Danke für eure Tipps und die aufmunternden Worte @Icefalki , @hereingeschneit und @Abendschein
Ich versuche euch mal zu erklären was ich eigentlich meine, vielleicht drücke ich mich missverständlich aus oder die Message kommt nicht so richtig an.
Ich bin momentan verwirrt, verletzt, verunsichert, absolut feige und durcheinander zugleich, ihr kennt ja meine Zustände. Bitte nicht böse sein wenn ich vergesse, auf etwas einzugehen oder wirr schreibe.
Also einmal zu dem Punkt, wie man sich in einer Partnerschaft verhalten sollte. Ich bin grundsätzlich der Meinung, jeder sollte so frei wie möglich in einer Beziehung sein und entsprechend auch sich so verhalten. Grundsätzlich habe ich doch nichts dagegen, wenn man mal schlechte Laune hat, oder einen schei. Tag hat. Oder vielleicht auch wirklich konkrete Probleme, egal was. Was mich stört ist dieses Muster bei ihm. Einmal diese Regelmäßigkeit, man kann quasi zusehen und die Uhr danach stellen, wann sein Gesichtsausdruck immer mieser wird. Es ist nicht klassische schlechte Laune, aber die Stimmung sinkt von Stunde zu Stunde. Warum auch immer. Er macht mich nicht blöd an, aber er sieht aus als ginge er gleich zu einer Beerdigung und redet kaum noch. Und was ich fast noch viel schlimmer finde, dass es noch nicht mal einen konkreten Grund dafür gibt. Wenn denn wenigstens was passiert wäre oder so, nein, es ist ein immer wieder sich wiederholendes Muster, und das völlig ohne (ersichtlichen) Grund. Ich frage ja schon kaum noch nach, er sagt immer nur, es sei nichts. Und er steht normalerweise immer dafür dass er Sachen frei ausspricht. Er hält halt schon mal etwas länger damit hinterm Berg, aber im Grunde genommen äußert er alles irgendwann mal. Also wie gesagt, zurücknehmen soll sich keiner, aber völlig grundlos immer wieder dasselbe zu machen, das geht für mich nicht, nicht immer. Und ich glaube, dazu braucht es nicht nur jemanden wie mich, der eh zu sensibel ist. Was das Verständnis betrifft: ich bin nicht immer verständnisvoll, schon mal hier und da habe ich ihm gesagt dass ich das nicht verstehe. Und außerdem reagiere ich zumindest launisch, indem ich mich abgrenze, ihm zeige, dass mir das gerade gegen den Strich gehe, ohne es konkret zu sagen. Man hat das Gefühl, er checkt das meistens auch, denn er versucht mich dann immer mit lustigen Sprüchen oder sowas zum Grinsen zu bringen. Oder streichelt mich dauernd. Irgendwas merkt er ja dann wohl. Wenn ich sage, dass ich das blöd finde mit seinen Launen, dann kommt er mir manchmal so, dass er sagt, man kann nicht immer gut drauf sein und feiern, *beep*, lachen, etc. Ja, das weiß ich wohl auch. Aber darum gehts mir dann nicht, mir gehts um dieses Muster, die Regelmäßigkeit und den nicht ersichtlichen Grund. Das versteht er aber nicht. Aber wehe ich bin mal genervt, oder schlecht drauf. Meistens lässt er mich dann ein bisschen links liegen. Also nicht bösartig aber er lenkt seine Aufmerksamkeit dann komplett auf den Fernseher oder was auch immer. Ich komme mir dann meistens blöd vor. Er will in Ruhe gelassen werden wenn er schlecht drauf ist, und meine Laune zieht es noch mehr runter wenn ich dann keine Aufmerksamkeit bekomme. Und auch das habe ich mal gesagt, aber da kam dann wieder, dass er keine Lust hat, sich jetzt ständig Gedanken machen zu müssen, ob er gerade richtig handelt oder nicht. Ich pflichte ihm da ja eigentlich bei, ich bin da im Zwiespalt. Denn was mich daran stört ist, dass er sich generell wenig Mühe macht. Das hängt für mich manchmal zusammen. Also jetzt jedes Bisschen zu analysieren ist absolut anstrengend, ich kenne das selbst ja am besten, das würde ich nicht wollen dass er das macht, aber er ist generell sehr einfallslos, ich beobachte das in vielerlei Hinsicht. Ich habe einerseits einen tollen Mann, der mir im Haushalt unheimlich gerne hilft, er macht ihn am Wochenende sogar gerne ganz alleine, das kenne ich von den meisten Männern in meinem Umfeld nicht. Und wie süß er immer darauf bedacht ist, dass ich ja immer genug Geld bei mir habe, meine ganzen Utensilien wie Schminke und alles andere was man im Bad so braucht. Auch das finde ich eher selten bei Männern. Ich kannte auch noch nie jemanden der sich so um mein Wohlbefinden Gedanken gemacht hat oder sich so um meine Gesundheit sorgt. Es sind viele Kleinigkeiten, die aber im Gesamten manchmal verletzend sind (in meinen Augen). Das mit den Blumen: wie würdet ihr euch fühlen wenn euer Mann/Freund Hinz und Kunz schon Blumen geschenkt hat, zu egal welchen Anlässen oder auch gar keinen Anlässen und ihr nicht ein einziges Mal welche bekommen habt? Unabhängig von meinen Ängsten, würde sich nicht so manche Frau irgendwie doof vorkommen? Oder zum Geburtstag oder Weihnachten noch nie ein kleines Geschenk bekommen zu haben? Noch nie eine mini kleine Überraschung bekommen zu haben? Das kann ich mir nicht vorstellen dass ich die Einzige bin, der das was ausmacht. Und ich bin alles andere als materiell orientiert. Es geht mir dabei darum, dass sich jemand Mühe macht, einfach den Gedanken fasst, einem eine kleine Freude machen zu wollen. Nicht mehr und nicht weniger. Es wäre einfach mal schön, das Gefühl zu haben, dass er sich einfach mal gerne ein paar Minuten hinsetzt und sich was überlegt. Für mich ist das selbstverständlich, das Ein oder Andere kommt da immer mal von mir. Ich habe das angesprochen, mit den Blumen z.B. Da meinte er, dass z.B. der Seeurlaub, auf den er mich eingeladen hat, ja bestimmt den ein oder anderen Strauß egalisiert hätte. Ich denke, dass er das materiell meint. Er hat es nicht verstanden. Ich hatte das Gefühl, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen und dass ich undankbar wäre. Also habe ich es gelassen. Habe ihm in den letzten zwei Jahren eine Hand voll Male zu verstehen gegeben, dass ich gerne mal welche hätte. Bis heute ist er nicht darauf eingegangen. Ebenso mit den Zettelchen und nem lieben Gruß. Er hat das damals angefangen, und wir haben das immer zwischendurch mal gemacht, einen kleinen Zettel mit einem lieben Gruß am Frühstückstisch zu hinterlassen, oder ich gebe ihm auch gerne mal einen mit, wenn ich ihm seinen Beutel mit Broten für die Arbeit fertig mache. Da kam von seiner Seite seit über einem Jahr gar nichts mehr. Und immer zwischendurch, wenn ich ihm wieder einen geschrieben habe, meinte er, das müsste er auch mal wieder machen. Passiert ist nichts. Also reden ist ja schön und gut, aber kann man nicht ein einziges Mal was von selbst merken? Sich ein einziges Mal selbst Gedanken machen? Ich hinterfrage mich ständig, zu viel, ja, aber ich tue es, mache mir zumindest ab und an mal Gedanken, ob er in irgendwas zu kurz kommt. Wie viele Winks mit dem Zaunpfahl soll ich ihm denn noch geben? Oder wie viele Worte soll ich noch an ihn richten? Das artet irgendwann in Bettelei aus, das möchte ich nicht. Ich habe es auch verdient, mal eine kleine Aufmerksamkeit oder zumindest eine kleine Geste zu bekommen. Wie kann ein Mann so süß an mancher Stelle sein, so selbstlos und hilfsbereit, so toll und wohltuend, nimmt sich immer viel Zeit für mich und an anderer Stelle so ein Trampel sein? So extrem gegensätzlich, das ist echt krass manchmal.
Was die LKW-Geschichte betrifft: Er hat den Job nicht angenommen, weil es dann konkret hieß, er müsse minimum eine Nacht, meistens eher zwei bis drei Nächte woanders übernachten. Das hat damit aber nicht ausschließlich zu tun, denn den Job den er momentan hat, kann er auf lange Sicht behalten. Das wussten wir bis dato nämlich noch nicht, da ein Langzeitkranker evtl. wiederkommen sollte. Aber er hat jetzt das Go vom Vorgesetzten erhalten. Da muss er zwar jeden zweiten Samstag 7-17 Uhr arbeiten, aber ok. Wir haben gesagt, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Da sind wir uns einig und wir wissen, was er da hat wo er nun ist. Sich wieder auf was Neues einzulassen wäre jetzt zu viel Risiko. Es war schon turbulent genug was die Jobs betrifft. Was das Miteinbeziehen betrifft: Er bezieht mich grundsätzlich mit ein. In der Regel, ich wüsste jetzt keine Ausnahme, treffen wir alle Entscheidungen gemeinsam. Was mich eigentlich gestört hat, ist was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Denn das kenne ich in vielerlei Hinsicht von ihm. Und das nimmt mir die eh schon geringe Sicherheit. Gerade ich, die so unsicher ist, kann das nicht gebrauchen, dass ich dauernd damit rechnen muss dass er sich umentscheidet. Und bei den Jobs ging es jetzt nicht um irgendwas, sondern das ist was Elementares was unseren Alltag enorm beeinflusst. Im Nachhinein war es falscher Alarm und wir haben zusammen eine Entscheidung getroffen. Aber er jagt mir mit sowas einen Schrecken ein. Was mich daran hindert sowas zu sagen ist, dass ich nicht möchte, dass er sich in Zukunft um jeden Pups Gedanken machen muss. Das wäre doch Krampf. Ich möchte mir auch nicht um alles 100 Mal Gedanken machen müssen, bevor ich was Bestimmtes sage, ich tue es zwar doch, aber ich denke, ihr wisst wie ich meine. Denn wenn er mich irgendwann sogar fragen muss, ob er sich unterwegs jetzt ein belegtes Brötchen holen darf, um meine Meinung dazu zu hören, dann wäre er im Recht, sich darüber lächerlich zu machen. Ich muss mich immer wieder selbst daran erinnern, zu differenzieren, ob das was ich empfinde, gerade meins ist oder ob es gerechtfertigt ist bzw. ob es etwas ist, was er konkret falsch macht. Deshalb, es war meinerseits falscher Alarm, er hatte weder was entschieden noch hatte er vor, was alleine zu entscheiden. Mich nervt halt dass er seine Meinung gerne und oft ändert, zumindest macht er das phasenweise, oft hört er sich danach wieder so an, wie vorher, man kommt da manchmal nicht mit. Und das habe ich ihm gesagt, mehrmals schon. Er meint, dass ich das drastischer empfinde als es wirklich ist. Naja ok. Als er merkte, dass ich über die Konstellation jetzt, dass er plötzlich den ganzen Samstag arbeiten muss, nicht so toll finde, man muss sich einfach auch mal dran gewöhnen, da meinte er, jeder der das jetzt schlimm fände, wäre dumm und und undankbar. An anderen Tagen hat man das Gefühl er würde das selbst schei. finden, also ich finde es manchmal echt verwirrend.
Diese Woche ist es wieder mal sehr extrem mit seinen Themen. Er redet fast nonstop über die Arbeit, immer wieder, und über Geld, egal, ihr kennt das schon. Und merkt absolut nicht, dass er vielleicht mal ein bisschen Halt machen könnte/sollte. Jede freie Minute ist das so. Und ich habe einen Fehler gemacht. Dieses Spiel, was er in der Spielhalle immer spielt, ich muss zugeben, das macht schon Spaß, habe ich online mit virtuellem Geld gefunden, also ohne Einsatz oder so. Und ich habe das letztens gespielt. Und ihm das dummerweise auch gezeigt. Und jetzt spiet er es, wenn er denn mal nicht über die Arbeit spricht. Also er hat immer Pause am Mittag, wo er nach Hause kommt, weil die Arbeit nur zehn Minuten von ihm entfernt ist. Und er kam vorhin nach Hause, und was war, als er dann fertig war von der Arbeit zu sprechen, da musste er dann spielen. Das geht seit drei Wochen ständig so, er spielt das gerne. Kann ich ja verstehen, ich auch, da es nicht um Geld geht. Aber muss das in so einem Ausmaß sein? Als wir letzte Woche zusammen mit dem LKW unterwegs waren, und wir warten mussten weil die Ware noch nicht verladen war, wollte er spielen. Sagte dann, keine Sorge, Schatz, ich machs kurz. Er hat dann eine Stunde gespielt und ich bin dumm durch die Gegend gelaufen weil es nun mal kaum Beschäftigungsmöglichkeiten gibt wenn man an so einer Spedition runde 350km weit weg von zu Hause steht. Und das Dumme ist, dass er an meinem Handy spielt, da es bei ihm nicht geht. Ich bin da die ganze Zeit rumgelaufen im Dunkeln und das Gelände ist groß. Er sorgt sich immer so, dass mir was passieren könnte, meinte dann so, ich solle nicht so lange laufen, weil das zu gefährlich ist. Aber als er da am Handy spielte, bekam er das gar nicht so richtig mit wie lange ich weg war. Was ich damit sagen will: er ist einerseits so fürsorglich, hilfsbereit, kümmert sich um alles, und dann gibt es Situationen, wo er komplett gegenteilig ist. Und wie ich schon sagte, es verunsichert mich noch mehr, weil ich ja eh schon so unsicher bin. Er zeigt mir halt oft, dass es keinen Sinn macht, zu reden. Die Dinge, die ich (mehrmals) anspreche, ändern sich nicht bzw. finden keine Beachtung. Vor einigen Wochen hatte ich ihm doch gesagt, dass er mir kaum noch sagt dass er mich liebt. Das ging dann ein paar Wochen gut, jetzt ist das wieder vorbei. Und selbst das war ein schwieriger Weg, denn erstmal musste ich mir sagen lassen, dass er jetzt keine Strichliste führen will wie oft er es sagt, und zweitens dass er Taten wichtiger findet. Ja, finde ich ja auch richtig. Aber ich habe oben ziemlich genau beschrieben, dass es auch mit den Taten eher wenig ist. Er ist halt auch gerne schon mal rücksichtslos, anstatt mit einem gewissen Thema oder so aufzuhören wenn ich sage dass es mich nervt, erzählt er noch weiter. Mit dem Sex war es jetzt auch wochenlang echt gut, und prompt ist das wieder vorbei, die Gelegenheiten, wo es geht, nutzt er lieber mit fernsehen und spielen. Und wundert sich aber selbst, hat er vor einiger Zeit noch gesagt, dass unser Sexleben etwas holprig verläuft.
Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen. Ich komme mir vor als sei nichts gut genug. Aber das stimmt nicht, mich machen nur diese Wechsel von ihm wahnsinnig. Gepaart mit meinen eigenen persönlichen Baustellen und seinen und unserer manchmal schwierigen Vergangenheit ist das sehr anstrengend für mich. Mir wird das schon mal sehr plötzlich bewusst, und dann überkommt es mich. Und meistens komme ich ja recht gut mit allem zurecht. Da genieße ich sogar alles richtig. Ich fühle mich dann immer so sehr bei ihm Zuhause, und obwohl er dann nicht wirklich was macht, bin ich glücklich, einfach glücklich ihn zu haben. Wenn ich dann aber im Fernsehen oder wo auch immer, mitbekomme, dass jemand heiratet oder Blumen bekommt oder was auch immer, dann kann es sein dass ich mich wieder schlecht fühle, nicht immer, aber oft. Entweder ich unterschätze, dass er in den ganzen letzten Jahren, ohne dass es was mit uns als Paar zu tun hatte (eher die Jobgeschichte und andere Enttäuschungen und schwierige Phasen) zu viel der Belastung abbekommen hatte, und dass er immer noch mit den Nachwehen zu kämpfen hat oder es ist was anderes mit ihm. Ich würde nie sagen, dass ich mir wer weiß wie den Ar. aufreiße. Aber er steht für mich immer an oberster Stelle, ich muss noch lernen dass ich mich selbst aber auch ganz weit oben hinsetzen muss
Weißt du @Abendschein , wir leben ja miteinander, wir teilen eigentlich alles, wir leben alles gemeinsam, und wie ich oben geschrieben habe, treffen wir auch unsere Entscheidungen gemeinsam. Keiner macht sein Ding allein, vieleicht wäre das manchmal besser. Ich meine damit, unabhängiger zu werden, wir sind absolut fixiert aufeinander. Also im Gegenteil, keiner macht was für sich alleine, alles Wichtige entscheiden wir selbst. Aber ein ganz großes Problem, zumindest von mir, ist das Reden, die Konsequenzen, das macht mir Angst. Wir haben immer nur phasenweise Ruhe, du hast Recht. Vertrauen haben wir, sehr, er vertraut mir blind, ich vertraue ihm genauso, ich vertraue aber mir nicht, ich glaube nicht an mich. Ich vertraue nicht darauf dass ich es Wert bin, dass jemand konsequent hinter mir steht, und ich projeziere es auf ihn, sodass es wirkt als würde ich ihm nicht vertrauen. Ich vertraue nicht darauf, dass mich jemand als wertvoll genug ansieht, dass ich alles äußern kann ohne dass er abhaut. Wenn ich ihm nicht vertrauen könnte in all der Hinsicht, dann wären wir lange nicht mehr zusammen. Denn wir haben schon so manches meistern müssen in den letzten fünf Jahren. Das zeigt mir, dass ich ihm eben doch vertrauen kann, es gab genug Gelegenheiten, wo er das Gegenteil hätte beweisen können, weil unsere Beziehung nicht standhaft genug hätte sein können. Aber wo bleibt mein eigenes Selbstvertrauen, mein Selbstwertgefühl? Das ist gar nicht vorhanden...
Mir gehts gerade deutlich besser, musste mir wohl einiges von der Seele schreiben...
22.09.2017 13:23 •
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