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Ich weiß dass ich auf lange Sicht nicht drum herum komme, zu reden. Es fällt mir nur so verdammt schwer. Ich kann es immer nur dann wenn wir eh gerade Streit haben oder so. Weil sich im Streit eh alles kacke anfühlt und es da auf ein paar schlechte Gefühle rauf oder runter eh nicht ankommt. Ich kriege den Anfang nicht, die Überwindung, es ist zum Mäusemelken... wie kann man nur so feige sein? Er hat gestern Nachmittag mit seinem Spiel angefangen und ca. ein halbes Dutzend mal gesagt er würde gleich aufhören, mit dem Erfolg dass wir um zehn ins Bett sind und er die letzte Viertelstunde davor erst aufgehört hat. Er sagte vor ein paar Tagen noch, wie son richtiger Zocker, und lachte dabei. Habe ihn zwischendurch aufgezogen mit Worten wie kleiner Suchtie oder so, toll, fand er witzig. Und als ob ich nicht schon deutlich genug zeige dass mich das nervt, sagt er mehrmals, ich hoffe, es stört dich nicht. Wie offensichtlich soll ich denn noch sein? Aber ok, ihr kritisiert jetzt wieder dass ich es nicht gesagt habe. Ja, hätte ich tun sollen. Aber das hält ihn wieder nicht davon ab, doch zu spielen. Auch die Geschichte mit dem Fernsehen, wenn ich gesagt habe dass wir ruhig mal wieder was anderes zusammen machen könnten, hat ihn das wenig interessiert. Entweder ich musste dann mit gucken oder gehen damit ich nicht Fernsehen musste. Aber darauf eingegangen, Im Sinne von, ok, lass uns was anderes machen, ist er nicht. Habe vorgeschlagen, spazieren zu gehen, wollte er wenn dann später machen. Oder als ich sagte, ich würde lieber ne DVD schauen als zum 18. Mal an diesem Tag Nachrichten, war auch irgendwie nicht das Richtige.

Mir ist klar dass ich reden muss, aber wenn ich daran denke dass ich die paar Male wo ich das getan habe, eher abgeschmettert wurde als alles andere, da fällt mir das umso schwerer. Als ich ihm vor fast zwei Monaten, als wir so Streit hatten, sagte dass er mir kaum noch sagt dass er mich liebt, war seine Reaktion: Ich habe keine Lust jetzt jeden Tag Strichliste zu führen, wie oft ich dir das jetzt gesagt habe, ist mir viel zu anstrengend, da gehe ich lieber. So war das auch nicht gemeint, ich führe auch keine Strichliste. Aber sofort zu sagen, da gehe ich lieber. Was soll das? Ein paar Tage später hat er mir zugestimmt, dass das tatsächlich sehr gelitten hat. Aber muss man jemandem, der eh schon Angst hat, solche Sachen um die Ohren knallen? Ich ertrage sowas einfach nicht mehr, die Angst vor solchen Worten ist viel größer als die Tatsache dass ein Streit daraus resultieren könnte. Wenn man ordentlich streitet, und man nach einiger Zeit zu dem Entschluss kommt dass eine Trennung die einzige Möglichkeit noch ist, dann tut das unendlich weh, aber es ist ok. Aber verletzende Worte sind das letzte was ich brauchen kann. Vor denen habe ich die eigentliche Angst, dass er vielleicht sagt, dass er froh ist, mich nie geheiratet zu haben oder sowas. Vielleicht tue ich ihm auch total Unrecht, und er würde das nicht tun, wenn er sieht dass ich von selbst, ohne dass er Kritik geäußert hat, auf ihn zugehe und ihm sage was mich bedrückt.

Ich will nicht resignieren, ich will das alles irgenwie wieder hinkriegen...

Ich will Dir nicht weh tun liebe Puschel, aber er ist Süchtig. Wer soviel spielt und dabei den Menschen außer Acht läßt,
der neben ihm sitzt und ihn nicht mehr wahr nimmt, der ist entweder süchtig oder abgezockt,.. Denn vom rein Menschlichen her
macht man das nicht. Du hast Angst mit ihm zu reden, weil dann evt. etwas heraus kommt, was Du gar nicht hören möchtest.
Aber was ist das jetzt für ein Leben für Dich. Es geht um Dich. Möchtest Du diesen Mann der spielt, der Dich nicht wahr nimmt,
möchtest Du diesen Mann heiraten? Das glaube ich nicht. Du möchtest seinen Namen tragen? Wofür denn? Und warum?
Ich würde das nicht wollen. Im Streit jemanden zu sagen, was man nicht gut findet, ist nicht gut.
Besser mal in einer ruhigen Minute. Wenn er mal nicht zockt. Das Spielen ist ihm wichtiger, wie Du! Merkst Du das?
Du merkst es und willst es nicht wahr haben. So leid es mir tut, aber ich glaube das geht nicht mit Euch Beiden, genauso wenig
wie es bei seiner ersten Frau nicht geklappt hat und ich glaube es liegt an ihm. Er ist Spieler. Und das gibt er nicht zu,.
Ich würde sagen laß die Fingerr von ihm, kläre das ersteinmal ab. Meine Freundin war mit einem Spieler verheiratet und
sitzt jetzt auf den Schulden. Bitte, kläre das. Er wird es nicht zugeben. Aber was hast DU jetzt für ein Leben?
Was ist das? Fühlt sich das schön an? Er wird ja auch oft Aggressiv, das hat alles was mit ihm zu tun,.
Bis vor Kurzem habe ich ihn noch in Schutz genommen, aber jetzt nicht mehr.

So verhält sich kein erwachsener Mann, der einmal eine Familie ernähren möchte. Er hat eine liebe Frau an seiner Seite
und sieht und merkt es nicht, weil ihm das Spiel wichtiger ist. Laß es doch mal drauf ankommen und sage ihm, wenn sich das
nicht ändert, gehst Du. Du bist es leid. Entweder wird er dann wach oder er spielt weiter und dann ist es Zeit für Dich zu gehen.

Abendschein

A


Weniger intim ist automatisch weniger Liebe?

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Zitat von puschel1990:
Aber ok, ihr kritisiert jetzt wieder dass ich es nicht gesagt habe. Ja, hätte ich tun sollen. Aber das hält ihn wieder nicht davon ab, doch zu spielen.

Traurig, traurig, dass du es nicht mal schaffst auf seine Aussage/Frage ehrlich zu antworten. Ist egal, ob er dann weiterspielt, aber er weiß es dann und ist dann nicht irgendwann vor dem Kopf gestoßen, wenn du es ihm vorwirfst. Denn wenn er es nicht weiß und du sagst es ihm dann, dann kann er zu Recht sagen, ja hättest es halt mal gesagt, ich dachte immer, dir macht es nix aus.

Und liebe puschel, nur weil man mal seine Meinung äußert heißt das nicht, dass der andere dann springen und deinen Vorschlag umsetzen muss. Manchmal ist einem das eigene dann wichtiger. Wenn du dich immer äußern würdest, und er immer nicht drauf eingehen würde, dann läuft was schief, aber er hat durchaus das Recht auch mal sein Ding durchzuziehen. Da er so wenig von dir weiß, fühlt es sich halt für dich an, als ob er immer sein Ding durchzieht. Ist aber sicherlich nicht so. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er meint für dich ist das in Ordnung. Nicht unbedingt gut, aber halt auch nicht schlimm.

Zitat von puschel1990:
Aber sofort zu sagen, da gehe ich lieber. Was soll das?

Das ist einfach eine erste Reaktion. Es kommt ein Angriff, man reagiert, dann denkt man nach und stellt fest, dass die Reaktion übertrieben war. Bei einer ersten Reaktion sind die eigenen Gefühle im Vordergrund. Sie bestimmen das Handeln, die Worte. Da ist kein Raum auf den anderen seine Gefühle und Ängste Rücksicht zu nehmen.
So eine erste Reaktion findet statt, wenn man es selbst als Gefahr, Bedrohung, Ungerechtigkeit... empfindet. Wenn man mit sich im Reinen ist, dann kann man erst nachdenken.

Nachdem du es nicht mal schaffst zu seinem Kommentar, ich hoffe es stört dich nicht, zu sagen: DOCH
schlage ich dir mal eine andere Strategie vor. Du beschäftigst dich mal mit dir. Du machst dir eine Liste mit positiven Sätzen und die übst du jeden Tag ein paar Mal (je öfter umso besser) Zeit hast du ja genug, denn er zockt ja viel.
Am Besten du stellst dich dafür vor einen Spiegel. Aufrecht, erhaben und sprichst die Sätze mit der größten Überzeugung, die du da rein bringen kannst.

Ich bin ich.
Ich bin wertvoll.
Ich bin alleine überlebensfähig.
Ich kann mein Leben auch alleine lebenswert machen.
Niemand hat das Recht auf mir herumzutrampeln.
Ich bin jemand.
Ich kann meine Gefühle mitteilen.
Ich stehe für mich ein.
Ich nehme Kritik ernst.
Ich bin bereit Neues auszuprobieren, neue Wege zu gehen.


Vielleicht fällt dir selbst noch was ein oder den anderen. Wichtig ist, so weit ich das weiß, dass kein nicht oder kein drin ist, denn das nimmt wohl das Unterbewusstsein nicht wahr. Also nicht: Ich habe keine Angst. Da prägt sich wohl das Wort Angst ein und somit wird es eher schlimmer.

Bist du bereit diese Übung wirklich mal umzusetzen? Mit Überzeugung, nicht nur so dahergesagt? Schriftlich jetzt leider schlecht zu beschreiben.

Üb das mal schön, was hereingeschneit geschrieben hat.

Was du auch noch tun kannst, in der Ich-Botschaft reden. Mein Lieber, ich hab ein Problem, das ich mit dir besprechen möchte. Ich habe zwar grosse Angst davor, weil ich deine Reaktionen fürchte, aber ich muss das mal loswerden.

Und dann erzählst du deine Ängste, deine Wünsche, usw. Mach es ohne Angriff, sei nur mal ehrlich. Dazu denkst du an die Sätze von Hereingeschneit. Es ist ok, sich mitzuteilen. Es ist ok, seine Wünsche und Bedürfnisse loszuwerden. Es ist ok, in einer Beziehung verletzlich zu sein. Es ist auch ok, zu erkennen, dass sich Probleme nur lösen,, wenn man zueinander ehrlich ist.

Ich denke, es wird Zeit, dass du beginnst, eine Änderung herbeizuführen. Bleibst du weiterhin in deinem Schneckenhaus, trittst du auf der Stelle. Um Ängste zu überwinden braucht es sehr viel Mut. Dies ist die Entscheidung, vor der wir alle mal standen.

Entweder weiter leiden, oder irgendeine Veränderung vorzunehmen. Deine Schritt ist, sage, was dich belastet. Sachlich, freundlich, klar. Und zwar alles.

Kritik wirst du dir evtl. Auch anhören müssen. Nun, auch das gehört dazu. Auch er hat das Recht, zu sagen, wie er eure Zukunft sieht.
Hier wird sich dann zeigen, inwieweit ihr auseinander liegt, oder auch nicht.

Nur Mut. Er ist doch kein Ungeheuer.

Und puschel, hast du dich auf meinen Vorschlag eingelassen und übst die Sätze?
Wie geht es dir dabei? Merkst du eine Veränderung?

Ich danke euch vielmals für eure Vorschläge und Anteilnahme.

Ich habe etwas viel um die Ohren die letzten Tage, familiär und beruflich, da hatte ich einfach noch keine Gelegenheit, in Ruhe zu schreiben. Ich gehe jetzt auch nur auf das Gröbste ein, den Rest hole ich noch nach

Also, @hereingeschneit , ich habe am Montag angefangen zu üben. Ich merke noch nicht viel, aber es tut gut und schädlich ist es eh nicht. Ich schätze mal dass ich dass erst noch eine Weile tun muss damit es eine größere Wirkung zeigt. Zumindest habe ich den Eindruck, nachdem ich das drei Tage mache, dass die Überzeugung, mit der ich dies tue, zunimmt. Bei den ersten Sätzen kam ich mir anfangs noch etwas doof vor, aber mittlerweile nicht mehr.

Ich bin mir nicht sicher, ob er süchtig ist oder nicht. An dem gesamten Wochenende z.B. war das alles so gar kein Thema, weder das Spielen als Solches noch das Darüberreden. Mir ist aufgefallen, dass solche Sachen grundsätzlich unter der Woche ein Problem sind. Ich wüsste gar nicht, wann ich das letzte Wochenende hatte, wo er entweder gespielt hat, oder mich total mit den üblichen Sachen genervt hat, oder oder oder. Ich habe manchmal das Gefühl, am WE mit einem anderen Menschen aufzuwachen. Klar redet er auch da gern über die Arbeit, aber viel entspannter und mich nervt es viel weniger. Woran auch immer das liegt, die Wochenenden sind da immer irgendwie außen vor. Gestern war er in seiner Pause wieder zu Hause und hat gespielt. Da sagte er, mal eben kurz. Ich lachte und sagte, ja, ist klar, kurz. Es kam wie ich es mir schon dachte, er spielte bis zum Ende seiner Pause. Kurz vor Ende der Pause sagte ich, jetzt hast du ja doch wieder die ganze Zeit gespielt. Ja, tut mir Leid, sagte er. Hörte aber auch die nächste Viertelstunde nicht auf. Ich war angepisst und er meinte, was ich hätte. Ich sagte, dass ich es doof finde, dass er seine Pausen immer nur damit verbringt. Und dass er dafür nicht hier sein müsste. Er war erst etwas angefressen, meinte, aber dass ich überhaupt jede Pause hier bin, ist wohl plötzlich egal. War mir schon klar dass sowas kommt. Ich blieb bei meiner Meinung und sagte, dass ich es einfach schade finde. Er hat mir keinen dummen Spruch gedrückt oder sonst was und auch danach kam das Thema nicht mehr auf. Geklärt haben wir es also nicht, aber wir hatten auch keinen Streit, ich hatte nicht mal im Entferntesten das Gefühl dass er sauer war und als er Feierabend hatte, und eine halbe Stunde spielte und dann aufhörte, meinte er, er wolle ja nicht die ganze gemeinsame Freizeit mit Spielen verbringen. Er hat mir zum ersten Mal das Gefühl gegeben dass ihn das interessiert hat dass es mich stört.

Ich habe mich über Spielsucht und Süchte sehr viel in Büchern und im Internet umgeschaut. Es treffen Dinge zu, die auf eine Sucht oder zumindest angehende Sucht hinweisen, und dann wieder die totalen Gegensätze. Ich finde es momentan übertrieben viel, was er spielt, muss dazu sagen, dass er das schon länger jetzt nicht mehr gemacht hat, mit echtem Geld zu spielen, dahingehend ist er vernünftig. Außerdem muss ich dazu sagen dass er sowas NIE heimlich macht. Ich weiß zu jeder Stunde im Prinzip wo er ist, was er macht und wo unser Geld hingeht, ich weiß, sowie er auch bei mir, wohin jeder Cent geht. Wir haben noch nie bei solchen wichtigen Dingen Geheimnisse gehabt. Bei Spielsüchtigen ist es ja meistens so, dass sie das verheimlichen. Also die Symptome quasi sprechen 50:50 für eine Sucht. Ganz klar bestimmen kann ich es also nicht. Aber das was mir am Wichtigsten ist, nämlich keine Geheimnisse in der Hinsicht zu haben, das erfüllt er mir.

Ich hatte mal einen Bekannten der richtig süchtig war. Er hat seiner Frau nie was davon erzählt, er hat Miete, Autoversicherung etc. verspielt, hat Firmeneigentum geklaut, verkauft und ist damit zocken gegangen. Er hatte am Ende nach seiner Verurteilung ca. 15000 Eur zurückzuzahlen. Er hat LKW gefahren zu der Zeit und jede Minute die er hatte, hat er während der Arbeitszeit in die Spielhalle investiert. Die Ehe war kurz vor dem Aus, sein Job weg und die Summe, die er abzahlen musste war sehr hoch. Das alles hat mein Freund nicht. Wenn ich die beiden gegeneinander halte, würde ich sagen mein Freund ist zu 100% nicht süchtig. Aber dennoch ist da diese Regelmäßigkeit sehr klar zu erkennen und ich habe ihm das noch gesagt gestern, dass es mich nicht nur einfach stört, sondern ich mich ja auch sorge dass er da nicht in was abrutscht. Mehr kann ich diesbzgl. nun wirklich nicht machen. Er weiß jetzt meine Meinung und ich halte natürlich beide Augen drauf, wie er sich dahingehend weiter verhält. Und ich möchte dieses Thema jetzt hier nicht wer weiß wie weiter ausbreiten, es ist alles noch im Rahmen, und wenn ich nicht so doof gewesen wäre, ihm dieses Spiel zu zeigen, dann hätten wir das jetzt auch nicht. Er hat nämlich nie von selbst gefragt ob es das auch für zu Hause gibt.

Was das Heiraten betrifft. Von meinem Gefühl die letzten Monate bin ich natürlich nicht mehr wer weiß wie Feuer und Flamme, man ist nicht jeden Tag wie frisch verliebt. Es gibt aber diese Tage zwischendurch wo man das Gefühl hat und wo der Wunsch nach einer Heirat sehr groß ist. Wenn @Abendschein sagt, du willst doch diesen Mann nicht heiraten unter solchen Umständen, hat sie natürlich Recht. Aber ich habe mich gefragt, wenn ich schon verheiratet wäre mit ihm, was würde ich machen, wenn er in eine richtige Spielsucht abrutschen würde? Und da dachte ich mir, ich kann nicht ständig jemanden heiraten wollen, aber in solchen Situationen, wo sich erst zeigt, wie gut und stark eine Ehe ist, einen Rückzieher machen. Ich will seine Ehefrau sein, ich bin es nicht, aber ich möchte mich wie eine verhalten. Und wenn er mir nicht vollends vor den Kopf stößt, wenn er doch richtig süchtig sein sollte, und ich erkenne, dass er das in den Griff kriegen wollen würde, dann wäre ich die Letzte die ihm nicht zur Seite steht. Wisst ihr was ich meine? Ich weiß ja nicht, wie andere das sehen, aber wenn ich an seiner Stelle wäre, und er an meiner. Und er lässt mich hängen, wo er aber vorher immer heiraten wollte, dann würde ich mich fragen was ich mit so einem Ehemann wollen würde, wenn es hart auf hart kommt. Was ich damit sagen will, ich kann nicht dauernd heiraten wollen, aber dann in der entscheidenden Situation nicht zu ihm stehen, das finde ich nicht ok. Die anderen Themen erledigen sich damit nicht einfach so. Ich habe jedoch gemerkt, dass er auf meine Kritik recht angenehm angesprungen ist, und das gibt mir Hoffnung. Ich habe mir gerade meine eigenen kleinen Blümchen gepflanzt, ich werde wohl nie eins von ihm bekommen, und wenn ich noch ein weiteres halbes dutzend Mal was sage, es hat ja bisher auch nicht gefruchtet. Und ich halte nichts von diesen Spielchen, aber ich werde ab jetzt nicht mehr so leicht zu haben sein, ihm einfach zeigen dass man sich auch mal Mühe geben muss und man nicht immer gleich parat steht wenn er mich abrufen möchte, als wäre ich ein PC den man einschaltet.

Ich möchte das jetzt ganz ganz sachte und langsam angehen, jetzt, wo ich schon mal gemerkt habe, dass ich was sagen kann ohne dass es gleich Trennung bedeutet. Es gibt mir das Gefühl dass das ein erster kleiner Anfang war an den ich anknüpfen möchte. Zusammen mit den Sätzen von @hereingeschneit und den anderen lieben Tipps kriege ich das hoffentlich jetzt mal hin.

Manchmal hören sich Deine Briefe die Du uns schreibst ganz schlimm an, so als wenn die Welt grade
untergeht. Dieser Brief von Heute, war nicht sehr schlimm und Du hast ihn wieder etwas in Schutz genommen.

Manchmal hast Du die Nase voll vom Heiraten mit ihm und Heute ist es wieder alles nicht so, oder anders.

Ich weiß nicht mehr wie ich es geschrieben habe, ob ich davon abgeraten habe, einen Süchtigen zu heiraten,
das glaube ich nicht,. Es war wohl eher aus der Situation heraus. Denn irgendeine Macke hat jeder, denke ich mal
und wenn Du mit ihm verheiratet bist und merkst dann das er Süchtig ist, verläßt man denjenigen ja auch nicht sofort.

Aber manchmal sind Deine Briefe himmelhochjauchzend und manchmal zu Tode betrübt. Ich schließe mich dann mit dem
Schreiben an, sowie Du grade drauf bist. Irgnedwie habe ich ein Gefühl, das Du mir so ein bißchen den schwarzen
Peter zugeschieben möchtest und ihn wieder in Schutz nimmst. Du bist mal so und mal so, wie er so drauf ist, da
läßt Du Dich von leiten. Ich warte jetzt ersteinmal ab, bevor ich noch was schreibe. Mal schauen wie sich das bei Euch
entwickelt. Ich kann ja auch still mit lesen. Alles Gute für Deinen weiteren Weg.

Abendschein

Ich bleib auch mal in Warteposition. Liest sich alles durchaus ok. Also, weiter üben, Selbstbewusstsein stärken, und uns weiter auf dem Laufenden halten.

Zitat von puschel1990:
Also, @hereingeschneit , ich habe am Montag angefangen zu üben. Ich merke noch nicht viel, aber es tut gut und schädlich ist es eh nicht. Ich schätze mal dass ich dass erst noch eine Weile tun muss damit es eine größere Wirkung zeigt. Zumindest habe ich den Eindruck, nachdem ich das drei Tage mache, dass die Überzeugung, mit der ich dies tue, zunimmt. Bei den ersten Sätzen kam ich mir anfangs noch etwas doof vor, aber mittlerweile nicht mehr.


Das klingt doch gar nicht mal so schlecht.

Zitat von puschel1990:
Kurz vor Ende der Pause sagte ich, jetzt hast du ja doch wieder die ganze Zeit gespielt. Ja, tut mir Leid, sagte er. Hörte aber auch die nächste Viertelstunde nicht auf. Ich war angepisst und er meinte, was ich hätte. Ich sagte, dass ich es doof finde, dass er seine Pausen immer nur damit verbringt. Und dass er dafür nicht hier sein müsste.

Find ich gut, dass du das mal klar geäußerst hast.

Zitat von puschel1990:
Geklärt haben wir es also nicht, aber wir hatten auch keinen Streit, ich hatte nicht mal im Entferntesten das Gefühl dass er sauer war und als er Feierabend hatte, und eine halbe Stunde spielte und dann aufhörte, meinte er, er wolle ja nicht die ganze gemeinsame Freizeit mit Spielen verbringen. Er hat mir zum ersten Mal das Gefühl gegeben dass ihn das interessiert hat dass es mich stört.

Es macht den Eindruck, dass du dich diesmal klar geäußerst hast und er sich somit darüber Gedanken machen konnte.

Somit schließ ich mich den Worten von icefalki an
Zitat von Icefalki:
Also, weiter üben, Selbstbewusstsein stärken, und uns weiter auf dem Laufenden halten.

@Abendschein :

Tut mir sehr Leid wenn das so rüberkam als wolle ich dir den schwarzen Peter zuschieben, das ist wirklich nicht so. Ich wollte einfach nur so gut wie möglich erklären, wie ich das sehe, aber keinesfalls hier irgendjemandem was ankreiden. Ich hoffe, du bist mir da jetzt nicht böse

Ich weiß, wie meine Beiträge hier klingen. Und genau so auf und ab, wie die Texte hier sind, sind auch meine Emotionen und Zustände über den Tag verteilt. So geht es mir ständig. Ich möchte meinen Freund da nicht dauernd in Schutz nehmen. Es hängt vielmehr daran, wie meine eigenen Emotionen hin und her wanken. So, wie meine Stimmung ständig auf und ab geht, so sieht es auch mit dem Verständnis und meinen Erwartungen an meinen Partner aus. In den Momenten, wo ich mich beruhigt habe und wieder klar denken kann, merke ich wie doof ich manchmal bin. Und wenn es wieder bergab mit mir geht, dann ist er auf einmal ein ganz mieser Freund, was aber so überhaupt nicht stimmt. Ich habe ein paar Punkte, die mich belasten, ja, und diese fallen je nach Stimmung mal mehr, mal weniger gewaltig aus. Gestern hatte er z.B. Geburtstag, und wir hatten einen richtig tollen Tag, die Tage davor waren schon schön und überwiegend von unser beider Seite aus auch sehr harmonisch, harmonisch im Sinne von Stimmungswechsel die quasi gar nicht da waren. Und schon kann ich über Spielen in der Pause, fehlenden Blumen und sowas hinwegsehen. Das ist sehr paradox. Ich habe ihm den Tag gestern versucht, so schön wie möglich zu machen. Ich habe für ihn gekocht, ihm eine kleine Freude an seinem Platz zu Hause vorbereitet mit Kerzen und Deko und ihm einfach gezeigt, dass ich sehr froh bin, ihn an meiner Seite zu haben. Ich habe genau das gemacht, was ich mir andersrum ja auch gewünscht hätte. Sein schlechtes Gewissen hat er geäußert, dass er sich gar keine Mühe zu meinem Geburtstag gemacht hat, und meinte, ihm würde sowas nie wieder passieren. Diese Woche gehts mir fast ausnahmslos richtig gut, und ich freue mich, dass das auf ihn so abstrahlt, bzw. habe ich den Eindruck, dass er auf mich sehr abstrahlt. Jetzt muss ich mich darauf einstellen, dass es auch wieder Tage geben wird, wo es mir wieder richtig schlecht geht, gar nicht so einfach alles.

Ich möchte halt nur nochmal betonen, dass ich ihn nicht in Schutz nehme, sondern dass ich nach wie vor gewisse Dinge immer noch vermisse oder bemängel und sich das auch nicht geändert hat und ich diesbzgl. nicht kleinbei gebe oder das jetzt einfach überspiele. Nur weil es mir so gut geht, ist das nicht plötzlich vergessen. Aber diese Stimmungsschwankungen, extremen Schwankungen, müssen mal ein Ende haben.

Zitat von puschel1990:
Aber diese Stimmungsschwankungen, extremen Schwankungen, müssen mal ein Ende haben.


Die bekommt man besser in Griff, wenn die Erwartungen nicht so hoch sind, man auch lernt, seine Erwartungen zu verbalisieren.

Ich erzähle dir mal von meinem Chef und Job. Er ist ein ziemlicher Frotzler, 4 Jahre jünger, hochintelligent, gelangweilt, und zudem aus Rumänien. Ich hab ihn geknackt, indem ich ihm von Anfang deutlich gemacht habe, dass ich nur arbeitet, wenn das Klima stimmt. Ich sofort wieder gehe, wenn ich merke, dass ich nicht reinpasse.

Vordergründig klingt das ziemlich taff, mein Hintergrund war aber ganz anders. Als ich dort begonnen habe, haben die ein Klima der Fehlerkuktur gelebt. Die hat das und das falsch gemacht, der Chef, die Chefin haben sich geärgert, und und und.
Gequirlte Mist um sich selbst zu erhöhen. Richtig eingelernt wurde man nicht, man konnte nur ahnen, wer sich jetzt wieder über wen aufgeregt habe.

Dazu hatte ich null Bock, zudem ich zwar mal den Job erlernt habe, aber sowas von keiner Ahnung mehr habe und das Schlimmste, mit 57 Jahren ist man ganz schön eingerostet, was das Lernen anbelangt.

Was blieb mir also übrig? Ich hab den Mund aufgemacht, und hab die reine Wahrheit gesagt. Bin zum Chef und hab ihm erklärt, wie ich ticke und was ich will, wo ich meine Probleme sehe und auch habe und diesen ganzen Firlefanz nicht mitmache.

Ende vom Lied, ich werde auf Händen getragen. Noch nie wurde ich wegen meiner Persönlichkeit im Job jetzt, so geliebt. O-Ton vom Chef, Icefalki, ich hab mich in dich verliebt. Wobei er nicht Verliebtheit im Sinne von Partnerschaft meint, sondern meinem Umgang mit Patienten,mit den Kollegen und ihm und seiner Frau.

Alles nur, weil ich zwischenzeitlich authentisch bin, mit dem nötigen Respekt und Fairness anderen Menschan gegenüber. Wir lachen, machen Witze, fachsimpeln und alle sind aufgeblüht und arbeiten gerne.

Warum? Weil ich meinen Mund aufgemacht habe. Total ehrlich war und nichts erwartet habe. Ich war nur ich.

Ehrliches miteinander reden, sich zuhören, sich öffnen, wissen was man möchte, an Veränderungen bei sich arbeiten, das nimmt dann auch andere Menschen mit, bewirkt immer etwas.

Dann braucht man keine Stimmungsschwankungen mehr im extremen Bereichen. Denn Stimmungsschwankungen kommen, wenn es Unsicherheiten gibt. Ist Sicherheit da, minimiert sich alles. Wirst lachen, ich lobe meinen Chef für seine Fortschritte im zwischenmenschlichen Bereich, weil sie erkennbar sind.

Interessant was Therapie wegen einer Angsterkrankung alles bewirken kann. Bin das beste Beispiel dafür. Man muss sich nur trauen andere Wege einzuschlagen.

@Icefalki :

Ich finde das echt klasse von dir, wie du solche Dinge angehst. Ich wünschte, ich wäre nur ein bisschen so. Mein Freund hat schon immer zwischendurch, mal mehr, mal weniger, bemängelt, dass ich nie für mich einstehe. Meist war es im beruflichen Bereich, einmal im Familiären. Er tut sich zwischenzeitig immer mal wieder etwas schwer dass ich da nicht so bin wie er, der da ganz im Gegenteil zu mir sehr sehr krass ist. Er hat wegen mir mit seiner Familie gebrochen, weil seine Schwester mir gegenüber absolut unfair war. Das war zwar nur der Tropfen der das Fass nach vielen Jahren zum Überlaufen gebracht hat, aber er hat sofort kurzen Prozess gemacht als sie mich da mit reingezogen hat. Ich wünschte, ich wäre auch so.

Ich hatte mich eigentlich gefreut, letzte Woche mal konkret was gesagt zu haben, im Bezug auf seine Spielerei in der Pause. Und was ist? Es hat sich schon wieder erledigt. Er spielte gestern wieder und ich bin aus Frust Wäscheaufhängen gegangen, war mir irgendwie zu blöd. Und als ich zwischendurch kurz an ihm vorbei musste, um den nächsten Schwung Wäsche zu holen, fragte er mich, was ich mache. Ich sagte, Wäscheaufhängen. Und er guckte irgendwie geknickt auf die Uhr, schien mir zumindest so. Gesagt hat er nichts. Aber ich frage mich, wozu ich überhaupt was sage? Irgendwie scheine ich ja immer wieder überhört zu werden. Bestes Beispiel, da über längeren Zeitraum schon öfter gesagt: die Blumen. Das erste Mal war im Februar 2016... Versteht mich nicht falsch, ich könnte und müsste natürlich noch viel mehr reden und sagen. Aber ich sehe ja auch an manchen Stellen, dass es nichts bringt. Als ich ihm vor zwei Monaten sagte, dass er mir kaum noch sagt, dass er mich liebt, hatte er zwar Verständnis nach ein paar Tagen und die ersten Wochen danach war da auch alles gut. Aber die letzten Wochen ist es wieder als hätte ich nie was gesagt. So langsam darf ich wohl gar nichts mehr erwarten damit ich nicht enttäuscht bin. Ich hatte mir letzte Woche richtig richtig Mühe gegeben wegen seinem Geburtstag. Und er hat sich so riesig gefreut. Da meinte er, er hätte mir ja noch nie wirklich was geschenkt, weder zum Geburtstag noch zu Weihnachten. Ist ja schön dass er eine Erkenntnis hat. Aber wenn mir das so aufgefallen wäre an seiner Stelle, hätte ich zeitnah geschaut, vielleicht mal eine Kleinigkeit zu machen, mir zumindest mal einen Kopf zu machen, wie ich ihm eine Freude machen kann. Mir gehts doch nicht um Geschenke oder Blumen oder so, es geht mir darum dass sich jemand Gedanken macht, gerne Gedanken macht, von selbst. Ich will doch nicht dass er nur mir zuliebe irgendwas macht, weil ich das sage. Ich habe Angst, dass wenn ich ihm immer wieder bestimmte Sachen sage, die ich möchte, dass er sie irgendwann des lieben Friedens willen macht, und nicht weil er es gerne möchte.

Jetzt gerade auch wieder. Er war heute zum Spielen zu Hause und jetzt wo er Feierabend hat, spielt er auch wieder. Ich habe gerade meinen ganzen Mut zusammen gefasst und ihm gesagt dass ich es übertrieben finde dass er so viel spielt. Meint er, ich würde mir ja Sorgen machen. Ich so, klar, tust ja auch nichts anderes mehr. Und ich sagte ihm dass er jede Pause damit verbringt. Er meinte, ach nee, wäre schon in Ordnung. Ich sagte ihm dass ich das nicht so sehe, er mich aber offenbar auch nicht ernst nimmt. Meinte er nur, ach was. Und jetzt? Spielt er....

angefangen hatte das damit dass er spielen wollte und ich mein Handy zur Seite gelegt habe (Ich spiele gerne Schlümpfe) und er meinte, spielst du gar nicht? Dann brauche ich ja auch nicht spielen. Ich meinte, du spielst doch sowieso. Er nur, nee, mache ich nicht... trotzdem spielt er...

Was soll ich denn bitte noch sagen? Ich sage ihm dass ich ein Problem damit habe und ich lasse es ihn spüren, was er auch merkt. Und was macht er?

Zitat von puschel1990:
Und was macht er?


Ihn stört nicht, dass es dich stört. Warum auch, Konsequenzen erfolgen nicht. Du schreibst doch selbst, ich kann nix ändern, also halte ich meinen Mund, hat eh keinen Sinn.

Du gibst auf, alles signalisiert, hab eh keine Chance. Ich an deiner Stelle, würde mit Worten, Taten meine Missbilligung zum Ausdruck bringen. Manche Menschen brauchen eben mehr Nachdruck, damit etwas verstanden wird.

Gut, wenn er nur spielst, dann geh ich in dieser Zeit einkaufen. Bin einfach weg, wenn meine Worte nichts nützen. Tschüss, du spielst ja eh, also kann ich genausogut tun und lassen,was ich will. See you later, bis heute Abend.

Zitat von puschel1990:
Und was macht er?



Er spielt weiter! Es passiert ja auch nichts.
@puschel1990 was machst Du in der Zeit?
Den Vorschlag von @Icefalki finde ich gut.
Das würde ich auch so machen und haben wir Dir auch
schon mal gesagt. Mach was Schönes für Dich,
Du hast nur das eine Leben. Worauf wartest Du?
Auf ihn? Ich glaube da kannst Du lange warten.

Ich finde es einfach nur bescheuert, dass er angeblich nur wegen mir nach Hause kommt und die Zeit nicht im Geringsten nutzt. Nein, da muss ich mir anhören dass ich ja nicht zu schätzen wüsste oder mir egal wäre dass er überhaupt nach Hause kommt.

Ich mache ja immer zwischendurch was, bin kurz spazieren, lese, höre Musik. Ist ja nicht so als würde ich grundsätzlich nur daneben hocken. Aber ich glaube ihr versteht nicht, worum es mir geht. Wo soll das denn bitte mal hinführen? Soll es so weit gehen, dass wir nur noch getrennt unsere Freizeit verbringen? Ich fürchte, dass das irgendwann einreißen könnte. Ich habe in meinem Bekanntenkreis so viele Paare gesehen, wo sowas ähnliches eingetreten ist. Ich habe Angst davor. Ich habe mir immer geschworen, wenn ich eine Beziehung habe, dass ich es nie so weit kommen lassen will. Es wird doch früher oder später darin enden dass wir dauernd getrennt Zeit verbringen und uns entfremden, ist doch dann nur eine Frage der Zeit. Und außerdem finde ich es sehr angebracht, wenn einen interessiert, ob den Partner was stört oder nicht. Ein Stück weit finde ich es verletzend, dass erst was geschehen muss damit einer aufwacht, ich meine damit, dass einem das gleichgültig ist dass der andere sich an etwas stört. Wenn mein Freund mir sagt dass ihn was stört, übergehe ich das auch nicht einfach.

Bin ich eigentlich die Einzige die das so sieht? Ihr klingt alle so pragmatisch, zumindest sehr oft, ist nicht böse gemeint. Aber wo bleiben denn eigentlich die Gefühle?

Zitat von puschel1990:
Bin ich eigentlich die Einzige die das so sieht? Ihr klingt alle so pragmatisch, zumindest sehr oft, ist nicht böse gemeint. Aber wo bleiben denn eigentlich die Gefühle


Welche Gefühle, liebes Puschelchen? Die Angst, der Zorn, die Hilflosigkeit, das sich nicht durchsetzen? Alles Gefühle, die bei mir auch unter der Angst versteckt waren. Evtl. Vergisst du eines, du schreibst mit User, die einiges an Aufarbeitung, Therapie geleistet haben.

Was bedeutet, du bekommst das Ergebnis unserer eigenen Bemühungen präsentiert. Alles läuft darauf hinaus, unangenehme Gefühle zu verarbeiten. Selbstsicherheit entwickeln, andere Sichtweisen zu erlernen, Eigenanteile akzeptieren.

Nicht andere verurteilen, sondern bei sich die Probleme verstehen. Da kann man manchmal im Dreieck hüpfen, vor lauter Frust, um dann zu sehen, dass man die einzige jetzt ist, die da auf- und abspringt und sich überhaupt nichts ändert.

So geht es dir. Du klagst und klagst, wirst immer frustrierter, weil der andere sich ums Verrecken nicht ändert. Der sitzt gemütlich in seinem Leben und meint: Stell dich nicht so an. Und ist zufrieden.

Sodele, du kleines Rumpelstilzchen, wer leidet denn? Bist doch nur du. Wer muss also da was ändern? Der zufriedene oder derjenige, der die Wände hochgehen möchte?

Glaubst du im Ernst, dass sich etwas bessert, ohne eine Veränderung im eigenem Verhalten, oder in der Sichtweise vorzunehmen? Interessiert doch niemand. Ist doch dein Problem.

Klingt jetzt nicht schön. Ist es auch nicht. Aber leider die Wahrheit.
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Ich kann Icefalki da nur zustimmen, liebes Puschelchen. Das hatte ich Dir auch geschrieben.
Du klagst, (jetzt uns an) wir sind zu Pragmatisch. Was kommt als Nächstes? Hier sind User, die machen
sich Gedanken um Dich/Euch. Und was machst Du? Nichts.

Ist jetzt nicht Negativ gemeint, Du sprichst nicht richtig mit ihm, aus Angst das er etwas sagen könnte,
was Dir nicht gefällt. Aber wie ist denn jetzt dieser Zustand? Gefällt er Dir? Ich denke nicht.

Es dreht sich und dreht sich immer im Kreis und es kommt immer mehr hinzu. Wir haben Dir oft genug gesagt,
das Du mit ihm reden solltest, aber das machst Du nicht. Jetzt kommst Du mit Gefühlen um die Ecke!

Welche Gefühle, Deine, Seine? Ich glaube da kann ich nicht mehr helfen, weil ich weiß weder um Deine noch um seine
Gefühle und da geht die Materie auch zu tief ins Persönliche. Da möchte ich mich nicht drauf einlassen.

Ich habe Dir meine Geschichte erzählt und ich glaube ich habe sie hier in dem Thread auch schon geschrieben.
Statt uns den Ball zuzuwerfen, werfe ich ihn Dir zu. Mach was draus oder lasse es, aber dann jammer auch nicht mehr,
Puschelchen. Du hast es in der Hand, Du bist unzufrieden, dann ändere die Situation, jetzt! Worauf wartest Du noch?

Aus Angst nicht zu reden, ist kein guter Weg. Denn da bleibst Du immer auf der Strecke und Du willst ihn doch haben.
Wenn ich eine Blume schön finde, muß ich sie pflücken, um sie bei mir in der Wohnung hinzustellen.
Damit ist es nicht getan, ich muß sie auch pflegen und gießen.
Aber ich muß es tun. Du windest Dich, aber es wird kein Weg dran vorbei gehen.


Ich wünsche Dir alles Gute und das Du das bekommst, was Du Dir wünscht und das geht nur wenn ihr miteinander
redet.

Abendschein

Gestern war er nach Feierabend direkt in der Spielhalle, ich war damit einverstanden, dachte, ich lasse ihn mal und schaue, wie er sich verhält. Er war den kompletten Abend in der Spielhalle, hat zwischendurch immer angerufen um mir mitzuteilen wie es gerade läuft. Es lief gut, er hat ordentlich Gewinn gemacht. Er sagte auch dass er viel lieber bei mir gewesen wäre als dort. Ok.

Heute war es nun so, dass er jetzt ja Pause hat und mir vorher sagte, er wolle es nochmal versuchen, wäre ihm lieber als nach Feierabend die ganze Zeit weg zu sein. Er sagte, er mache das für unseren Haushalt, nicht weil er so viel Lust zum Spielen hätte. Ich war jetzt nicht so begeistert, wobei ich ja sagen muss dass ich die letzten Tage schon nicht wirklich glücklich bin. Das hat er dann doch auch mal zur Kenntnis genommen und warf mir nur vor dass ich ja die ganzen Tage schon immer so ein langes Gesicht gezogen hätte. Ja, richtig. Ich sagte, das stimmt, aber hast du dir auch mal Gedanken darüber gemacht dass ich besorgt bin? Das hast du vorgestern schön überhört. Du siehst nur dass ich genervt bin. Er sagte in einem komischen Ton um mich muss sich keiner Sorgen machen. Das wars. Dann kam er gerade nach Hause um das Geld mitzunehmen, ich bin extra runter an die Tür gekommen weil ich eh nach Post schauen wollte. Erstmal kam da keine Umarmung wie sonst, und dann fragte er ob ich schon gefrühstückt hätte. Ich sagte ne, hatte nicht so einen Hunger heute. Meinte er, er hätte sich noch was vom Bäcker gegönnt. Ich dachte mir in dem Moment nur, ihr wisst, ich bin momentan hypersensibel, toll, hättest mir doch auch mal was mitbringen können, einfach eine Kleinigkeit, die mir signalisiert dass er an mich denkt. Nix. Er sprach als Argument vorhin auch an, dass ich mich mal fragen sollte, ob es ihm nicht einfach auch gut tut, eine kleine Ablenkung in der Pause zu haben oder nach Feierabend. Und dass er den ganzen Tag über mit mir in Kontakt steht, finde ich ja auch gut. Er hat mich auch in meiner Arbeitslosigkeit begleitet am Telefon damit ich mich nicht so schlecht fühle. Damit argumentierte er auch, dass ich das alles ja nicht sehen würde. Klar, kann ich irgendwo nachvollziehen, dass er die Ablenkung gerne hat, aber es nimmt Überhand. Und das versteht er nicht. Und meine Sorge tritt er mit Füßen. Jedenfalls habe ich ihm dann beim Verabschieden eine Umarmung entlocken können und er ist gefahren. Aber die Stimmung ist mehr als gedämpft.

Ich will diesen Schritt endlich gehen, endlich mit ihm reden. Aber ich weiß nicht, wie ich es angehen soll. Soll ich ihm jetzt schon sagen dass wir nachher mal reden müssen, aber das ist blöd, dann hat er das während der Arbeit vielleicht immer im Kopf und das geht nicht, er fährt LKW. Oder soll ich damit quasi nachher mit der Tür ins Haus fallen? Wie soll ich das angehen?

Ich bin mir leider ziemlich sicher, dass das das Ende bedeuten würde. Zumindest glaube ich eher das als dass alles gut wird. Und davor habe ich maßlose Angst.

Zitat von puschel1990:
Gestern war er nach Feierabend direkt in der Spielhalle, ich war damit einverstanden,


Zitat von puschel1990:
Es lief gut, er hat ordentlich Gewinn gemacht.

Wie lange? Wie viel muss er gewinnen, damit er aufhören kann, damit es nicht ins Minus wandert?

Zitat von puschel1990:
Er sagte auch dass er viel lieber bei mir gewesen wäre als dort.

Wenn das ein Arbeitsmeeting oder so gewesen wäre, dann könnte man das glauben, aber so? Es war doch seine Entscheidung.

Zitat von puschel1990:
Er sagte, er mache das für unseren Haushalt, nicht weil er so viel Lust zum Spielen hätte.

Das kann er nur behaupten, wenn der Gewinn garantiert wäre, aber wenn er das wäre, dann könnten Spielcasinos nicht existieren. Die Chance, das Haushaltsgeld definitiv aufzubessern ist also eher nicht gegeben.

puschel, wenn ein Weg nicht funktioniert, dann versuche ich meist eine andere Strategie. Im Moment bist du angepisst von seiner Spielerei, was ja auch verständlich ist. Nur scheint es so, dass damit nun ein Teufelskreis entstanden ist. Deine schlechte Laune treibt ihn von dir weg, hin zum spielen. Spielen ist ja irgendwie auch eine Flucht und irgendwann eine Sucht. Da er eh schon leicht empfänglich ist fürs spielen, flüchtet man irgendwie auch gerne. Das ist leichter als sich irgendwas zu stellen, sich Gedanken zu machen....

Ich würde, wenn es mich sooooo stören würde wie dich, mal den gegengesetzten Weg ausprobieren. Würde mich zu ihm setzen, ihn intensiv beobachten, liebevoll. Würde ihm Angebote machen:
Willst du ein Eis? Ja. Kriegst aber nur, wenn du zum Essen das Spiel weglegst.
Würde zärtlich sein Knie streicheln.
Würde fragen, kannst du mir mal bei ..... helfen? Zu zweit geht das besser.
Nach längerem Beobachten sagen: Wenn du jetzt beim Spielen noch glücklich aussehen würdest, dann könnte ich mich gar nicht satt sehen....

Auch wenn es vielleicht noch nicht diiieee Sucht ist, eine kleine Abhängigkeit ist da und du hast die Möglichkeit ihn abzulenken, ihm Gegenangebote zu machen oder dich durchzusetzen, indem du ihm sagst, was passiert, wenn er es nicht bleiben lässt. Das musst du dann aber auch tun.

Ein bisschen erinnert mich das an Erziehung. Man kann manchen Kindern hundert mal sagen, sie müssen ihr Zimmer aufräumen, immer wieder, über den ganzen Tag verteilt um Abends festzustellen, dass es immer noch nicht gefruchtet hat.
Manche Eltern sind dann so .... und machen es selbst, weil sie es leid sind und sagen, so geht es schneller.
Andere stehen nebenhin, solange, bis es eben gemacht ist und andere motivieren ihr Kind spielerisch und helfen ein bisschen mit.

Ich gestehe, ich habe alles drei gemacht. Je nach meiner Laune.

Zitat von puschel1990:
Ich will diesen Schritt endlich gehen, endlich mit ihm reden. Aber ich weiß nicht, wie ich es angehen soll. Soll ich ihm jetzt schon sagen dass wir nachher mal reden müssen, aber das ist blöd, dann hat er das während der Arbeit vielleicht immer im Kopf und das geht nicht, er fährt LKW. Oder soll ich damit quasi nachher mit der Tür ins Haus fallen? Wie soll ich das angehen?


Finde ich echt gut, dass du diesen schweren Schritt nun machen möchtest.
Wann es ihm sagen? Da habe ich leider auch keinen guten Tip. Wird von Mensch zu Mensch verschieden sein, was besser ist.

Zitat von puschel1990:
Ich bin mir leider ziemlich sicher, dass das das Ende bedeuten würde. Zumindest glaube ich eher das als dass alles gut wird. Und davor habe ich maßlose Angst.

puschel, wenn es das Ende sein sollte, dann passt es einfach nicht. Dann nimmt er auf Dauer zu wenig Rücksicht auf deine Gefühle, weil seine einfach anders sind und das Verständnis fehlt. Du würdest kaputt gehen und immer traurig sein. Das ist es nicht wert.
Wenn es aber nicht zu ende ist, dann hat es sich für dein Selbstbewusstsein gelohnt und es wird wahrscheinlich besser.
Drück dir die Daumen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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