicher Wandel daran.

Ich will ihm doch nicht im Weg stehen. Er sagt, es ginge dabei nicht ums Geld sondern darum, dass wir da doch eine Art Nebentätigkeit finden könnten, ohne dass die Freizeit wer weiß wie leidet. Und es ginge dabei mehr um mich als um ihn. Dass er mir mal was hinterlassen könnte. Und dass wir uns noch mehr leisten können. Wieso gerade jetzt? Jetzt wo wir uns durch meinen neuen Vertrag finanziell so doll verbessern? Wieso verdrängt er das lieber über Monate als mir das mal früher zu sagen? Er gibt mir keine Antworten darauf. Er meint immer nur wie sehr ihn ärgert, dass wir eigentlich so pfiffig sind und so viel drauf haben und daraus nichts machen. Ich frage mich, was an einem normalen Arbeitnehmerleben so verkehrt ist. Ich respektiere auch dass er solche Gedanken hat, aber die Art und Weise finde ich nicht in Ordnung. Aber das geht bei ihm auch nur hier rein und da raus.

Ich frage mich ernsthaft, ob das alles so einen Sinn hat. Und wie es in Zukunft weitergehen soll. Ich habe nämlich keine Lust darauf, nach Monaten vor vollendete Tatsachen gestellt und überrumpelt zu werden. Und ganz ehrlich: so abfällig wie er sich zu unserem Privatleben geäußert hat, werde ich mir in Zukunft ernsthafte Gedanken machen, wie ich Freizeit für mich alleine gestalte. Ob das jetzt aus Trotz ist oder nicht. Aber wenn er das alles doch so zum Kotzen findet, dann sollte ich vielleicht mal ganz bewusst meine Freizeit für mich alleine verbringen.

Mein Wunsch ist, dass er glücklich ist, dass wir zusammen glücklich sind. Und wenn es sich um eine Bereicherung handelt bei seiner Idee, ok, aber man kann doch deswegen nicht alles andere verhältnismäßig in den Dreck ziehen, oder?

Wieso werden einem eigentlich immer wieder Steine in den Weg gelegt? Ist es nicht privat, ist es die Arbeit, renkt sich das wieder ein, kommt von einem Tag auf den anderen sowas von meinem Freund. Ich dachte es kommt endlich mal Ruhe in unser Leben. Nein, er will unbedingt umziehen. Ich auch, weil hier vieles nicht so ist, wie es sein soll. Aber er will irgendwie alles auf einmal. Es kann nicht einmal Ruhe einkehren, ohne dass wir uns selbst wieder eine Baustelle aufmachen. Ich sagte, ein Jahr halten wir es doch hier auch noch aus. Ne, er guckt trotzdem nach Wohnungen für uns. Ich sagte, lass uns doch ein oder zwei Jahre beide mal Fuß fassen im Job, dann können wir das angehen mit der Wohnung, weil das ja auch Stress ist. Ne, passen tut ihm das auch nicht. Ich fühle mich hilflos und weiß nicht, was eigentlich los ist. Von einem Tag auf den anderen zieht er so ein Gesicht, das Problem was ich früher auch schon mit ihm hatte. Abends davor erdrückt er mich mit Liebe, am nächsten Tag fühle ich mich als wäre ich gar nicht da...

Wir haben auf der einen Seite so viele Pläne, was z.B. gemeinsame Urlaub angeht, so viel was wir zusammen sehen wollen. Und dann, für einen Moment, hat man das Gefühl, gar nicht zu wissen, was in dem anderen vorgeht.

Ach Puschel, lass ihn sich doch mal den Kopf zerbrechen, was nun unternehmerisch so möglich wäre. Ja, mein Lieber, dann überlege mal.

Was du machst, ist dir ständig den Kopf darüber zu zerbrechen, was Beziehung anbelangt. Nun, er hat gerade eine Unternehmerphase. Tausend Ideen, und argumentiert dann eben nach Stimmung und macht dadurch deine Stimmung kaputt. Lass ihn doch rumdenken.

Kommt eine vernünftige Idee, dann kann man ja drüber nachdenken. Sitze das aus. Abwarten. Nicht gleich wieder Kopfkino. Er scheint impulsiv zu sein, mal himmelhoch jauchzend, dann wieder betrübt. Das mag sein Wesen sein. Kennst du doch.

Wie oft hast du schon an allem gezweifelt und lebst immer noch mit ihm zusammen, selbst den Job hast du nun sicher. Bedeutet, abwarten, nicht die Nerven verlieren, es kommt wie es kommt. Wie schon die ganze Zeit.

Und werde nicht bockig. Wenn du Freizeitaktivitäten haben willst, dann mach das. Aber nicht, um ihn zu ärgern.

Ach und was das Wissen darum, was im anderen vorgeht. Jeder Mensch hat so seine Phasen. Die sind stimmungsäbhängig und normal.

Ich weiss manchmal auch nicht wirklich, was mir gerade stinkt. Ich sitze einiges auch aus. Nur wenn's mir an die Substanz geht, unternehme ich etwas.

Es gilt, wie schon die ganze Zeit, reden, reden reden, manchmal aussitzen, abwarten, und ganz wichtig, hab doch einfach Vertrauen. Auch diese Phase wird sich klären.

Hallo ihr Lieben,

ich weiß gerade nicht so ganz, wohin mit mir. Ich dachte, ich hätte gewisse Dinge endlich hinter mir, aber ich habe gerade den Eindruck, dass ich fast wieder am Anfang stehe, als ich mich zum ersten Mal hier gemeldet habe.

Dieses Unternehmerdingen hat sich schneller wieder gelegt als ich dachte, offenbar war das so eine Momentaufnahme.

Aber es gibt gewisse Dinge und Situationen, die einfach nicht verschwinden wollen. Sorry, wenn ich wirr schreibe, aber mir wird das gerade alles zu viel hier.

Wir hatten letzte Woche zusammen Urlaub, und hatten uns voll drauf gefreut. Wir haben viel gemacht, waren auswärts frühstücken, Eisbecher essen, shoppen, spazieren, alles Mögliche. Was mich daran so stört: er hat jeden Tag eine Fresse gezogen bis nach sonst wohin. Und ich verstehe es nicht. Sein Wesen mag ja so angelegt sein, dieses Auf und Ab. Aber es war irgendwie noch krasser und beständiger die ganzen letzten Wochen als sonst. Ob am Telefon oder sonst, ist völlig egal. Ich habe ihn so richtig fröhlich nur ganz selten erlebt. Die Stimmung leidet sehr darunter, weil ich mich davon so anstecken lasse.

Ich weiß, ist alles nichts Neues für euch, aber ich hatte gedacht, wir wären da über den Berg, als ich meinen neuen Job vor einem halben Jahr anfing. Und zwischenzeitlich sah es auch so aus, ich wusste vor Glücklichsein gar nicht wohin. Es war alles einfach toll. Wochenlang. Und vor einigen Wochen hatte ich den Eindruck, dass es wieder anfing wie früher. Er hat nach wie vor ein Problem mit dem Spielen, er bekommt es nicht mehr auf die Reihe. Jeden Monat gelobt er Besserung, und doch lässt er sich immer wieder auf die blöden Automaten ein. Gott sei Dank haben wir keine Geldprobleme deswegen, aber mit so einer Sucht ist nicht zu spaßen. Ebenso ist seine Leidenschaft für seine Fußballwetten meiner Meinung nach zu groß geworden. Und auch sonst höre ich plötzlich nur noch Fußball... Er vernachlässigt unsere Beziehung sehr, und mich somit auch.

Ich habe mich so tierisch gefreut, er hat mir endlich mal Blumen mitgebracht, oder so süße Kleinigkeiten, die ich vorher nie bekam. Und seit ein paar Wochen ist er total in sein altes Muster zurückgefallen.

Wir hatten Montag Streit und da habe ich ihm dann vorgeworfen, dass er die ganze Urlaubswoche eine Fresse gezogen hat. Er meinte, warum ich das nicht direkt gesagt hätte. Ich sagte ihm, dass ich das ja nicht darf ohne dass es Ärger gibt. Dass ich gewisse Dinge bei ihm nie ansprechen darf. Und er meinte, ich hätte mir ja wieder nur den Schuh angezogen wegen meinen Verlustängsten. Und dass die in den Tagen davor wohl recht anstrengeng gewesen wären. Ich weiß ja, dass sich vieles auf meine Verlustängste zurückführen lässt. Und dass das mit Sicherheit auch manchmal abstrahlt auf ihn. Aber er lässt nicht mal gelten, dass ich vielleicht einfach mal nur genervt war von seinem missmutigen Gesicht. Dass ich es einfach kacke finde, mir das den ganzen Tag reinziehen zu müssen. Und ständig höre dass ja alles wunderbar wäre. Nein, er hat nie an etwas Schuld und muss auch nie was machen für unsere Beziehung. Ich bin ja diejenige, die den psychischen Schaden hat und Hilfe braucht (das hat er mir in dem Zuge auch mal wieder vorgeworfen). Und dass er sich in der Hinsicht ja sparen könne, mit mir zusammen eine Wohnung zu suchen.

Wir haben uns im Laufe des Dienstages dann wieder vertragen. Aber seitdem und schon vorher distanziere ich mich irgendwie von ihm. Ich ärgere mich so, bin so doll wütend und enttäuscht, auch über seine Spielerei und dass er mich mal wieder vernachlässigt und kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, länger mit ihm zusammen zu bleiben und andererseit lechze ich nach seiner Aufmerksamkeit und vermisse ihn wenn er nicht da ist. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, was ich für ihn empfinde. Und es bedrückt mich so extrem, dass ich gar nicht mehr weiß was ich noch tun soll.

Unsere Beziehung war von Anfang an nur kompliziert, schon direkt bei unserem Kennenlernen. Nie, nie war es einfach mal nur schön und einfach, nie. Und ich weiß nicht, ob das für mich eine Lehre sein soll und damit auch eine Chance, das ganze hinzukriegen mit ihm oder ob mir das einfach nur zeigen soll, dass das mit uns gar nicht sein soll. Ich bin nur noch gereizt und genervt, fast bei allem was er macht und sagt und es tut mir so unendlich Leid weil er doch mein allergrößter Schatz ist, aber irgendwie verkehrt sich gerade alles in die falsche Richtung. Ich kann das nicht erklären.

Wir haben, was bestimmte Dinge betrifft, einfach immer wieder dieselben Probleme. Dieses mit der Stimmung, er darf sich aufregen wenn ich tagelang aussehe wie nach einer Beerdigung. Aber wenn ich das mache, bin ich einfach nur gestört und habe Verlustängste. Wenn man ihn hört kann er immer für nix etwas. Hat alles ausschließlich mit mir zu tun. Ich habe manchmal das Gefühl, er will keine Arbeit in die Beziehung stecken. Er tut immer so als ob alles nur von alleine laufen würde und man nichts tun müsste. Und es kotzt mich irgendwie auch an, dass er das denkt. Eine Beziehung ist auch Arbeit. Und ich stecke viel Arbeit da rein. Und ich möchte einfach mal das Gefühl haben, dass er das auch macht/machen möchte. Ich traue mich nicht mehr, gar nicht mehr, überhaupt zu fragen, ob alles gut ist oder zu erwähnen dass er doof klingt. Weil ich genau weiß dass ich gleich wieder die Dumme bin die als Kranke hingestellt wird.

Ich habe mich vor einiger Zeit noch gefreut dass wir endlich mal übern Berg zu sein scheinen, und jetzt, jetzt fühlt es sich an als ob das niemals was wird.

Wenn er nicht da ist, fehlt er mir, wenn er dann kommt freue ich mich. Und schon nach einer halben Stunde oder so, bin ich genervt. Mir fehlt seine Nähe, Intimität, ist alles irgndwie nicht mehr so da, wie sonst. Und wenn er hier ist, lege ich mich in die andere Ecke der Couch oder so. Es funktioniert alles momentan einfach nicht. Und das schlimmste, ich kann nicht mal mit ihm darüber reden. Für ihn ist immer gleich Trennung die Lösung. Und das kränkt mich, weil ich bereit bin, noch mehr Arbeit da rein zu stecken. Vor ein paar Wochen noch, fühlte sich alles so schön und irgendwie auch einfach an. Und jetzt denke ich Tag und Nacht darüber nach, ob und wie es weitergehen soll. Ich kann doch nicht alleine für uns kämpfen, oder? Wir müssen uns doch einig sein und an einem Strang ziehen...

Mir ist klar dass ich natürlich auch mit meiner Laune und meinem Verhalten auf ihn abstrahle, und klar dass er dann nicht so viel Lust auf Nähe zu mir hat. Aber ich kann mir sparen, ihm zu erklären, dass er einen Großteil dazu beiträgt dass das alles so ist.

Ich weiß gerade echt nicht weiter...

Ich frage mich halt manchmal ob er denn nichts vermisst, oder ob sein schlechtes Gewissen nicht so groß ist dass er versucht, das an anderer Stelle wieder gut zu machen... Ich dachte mal, ich sei sein Ein und Alles, aber ich komme mir nur noch vor wie ein bedürftiges Häufchen Elend...

In jeder Beziehung gibt es einen Partner, der mehr liebt, als der andere. Heisst nicht, dass der andere nicht liebt, aber ist eben so.

Du bist nach wie vor logischerweise noch ängstlich, wobei du schon grosse Fortschritte gemacht hast. Das ist dein Problem, daran wirst du noch lange arbeiten dürfen.

Natürlich ist er manchmal ein Simpel. Man könnte aus der Haut fahren, wenn's gerade nicht läuft. Und auch wir sind Dussels, wenn mal wieder alles nicht so richtig läuft. Das ist normal.
Einerseits beschreibst du die Freude auf ihn, und andererseits, stinkt dir dann, wenn er nur noch eine Fresse zieht. Weisst du überhaupt, warum er das tut?

Wenn mein Mann schlecht drauf ist, frag ich ihn, was los ist. Und dann weiss ich es. Manchmal kriegt er auch ne Ansage, dass er das nicht an mir auslassen soll. Usw.

Du meinst immer noch, dass Wolke 7 das A und O ist. Ist es aber nicht, Wolke 7 ist die Ausnahme. Wolke 3 reicht aus.

Und zum Thema bedürftiges Häufchen Elend, das ist dein Gefühl dabei. Du fühlst dich so. Zur Zeit eben mal wieder. War schon anders, wird auch wieder anders.

Ich mach immer folgendes, wenn ich In alte Muster zurückzufallen drohe. 1. Mir ist bewusst, wo meine Probleme sind. Dazu stehe ich, auch vor mir selbst. Droht mich das Problem einzuholen, denke ich bewusst, Stopp, fühlt sich mal wieder nicht gut an. Dann setzt 2. mein Verstand ein, der mir jetzt hilft, die ganze Situation sachlich zu analysieren.,und führt dann zu 3. Dass ich mir Lösungen überlege, um raus aus einer für mich hilflosen Lage zu kommen. Und das kann alles sein, Grenzen setzte ich mir da gedanklich keine. Ob ich das dann auch wirklich umsetze, wäre dann Nr. 4. Mit 4. werden dann meine Konsequenzen durchgezogen, weil Schritt 1-3 gut und bewusst überdacht sind.

Interessanterweise ändern sich Situationen bei Schritt 2und 3 schon deutlich. Weil von aussen plötzlich ganz andere Signale kommen, oder ich eben feststelle, dass ich diejenige bin, die mal wieder im Kopfkino unterwegs ist.

Tolles Beispiel bei mir.,eine Kollegin kommt wieder aus dem Erziehungsurlaub, ein sehr anstrengender Mensch.
Ich hab echt null Bock auf dieses Theater. Schritt 2 sagt deutlich, abwarten, und mit dem Mimimi aufhören, werd weiss, wie alles wird. Schritt 3 denkt dann, kündigen kannst du jederzeit.

Seit gestern weiss ich, dass Chefe sie stundenmässig reduziert hat und sie an Tagen arbeiten wird, an denen ich nicht da bin. Also alles mal wieder für die Katz, mein ganzer innerlicher Hype war verlorene Liebesmühe.

Damit will ich dir nur meine Art aufzeigen, wie ich zwischenzeitlich damit umgehe. Ich bleibe, ohne nachzudenken, auch in den schlechten Gefühlen stecken. Mit Nachdenken wird alles besser. Da gibt es 1. viele Lösungen und 2. manchmal braucht es die gar nicht.

Für dich könnte es damit beginnen, deine schlechten Gefühle aufzudröseln. Hirn einschalten und bewusst alles überdenken. Dann Entscheidungen treffen, für alle Fälle. Immer aber in der Selbstreflektion bleiben, denn der ganze Mist ist nur Mist, weil wir Mist denken und dadurch meinen, Hilfe, wir sind verloren. Sind wir eben nicht.

Und wenn du in dieser Abhängigkeit steckst, ist das nicht sein Problem. Es ist deines. Das muss dir ganz klar werden.

@icefalki:

Weißt du, ich habe ihn schon so oft gefragt, was los ist, so oft. Unzählige Male. Und immer hat er ne andere Erklärung. Erst ist er müde, dann kann es sein dass er schlecht geträumt hat, dann ist gar nichts, obwohl das jeder Blinde sehen kann, dann heißt es sofort, dass ja nicht immer was sein muss, und es mich ja nicht interessieren muss... Verstehst du was ich meine? Ich kann machen was ich will, es kommt immer falsch an. Immer. Wieso kann er mir nicht einmal sagen was Sache ist? Mit mir kann er doch reden. Aber ich nicht mit ihm. Weil sofort alles auf meine Ängste geschoben wird. Ich finde, er macht es sich damit ziemlich einfach.

Er kam erst damit, dass ich anstrengend mit meinen Verlustängsten bin, als wir im Streit waren. Vorher hat er den Mund mal wieder nicht aufbekommen. Er war komisch drauf, weil ich zu anstrengend war, aber wenn ich gefragt habe, war nichts. Und dann haut er mir das so um die Ohren. Ist das richtig? Ich finde nicht.

Woher soll ich das Vertrauen denn hernehmen, dass ich mit ihm reden kann wenn er mir immer wieder zeigt, dass ich das eben nicht kann? Woher denn?

Er kennt einfach absolut kein Mittelmaß. Entweder er erdrückt mich mit seiner Lieber und Zuneigung, sodass selbst ich mir einfach nur wünsche, mal ein paar Abende nur vor dem Fernseher auf der Couch zu verbringen, oder er lässt mich am ausgestreckten Arm verhungern. Ich habe mittlerweile für mich selbst entschieden dass ich keine permanente Wolke 7 brauche. Wir sind aber noch nicht mal auf Wolke 3. Ein bisschen dauerhafte Harmonie würde mir schon reichen, dass man sich einfach mal nicht jeden Tag damit beschäftigen muss warum einer so aussieht oder klingt. Aber nein, das geht dann vielleicht mal zwei, drei Tage gut und dann ist wieder Mist. Es ist mittlerweile die Regel jeden Tag. Das würde keiner auf Dauer so gerne sehen, Ängste hin oder her.

Ich habe nicht das Gefühl, dass er mir wirklich sagt, was Sache ist, immer nur wenn wir uns eh schon zoffen. Und ich, ich kann irgendwie nicht mit ihm reden, ohne dass er gleich abgeht oder die Schuld bei mir sucht...

Nun, Ich denke, entweder weiss er es selbst nicht, oder er hat ein riessen Problem mit dem Ego. Dazu gehört die Zockerei, bei der es um Gewinn ohne Anstrengung geht. Und da das meistens nicht aufgeht, nun, Fresse ziehen ist dann noch das wenigste .

Schulden hat er noch nicht. Bist du dir sicher? Und dass beim Streit mit allen Mitteln gearbeitet wird, ist auch nicht ungewöhnlich.

Übrigens, Schuld bei anderen suchen, ist bequem. Mach ich als auch, wenn ich keine Lust habe, nachzudenken. Oder ich genau weiss, dass hier ein Thema ist, das mich triggert und ich mich an die eigene Nase fassen müsste.

Im Prinzip hast du Angst vor Streit und machst gerade wieder alles von ihm abhängig. Wenn er dich mit vor lauter Liebe erdrückt, dann sag es doch. Genauso, wenn gerade nix läuft. Puschel, artikulieren dich, ohne Angst vor den Konsequenzen.

@Icefalki :

Ich danke dir für deine beruhigenden Worte. Ich bin in letzter Zeit sehr beschäftigt und habe meist nur Zeit, richtig zu lesen und mir erstmal Gedanken zu machen. Dann vergesse ich oft zu antworten...

Wir haben uns längst wieder eingekriegt. Klar, war irgendwie vorhersehbar, war bisher auch immer so.

Ich gehe mittlerweile schon mehr aus mir raus wenn mir was nicht passt. Und ich habe nicht mehr so viel Angst vor Streit. Oder dass ein Streit gleich das Ende bedeuten könnte.

Es ist ein auf und ab bei ihm, aber auch bei mir selbst. Ein ewiger Kampf, der mich manchmal überfordert.

Wir haben von Zeit zu Zeit schon mal eine Phase in der wir sehr ehrliche Gespräche führen ohne dass wir es planen. Und da habe ich mal wieder festgestellt wie glücklich ich mich schätzen kann. Und wie dramatisch man so manches empfindet dass harmlos ist. Das beruhigt mich immer sehr. Da habe ich dann das Gefühl dass alles genau richtig ist so wie es ist. Ich bin leider sehr schnell aus der Bahn zu werfen. Und das fordert meine Kraft extrem ein.

Momentan mache ich mir um meine Beziehung überhaupt keine Sorgen, außer das mit dem Heiraten. Er sagte gestern ein Zitat aus unserem Lieblingsfilm, wo es ums Heiraten ging. Er sagte zu mir, man sollte das nicht so ganz außer Acht lassen. Er meinte, er müsse mich nicht unbedingt heiraten, denn unser Glück existiert ja so schon doll, ohne dass wir verheiratet wären. Aber es wäre für ihn auch ein schönes Gefühl wenn er wüsste dass wenn ihm mal was passiert, er ist ja deutlich älter als ich, dass ich abgesichert bin.

Das klang für mich so nüchtern als würde er mich nur aus diesem Grund heiraten. Ich sagte dass ich das nur machen würde aus Liebe, ohne solche Dinge zu bedenken, dass das halt der Hauptgrund für mich wäre. Er meinte zwar dass er das natürlich auch aus dem Grund hauptsächlich machen würde, aber das halt nicht von der Hand zu weisen ist dass das ein positiver Nebeneffekt ist. Da war gar nichts Romantisches, nichts was mir das Gefühl gab dass er das wirklich gerne machen würde weil er mich einfach nur liebt. Vielleicht habe ich das auch einfach nicht so richtig verstanden wie er es meinte, aber früher, als er das sagte, habe ich so richtig das Gefühl gehabt dass er sich das sehr wünscht. Das hat mich irgendwie gekränkt.

Noch vor einigen Monaten klang das so als wäre das schon die letzte Sahnehaube unserer Beziehung. Er verwirrt mich mit seinem Verhalten.


Die Arbeit macht mir auch sehr zu schaffen momentan. Ich bin so in einer Habacht Stellung. Alles was ich tue, glaube ich, wird von den anderen bewertet. Ich denke immer dass ich nicht das erfülle was von mir erwartet wird. Habe die kommende Woche Urlaub und habe jetzt schon Bammel vor dem ersten Arbeitstag danach. Früher hatte ich da gar keine Probleme mit, wenn nur hier und da mal. Aber es hält sich hartnäckig.

Schön, dass du dich mal wieder meldest.

Insgesamt freut es mich, dass du so langsam Vertrauen bekommst. Du weisst, dass du ein Mensch bist, der von anderen abhängig ist, bzw. Du das so denkst. Spiegelt sich beim Lesen über deine Probleme mit deinen Partner und bei der Arbeit. Deine noch vorhandene Unsicherheit lässt dich das alles denken.

Ich denke anders. Heirat bedeutet Absicherung. alles ist geregelt. Gleichzeitig bedeutet das Eheversprechen im besten Sinne, bis der Tod uns scheidet. Insgesamt ein Vertrag, der zur Absicherung dient und gesetzliche Anerkennung hat. Unromantisch? Im juristischen Sinn vielleicht, aber das Versprechen eigentlich nicht. Und Versprechen sollte man ernst nehmen.

Und wenn sich dein Partner darüber Gedanken macht, was passiert, wenn er mal nicht mehr da ist, lese ich zwischen den Zeilen heraus, wir bleiben zusammen, bis der Tod uns scheidet.

Versuch deine Empfindlichkeit nicht ständig überhand nehmen zu lassen. Ist doch eigentlich alles gut, wenn du nicht ständig so unsicher wärst.

Aber zwischen früher hier und jetzt bist du schon viel weiter. Also weiter am Ego arbeiten.

Danke @Icefalki , es beruhigt mich immer sehr wenn ich hier von euch lese.

Meine Unsicherheit ist noch sehr präsent an manchen Tagen. Wenn ich so an früher denke, was vielleicht vier, fünf Jahre her ist, erkenne ich mich in der Hinsicht gar nicht wieder. Ich habe die letzten Tage schon Bammel vor dem ersten Arbeitstag nächsten Montag. Ich habe wirklich Angst. Und ich verstehe es nicht so recht. Weil mir ja nichts passiert. Momentan ist die Situation da so, dass von uns vier Mädels zwei schwanger sind und kommenden Monat in Elternzeit gehen. Selbst wenn man mit mir zwischenzeitlich nicht so 100% zufrieden sein sollte, kann mein Chef sich momentan aufgrund der dünnen Personaldecke gar nicht leisten, mich rauszuwerfen, jetzt mal den Worst Case gesehen. Und ich sollte auch so einfach etwas entspannter sein, weil ich einen tollen Chef habe, der gleichzeitig unser Geschäftsführer ist. Es muss in unserer Firma schon einiges passieren dass man da fliegt. Und trotzdem mache ich mir permanent Gedanken.

Das mit dem Heiraten stimmt, ich sehe das jetzt auch so wie du. Das Gefühl fehlt mir halt einfach. Ich vergleiche oft mit der Vergangenheit und frage mich, wieso sich gewisse Dinge so krass verändert haben.

Liebes Puschelchen, ich bin da auch nicht so viel anders. Mein Bestreben nach Perfektion ist nach wie vor noch vorhanden und hat mich ja überlastet. Nun mach ich langsamer, bin es auch altersmäßig wirklich, und versuch das zu akzeptieren. Immer wieder fühle ich mich dann auch fehl am Platz, habe Unsicherheiten und Befürchtungen. So sind wir eben. Und genau darum geht es. Wir müssen uns damit aussöhnen, dass gewisse Dinge schwerer für uns sind, wie es für andere vielleicht ist. Andere haben andere Probleme, die wir dann als unnötig ansehen würden.

Bleiben wir einfach in der Realität. Sollten wir nicht mehr genügen, wird uns das schon gesagt werden und wenn nicht, ist doch alles ok.

Und deshalb mögen Befürchtungen zwar unsere Begleiter sein, aber sie sollten nicht überhand nehmen. Um im Leben bestehen zu können, müssen wir nicht an vorderster Front stehen, weiter hinten funktioniert auch. Und da eh keiner perfekt ist, müssen wir das auch nicht sein.

Perfekt sein zu müssen, hat ja auch nur mit Angst zu tun, dass man versagen würde. Also, abwarten, mal kleiner Brötchen backen und gut ist.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich weiß wohl dass keiner von uns perfekt ist, und auch keiner ist unersetzbar oder unfehlbar. Aber ich selbst gestehe mir das nicht zu, dass alles nicht zu sein. Wenn ich mal einen Fehler bei der Arbeit mache, was wirklich nicht oft vorkommt, ist mein erster Gedanke, ob man die Schnauze von mir voll haben könnte.

Ich denke ernsthaft darüber nach, mir ein pflanzliches Beruhigungsmittel zu besorgen, ich habe teilweise echt Angst, zur Arbeit zu gehen.


Ich habe immer wieder Rückfalle. Ob bei der Arbeit oder meiner Beziehung. Jetzt gerade ist mal wieder die Phase wo alles doof ist.

Mein Freund und ich hatten gestern Sex und, wie so oft in den letzten Monaten, war nach zwei Minuten alles vorbei. Ich sagte ihm dass es immer kürzer wird und ich das doof fände. Er verzog nur das Gesicht so nach dem Motto, oh, das ist ja doof, und dann war er fertig damit. Traurig dass er selbst das noch nicht mal mitbekommen hat. Ich kann mich kaum daran erinnern wann es das letzte Mal intensiv und gefühlvoll war. Er küsst mich ja noch nicht mal mehr dabei. Das letzte Mal war glaube ich vor sechs bis acht Wochen. Es ist wirklich nur noch rein, raus, fertig. Aber nein, es ist ja alles andere immer wichtiger. Immer diese leeren Versprechen von seiner Seite. Seinen monatlichen Ausflug in die Spielhalle, den wir so abgesprochen haben, vergisst er nie. Oder den nächsten Tipp beim Fußball abzugeben. Oder sich wieder über Hinz und Kunz aufzuregen weil die unsere Parkplätze mal wieder zu doll brauchen. Das ist alles immer viel wichtiger. Ich habe nicht mehr als das oben beschriebene gesagt. Weil er sich Mühe gegeben hat, für uns was Schönes zu essen zu machen. Aber dieser Punkt, bei dem wir mal so lange so auf einer Wellenlänge waren, macht mir nur noch zu schaffen. Nicht mal weil ich denke er liebt mich nicht mehr. Aber ich bin zu jung um sexuell nur noch frustriert zu sein. Ich will das so nicht. Es gehört in eine gesunde Beziehung auch dazu. Und wir hatten mal so viel was wir ausprobieren wollten.

Vor ein paar Wochen sagte er mal, in der Vergangenheit wäre ja so viel liegen geblieben was wir machen wollten (u. a. auch das) und es wäre ja auch viel los gewesen, aber das sollte jetzt nicht mehr die Ausrede sein wo es uns in jederlei Hinsicht endlich wieder gut geht.

Ich habe mich darüber gefreut, dachte, unser Urlaub wäre eine tolle Gelegenheit, da mal was zu machen. Und was haben wir gemacht? Er vorm Fernseher und ich im Fitnessstudio oder am Mitgucken. Tolle Gelegenheit und Zeit mal wieder total verplempert. Was soll ich denn so langsam noch davon halten?

Den Rauch reinlassen. Wenn er dir schei. Sex bietet, dann kann er auch drauf verzichten. Bissle anstrengen kann er sich auf jeden Fall.

Sei nicht so fügsam. Dann mach ihm mal die Hölle heiss. Dein Problem ist, dass du so beeindruckbar bist. Alles, was in Stress ausarten könnte, macht dir Angst. Selbst bei der Arbeit, wenn du meinst, dass das schief läuft oder laufen könnte, kriegst du es mit der Angst zu tun.

Bedeutet, eigentlich ist alles ok, nur für dich nicht. Wie der Sex. Für ihn ok, du sagst dann zaghaft, dass du das doof findest. Ich würde sagen, Freund, so nicht. Entweder richtig oder gar nicht. Jetzt ist Schluss mit dem Mist. Oder was auch immer. Und mal zornig werden. Hör auf, immer so brav zu sein, ist für den Gegenüber sehr bequem und warum dann was ändern?

In langjährigen Beziehungen kommt frischer Wind rein, wenn man mal wieder Tacheles redet. Dann wird heftig gestritten und sich anschliessend wieder vertragen.

Eigentlich klingt das alles einleuchtend für mich. Ich finde auch Gefallen an dem, was du sagst. Ich bin mittlerweile schon wenigstens so weit dass ich den Mund schneller und öfter aufmache.

Ich bin mir sehr sicher dass ich bei ihm in den richtigen Händen bin. Ich kann mir gar nicht vorstellen dass es jemanden da draußen geben könnte der besser für mich wäre. Der mich genauso zu 100% so stehen lassen würde wie er. Bis auf diese zwei, drei bestimmten Dinge, die mich schon lange stören oder beschäftigen, wie man es nimmt, ist aber alles richtig gut. Ich fühle mich so als wäre es das Richtige.

Meine eigene Unfähigkeit macht mir das Leben schwer. Und der Anteil den er dazu beiträgt vielleicht auch.

Meine Sorge ist, wenn ich zu sehr auf den Tisch haue, er eher dazu neigen könnte, zu sagen, dass es das dann war. Davon ausgehen kann ich eigentlich nicht, wenn ich mir anschaue wie sehr er mich liebt. Aber was ist wenn er mir dann sagt, dass er auf Sex mit mir einfach keine Lust mehr hat, es an mir liegt, was weiß ich... Ich habe mich schon oft in das Thema eingelesen und es hat meine Angst geschürt. So viele Berichte davon dass ein Mann plötzlich nix mehr empfinden konnte beim Sex oder nur noch andere Frauen begehrt hat aber nicht die eigene, obwohl alles gut war. Was ist denn dann wenn das der Fall ist? Ich weiß nicht ob ich das dann packen könnte...

Ich weiß mittlerweile dass es absolut nichts damit zu tun hat dass er mich weniger liebt oder gar nicht. Das habe ich vielleicht endlich mal begriffen. Aber mein Frust wird immer größer, der Rest der Beziehung läuft aber immer noch bestens, dennoch möchte ich nicht wie Geschwister zusammen leben, Sex gehört nun mal einfach dazu... Ich meine, was ist die Alternative? Wie soll man sowas wieder hinkriegen?

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore